Beiträge von Fechter

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    Bin da bei Thomas 0815-2. Mir ist es mittlerweile auch ziemlich egal, wie die Eltern mein Training finden und habe seitdem so wenig Problem mit Eltern, wie noch nie. Das letzte mal bin ich vor zwei Jahren mit einem Vater zusammengestoßen, der vehement meinte, ich müsse mit den Kids (E1) Standards üben. Zunächst habe ich versucht zu erklären, dass ich den Wert für die fußballerische Entwicklung nicht sehe, weil die Zeit für anderes (wichtigeres) verloren geht. Mündete darin, dass ich ihm sagte, mach ich nicht und fertig. Ein knappes Jahr später, als sich sein Sohn super entwickelt hatte und wir dann auch fast alle Spiele gewonnen haben, war er geheilt. Immer freundlich.


    Zu dem Jungen, um den es geht ist mir einfach noch eingefallen, ihm bzw. den Eltern mal zu sagen, o.k., wenn er die und die Übungen kann, dann soll er mal zum zweiten Trainingstag kommen. 8 mal Ball hoch halten, um Hütchen dribbeln (nur mit dem rechten Fuß, nur mit dem Linken Fuß, nur mit den Außenseiten, nur mit den Innenseiten), paar Pässe aus der Bewegung, die auch ankommen oder nach dem Training mal 30 Torschüsse etc. pp.

    Und dann mal spielen lassen und schaun, wie er sich macht. Erfahrungsgemäß erkennen die Eltern irgendwann, dass der Junior eben nicht so für Fußball prädestiniert ist.

    Abkürzungen kann man für sinnvoll erachten oder kritisch sehen. Allerdings rechtfertigt der eine Abkürzungsweg sicher nicht den für andere. Der Weg ist ja bis zur A-Lizenz ohnehin relativ kurz.

    Eher sollte man mal über den Zugang zu höheren Lizenzen nachdenken. Ob da nicht auch nach Kontakten und Bekanntheit entschieden wird (davon gehe ich aus) und ob es für einen älteren, erfahrenen Trainer wirklich noch nötig ist, dass er selbst spielen können muss.

    das beste aus 10 Jahren Kinderfussball was ein Trainer zu meinem Sohn gesagt (G-Jugend), wenn der Ball in deiner Nähe ist geht die Post ab , mein Sohn war noch dem Spiel verduzt, da er kein Postboten gesehen hat

    Das kann ich noch toppen, auch wenn es für mich selbst etwas peinlich ist. Ich sagte neulich bei einer Spielform zu einem E-Jugend Spieler: "Lass Dich fallen." Was er dann auch sofort tat und auf dem Boden lag.


    In dem Moment war mir irgendwie entfallen, dass diese Begrifflichkeit den Jungs noch nicht vertraut ist. Ist nicht immer einfach, altersgerecht die Inhalte zu vermitteln.

    Hab das nur überflogen. Teils ja sehr detaillierte Übungen. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es da eine Königsübung gibt. Schon gar nicht im E-Jugendbereich. Man muss da auch einfach Geduld haben und immer wieder auch im Spiel mal drauf aufmerksam machen, wenn jemand im Deckungsschatten mitläuft bzw. steht. Irgendwann kapiert es dann der eine oder andere Spieler.

    Ich persönlich mache öfters Spiele auf Ballhalten mit Überzahl der Ballbesitzmannschaft und coache dann das Freilaufverhalten im Einzelfall. Ist aber eben auch nur ein Baustein.

    Obwohl es in den Vereinen, die ich kenne nicht praktiziert wird, spricht m.E. mehr dafür als dagegen. Was man als Nachteil evtl. noch nennen könnte, wäre, dass die Mannschaften in ihrer Gesamtheit dann jeweils nur eine Saison bestehen, weil ja die älteren in die D gehen und die jüngeren noch mal E spielen.

    Viele wollen ja als Team zusammen bleiben. Einerseits weil sie befreundet sind und andererseits als Trainer, weil man mit einem in der Zusammensetzung in etwa gleich bleibenden Team, was man dann über einige Jahre hochzieht, bessere Entwicklung sieht.

    Dennoch finde ich das Modell gerade für kleinere Vereine eigentlich sinnvoll.

