Beiträge von Constantin

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    Es gibt ja auch Weiterhin das Gebot sämtliche nicht zwingend notwendige Kontakte zu vermeiden.


    Sprich, die Kids sollen nicht auf dem Bolzplatz mit Kontakt bolzen, es ist nur nicht mehr verboten

    Es stellt sich halt an der Stelle schon auch mal die Frage, welche Kontakte als zwingend notwendig zu erachten sind. Ich höre im Zusammenhang mit Fußball (oder anderen Freizeitaktivitäten) immer wieder: "Das ist ja nur eine reine Spaßveranstaltung, das muss jetzt erstmal warten."


    Es ist ja irgendwo auch eine gesellschaftliche Frage, welche Teilbereiche des Lebens wir als notwendig erachten, dass das Leben lebenswert ist. Bsp. Tönnies. Der Schlachtbetrieb in Gütersloh wurde ja mehrfach als systemrelevant bezeichnet und darf noch bis Ende dieser Woche die Fleischverarbeitung fertigstellen. Ist dann also billiges (!) Schweinefleisch wichtiger als soziale Kontakte von Kindern und Jugendlichen? Ich mein klar, hinter letzterem steht kein Geld was verloren gehen könnte, aber wollen wir gesellschaftliche Werte wirklich anhand einer rein finanziellen Komponente bemessen?

    Für mich ist Fußball schon auch ein wichtiger Lebensinhalt. Wenn der fehlt, fühle ich mich schlechter, als wenn ich mal ein paar Wochen etwas mehr für meine Grillwürste bezahlen muss. Aber da hat sicher jeder andere Prioritäten und ich verstehe auch, dass bestimmte Dinge anderen Menschen wichtiger sind.

    Ein Punkt, der mich an dieser Situation am meisten stört: In der gesellschaftlichen Debatte (ob im öffentlichen oder privaten Rahmen) wird sehr bewusst eine Wertung in Bezug auf die Wichtigkeit bestimmter sozialer Ereignisse vorgenommen. Kirche ist wichtiger als Kino. Restaurants sind wichtiger als die private Grillfeier. Parteitage sind wichtiger als Sportvereine. Und das, obwohl der individuelle Wert stark zwischen unterschiedlichen Menschen differieren wird.


    Ich glaube, dass wir als Gesellschaft einen sehr hohen Preis zahlen müssen, wenn wir nicht bereit sind ein gewisses Risiko einzugehen. Maßnahmen einfach nur unter dem Deckmantel der "Vorsicht" aufrecht zu erhalten oder sogar im vorauseilenden Gehorsam umzusetzen führt mMn in eine Richtung die ich persönlich nicht gut heiße. Und das, obwohl ich die Maßnahmen zum Infektionsschutz an sich richtig finde.

    Steile These:


    Weder in der U12, noch in sonst einem Altersbereich, ist ein isoliertes Erwärmen und Dehnen einer intelligenten Trainingssteuerung in Sachen Verletzungsprophylaxe überlegen. Entscheidend ist meines Erachtens, dass die Intensität zu Beginn des Trainings langsam gesteigert wird, ob Du das dann in Form eines Lauf-ABC, einer kleinen Spielform (enger Raum/keine Sprints z.B. 4 gg 2) oder einfachen Technik-Aufgaben löst ist eigentlich sekundär.


    Letzten Endes willst Du den Muskel ja auf eine Belastung vorbereiten, das geht wahrscheinlich am Besten, wenn Du die Bewegungen, die du später auch im Spiel brauchst, in geringerer Intensität ausführst. Ich habe persönlich auch nicht die Erfahrung gemacht, dass sowas besonders gut vor Verletzungen schützt. Im Gegenteil haben wir dieses Jahr im Training zu keinem Zeitpunkt klassisches Erwärmen gemacht
    (statt dessen eher kleine Ballbesitzspiele) und hatten das ganze Jahr über nur zwei ernsthafte Muskelverletzungen (und das immerhin in einer Saison in der wir in die Verbandsliga aufgestiegen sind).


