Beiträge von Constantin

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    Da trainieren manche ganze Vereine ;) - leider wird das geduldet bzw. nicht sanktioniert. Ich würde die Vereine ausschließen und auch die Trainer sanktionieren. Entweder ich mache Vorgaben oder ich lasse es sein.

    Ich sehe das gänzlich anders. Da Lizenzen bekanntermaßen weder notwendig noch hinreichend für gute Leistung als Trainer sind, sollte es den Vereinen freigestellt sein die Einzellfallbeurteilung vorzunehmen.


    Man kann übrigens unterstellen, dass diese Regelung weniger dazu dient das Trainingsniveau zu sichern, als vielmehr die Teilnehmerzahlen bei den Lehrgängen (und entsprechend das Einkommen des Verbands.)

    Wie seht ihr das und wie würdet ihr damit umgehen? Irgendwie tue ich mir

    schwer damit auf meinen Kollegen zuzugehen und ihm zu sagen, daß er die Kinder nicht dauernd loben soll, damit mache ich mich ja total zum Buhmann und ändern wird er sein Verhalten dadurch wahrscheinlich auch nicht.

    Das ist mMn keine gesunde Einstellung, gerade in einem Trainerteam. Du hast ja Argumente (die Du oben vorgetragen hast), die Deine Sichtweise begründen. Wenn Du ihm diese aufzeigst, hat er die Möglichkeit sein Vorgehen anzupassen, wenn er es denn genauso sieht wie Du. Es ist halt schon essenziell, dass Du das Gespräch auf Augenhöhe führst und auch die Argumente Deines Gegenüber anhörst. Am Ende müsst Ihr kollegial einen gemeinsamen Weg finden, wie Ihr mit den Kindern umgehen wollt.


    Ich bin von der Art her eher das was man früher einen "harten Hund" genannt hätte und nehme das ganze sehr ernst. Bei Spielen/Festivals coache ich sehr viel, v.a. in der F finde ich das sehr einfach, weil die Kids da halt noch viel falsch machen und man sie mit sehr einfachen Tipps schnell weiterentwickeln kann. Auch im Training lege ich viel Wert auf Disziplin und Einsatz. Die Kinder sind schließlich freiwillig da und wollen lernen wie man Fußball spielt.

    Ich bin aber kein Kolleriker der die Kinder anschreit. Während eines Spiels spreche ich grundsätzlich keine Dinge an, die schon passiert sind, sondern gebe Tipps dazu welche Optionen in der aktuellen Situation zur Verfügung stehen. Und im Training bitte ich die Kinder, die nicht mitmachen, das nächste mal zu Hause zu bleiben oder nur wieder zu kommen, wenn sie wirklich Lust auf Fußball haben. Soweit mal zu mir.

    Wenn Du nicht im ersten Satz geschrieben hättest, das es sich um eine F-Jugend handelt, hätte ich nach diesen zwei Absätzen ehrlich gesagt gedacht, Du trainierst eine B- oder A-Jugend. Ich weiß natürlich nicht, wie Du im Training tatsächlich drauf bist, aber mein Bier dazu:
    Trainer die "das Ganze sehr Ernst nehmen" tragen einen großen Anteil daran, dass viele Jugendliche (auch die talentierteren) im höheren Alter aufhören mit dem Sport. Gerade, wenn Du mit etwas erfolgreicheren Fußballern zu tun hast, ist die Grundlage immer eine intrinsische Liebe zum Spiel. Wenn Fußball aber bereits bei den Kleinsten zum Leistungssport gemacht wird, dann lernen die Kinder das mMn nicht. Aber das kann ich aus der Entfernung natürlich nicht beurteilen...vielleicht ist Dein Vorgehen auch völlig in Ordnung und das kommt hier nur anders rüber.


    Unterm Strich scheint Dein Co-Trainer eine gute Ergänzung zu Deiner Philosophie zu sein. Ich zumindest habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass es immer dann am Besten läuft, wenn sich unterschiedliche Trainerpersönlichkeiten im Team ergänzen und einbringen können. Ich halte in diesem Kontext auch die von dir vorgetragenen Sorgen für unbegründet.

