Beiträge von Constantin

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    Ne, meine Aussage bezog sich schon auf Jugendmannschaften in den höchsten zwei Spielklassen und auch auf Mannschaften, die 3-4 mal pro Woche trainieren.


    Aber 4 Wochen Pause sind ja jetzt nicht so weit weg von zwei Wochen. Meine Beobachtung/Herangehensweise bezieht sich eher auf das obere Ende des Spektrums. 6 Wochen Pause im Winter wären mir, auch wenn die vorherige Saison intensiv war, zu lang.

    Würde ich so nicht sagen, meine bekannten NLZs und Leistungsvereine machen allen für die Belastungssteuerung eine Winterpause. Auch wir als Regionalligist mit Kunstrasen habem fast 1,5 Monate Pause hinter uns.

    Hängt aus meiner Sicht sehr vom Trainer ab, der die Mannschaft leitet. Ich kenne auch auf dem Niveau alles von 2 Wochen über Weihnachten bis hin zu 1,5 Monate, wie Ihr das macht.

    In den letzten Jahren ist es aber aus meiner Sicht schon eher die Regel geworden, dass, insbesondere bei Jugendmannschaften auf eine längere Winterpause verzichtet wird...und mMn ist das auch sinnvoller.

    Und sind wir doch mal ehrlich: am meisten Spaß macht es, wenn man mit und gegen ähnlich gute spielen kann.

    Die Aussage ist zu pauschal. Ich behaupte mal (mein persönlicher Eindruck) weit mehr als die Hälfte der Kinder möchte lieber hoch gewinnen als gegen gleichstarke Mannschaften zu gewinnen.


    Es kostet eine Menge Energie/Zeit die Spieler nach (teilweise deftigen) Niederlagen wieder aufzubauen. Daran scheitern auch viele Trainer/Mannschaften. Gerade im Kinderfußball verschwinden (in unserer ländlichen Region) vor allem die Mannschaften die in den Spielen weniger erfolgreich abschneiden.

    Ich würde mal behaupten, dass es da eher um die Moderatorvariable "Qualität der Spieler/Qualität des Trainings" geht. Gute Spieler sind i.d.R. motivierter (oder umgekehrt), weswegen die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass die Spieler länger beim Fußball bleiben. Dementsprechend ist es im Mittel leichter solche Mannschaften aufrecht zu erhalten.


    Das selbe gilt für die Qualität des Trainings, die sich einerseits auf die Freude der Spieler am Sport, andererseits aber auch auf deren sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt.

    Aber wenn man nicht höher oder nicht lange selbst gespielt hat, ist das meiste wohl Bücherwissen und keine eigene Erfahrung, was - je älter die Spieler werden und je höher die Klasse ist - unglaubwürdiger für die Spieler wird.


    Mein U19-Landesliga-Trainer war ein ehemaliger Bundesliga-Profi und -Trainer, der sogar schon im DFB-Pokalfinale stand. Der war da zwar bereits Ende 60, aber dem haben wir alles geglaubt bei seiner Reputation. Ich will mir nicht vorstellen, wie diese Zeit damals mit einem 23-Jährigen gelaufen wäre, der nur 5 Jahre älter als die Spieler ist und selbst nie auf dem Niveau gespielt hat. Man blickt dann eben anders zum Trainer auf und der Trainer ist selbst noch in einem Lernprozess, hat aber einen Trainerjob, in dem dieser Prozess abgeschlossen sein sollte.

    Finde die Argumentation nicht wirklich überzeugend, wenn ich ehrlich bin. Natürlich ist es ein Vorteil, wenn man Erfahrung auf einem hohen Niveau hat (mal unabhängig davon, ob das als Trainer oder als Spieler ist). Und das spiegelt auch meine Erfahrung wider, dass Leute mit mehr Erfahrung haben auch oft einen realistischeren Blick auf viele Dinge, die auf dem Platz passieren haben (Was muss ein Spieler WIRKLICH können und was ist vielleicht Bücherwissen, das an sich gar nicht so wichtig ist?)


    Aber die Argumente die hier von Christian Wörns kommen (oder auch von Lehmann oder Scholl oder Lahm in den letzten Jahren) ist ja, dass Ex-Profis und ältere Trainer alleine aufgrund ihrer Vorerfahrung einen Wettbewerbsvorteil erhalten sollten. Aber gerade bei Leuten wie diesen hat man gesehen, dass oft andere Kompetenzen fehlen, die entscheidende Voraussetzung sind um als Trainer erfolgreich zu sein. Ich kenne einige Ex-Profis hier im Umkreis, bei denen unabhängig von der sportlichen Qualifikation in vielen anderen Bereichen massive Defizite erkennbar sind, zumindest aus meiner Sicht.


