Wenn man die B-Jugendlichen auf Augenhöhe und mit Erwachsenen-Mindset begegnen will, dann kommt eben das Beschriebene bei raus. Wenn man nicht der Typ ist, um autoritär aufzutreten, dann wird es tatsächlich schwierig.
Ich würde sogar eher sagen, dass gerade bei Bambini kein autoritärer Führungsstil gefragt ist, im Gegenteil. Aber so unterschiedlich die Meinungen sind, so wenig wissen wir über die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort. Meine Vorschläge passen zu der Art und Weise, wie sich die Mannschaft aktuell gibt.
Aber sowas von.
Ein autoritäter Bambinitrainer sollte meiner Meinung nach sofort aufhören. Als Bambinitrainer ist man Quatschmacher, Freund und Vorbild.
Ab der D Jugend sollte sich das duchaus in Respektsperson wandeln. B jugendliche sind alles, aber sicher nicht erwachsen und brauchen sicher eine klarerer Hand und Ansagen.
Alles anzeigen
Wisst Ihr Beide eigentlich, was ein autoritärer Führungsstil ist?
"Beim autoritären Führungsstil führt der Chef von oben herab. Die Geschäftsleitung delegiert Aufgaben an die Abteilungsleitung und diese delegiert weiter an die Mitarbeitenden. Entscheidungen werden nur von ganz oben und allein getroffen, Anweisungen exakt erteilt und streng kontrolliert."
personio.de (erstes Ergebnis bei Google)
Also ich möchte hier natürlich niemandem etwas unterstellen, aber ich bin mir sehr sicher, dass sich einige Aspekte, die hier genannt werden auch in Eurem Umgang mit (kleinen) Kindern wiederfinden.
Ich trainiere jetzt seit einigen Jahren im Altersbereich U15 bis U19, zugegebenermaßen nicht im Breitensport...dennoch würde ich behaupten, dass mein Umgang mit den Spielern deutlich partizipativer und weniger autoritär ist, als bei Bambinis. Aber Ihr könnt mich natürlich eines besseren belehren: Beim letzten Mannschaftsausflug habe ich meine U16 Spieler (demokratisch) entscheiden lassen was sie machen wollen und sie das dann auch (mit etwas Unterstützung meinerseits) organisieren lassen. Das ist definitionsgemäß antiautoritär. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Ihr bei Euren Bambinis auch nur in die Nähe kommt das so zu machen.
Wer meint Jugendliche bräuchten eine "klare Hand und [klare] Ansagen", der ist möglicherweise kurzfristig erfolgreich. Langfristig wird durch so ein Vorgehen aber die charakterliche und sportliche Entwicklung gehemmt. Wer keine Verantwortung tragen muss, der wird auch nicht lerne, welche zu übernehmen.
Vielleicht noch ein kleines Beispiel aus dem Training:
Wir haben vor einigen Wochen am Ende vom Training eine Block submaximale Läufe gemacht. Etwas was den Spielern in aller Regel wenig Spaß macht. Geplant waren ursprünglich 6 Sätze. In den ersten 5 Sätzen haben die Spieler das gemacht, was oben als "feilschen" beschrieben wurde: "Trainer, reichen heute nicht fünf Sätze, wir sind doch letztes Mal auch nur fünf gelaufen".
Also habe ich nach dem 5.Satz zu den Spielern gesagt: "Ok Jungs, wer jetzt nicht mehr kann, darf gerne aufhören. Der letzte Satz ist freiwillig für diejenigen, die noch Luft haben. Ihr müsst aber daran denken, dass der Trainingsreiz für Euch größer ist, wenn Ihr den Satz auch noch macht"
Am Ende sind alle Spieler mitgelaufen und es hatten auch ausnahmslos alle Spieler bessere Zeiten als im Satz davor.