    Oh wie peinlich, ich weiß nicht was die "Außenschere Außen" ist. Schnell mal gegoogelt und siehe da, der obige Beitrag ist bereits die Nr. 4 der angezeigten Ergebnisse. Allerdings auch nicht wirklich erklärt. Also ich lerne da gern mal dazu.


    Noch eine weitere Frage. Wie machst Du das mit der Spielzeit. Hast Du da Stoppuhr und Liste? Also ich hatte schon Spiele, wo ich das auch angestrebt habe, alle gleich spielen zu lassen. Habe es aber einfach nicht geschafft. Ich wechsle z.B. nicht aus, wenn das Spiel gerade in unserer Verteidigungszone ist. Und auf die Uhr schaue ich auch eher selten.


    Ich denke mal, dass die meisten Trainer hier im Forum die Kinder gut ausbilden wollen. Gibt dafür aber sicherlich unterschiedliche Ansätze. Zur Ausbildung gehört m.E. auch gewinnen zu wollen. Sicher nicht, dafür alles zu opfern.

    - "wir spielen einen guten Fussball"

    weiß immer nicht so recht, woran man das fest macht. Wenn es aber so ist, ist doch eigentlich mehr oder minder alles o.k.

    - "haben teilweise gegen manche Gegner 70% Ballbesitz und mehr"

    Das sieht gut aus. Halte es aber nicht für so wichtig und auch nicht zwingend für ein Qualitätsmerkmal. Nach Deiner Selbstbeschreibung könnte es sein, dass den Spielern das Ballhalten wichtiger erscheint, als das mutig nach vorne zu gehen mit dem Risiko, den Ball halt auch zu verlieren.


    Ansonsten stimme ich zu, dass man nach einer gewissen Zeit den Jungs das gegeben hat, was man ihnen geben kann. Das kann 1 Jahr vielleicht auch 4 Jahre sein. Hängt von einem selber ab aber auch dem Team. Irgendwann ist es so weit. Und das muss man erkennen. Aus dem Grunde habe ich auch vor drei Jahren ein sehr performantes Jugendteam abgegeben. obwohl die wirklich top waren.

    P.S. Bin auch schon mal einen Tag vor dem Spiel von Eltern angesprochen worden, die gesagt haben, wenn ihr Sohn wieder so wenig spielen würde, dann würden sie das Wochenende lieber anders verbringen. Dafür habe ich volles Verständnis. Wer nicht dazu bereit ist, für das Team als Joker, Ersatz bei Verletzungen o.ä. überwiegend auf der Ersatzbank bereit zu stehen, sollte dann ehrlich sein und nicht mitkommen. Für alle besser.

    Um nicht falsch verstanden zu werden. Eine solche reine Ersatzrolle ist an und für sich nicht von mir gewünscht. Kann sich aber mal so ergeben.

    Ist mir schon 2 mal passiert, dass ich einen Jungen versehentlich nicht habe spielen lassen. Der ist etwas vom Spielfeldrand weggegangen und ich hatte ihn dann einfach nicht auf dem Schirm bzw. nicht mehr im Blick. Die Spiele waren ziemlich intensiv und ich war irgendwie voll im Spiel drin. Am Ende des Spiels trabt dann der Junge von der Seite ran und mir fällt es wie Schuppen von den Haaren. Tat mir echt Leid und ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen. Habe mich entschuldigt und ihn die nächsten beiden Spiele gleich am Anfang gebracht.

    Ansonsten ist das ja immer wieder ein Thema mit den Spielzeiten. Es ist unstrittig, dass es angestrebt werden sollte, alle in etwa gleich viel spielen zu lassen. Bei den Kinderspieltagen (Kinderfußball) bis E-Jugend in Berlin mit Funino und 4:4 auf Jugendtore ist das m.E. auch unproblematisch. Allerdings nicht mit der Stoppuhr und Strichliste.

    Darüber hinaus ist das m.E. nicht so einfach und gleich ist eben auch nicht gleich.

    Auch unter dem Risiko, dass hier bereits ausgetauschte Argumente wiederholt werden. Einige Punkte, die bei mir dazu führen, dass jenseits des Kinderfußballs die Zeiten eben nicht bei allen gleich sind.