    Ob ich als Verein einem Trainer eine U19 Landesliga zutraue sollte mMn weder von der Liga in der er gespielt hat abhängen oder von seinem Alter, sondern einzig und allein vom Endprodukt...also in dem Fall, ob es ihm gelingt die Spieler von seiner Spielidee zu überzeugen. Wenn das einem Ex-Profi besser gelingt als einem 25-Jährigen ist das für mich fine, wenn aber der 25-Jährige einfach besser ist, dann sollte er auch an dieser Stelle den Vorzug erhalten. Das gilt mMn im Jugendbereich, im NLZ und im Profibereich.

    ich finde, man muss sich überhaupt nicht erklären, wenn man im Internet seine Identität nicht preis geben will und bei Kindern schon doppelt nicht.

    Verein ist nicht gleich Identität 😉

    Es ist dann aber doch recht einfach herauszufinden um wen es geht. Alleine mit Jahrgang und Position kann man die Zahl der Spieler schon auf vielleicht 4-5 Spieler eingrenzen. Der Rest dürfte dann auch recht schnell gehen. Dementsprechend finde ich es auch sehr vernünftig, dass hier die wenigsten die Vereine ihrer Kinder preisgeben...

    Also aus meiner Sicht sind die Kicker-Ranglisten oft sehr voll mit recht mutigen Ansichten... Im Sommer waren bspw. Robert Andrich, Konrad Laimer und Salih Özcan höher eingestuft als Joshua Kimmich. Was aus meiner Sicht ziemlich absurd ist.

    Dass der Kicker dann die Leistungen bei der WM wohl recht prominent berücksichtigt hat scheint wohl auch zu erklären, warum die deutschen WM-Verteidiger so schlecht abschneiden.

    Das widerspricht, glücklicherweise, grundsätzlich der Sichtweise der meisten Menschen in Deutschland. Deswegen gibt es die soziale Marktwirtschaft und regulatorische Organe, die den NLZs auf die Finger schauen.

    Wenn Du das grundlegend anders siehst, dann macht das aus meiner Sicht nicht viel Sinn hier weiter zu diskutieren. Wir haben da glaube ich einfach grundsätzlich unterschiedliche Wertvorstellungen.


    Aber mal vielleicht als Anregung zum Nachdenken:

    § 1631 des BGB regelt die Erziehung von Kindern:

    „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“

    Nicht jedes aussortieren aus einem NLZ gleicht einer "seelischen Verletzung"...aber es sollte klar sein, dass einer Organisation die Kinder betreut eine besondere Verantwortung zukommt. Die diesem Gesetz zugrunde liegenden Werte haben immerhin Grundrechtsrang. Die Sichtweise, die Du hier äußerst, negiert aus meiner Sicht den gesetzlich festgeschriebenen besonderen Schutz von Kindern. Eigentlich bin ich selber auch ein großer Verfechter von Eigenverantwortung. Aber diese muss ihre Grenzen kennen, wenn es um die wehrlosesten Mitglieder unserer Gesellschaft geht.

    So ein Quatsch...natürlich entscheidet das NLZ darüber ob ein Spieler die Voraussetzungen hat bei diesem Verein zu spielen. Die allerwenigsten Eltern haben dazu die Kompetenz bzw. wenn doch, die emotionale Unbefangenheit das zu beurteilen. Und selbst wenn man das aussen vor lässt, dann rechtfertig das niemals den von Dir insenuierten Umgang mit Kindern.


    Es gibt da in jedem Fall massive Unterschiede zwischen den NLZs...es gibt Vereine und Trainer, die deutlich besser arbeiten als Andere. Aber die Argumentation die Du fährst untergräbt jegliche Diskussion über Missverhältnisse in diesen Vereinen.

    Vor einigen Monaten gab es Razzien u.a. beim FC Bayern wegen der schlechten Bezahlung von Jugendtrainern und dem Verstoß gegen den Mindestlohn. Würdest Du hier ebenfalls argumentieren, dass diese Trainer ja vorher wussten, wie viel sie bekommen und dass sie schlecht von den Vereinen behandelt werden?