    Zu deinem speziellen Fall: Warum kannst Du die Zeit, die Du für die Laufschule verwendest nicht z.B. für eine andere Form der Erwärmung nutzen? Wenn das Platzgründe hat, würde ich mir überlegen, ob ich nicht vielleicht schon langsam in Richtung Kräftigung gehe. Davon würde ich mir eher langfristige Effekte erwarten.

    Meine Meinung, die sich dann wohl auch mit dem NFV deckt:

    Lauf-ABC kann ja letztlich - zumindest in dem Altersbereich auch als Hauptziel - zur Koordination/Motorik gezählt werden. Du vermittelst den Spielern ja gewisse Bewegungsmuster und daraus resultierend ein besseres Körpergefühl und effizientere Bewegungen. Ich persönlich fänd's auch im Hinblick auf den U15-Bereich und die dortigen Wachstumsschübe sehr sinnvoll, wenn die Spieler an Dinge wie das Lauf-ABC schon vorher gewöhnt wurden und sich somit schneller wieder anpassen können.

    Und: Wenn sowieso keine Trainingszeit davon abgeht, ist's doch gar kein Problem. Im Gegenteil: Die Jungs wissen, jetzt ist Lauf-ABC angesagt und danach geht's los. Genau so wie ein Rondó oder ähnliches als Ritual vor dem Trainingsbeginn. Macht doch einen viel besseren Eindruck, als wenn jeder kreuz und quer auf's Tor ballert.

    Ich finde es komplett Richtig, dass so ca. im Bereich U13-U16 vermehrt auch im Hinblick auf das Wachstum trainiert werden muss. Das Lauf-ABC kann mich dahingehend nicht mehr so wirklich überzeugen. Immerhin handelt es sich ja um Bewegungen, die dem Spieler wenig koordinative Fähigkeiten abverlangen, zumindest ab dem Zeitpunkt an dem die Bewegungen automatisiert sind (was bei einem sportlich begabten Kind recht schnell passieren sollte). Ich glaube, dass es einfach komplexere Bewegungsaufgaben als ein lauf ABC braucht um die entsprechenden Koordinativen Fähigkeiten zu schulen. Außerdem wird mMn oft die Komponente Kräftigung in diesem Zusammenhang unterschätzt. Wenn ich einen ausreichend stabilen Körper (ohne muskuläre Dysbalancen) habe, sinkt mein Verletzungsrisiko erheblich.


    Also da bin ich mal gespannt wie der Fußballverband dort anpasst. Finde ich eigentlich ein Unding, einerseits wird eine Beschränkung genannt aber andererseits nur als Empfehlung. Was soll man denn damit anfangen ? Ich hoffe der Fußballverband spricht nicht auch Empfehlungen statt klarer Vorgaben aus, dann ist man ja endgültig im rechtsfreien Raum. Zumindest müsste man sich dann über Bußgelder, Fahrlässigkeiten u.ä. keine Gedanken mehr machen bei so unklaren [...]

    Der Landesverband hat da genau gar nichts zu sagen. Wenn Land und Gemeinde das Training erlauben, dann können sich der Verbandsjugendleiter, Kreisspieleiter und wer sonst noch mitmachen will, auf den Kopf stellen, es würde nichts bringen.


    Dementsprechend ist die Situation auch für Euch. Lasst die Eltern unterschreiben, dass sie sich des Risikos bewusst sind und dass ihnen gesagt wurde, dass das Training freiwillig ist, dann kann Euch mehr oder weniger nichts passieren. Man kann Euch nur dann was ab, wenn Ihr grob fahrlässig handelt. Und solange Ihr im Rahmen des Gesetzes bleibt, ist so ein Szenario sehr unwahrscheinlich.

