Beiträge von Fechter

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    Noch mal zurück zu den "alten weißen Männern" Ich zähle mich dazu. Kann weder für mein Alter (Ende 50) noch für meine Hautfarbe


    Beim letzten Ligaspiel fragte mich ein Junge aus meinem Team, warum denn die Shiris immer "so" seien. Damit meinte er wohl auch alt und gut genährt. Ob er auch das "Weiß" meinte glaube ich eher nicht.

    Die Antwort kam spontan. Ja, weil eben keine anderen das machen wollen. Insofern muss man den alten weißen Männern tendenziell eher dankbar sein, als sie weg zu wünschen. Und mit der Alterspyramide in Deutschland wird das vermehrt so werden. Es sind tatsächlich die, die vieles hier im Lande noch aufrecht erhalten. ich würde mir auch mehr junge Leute als Trainer, Shiris, im Ehrenamt oder in den Ausbildungsberufen wünschen. Is nun mal aber nicht so, dass junge Farbige dort Schlange stehen.

    SamS Einstellung finde ich gut. Zeigt nämlich, dass man mit einiger Konsequenz einen Großteil der Probleme, die nerven, selbst beseitigen kann. Gebe zu, dass ich da selbst nicht so konsequent bin. Hatte einen sehr guten Spieler in der E, dessen Vater beim Spiel immer meinte, mitcoachen zu müssen. Habe ich angesprochen und mir verbeten. Hat aber nicht lange gehalten. Hätte ich den Jungen bei weiteren Coachingversuchen des Papas konsequent rausgenommen, hätte er es sicherlich gelassen oder sich ein anderes Team gesucht. So habe ich dann irgendwann aufgegeben und ein anderes Team übernommen.

    Derzeit mit einer D nerven mich nur ca. 3 Spieler, die nicht fokussiert mittrainieren und letztlich dann auch im Spiel nicht voll dabei sind. Da wäre sicherlich auch eine Lösung, die Jungs konsequent dann nicht spielen zu lassen. Da man die Liga halten will, aber etwas schwierig.

    Interessant, dass es bei Euch in der U11 Abseits gibt. Bei uns erst ab der C. Davon abgesehen bin ich auch ohne Abseits für Aufrücken, wenn keine Gegenspieler vorhanden ist, einfach um vorne nicht in Unterzahl zu sein. Wenn bestimmte Dinge einfach nicht umgesetzt werden, dann muss man m.E. auch mal klare Worte finden und sagen, dass es so dann eben nicht geht. Also erkennbar weniger Spielzeit oder gar nicht aufstellen. Allerdings würde ich auch mal prüfen, ob man dem nicht eine andere Position geben kann. Manchmal lösen sich da Probleme von selbst.

    25 Kinder in einer F Jugend sind mir ehrlich gesagt unverständlich. Spielen die Funino oder 6+1? Bekommen die denn da überhaupt ausreichend Spielzeiten? Alles was über 15 ist, finde ich schon extrem viel. Ist doch fast zwangsläufig, dass es da beim Training an Fokussierung mangelt. Da kann man doch kaum auf Einzelne eingehen.

    Könnte mir vorstellen, dass sich bei so einem großen Kader ein wenig das Gefühl bei den Einzelnen eingestellt hat, dass sie selbst nicht wichtig sind, weil es ja eh so viele gibt. So was führt dann dazu, dass die dann eben mal nicht kommen.

    Wir reden da ein bissel aneinander vorbei. Auf dem Bolzplatz haben sich eben Techniken oder Verhaltensweisen eingeschliffen, die zum Teil auf größerem Feld mit Mitspielern nicht mehr passen. Kann aber mit normalem Spiel 6+1:6+1 nicht repariert werden, weil das ja viel zu selten stattfindet. Wenn Ihr meint, man könne das genau so reparieren, wie es sich über Jahre eingeschliffen hat, dann macht das. Ich glaube nicht daran und ich wüsste auch nicht wie. Für mich ist der Schlüssel eine Kombination aus vielseitiger Bewegungsschulung, Techniktraining, Spielformen und freiem Spiel. Damit habe ich die beste Erfahrung. Wenn ich mich so umschaue, dann mache ich schon mehr in Spielformen als andere. Alle Anforderungen aber darüber erreichen zu können, glaube ich halt nicht und entspricht auch nicht meiner Erfahrung.