    Ja klar bei Ausländern ist es dann gleich Kinderhandel. Les dir deinen Beitrag nochmal durch.

    Wir leben in einer globalen Welt mit globalem Wettbewerb. Die besten setzen sich am Ende durch. Dieser Protektionismus macht ein deutsches Kind nicht besser!

    Sorry, aber Dein Beitrag geht völlig an der Argumentation vorbei. Ein globaler Wettbewerb mag bei Produkten ohne Gefühle (z.B. Staubsauger) sinnvoll sein, bei Lebewesen mit Emotionen (z.B. Kindern) kann es doch nicht erstrebenswert sein, dass diese, im Sinne des Wettbewerbs, in ein anderes Land gehen.

    Das hat dann auch nicht viel mit Protektionismus zu tun (also höchstens, dass man versucht die Kinder zu schützen).

    Seine Aussage war unter anderem, dass unser Sohn sowieso schon von einigen Clubs beobachtet wird und wenn sie ihn unbedingt haben wollen, werden sie sich immer wieder bei uns melden.

    Diese Aussage hört man immer wieder, aber sie ist einfach nicht korrekt.

    Evtl. sind ein Jahr später die Kaderplätze voll und man setzt, völlig zurecht, zuerst auf die Jungs die schon da sind. Sprich die Tür ist dann erstmal zu bzw. öffnet sich auch nicht mehr.

    Bei absoluten Top-Talenten mag das stimmen. Die können sich tatsächlich den Zeitpunkt für den Wechsel ins NLZ aussuchen. In der Regel ist dies aber nicht so.

    Da stellt sich aus meiner Sicht aber schon die Frage, ob dann der Wechsel ins NLZ wirklich so wahnsinnig sinnvoll ist. Aus meiner Erfahrung haben die Spieler, die nur für ein einziges NLZ interessant sind (oder solche für die sich nach der ersten Absage "die Tür schließt") im Allgemeinen keine besonders hohe Halbwertszeit im NLZ.

    Wenn ich ein Toptalent bin (und somit realistische Chancen mal im bezahlten Fußball anzukommen), dann gilt mMn schon die Priorität die Freude am Fußball möglichst lange zu erhalten. Und wenn das fürs Erste im Heimatverein oder einem ambitionierten Höherklassigen Verein geht, dann ist das fürs Erste in jedem Fall sinnvoll.

    Ich habe überhaupt nichts suggeriert. Dass auch in Amateurvereinen ohne NLZ selektiert wird, ist mir klar, aber vorliegend ging es nunmal um eines.

    Und dass man im Dorfverein bis zur U15 bleiiben kann und damit ausreichend gefördert sei, daas wage ich zu bezweifeln.

    Ich selbst bin erst mit 14,5 Jahren zu einem ambitioniertem Amateurverein gewechselt und war zuvor immer nur im Dorfverein meines Wohnortes. Dort haben wir in der Kreis- und Bezirksliga gespielt. Nach meinem Wechsel war ich sofort Stammspieler, spielte in der Landesliga und stieg später in die Regionalliga auf. Also recht spät in den Leistungsbereich gewechselt ohne große Probleme. 1,5 Jahre vor meinem Wechsel kamen Spieler in meinen Heimatverein zurück, die zuvor zu einem Leistungsverein gewechselt waren. Man kann nicht gerade behaupten, dass sie in der Zwischenzeit irgendwem fußballerisch enteilt waren.


    Ich habe vor einigen Jahren einen sehr ausführlichen Artikel über die Nachwuchsausbildung in Dtl. (Schwerpunkt RAE) auf Spielverlagerung.de geschrieben. Ich glaube darin kann man nachlesen, dass ich das Thema nicht pauschalisiere.

    Das widerspricht ja Sir Alex Argumentation aus meiner Sicht ja auch nicht. Ich habe auch Spieler bei mir in der Mannschaft, die einen ähnlichen Weg wie Du hinter sich (bzw. vermutlich vor sich) haben.


    Aber zwischen Junioren-Regionalliga und dem, wofür NLZs asubilden wollen, ist halt schon nochmal ein Unterschied. Der eine Schritt ist in der Regel aus meiner Sicht möglich (Dorfverein -> überregionaler Verein; überregionaler Verein -> NLZ), beide Schritte, wenn man bis 15 noch auf dem Dorf gespielt hat, sind aber äußerst unwahrscheinlich.