    Nur häufen sich die Fragen nach "richtigem Fußball" und von einigen Eltern kam auch schon mal der Hinweis, dass sie das Ganze recht locker sehen.

    Ich habe mich persönlich dazu entschieden, die Kommunikation mit den Spielern auf eine Ebene zu bringen, die für die Spieler nachvollziehbar ist. Denn viele der geltenden Regeln halte ich aus infektiologischer Sicht entweder wenig wirksam oder sogar Kontraproduktiv (z.B. dürfen einige Vereine im Training nur einen Ball benutzen). Das sage ich den Jungs auch ganz offen so. Ich versuche aber zu verdeutlichen, dass unsere Erlaubnis zu trainieren eindeutig an die Einhaltung der Regeln gekoppelt ist. Wenn jmd bspw. vom Ordnungsamt Verstöße gegen die Regeln beobachtet, dann wars das ganz schnell mit der Freigabe der Plätze.


    Ich glaube, dass es hier auch gegenüber den Eltern wichtig ist, einen Standpunkt zu haben, den man auch deutlich kommuniziert. Wenn du z.B. sagst, dass Du die Regeln alle (!) aus Sicht des Infektionsschutzes richtig wichtig findest, musst Du das natürlich auch begründen können. Ich könnte das (ohne unehrlich sein zu müssen) nicht. An die Regeln halten muss ich mich aber natürlich trotzdem.

    Ich möchte mich gar nicht damit abfinden, dass das Training komplett ohne Spielformen ablaufen muss. Ich mache z.Zt. Unterzahlspielformen mit Zonenbindung. Selbst, wenn er nicht an seine Zone gebunden wäre, machte es für den/die Defensiven dabei meistens keinen Sinn, in den Zweikampf zu gehen. Ziel dieser Spielformen ist es, immer wieder einen Passweg zu schließen. Passempfänger kann dabei auch Minitor sein.
    Von den letzten drei Trainings hat das 2x ganz gut funktioniert.

    Klingt interessant. Könntest Du vllt. etwas genauer erläutern, wie Du die Übung gestaltet hast?

    Das leidige Thema: Theorie und Praxis.

    Der HFV hat hier seine Empfehlungen insoweit gelockert, dass die Materialien vor und nach dem Training nicht mehr desinfiziert werden müssen. Nun reicht es auch aus, wenn man alles mit Wasser und Bürste abschrubbt. 8o Fand ich amüsant.


    Kennt hier zufällig jemand Übungen, in denen man nicht die Hütchen und Stangen in den Mund, Auge, Nase oder Gesicht nimmt?

    Ich kenne, ehrlich gesagt, nicht einmal Übungen bei denen die Spieler überhaupt Material in die Hand nehmen (von Leibchen mal abgesehen). Ich mag diese Empfehlung ehrlich gesagt überhaupt nicht, weil sie offensichtlich einfach unreflektiert von anderen Sportarten übernommen wurde, ohne eine ausreichende Differenzierung vorzunehmen.


    Ich fände es wichtiger, seine Anstrengungen auf Bereich zu fixieren bei denen eine ernsthafte Ansteckungsgefahr besteht.


    In München dürfen manche Teams bspw. nur einen einzigen Ball benutzen. Das erhöht meines Erachtens eher das Ansteckungsrisiko.

    TomGB : ich kann dich komplett verstehen. Wie das rechtlich gesehen wird, ist aus meiner Sicht etwas anderes. Und was ist, wenn bei euch ein Fall auftreten würde (ich hoffe es nicht). Wo zählst du dazu? Aus meiner Sicht müssten alle 3 Gruppen das Training einstellen und in Quarantäne, weil du Kontakt hattest.

    Kontakte über zwei Ecken müssen meines Wissens nicht in Quarantäne. D.h. wenn in einer Gruppe ein Fall auftritt, müssen die Spieler und der betreuende Trainer in Quarantäne.