    Ich bin überrascht, dass es hier eine Meinung gibt. Wir sprechen über Kinder - ja, auch mit 10 Jahre ist man noch ein Kind - und die sollen sich Verhalten wie Erwachsene. Kein Quatsch, kein Quatschen. Keine Leistung, kein Engagement -> kein Spiel. Wegloben. Zermürben usw. - kenne ich aus der Welt der Erwachsenen (Arbeitsleben)

    Dem Fußball geht es noch zu gut.

    Wollte ich auch schreiben so ähnlich...Danke für den Beitrag.

    Also es gibt 2 Punkte, die ich gerne ändern würde, auch als absoluter Fußball-Romantiker:
    Einkicken/ Dribbeln statt einwerfen -> In welcher anderen Sportart wird ein anderes Körperteil verwendet, als das eigentliche Körperteil, um das Spiel fortzusetzen.

    Dadurch würde aber jeder Einwurf zum Eckball bzw. Freistoß und würde in den 16er gepöhlt. Ich glaube nicht, dass dadurch das Spiel attraktiver werden würde.

    Ich wäre auch dafür, die Spielzeit insgesamt zu reduzieren, damit das Spiel über die gesamte Dauer mit hoher Intensität gespielt wird und das Verhalten Zeit zu schinden einiger Spieler*innen unterbunden wird.

    Durch die Verkürzung benachteiligst Du aber Mannschaften, die selber versuchen das Spiel zu machen. Es ist prinzipiell anstrengender gegen den Ball zu arbeiten als mit ihm zu spielen. Deswegen fallen die Tore von Top Mannschaften gegen Außenseiter oft erst in der zweite Hälfte.


    Dem Trend, dass es zu immer mehr Unterbrechungen während eines Spiels kommt, folgend, würde die berechnete Nettospielzeit eines Fußballspiels im Jahr 2030 lediglich noch 48,47 Prozent betragen."

    Das einfach so fortzurechnen ist ja komplett abenteuerlich. In jeder anderen wissenschaftlichen Fachdisziplin würde sowas zerrissen werden.

    Das zweite Kind würde gerne öfter kicken, aber die dominante und vor allem am Fussball desinteressierte Gluckenmutter hält ihn öfter als notwendig aus eigener Unlust ab - immer bei Schlechtwetter, weil da freut es sie nicht am Platz stehen bzw wenn es zu heiß oder zu kalt für sie ist.


    die Kinder sind mit bekloppten Eltern eigentlich schon bestraft genug


    Gluckenmama, die sich ins Abseits mit Handy setzt und wartet.


    eine durchgeknallte verbitterte Mutter zuhause die ihm das Leben wegen eigener Eitelkeiten schwer macht


    Und wenn die Mutter sich beschwert gibt es für mich den Gang zum sportlichen Leiter, der schon informiert ist und ihr ggf. die Leviten liest.

    Ich habe auch ab und zu Eltern, mit denen ich Konflikte habe. Aber schreibt doch bitte nicht solche Sachen in anonyme Foren über Personen, die Ihr teilweise gar nicht persönlich kennt. Der Tonfall in diesem Thread ist ja jenseits von Gut und Böse.

    Das sehe ich (in der C-Jugend) auch so (und verstehe es auch. Wachstum ist etwas, das man wirklich nicht trainieren kann. Höchstens kompensieren.

    Wenn man sich dann mit diesen Spielen nach der U15 beschäftigt, wird man erkennen, dass diese Spieler im Herrenbereich dann keinen Vorteil mehr haben. Körpergröße spielt auf höchsten Niveau doch nur eine untergeordnete Rolle (zumindest bei allem größer 180). Das problem ist nunmal, dass retardierte Spieler in der U15 aussortiert werden (wie zum Beispiel Josip Stanisic).

    Aber Leistungssport ist eben auch nicht Hohleistungssport - da ordnet man den Sport nicht alles unter, sollte man nicht. Dennoch hat der Sport schon einen besonderen Stellenwert.

    Da sind wir uns jetzt glaube ich eher beim Wording uneinig, als bei der Schlussfolgerung die daraus zu ziehen ist.


    Aber Leistungssport ist eben auch nicht Hohleistungssport - da ordnet man den Sport nicht alles unter, sollte man nicht. Dennoch hat der Sport schon einen besonderen Stellenwert.

    Wenn das Deine Interpretation des Begriffs ist (ich bin da sportwissenschaftlich nicht so gebildet, daher ist mir die gültige Definition nicht geläufig) dann bin ich Deiner Meinung.


