2014 ist der junge E-Jugendjahrgang. Da dürfen die Kinder, auch bei guter Erziehung, noch gewisse Defizite haben.
Auch wenn man im Fußball nicht die Verantwortung dafür trägt, dass man den Kindern diese Dinge beibringt, denke ich schon, dass es zumindest für einen gewissen Anteil der Erziehung ein angemessener Rahmen ist. Die Jungs kommen ja freiwillig zu Dir und ihnen macht (davon gehe ich zumindest aus). Da ist die Hemmschwelle auf das zu hören, was Du sagst vielleicht niedriger als beim Mathelehrer.
Ich denke grundsätzlich sollte den Spielern klar sein, was genau man von ihnen erwartet.
Wenn Du möchtest, dass sich die Spieler gegenseitig begrüßen, dann solltest Du, auch wenn Du es für selbstverständlich hälst, das vor der Gruppe ansprechen und erklären, warum Dir das wichtig ist.
Wenn Du es nicht schaffst einen Spieler zu überzeugen und er das auh in den kommenden Einheiten nicht macht, dann würde ich (persönlich) den Spieler fragen, warum er das so macht: "Tobi, mir ist aufgefallen, dass Du heute vor Trainingsbeginn keinem Deiner Mitspieler die Hand gegeben hast. Ist alles in Ordnung oder ist etwas vorgefallen, weswegen Du mit niemandem sprechen möchtest?" Man kann so ein Verhalten auch mal vor der Mannschaft missbilligen. Ich denke aber nicht, dass es sinnvoll ist, in dieser Thematik mit Sanktionen zu arbeiten. Am Ende erzeugst Du mit deren Hilfe sicher keine langfristige Verhaltensänderun, sondern nur eine kurzfristige Anpassung an die Sanktion.
Sobald die Sanktion wegfällt (weil bspw. ein anderer Trainer die Mannschaft übernimmt), wird der Spieler wieder in alte Muster zurückfallen.
Nachäffen ist ja auch immer so eine situationshängige Sache. Wenn er Euch in ganz normalen Situatonen nachäfft (bspw. beim Demonstrieren einer Übung) dann würde ich das einfach als Gehässigkeit auffasen und mir als Trainer nicht bieten lassen.
Ich persönlich kenne das aber auch als Abwehrmechanismus gegenüber Kritik. Wenn Ihr den Spieler bspw. schimpft, weil er nicht aufgepasst hat und er Euch dann nachäfft ist das aus meiner Sicht eher ein Zeichen davon, dass er mit dieser SItuation nicht so gut klar kommt und sich dem entziehen will, indem er die Situation lächerlich macht. Das ist natürlich nicht gut, aber eher ein Zeichen begrenzter Konfliktbewältigungsstrategien bei einem Kind. Hier spielt es sicher eine Rolle, wie souverän man als Trainer mit so einer Situation umgeht.
Es soll mMn klar (und für die Spieler vorhersehbar) sein, was die Folge eines solchen Verhaltens ist. Und dann (und das ist mMn gar nicht so einfach) ist es entscheidend, dass man in seiner Kommunikation das Verhalten des Kindes kritisiert, nicht aber die Person.