    Soweit weiter oben auf wissenschaftliche Erkenntnisse verwiesen wird, kann man dazu nur sagen, dass diese ja auch in einem Erkenntnisfluss sind. In 10 oder 20 Jahren wird man wieder etwas anders herangehen. Jeder muss für sich seinen Weg finden und vor allem auch herausfinden, auf welchem Weg er etwas gut vermitteln kann. Nicht jedes Rezept wirkt bei jedem gleich. Ich muss halt das machen, was ich kann und ich muss auch schauen, wie es vom Team aufgenommen wird. Ist mir insgesamt zu grundsätzlich. Die Wahrheit liegt meist in der Mitte.

    Stimme hier mit Charles De Goal voll überein. Das Training in Spielformen oder auf dem Bolzplatz regelt nicht automatisch alles. Hatte einen Jungen in der E, wirklich super Spieler, der fast jeden Tag auf dem Bolzplatz spielt. Dennoch (oder deswegen?) hat er den Ball häufig mit dem Vollspann angenommen. Folge, Ball fliegt leicht hoch und wird dann wenn er wieder runter fällt, weiter verarbeitet. Fand er vielleicht cool. Hat er super gemacht. Flache Annahme mit Vorderfuß Innsenseite in gewünschter Spielrichtung ist aber letztlich in den meisten Situationen effektiver. Muss man dann schon mal umgewöhnen. Ebenfalls hat er Pässe meistens als Chipball gespielt. Vielleicht auf sehr kleinem, vollen Platz effektiv, um über die Füße der nahen Gegner rüber zu spielen. Auf dem Halbfeld hatten die Bälle aber dann meist zu wenig Druck. Zu guter Letzt ist er nach so gut wie jeder Ballannahme erst mal ins 1:1 gegangen, um den Gegner zu tunneln. Ist ihm auch extrem oft gelungen. Als wir dann gegen Spitzenteams des Jahrgangs gespielt haben, war das alles dann nicht mehr von Erfolg gekrönt. Die haben sich dann dazwischen gestellt, so dass er an den Ball nach dem Tunneln nicht mehr rangekommen ist. Fazit: Das Spielen in Spielformen bzw. auf dem Bolzplatz ist ne super Sache. Es kann aber eben auch sein, dass man sich da Techniken oder Verhaltensweisen angewöhnt, die im "richtigen" Spiel dann eben nicht mehr optimal sind. M.E. muss man da ganz klar eingreifen und auch mal Techniken isoliert üben.

    Das ist sicherlich der Optimalfall, wenn Du als Vatertrainer dann den Weg über die C Lizenz gemacht hast. War übrigens bei mir exakt auch so. Jetzt würde mich interessieren, ob Du der Meinung bist, dass der Lehrgang nichts gebracht hat und Du ohne diesen genau so gut wärst wie mit ihm.

    Für mich muss ich feststellen, dass der Lehrgang mir enorm weiter geholfen hat. Auch die Kontakte mit den anderen Trainern und der Erfahrungsaustausch waren wertvoll.Möchte ich nicht missen.

    Goodie

    Klar ist es besser, wenn sie sich unangeleitet selbst bewegen auf dem Trampolin, dem Spielplatz etc. pp. Das ist aber nun mal leider eben bei vielen überbehüteten Kindern oder Kindern, die schon mit einem Tablett durch die Gegend laufen, nicht mehr der Fall. Daher auch mein Hinweis auf die vielseitige (also nicht ausschließlich fußballspezifische) Bewegungsschulung.

    Im Übrigen bissel leicht den Stab über andere Disziplinen bzw. mich als unverantwortliches Elternteil gebrochen. Ich muss mich jetzt hier nicht verteidigen. Ist auch kein Fußballthema. Aber dennoch so viel. Ich musste das auch erst lernen. Es gibt eben einige Disziplinen und dies gilt insbesondere bei Mädchen, die erfordern so eine intensive und frühe Schulung aufgrund der körperlichen und koordinativen Entwicklungsphasen. Mann kann nicht alles aus dem Fußballhorizont beurteilen. Sicher kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass man Ballett, Kunstturnen oder rhythmische Sportgymnastik abschaffen sollte. Das ist mir aber von Dir doch etwas zu einfach rübergebracht.

    Und das habe ich bei den Vereinen mit lizenzierten Trainern nicht? Bei Kindern hätte ich lieber Pädagogen.

    Ich habe bei uns ein anderes Beispiel. Wenn ich dann sehe, dass die F-Jugend mit einem 5er Ball spielt und ich mir das Warmmachen ansehe (Trainer mehr Ballkontakte als die Kinder), dann passt das für mich nicht zusammen.