    Nur wenn dann auch der Trainer erkrankt, muss die ganze mannschaft zu Hause bleiben.

    ich verstehe den Passus zur U9 nicht:


    "Für Mannschaften der U9 und jünger werden günstigere Betreuerschlüssel empfohlen (5

    Spieler/Trainer). Über eine Einbindung von Elternteilen kann dieser Schlüssel erreicht werden."


    Ich dachte es sind eh nur 4 Spieler/Trainer erlaubt? Oder sind damit Gruppen gemeint die z.B. jeweils auf unterschiedlichen Teilen des Feldes trainieren, aber vom selben Trainer betreut werden.

    Mit 4 + 1 ist doch praktisch kein Training möglich. Noch haben die Vereine die Kapazitäten dafür. So würde der NFV und die Landesregierung erst allen Hoffnung machen um dann am Ende zu sagen ,,April, April'' und alle müssen sich noch defacto mindestens einen weiteren Monat gedulden.

    Hast du noch nie Einzeltraining gemacht? Klar, Kleinstgruppen sind nicht ideal, aber ich denke, dass es auf jeden Fall Lösungen geben wird unter denen man den Spielern richtig gutes Training anbieten kann. Ob das dann die normalen 4,5 - 6 Stunden pro Woche wie sonst sind, sei mal dahin gestellt, aber machbar ist es allemal.

    Versucht bitte alle mal, diese eine einzelne Studie nicht so überzubewerten. Ich weiß, insbesondere Medienvertreter tun ganz gerne so, als wären solche Ergebnisse endgültig, aber so funktioniert Wissenschaft (glücklicherweise) nicht. An der Charite wurde getestet, wie viele Viren sich bei Kindern, die positiv getestet wurden, im Rachen befinden. Man weiß mittlerweile, das bei einer bestimmten Virusmenge im Rachen die Möglichkeit einer Verbreitung besteht.

    Herausgekommen ist, dass ein Teil der Kinder diese Grenze überschreitet. Mehr nicht. Trotzdem gibt es noch eine ganze Menge Fragezeichen, die diese Studie nicht beantworten kann, und was mit Sicherheit auch nicht ihre Intention war. Was ich persönlich bspw. als kritisch ansehe ist einmal, die sehr geringe Zahl an getesten Kinder (n=37), was die Aussagekraft der Studie zumindest etwas in Zweifel zieht.

    Das ist aber allen Beteiligten auch bewusst. Selbst Prof Drosten (Leiter der o.g. Studie aus der FAZ) hat heute morgen eine Studie auf Twitter gepostet, die den Ergebnissen seiner eigenen Studie widerspricht (Kinder sind [vereinfacht] nur ein Drittel so infektiös). Erst durch ganz viele unabhängige Studien, kann ein Gesamtbild entstehen.

    Es ist ja bereits absehbar (bzw. in Österreich für den 15.5. terminiert), dass demnächst Fußballtraining wohl unter Einhaltung eines Mindestabstands von 2m wieder ermöglicht wird. Ich gehe davon aus, dass insbesondere die älteren Mannschaften davon Gebrauch machen werden.


    Es gibt ja ganz offensichtliche Kandidaten für ein solches Training (Pass-/Torschussübungen, Technik/Finten etc.). Allerdings ist es ja auch so, dass die meisten von uns eine eher spielformlastige Art des Trainings bevorzugen würden. Ich habe mir schon ein paar Gedanken gemacht, wie man z.B. ein Rondo organisieren könnte ohne, dass zwei Meter Abstand unterschritten werden (Zone für Ballbesitz und eigene Zone für Verteidiger). Ähnliches kann ich mir für bestimmte Ballbesitzspiele vorstellen.


    Etwas problematisch ist hier sicherlich, dass man nicht absolut sichergehen kann, dass die Spieler zu jedem Zeitpunkt den Abstand sicher einhalten können. Ich gehe aber davon aus, dass das einigermaßen kulant ausgelegt wird, so lange die Übungen /Spiele ein unterschreiten des Mindestabstands nicht vorsehen.