    - Kinder, die regelmäßig zum Training kommen, motiviert trainieren und sich beim Spiel rein hängen spielen bei mir mehr. Es hat für mich nichts mit Gleichheit oder Gerechtigkeit zu tun, wenn unregelmäßig trainierenden Kinder mit wenig Einsatz und Motivation gleiche Spielzeiten bekämen. Die können sich durch ihre Einsätze empfehlen und so an längere Spielzeiten ranarbeiten.

    - Auswechslungen müssen auch zur Spielsituation und zum Gegner passen. Einfach einen raus und einen rein, das mag bei homogenen Teams funktionieren aber nicht, wenn man ein erhebliches Leistungsgefälle hat. Da kommt es auch schon auf die Position an, wer raus geht und wo der spielt.

    - Ich lasse einen körperlich schwachen und kleinen Spieler auch nicht unbedingt gegen einen einen Kopf größeren und 10 kg schwereren Spieler spielen. Da hat niemand was von, schon gar nicht der Junge, wenn er einfach umgerannt wird.

    - Ebenso bringt es nichts, einen sehr schwachen Spieler gegen ein Performanceteam zu bringen. Die Gegner laufen an dem Vorbei, das eigene Team ist unzufrieden, der Junge fühlt sich schlecht. Niemand hat was davon. Ist dann natürlich besser, wenn man so was erwartet, den schwachen Spieler gar nicht mitzunehmen.

    - Gewinnen ist nicht wichtig, wir spielen ja nur um die goldene Banane. Wirklich? Ganz so einfach ist es nicht. Wir wollen auch gewinnen. Dafür kommen wir doch zum Spiel. Und wenn das klappt, haben alle ein gutes Gefühl und nehmen daraus positive Motivation mit. Spieler wie Trainer. Dem alles unterzuordnen hielte ich auch für falsch. Allerdings ist es auch Blödsinn, das für irrelevant zu halten. Dementsprechend ist es bei knappen Spielstand auch ein Kriterium, dass ich durch Einwechslung das Team nicht so schwäche, dass wir das Spiel noch verlieren. Mir hat bei einer Niederlage noch niemand auf die Schulter geklopft und gesagt: Gut gemacht, Du hast alle Spieler gleich viel spielen lassen.

    Und bei fast allen Gegnern ist das auch so. Man sieht doch, dass die auch gewinnen wollen. Wer hier behauptet, das wäre unwichtig, ist entweder eine seltene Ausnahme oder nicht ganz ehrlich.

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    Auch mal über eine andere Sportart nachdenken. Warum sollen Kinder so sein, wie man sie haben möchte?

    M.E. zeigt der Junge hier Eigenschaften, die durchaus sympatisch sind, nur eben für den Fußball nicht unbedingt geeignet sind.

    Hatte einmal einen Jungen, der war lieb und zurückhaltend. Dem war es einfach unangenehm, in den Körperkontakt zu gehen. Er hat es tatsächlich geschaft, sich umzustellen und war dann ein guter Spieler. Ist aber der einzige Fall, wo ich das erlebt habe. In der Regel bleiben die Charaktere gleich.

    Hab dasselbe Problem. Kannte es aber schon aus vorherigen Teams. Tatsächlich fällt es mir etwas schwerer, die Arabischen Namen zu merken, die bei uns mittlerweile deutlich überwiegen. Letztlich hat es aber immer noch bei allen Teams geklappt. Habe den Kids das auch gesagt, dass ich etwas brauche, bis ich mir alle merken kann. Zu allem Überfluss hab ich auch noch ein eineiiges Zwillingspaar. Aber auch bei denen hat es mittlerweile geklappt, sie auseinander zu halten.

    Erstens ist das ein Sport, der schon eine Verbreitung in unteren sozialen Schichten hat. Positiv formuliert Volkssport. Zweitens kommt eben dort die Vielfalt an. Und das nicht erst seit 2015. M.E. eine gesamtgesellschaftliche Gemengelage, die sich sicher nicht kurzfristig verändern lässt. Kein spezifisches Fußballproblem. Es kommt beim Fußball nur verstärkt zum Vorschein. Plakate mit keine Platz für Rassismus bzw. kein Platz für Gewalt helfen da schon mal gar nicht.