    1. Wird der Begriff Leistungssport teilweise in Mannschaften verwendet, die damit definitiv nichts zu tun haben. Und dann hat das schon Konsequenzen, die ich nicht so gut finde, insb. im Umgang mit den Spielern.


    2. Werden oft auch im höheren Jugendbereich Dinge mit dem Begriff "Leistungssport" rechtfertigt, die ich nicht gut finde. Da wird dann die Gesundheit oder der faire Umgang mit Spielern dem Ergebnisgedanken untergeordnet.

    Eine Sache sollte man sich immer merken: Alles unterhalb U16 NLZ ist Breitensport. Wer sich beim ambitionierten Amateurverein so fühlt also wäre er im Leistungsfußball, der wird seinen Spielern nicht mehr gerecht...


    Natürlich sind die Jungs leistungsfähig und ehrgeizig und natürlich nimmt das Ergebnis mit höherem Niveau auch einen anderen Stellenwert ein. Aber oberstes Ausbildungsziel ist immernoch die Gesundheit der Spieler und die Freude am Spiel zu erhalten. Ich habe leider schon genug Trainer kennengelernt bei denen diese beiden Dinge nicht im Vordergrund standen.

    zum ersten Punkt 1) kann ich nur frei nach Otto Walkes fragen "Ägypten?"

    ich verstehe kein Wort.

    Habe ich dir irgendwo auf den Schlips getreten? Verwechselst Du mich?

    A sagt: "Ich finde es richtig im Kinderfußball regelkonformen Körpereinsatz zu trainieren"


    B sagt: "Ich sehe das anders: Rohes Spiel und Grätschen haben bei mir im Training keinen Platz. Überhaupt sind Grätschen im modernen Fußball nur sehr selten sinnvoll"


    Prinzipiell mag die Aussage von B richtig sein, es handelt sich aber um einen so genannten Strohmann...Die Argumentation richtet sich nämlich nicht gegen das vorgetragene Argument, sondern gegen eine andere Argumentation (die so gar nicht vorgetragen wurde; den Strohmann). Das machst Du hier auch teilweise, ob beabsichtigt oder nicht.

    Ich habe mir das angehört und habe den Eindruck, dass er fast das gleiche Argument vorträgt wie ich...

    Das ist eigentlich schon verbotenes Spiel, denn der Arm hat nichts am Gegenspieler zu suchen.

    Sorry, aber das stimmt überhaupt nicht. Natürlich darf der Arm im Zweikampf regulär eingesetzt werden. Das ist ein Missverständnis (dem auch viele Schiedsrichter auf den untersten Stufen zum Opfer gefallen sind), dass der Arm nicht verwendet werden darf. Verboten ist: 1. Ziehen und 2.Schubsen...und zwar auch nur, wenn ich daraus einen Vorteil ziehe.


    Ich sehe das oft genug, dass Aktionen (in der Kreisliga) abgepfiffen werden, weil der Verteidiger "die Hände am Rücken hat". Das ist überhaupt nicht im Sinne der Regel.


    Schaut doch einfach mal, wie das in der Bundesliga gehandhabt wird (und das ist ja immerhin für uns die sportliche Referenz auf höchstem Niveau): Da kann mit den Armen im Kampf um den Ball alles mögliche gemacht werden, ohne dass es gepfiffen wird. Gerade auch das "Ziehen" wird oft mit der Begründung nicht abgepfiffen, weil beide beteiligten Spieler "das Gleiche machen".

    Armlänge Abstand ist ein guter und wichtiger Coaching Punkt und hilft den Kids hat aber nichts mit expliziten Körpereinsatz zu tun, sondern dient dazu das man als Verteidiger nicht zu nah am Gegenspieler steht

    Der Gegenspieler versucht ja auch Körperkontakt herzustellen (er braucht diesen ja, um sich um mich herum drehen zu können). Dementsprechend muss ich versuchen, diesen von mir wegzuhalten. Das mache ich nicht dadurch, dass ich vom Gegner weglaufe, sondern indem ich ihn mit dem Arm von mir weghalte und so den Abstand aufrecht erhalte. Der Arm ist nicht nur Maßstab, sondern auch verantwortlich die Distanz zu halten.