    Ich würde mich über Input freuen!

    Dann aber nicht nur bis 12 , weil gerade ab 12 das kritische Alter ist , wo viele mit Sport aufhören.

    Wenn sie dann keine Freunde treffen dürfen und nicht auf den Platz zum Fußballspielen gehen dürfen ...

    Es gibt eine niederländische Studie, nach der Kinder bis 12 Jahre keine relevanten Überträger (aufgrund wohl geringerer Reprodunktion im Rachenraum) für das Virus sind, daher diese Entscheidung. Ob diese Studie tatsächlich so aussagekräftig ist, daran herrschen aber Zweifel.

    Im Unterschied zu MERS gibt es für SARS2 ja bereits erste Impfstoff-Kandidaten, die sich auch schon in ersten klinischen Studien befinden. Es ist denke ich auch hier auch hier eine Frage der Prioritäten bzw. des Geldes. Die Prognose, die ich bis jetzt am häufigsten gehört habe ist Ende 2020 bis Anfang 2021, daher ist das jetzt fürs Erste mal meine Arbeitshypothese. Eventuell findet man ja auch noch Strategien um die klinischen Tests weiter abzukürzen... Davon abgesehen ist es wohl auch so, dass man Versatzstücke, die für Impfstoffe gegen SARS1 und MERS verwendet wurden, auch in SARS2 (es gab wohl auch dahingehend Vorbereitungen bzgl. einer möglichen Pandemie) Verwenden kann, was die Entwicklung des Impfstoffes wohl enorm beschleunigt hat.


    In den Niederlanden wird jetzt übrigens wieder Mannschaftssport für Kinder bis 12 Jahre erlaubt. Eventuell kann man ja an der folgenden Entwicklung bei unseren Nachbarn Rückschlüsse für Deutschland ziehen (und im Zweifel wander ich halt aus:P).


    Was mich bzgl. einer weiteren Lockerung der Maßnahmen vor einem Ende der Epidemie optimistisch macht, ist, dass wir ja nicht mehr auf dem selben Stand wie Anfang März sind. Die Testkapazitäten sind höher (RKI empfiehlt Testung ALLER Atemwegserkrankungen), die Gesundheitsämter besser ausgestattet, eine App ist in Planung etc. etc. Die Voraussetzungen um das Virus zu verfolgen haben sich dementsprechend verbessert, daher glaube ich, dass es auch möglich sein wird, Rt auch unter 1 zu drücken bei geichzeitiger Lockrerung einzelner Maßnahmen. Und wie oben bereits gesagt, wird man wohl versuchen das Ganze so zu gestalten, dass die Neuinfektionen langfristig sinken, wodurch natürlich auch die Gesmtsituation auf lange Sicht einfacher zu kontrollieren sein wird.

    Das ist jetzt etwas ausführlicher geworden, aber dieser ganze Pessimismus den man hier, aber auch wo anders zu lesen bekommt geht mir etwas auf die Nerven. Ich bin selber kein Virologe, deswegen sind die folgenden Aussagen mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, sind aber denke ich, zumindest nicht völlig abwegig:


    Die momentane Zielsetzung der Politik ist es, das Infektionsgeschehen auf ein Maß zu beschränken, bei dem die Gesundheitsämter einzelne Infektionsketten nachverfolgen können. Das ist, laut Aussage von Dr.Schaade (RKI), bei einer täglichen Zahl an Neuinfektionen von wenigen Hundert Fällen realistisch. Davon sind wir zwar momentan noch ein Stück entfernt, allerdings würden wir, bei einem konstanten Faktor R=0,8-0,9 in einigen Wochen (evtl. 1-2 Monaten) dorthin kommen. Durch einen Anstieg der Test- und Verfolgungskapazitäten (z.B. Tracing-App) ist mE aber sogar ein noch schnelleres sinken zu erwarten.