    Der Grund wieso Kimmich, trotz regelmäßiger Forderungen, seit Jahren nicht als AV spielt, ist mE, dass er einfach zu gut ist. Der letzte Spieler, der vergleichbare Qualität auf dieser Position in der selben Mannschaft wie Kimmich hatte, war Thiago. Alle anderen bringen nicht diese enormen Qualitäten offensiv und defensiv mit.


    Bei aller Kritik an Kimmichs "zu offensiver Position": Der Mann hatte gegen Spanien gestern gefühlt keinen einzigen Ballverlust und kann die meistens Ballkontakte in produktive, offensive Aktionen ummünzen. Die damit einhergehende Kontrolle auf das Spiel würde durch den Tausch auf AV verloren geht. Und ob Kimmich das 1:0, nach zwei Jahren ohne ernsthafte Einsätze auf rechts, hätte verhindern können sei mal dahin gestellt. Kehrer, Schlotterbeck und Raum sind ja keine schlechten Spieler, ihnen fehlt nur ein wenig um mit den absoluten Topspielern von Spanien mitzuhalten-wie beim 1:0 erkennbar.


    Ich glaube es ist im Fußball auch wichtig, dass Du Deine besten Spieler so positionierst, dass sie den meisten Impact haben. Kimmich ist aktuell mMn der beste Spieler in der deutschen Nationalmannschaft, deswegen macht es Sinn ihn dorthin zu stellen, wo er sich am besten entfalten kann.

    Goodie hat mMn eigentlich schon den wichtigsten Punkt gegen 7v7 bei Bambinis angesprochen; dass eben besonders die guten Spieler viele Aktionen sammeln.

    Was man vielleicht noch hinzufügen kann: Dass die Spieler im 3 vs 3 oder von mir aus auch im 5 vs 5 mehr Ballkontakte haben ist ja naheliegend. Jetzt muss man sich bewusst machen, dass Bambinis und auch F-Jugendspieler in aller Regel nicht in der Lage sind gemeinsam mit anderen Spielern auf dem Platz Lösungen zu finden - zumindest nicht mehr als das ausspielen einer 2v1 Situation.

    Und dann macht es aus meiner Sicht auch keinen Sinn ein 7 gg 7 zu spielen, wenn die Kinder das in seiner Komplexität sowieso nicht erfassen können...so ein Spiel dient dann eher der Belustigung der zusehenden Eltern, als der ernsthaften Ausbildung von Sportlern.


    Bei meiner zweiten Aussage bzgl. E-Junioren ist es vielleicht ein bisschen komplexer. Fußball ist ein sehr komplexer Sport: Ich muss in der Lage sein in unterschiedlichsten Räumen (außen, im Zentrum, frontal etc.) und in unterschiedlichsten Situationen (Gegner im Rücken, Gegner vor mir, vorm eigenen Tor, vorm gegnerischen Tor) Lösungen zu finden. Diese Komplexität gilt für mich, zumindest im höherklassigen Bereich, auf allen Positionen. Ein Beispiel ist der Innenverteidiger; mir ist schon klar, dass man auf dieser Position meistens das Spiel vor sich hat und alles sieht. Trotzdem kann ich es mir nicht erlauben, dass ein Innenverteidiger auf hohem Niveau keinen Schulterblick macht oder nicht damit umgehen kann, wenn er einen Gegner im Rücken hat (weil er zum Beispiel beim Pressing ins Zentrum gelenkt wird oder nach einem gegnerischen Eckball den Ball sichern will). Wenn ich mir jetzt einen Jungen vorstelle, der ab der F-Jugend immer nur hinten gespielt hat, wird er nicht oft genug in solche Situationen kommen, dass er sowas können muss.

    Wenn ich einen Spieler nicht auf unterschiedlichen Positionen einsetze wird er auch kein "kompletter" Fußballer.

    Das betrifft mMn insbesondere individualtaktische (und kleine gruppentaktische) Aufgaben, welche nunmal in E- und D-Jugend der Schwerpunkt sind. Dementsprechend würde ich in diesen Altersbereichen die Spieler auch "so flexibel wie möglich" aufstellen.

    Beim Torwart muss es spätestens zur D festehen.

    Bei uns gibt es einen Jungen, der hat in der D-Jugend Torwart gespielt und ist jetzt Leistungsträger beim Tabellenführer einer Mannschaft in der Landesliga (3.Liga in der Altersklasse)...als Feldspieler.