    Vielleicht ein etwas besseres Beispiel:

    Wenn ich ein frontales 1 gegen 1 führe, lenke ich den Gegner auf eine Seite. Wenn sich dieser für die "offene" Seite entscheidet, muss ich ihm ja dann aber irgendwie den Ball wegnehmen. Im Idealfall führt mein Gegenspieler den Ball dann mit dem entfernten Fuß, ein einfaches wegspitzeln ist also ohne Foul nicht möglich (das wäre es ggf. auf der geschlossenen Seite). Wie komme ich nun an den Ball? In dem ich meinen Körper zwischen Ball und Gegner bringe. Wenn ich versuche das ohne Körpereinsatz zu lösen, werde ich 100% Wahrscheinlichkeit den Zweikampf verlieren, wenn mein Gegner nicht gerade vor Angst wegläuft.

    der DFB empfielt auch einfache Sprache. Schade, dass ich Deine Sätze erst verstehe, wenn ich nach Wörtern googlen muss.

    Sorry, falls Du nicht verstanden hast, was ich ausdrücken wollte. Ich fand "Adhärenz" und "explizit" jetzt nicht so krass. Unabhängig davon ist mein Beitrag aber glaub ich auch verständlich, ohne dass man genau weiß, was die beiden Wörter bedeuten. Ich versuche schon, im konkreten Fall immer die Wörter zu verwenden, die am genauesten das beschreiben, was ich denke. Und das waren nunmal in dem Fall diese beiden Wörter.


    Aber Deine Antwort drückt ehrlich gesagt auch aus, dass Du den entscheidenden Abschnitt auch verstanden hast (denn genau auf den beziehst Du Dich korrekterweise). Deswegen hätten mich eigentlich mehr Deine Gegenargumente interessiert: Du hast ja weiter oben den "körperlosen Fußball" propagiert (i.e. befürwortet). Das steht mMn dem entgegen, dass ich in dem Alter das offensive und defensive 1 gegen 1 trainiere. Denn diese beiden Aspekte des Spiels können mMn nicht körperlos gespielt werden. Was trainierst Du denn in diesem Alter? Tiqui-Taca ist ziemlich frei von Zweikämpfen...aber ist es auch das, was ich einem 10-Jährigen beibringen möchte?

    Das defensive und offensive 1 gegen 1 ist ja (der) Schwerpunkt in der E-Jugend...und zumindest bei mir gibt es auch Coaching Punkte die sich explizit damit beschäftigen, wie die Spieler ihren Körper sinnvoll einsetzen (z. B. die viel zitierte "Armlänge Abstand" beim 1v1 I'm Rücken zum Beispiel). Das ist für mich kein Ausdruck von Ratlosigkeit, sondern von Adhärenz zu den Empfehlungen des DFB.

    Meine Erfahrung sagt, wenn du 10 Kids hast, dann kannst du im Schnitt 7-8 Kids mit gutem Training und wenn sie gesund bleiben und motiviert bleiben zu richtig guten Fußballern ausbilden, welche als Erwachsene mindestens 5. oder 6.Liga spielen können und somit mit Fußball auch schon ihr Studium finanzieren können ;-).

    Die Aussage ist (außerhalb von Bundesliga-NLZ, und selbst da werden Unterhaching oder Ingolstadt keine vergleichbaren Quoten haben) wirklich abenteuerlich. Also vielleicht müssen wir uns darauf einigen, wie alt und wie talentiert die Spieler sind, aber prinzipiell wirst Du auch mit dem allerbesten Training aus einer Kreisliga U15 keine 8 Spieler in die Verbandsliga bringen. Wir haben von der U15 bis zur U19 in jeder Altersstufe die zweithöchste mögliche Spielklassen (unter Bundesliga) und bringen jedes Jahr vielleicht 1-2 Spieler in die erste Mannschaft Verbandsliga. Aber vielleicht ist unser Training auch so schlecht.

    Wie gesagt, ich spreche mit meinen Zahlen von durchgehend gutem bis sehr gutem Training.


    Das ist leider in den wenigsten Fällen der Fall.

    Aber wenn es mal der Fall ist, dann bringst du diese Quote wirklich durch.

    Übrigens auch sehr trainerzentrierte Sichtweise. Am Ende sind es ja immernoch die Spieler, die auf dem Platz stehen und die Anweisungen des Trainers umsetzen müssen. Und diese Variabilität einfach durch "gutes Training" auszugleichen (was ja auch erstmal zu definieren wäre) ist doch ziemlich unwahrscheinlich mMn.