Es fing als Papa an, der eigentlich von einer anderen Sportart kommend nicht mehr mit ansehen konnte, wie das Training des Sohnes in der F Jugend aussah. Dafür dann im schon leicht fortgeschrittenen Alter die C Lizenz gemacht und den Sohn rd. 4 Jahre von E bis D Jugend begleitet. Dabei zwei Vereinswechsel. War nicht immer einfach, aber eine wertvolle Zeit. Als er dann vor 3 Jahren in die C Jugend aufs Großfeld kam habe ich ihm gesagt, dass er jetzt alleine weiter machen muss, weil ich mir das nicht zutraue und weil es auch für die Entwicklung seiner Selbständigkeit besser ist, nicht mehr immer bei Papa zu sein.
Um die erworbenen Erfahrungen weiter zu nutzen und einen Grund zu haben, pünktlich aus dem Büro zu gehen, dann wieder eine Kleinfeldmannschaft übernommen. Was echt Spaß macht, ist einfach eine Entwicklung bei den Jungs zu sehen. Und Spiele zu gewinnen macht auch Spaß. Tatsächlich haben wir (außer im allerersten Jahr mit dem Sohn) deutlich mehr Spiele gewonnen als verloren. Ist auch schön, draußen zu sein. Frische Luft und etwas Bewegung.
Was es echt anstrengend macht, ist eigentlich das, was jenseits des eigentlichen Trainings erforderlich ist. Spieler zum nächsten Spiel zusammen bekommen, Whatsapp hier und Telefonat da und vor allem die Elternkritik. Bundestrainer halt, die am Spielfeldrand stehen und alles besser wissen, wie zu coachen ist, teilweise sogar rein rufen und meinen sie müssten Anweisungen an ihre Kinder geben. Da kannst Du auch Nachwuchsteams von Bundesligisten weghauen, die Eltern wissen es trotzdem noch besser. Hat es mir mittlerweile 2 mal verleidet.
Letztlich ist es bei mir ein Ausgleich zum Berufsalltag und die sinnvolle Anwendung erworbenen Wissens. Auf eine Vergütung bin ich nicht angewiesen, nehme die paar Euro aber gerne als Aufmerksamkeit an. Für einen Studenten wäre es echt zu wenig, wenn der zum Lebensunterhalt auf einen Zuverdienst angewiesen ist. Dann wird er eher irgendwo jobben gehen.