    Wenn ich als Trainer die Spieler zwischen Positionen routiere muss ich Sie auch dementsprechend ausbilden. Defensive ist anders als Offensive. Und ich muss Sie ausbilden bevor Sie spielen, nicht im Spiel. Sonst leidet das ganze Team darunter das ein "Offensivspieler" in der ersten Pressinglinie ins Drippling geht oder einen Risiko Pass spielt oder der First Touch zu viel Risiko hat, statt einen einfachen sicheren Ball zu spielen. Haben wir gerade, komplettes Drama.

    Sorry, aber selbstverständlich setzt sich die Ausbildung auch im Wettkampf fort. Wer keine Fehler macht, wird auch kein besserer Fußballer. Das gilt fürs Spiel genauso wie fürs Training.

    Grundsätzlich sollte ein Spieler im Jugendbereich lernen, mehrere Positionen zu spielen. Wer im Herrenbereich ankommt und die rechnisch/taktischen Grundlagen nur auf einer einzigen Position beherrscht, der wird sich perspektivisch im Herrenbereich extrem schwertun. Heutzutage haben Spieler (insbesondere, wenn wir über Mannschaft oberhalb der Bezirksliga sprechen) einfach einen großen Vorteil, wenn sie flexibel einsetzbar sind.

    D.h. natürlich nicht, dass ein Spieler erst IV, dann Av und dann linker Stürmer spielt...aber z.B. ein Sechser, der auch Außenverteidiger spielen kann wird i.d.R. deutlich mehr Spielzeit sammeln können.


    Also in meiner Jugend gab es schon seit der Bambini grob feste Positionen. Unterteilt wurde in Defensiv und Offensiv und je nach "Fuß" halt links oder rechts. Spätestens ab der E-Jugend gab es keine Experimente mehr.

    Also das finde ich ehrlich gesagt schon ziemlich grob...mal davon abgesehen, dass es eine Katastrophe ist, wenn Bambini 7 gegen 7 spielen. Aber auch in der E-Jugend muss ein Spieler noch in der Lage sein jede(!) Position auf dem Spielfeld zu bekleiden - inklusive Torwart. Das ist mMn auch keine Geschmacksfrage, sondern schadet massiv der Ausbildung der Spieler.


    Ab der D-Jugend kann man das etwas differnezierter sehen. Auch da sollte ein Spieler mMn regelmäßig mindestens 2-3 verschiedene Positionen bekleiden. Das sind dann schon Dinger, die ein bisschen zusammengehören (z.B. Flügel, Stürmer, 10er)...aber trotzdem muss eine differenzierte technisch-taktische Ausbildung erfolgen. Für die ganz großen "Experimente" kann man dann auch mal ein Testspiel nutzen: In einer U12/U13 muss man dann auch noch dem Ehrgeiz der Spieler Rechnung tragen und sollte seine eigene Mannschaft durch Positionswechsel nicht zu sehr sabotieren. Da hat man dann bei den Spielern auch eher noch Argumentationsschwierigkeiten. Wobei man die natürlich vermehrt hat, wenn man den Spielern nicht vorher schon unterschieldiche Positionen beigebracht hat.


    Man kann sich dann im Laufe der Zeit weiter auf bestimmte Positionen einengen. Hier hat sich Vorteile, wenn man keinen allzu großen Kader hat. Bei einem 22 Spieler Kader neige ich dazu, Positionen in Ligaspielen "symmetrisch" zu ersetzen, wenn mal einer oder mehrere Spieler fehlen. Bei einem kleineren Kader (z.B. 17/18) muss ich als Trainer immer auch ein bisschen basteln, was automatisch eine gewisse Flexibilität der Spieler befördert. Wenn von drei Flügelspielern zwei Stück ausfallen, dann muss ich nunmal einen Spielern von einer anderen Position dahinziehen. Neben vielen weiteren Vorteilen, die ein kleiner Kader hat, ist das sicher einer der Gewichtigsten.

    Finde, dass Deine Argumentation im Sinne der Ausbildung FÜR das Zulassen von Grätschen spricht.


    Mal neben meiner Zustimmung zu dem was Trainer91 geschrieben hat, finde ich die Sorge vor Verletzungen im Kinderfussball übertrieben. In dem Alter sind ernsthafte Verletzungen super super selten. Außerdem bringen die wenigsten 9 Jährigen die Dynamik mit einem Gegenspieler wirklich weh zu tun.