    Langfristig ist dem vermutlich nur mit rigider Überwachung und Sanktionierung solcher Vorkommnisse beizukommen. Auf Vernunft und freiwillige Verhaltensänderung kann man da wohl nicht setzen.

    Habe ein ähnliches Problem mit meinem neuen Team, ist allerdings schon E-Jungend. Die Traubenbildung führt nicht selten dazu, dass zwei Spieler desselben Teams zum Ball gehen und sich dann gegenseitig behindern. Wenn dann einer den Ball hat (manchmal geht er dabei auch verloren, weil keiner sich am Ende traut) ist die Gesamtlage so, dass der Pulk so eng ist, dass überhaupt kein Pass mehr gespielt werden kann, um da raus zu kommen, zumal es auch keinen gut stehenden Spieler vom eigenen Team außerhalb der Pulkbildung gibt.

    Also versucht dann der Ballführende im 1:1 (eher dann ein 1:2 oder 3) da raus zu dribbeln, was nicht klappt. Umkurvt er den einen, bleibt er am nächsten hängen.

    Ich schaue dann rüber auf dem Trainingsplatz zu den Bambinis, die das teils bereits besser lösen. Hatte ich bisher so noch nicht. War eher so, dass ich weniger auf Positionstreue gedrungen habe, als die Vorgängertrainer und den Jungs mehr Eigeninitiativer erlaubt habe. Spielformen im 3:3 haben da bisher auch noch nicht zu Verbesserungen geführt. Die laufen eher so ab, dass einer sich den Ball irgendwie ergattert und dann versucht ein Tor zu schießen, die anderen bleiben stehen. Von wegen so Dreieckbildung, gemeinsames Vor- und Zurückgehen kann man zwar sagen, wird aber nicht umgesetzt. Gibt offenbar auch Spieler, die zum Training kommen, weil sie da eben so hin gehen, um ihren Freund Mustafa zu treffen oder weil die Eltern froh sind, mal zwei Stunden nicht auf die Jungs aufpassen zu müssen. Aber ein Wille zur Verbesserung ist halt einfach nicht da, schon gar nicht die Erkenntnis, eine Verbesserung durch Fokussierung im Training zu erreichen.

    Frage:

    ...warum war denn H....n heute beim Spiel nicht dabei?

    Abgesagt hattet Ihr ja nicht.

    Antwort 6 Stunden später:

    ...es tut mir leid, dass ich es nicht abgesagt habe, da ich nicht sicher war, ob es stattfinden würde oder nicht

    Sehe das nicht ganz so. Der Trainer kann hier nicht die letzte Instanz sein und aus einer offensichtlich aus dem Ruder gelaufenen Auseinandersetzung, die er selber eskalieren lassen hat solche Entscheidungen treffen. Wenn es so ablief wie geschildert, ist der Rauswurf aus dem Team unberechtigt. Ich würde hier über die sportliche Leitung des Vereins gehen und eine Schlichtung anstreben.

    Zumal in diesem Verein für die Teilnahme in der jeweiligen Leistungsmannschaft des Jahrgangs auch zusätzlich über 450€ p.a. bezahlt, Trikots selbst gekauft werden müssen etc.


    Kann mir schon vorstellen, dass man bei der "Investition" auch andere Ideen und Ansprüche entwickelt.

    450 p.a. sind 37,50 pro Monat. Klar ist das viel im Vergleich zu den üblichen Monatsbeiträgen um die 10 bis 20 Euro. Im Vergleich zu anderen Individualsportarten wie z.B. Tennis aber nichts. Für unsere Tochter, die eine Zeit lang im Eiskunstlaufen leistungsmäßig unterwegs war, hätten die 450,- nicht für 2 Monate gereicht.

    Eine Sache, die ich sowieso noch nicht so richtig kapiert habe oder kapieren will. Im Fußball werden Millionen verdient und an der Spitze ist er überprofessionalisiert aber da wo er unten anfängt, ist es billig billig und amateurmäßig. Ich hätte gerne 100 Euro pro Monat für meinen Sohn ausgegeben, wenn er dafür in der F, E, D Jugend ein professionelles Training bekommen hätte.