    Weiß jetzt nicht so richtig, was Du damit sagen oder infrage stellen willst. Wenn ein Trainer mit nem 5er Ball bei den F Kids trainieren lässt, ist er halt ein schlechter, zumindest aber unwissender Trainer. Und ja, wie von Dir beschriebene Trainer gibt es nicht wenige. Ist unstrittig.

    Als Faustregel (natürlich mit Ausnahmen) dürfte ein lizenzierter Trainer, der möglichst auch selbst eine Weile gespielt hat, aber dennoch besser sein, als ein Elternteil, das es halt macht, weil es eben keine Trainer gibt. Wenn Du etwas Geld ins Spiel bei der Trainerbezahlung bringst, dann ist die Auswahl halt potentiell einfach größer als bei geringer oder keiner Bezahlung.

    6 jährige Kinder.

    ja. Die eben häufig nicht mehr draußen auf dem Hof oder Spielplatz klettern oder selber kicken. Wenn man das altersgerecht mit viel Bewegungsspielen macht, halte ich 3× pro Woche nicht für viel. Meine Tochter ist in einer Sportart unterwegs, in der sie schon mit 10 Jahren 6× die Woche trainiert. Im Leistungsbereich bei Turnern, rhythmischer Sportgymnastik oder Schwimmern völlig normal. Fußballer trainieren vergleichsweise wenig im Kinder- und Jugendbereich. Denke nicht, dass das bei weiterer Entwicklung des Sports haltbar bleibt.

    Ich finde das mit dem Beitrag völlig in Ordnung, wenn dafür ein lizenzierter Trainer vernünftig bezahlt wird, der dann auch ein gut vorbereitetes Training anbietet. Das ist über den Daumen so 5 Euro pro Stunde oder weniger. In vielen anderen Sportarten liegt man deutlich darüber. Ich finde es schäbig, wenn Eltern das zu viel ist, sie aber Geld für Zigaretten, neue Smartphones oder Pauschalreisen und Netflix locker machen können.

    Wenn allerdings Leistung, finde ich 2× pro Woche zu wenig. Ich gehe davon aus, dass mittelfristig das nicht mehr funktionieren wird mit den Trainern, die das mit Aufwandsentschädigungen, die teils deutlich unter 10 Euro pro Stunde liegen quasi aus Idealismus machen.

    Klar, da gibts dann noch die Elterntrainer, aber der Fußball entwickelt sich weiter. Mit Laienkenntnissen kann man halt ein höheres Niveau nicht erreichen. Deshalb denke ich, dass das die Zukunft ist.

    Nach 2 Jahren (erstes Jahr Corona als 1F fast ohne Spiele) diese Saison als 2E supertoller Hinrunde ohne Niederlage und immer noch guter Rückrunde mit div. Siegen gegen sog. (tatsächliche oder selbsternannte :-)) Leistungsvereine in oberer Tabellenhälfte beendet. Ja, zu gewinnen ist nicht alles, aber Spaß machte es schon. Mannschaft nach einigen Reibereien mit den Eltern traurig aber im Endeffekt erleichtert abgegeben. Tolle Erfahrung mal auf hohem Level mithalten zu können. Und auch gut, wenn es dann vorbei ist.

    Erste zwei Trainingseinheiten mit neuem Team (künftige D1) schon gemacht. Aufgabe diesmal eher von ziemlich weit unten Kindern, die fast nur verloren haben, wieder etwas Selbstvertrauen und im besten Fall ein wenig Erfolg zu geben. Freue mich auf die Herausforderung.

    Mein Sohn hat gerade die Saison mit der 1C beendet. Da haben 2 Mädels mitgespielt, die wirklich technisch gut waren und weitgehend mithalten konnten. Ist also möglich. Die sind m.E. umgzogen gekommen und gegangen. Kabine/Dusche war also faktisch kein Problem.


    Tatsächlich gibt es bei uns bis zu D auch glaube 3 reine Mädchenteams. Da ist im Schnitt das Niveau schon erkennbar niedriger als bei den Jungs. Warum auch immer.


    Insges halte ich die Planung für möglich und machbar. Ob man den Cut dann nach der D oder C macht, kann man sich drüber streiten.

    War vor ca. 4 oder 5 Jahren in Polen zu einem Turnier mit einer F (älterer Jahrgang) oder E (jüngerer Jahrgang) weiß nicht mehr genau. Dort hat man eingekickt. Das Einkicken war für die meisten Mannschaften wesentliches Spielelement zum Raumgewinn. Will sagen, meinem Eindruck nach ging es etwas zu Lasten des Spielaufbaus. Fand es nicht so toll. Eindribbeln fände ich da besser.