    Es herrscht momentan so ein bisschen der Glaube, dass die aktuellen Maßnahmen zu einem schnellen Anstieg der Infektionskurve führen könnten. Auch wenn es sicher ein gewisses Risiko gibt, halte ich das doch für eher unwahrscheinlich. Für eine Ansteckung ist körperliche Nähe von <2m für ca. 15 Minuten notwendig. Das halte ich bei keiner der getroffenen Maßnahmen für Wahrscheinlich. Das zeigt btw auch die kürzlich im Bulletin des RKI veröffentlichte Studie, dass der Rt Wert bereits vor Einführung der einschneidenderen (also Kontaktbeschränkung, aber auch Schulschließungen) Maßnahmen deutlich gesunken ist. Wohlgemerkt ohne, dass die Gesundheitsämter zu diesem Zeitpunkt ernsthaft Ketten verfolgen können (Spahn Anfang März: "Wir haben den Überblick verloren").


    Nehmen wir also an, dass die Zahlen auch in Zukunft weiter sinken: Was passiert dann? Dr. Schaade sprach heute von einer "weitgehenden Verringerung der Maßnahmen" sollte dieses Ziel erreicht werden. Aber was bedeutet das? Markus Söder (der ja zu den eher vorsichtigen zählt) hat der Gastronomie und den Hotelbetrieben in Aussicht gestellt, dass diese wohl im Juni wieder öffnen können, sollten die Infektionszahlen sich weiter so erfreulich entwickeln wie im Moment. Auch mit dem Hintergedanken, dass man ins Restaurant eher auch mal mit Freunden geht, die nicht im eigenen Haushalt leben.
    Im Bereich Fußball wird man sich sicherlich überlegen müssen, welche Auflagen wir einhalten können bzw. wollen. Dass Umkleiden und Duschen bis zum Ende der Epidemie geschlossen bleiben werden, damit ist wohl zu rechnen. Aber bereits jetzt ist es ja (sogar im sehr restriktiven Bayern, das wurde mir auch von offizieller Seite bestätigt) schon möglich zu zweit, unter Einhaltung gewisser Regeln ein Fußballtraining durchzuführen. Da wir uns momentan in einer Phase des Lockdowns befinden ist sicher damit zu rechnen, dass einige Beschränkungen in naher oder etwas weniger naher Zukunft purzeln werden. Also warum nicht auch die Öffnung von Sportplätzen? Auch deren Nutzung ist im Grundgesetz verankert, insbesondere natürlich wenn sie in privater Hand sind. Sollte also keine akute Bedrohung mehr für Leib und Leben vorliegen (was ja in o.g. Szenario der Fall ist) dann ist es ja schon von rechtlicher Seite geboten, diese Maßnahmen wieder zu lockern.


    Ein krasseres Hindernis ist es glaube ich eher, ob alle Mannschaften damit einverstanden sind zu spielen, so Lange kein Impfstoff vorhanden ist, aber das ist eine andere Geschichte.


    Thüringen will ab 4.Mai schon wieder Veranstaltungen im Freien erlauben mit bis zu 50.Personen. Dann kann man Kinder - mit bestimmten Vorkehrungen - auch Fußball spielen lassen.

    Auch wenn ich mein letztes Fünkchen Hoffnung noch behalten habe, was eine Wiederaufnahme des Training zumindest unter gewissen Schutzmaßnahmen betrifft, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Thüringen das vor hat. Wenn du irgendwie ne Quelle hast würde ich mich echt freuen, wirklich.


    Unabhängig davon: Kennt sich jemand mit den Kontaktbeschränkungen etwas besser aus? Insbesondere in Bayern. Wäre es erlaubt, dass zwei Jugendliche gemeinsam auf einer Wiese trainieren, so lange ein Abstand von 2m eingehalten wird?