Beiträge von Goodie

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    Irgendwie hat die Debatte Thekenniveau :evil: mit rechthaberischen Tendenzen und langweiligen Wortklaubereien.

    Man muss ja nicht immer einer Meinung sein!


    Und dass die Verfechter von Funino in der Unterzahl sind, ist wohl unbestritten. Das dürfte aber bei jeder Bewegung so sein, dass erstmal eine kleine Gruppe von Überzeugungstätern versucht immer mehr Mitstreiter zu gewinnen. Gelingt es, setzt sich eine Idee durch, wenn nicht, dann nicht.

    Was hier gerade in einem Verein sehr gut läuft ist folgende Konstruktion:

    Ein Opa trainiert die Bambinis und wenn sich ein Elternteil anbietet, steigt dieser als Co-Trainer ein. Wechselt der Jahrgang dann zur F-Jugend, hat dieses Team dann einen Trainer, der schon entsprechende Erfahrung an der Seite eines erfahrenen Kollegen gesammelt hat. Der Opa ist ein eher stiller Vertreter am Seitenrand und sehr geduldig mit den Kindern. Ihm ists ja im Grunde wurscht, ob aus den Kindern was wird - er bekommt ja jedes Jahr neue. Das meine ich in dem Zusammenhang aber nicht negativ: er geht wohl gerade deshalb sehr entspannt mit den Kindern um.

    Dass man im Grunde voll und ausschließlich auf Eltern setzt, ist wohl im Fußball einmalig.

    Das läuft in den meisten anderen Sportarten anders. Da ist man sich als aktiver Sportler darüber im klaren (oder wird entsprechend bearbeitet), dass man auch mal was zurück geben muss.

    In vielen technisch anspruchsvollen Sportarten geht das gar nicht anders. (bitte keine Diskussion, ob und dass Fußball auch technisch anspruchsvoll ist). Es kann weder ein engagierter Laie, der schwimmen kann, einen Schwimmkurs leiten noch reicht die Kompetenzstufe Schulvolleyball aus, den Kindern schmerzfrei das pritschen und baggern beizubringen.


    Die Fußballer denken häufig nicht mal über diesen Weg nach. Dabei müsste dieser Weg eigentlich sehr erfolgsversprechend sein, so man den Trainern ein Entgelt in Höhe des Mindestlohnes anbieten würde.

    Dann kann sich ein Student überlegen ob er sich lieber um ne F-Jugend aufm Fußballplatz kümmern will oder kellnern geht.

    Und ein AH-Spieler, dem die Knochen weh tun, könnte sich immer noch um die Bambinis kümmern.

    Diese riesengroßes Reservoir mit geballter Fußballkompetenz wird überhaupt nicht angezapft.


    Bei den Volleyballern war immer klar: aus jeder Seniorenmannschaft muss mindestens einer ein Jugendteam trainieren und mindestens 3 einen Schirischein machen. Natürlich findet man auch dort Eltern, die den Job dann rund um ihre eigenen Kinder machen. Dennoch sind hier von 15 Vereinstrainern der Volleyballjugend nur fünf Eltern, der Rest sind Aktive. (Drei davon hatte ich als Kinder trainiert =) und es freut mich persönlich, dass sie das machen)


    Und so bin ich auch in das Trainergeschehen eingestiegen. Als ich mit Anfang 30 vom der Aktiven zum Hobbysportler wurde, habe ich eine E-Jugend Volleyball übernommen. Viel später dann rund um meine Kinder hab ich dem Handballminitrainer geholfen und dann beim Bambinifußball miteingestiegen. Ich bin inzwischen seit 18 Jahren Trainerin 8| Ich werde alt :S

    ich möchte mich mal selber zitieren:

    Du kannst die Namen auf Zettel schreiben, im Mannschaftskreis ziehen lassen und jeder Spieler muss ne Laudatio auf seinen Kollegen verfassen und vortragen.

    Wenn du einen kleinen Stichwortzettel mitgibst, ists etwas leichter.


    - Das schätze ich an dir

    - Deine Lieblingsposition

    - Du bist Fan von...

    - Das sagt der Trainer über dich

    - deine Stärke im Training

    - deine Stärken beim Spiel

    - usw

    Nahezu alles ohne Ball ist verschwendete Trainingszeit. ;)

    Nahezu, weil das klassische fangenspielen in jeder Variante immer noch angesagt ist.

    Staffelspiele mit und ohne Ball (aber bitte lieber 4 x 4 Kinder als 2 x 8 laufen lassen), Ballschule (Dribbling, Jonglieren, werfen/fangen) und

    leichte Finten in Grobform.


    Koordinationstraining

    Kritikpunkt den ich übrigens habe ist die Materialschlacht und die mit Auf- und Abbau draufgehende Zeit.


    Funino ist ja auch kein genereller Ausschluss der großen Tore. Ersatzbank hatte ja erzählt, dass sie in ihrem Pilotkreis auch mit großen Toren experimentiert hatten. Bei der Torgröße probieren ja die Kölner mit den abgehängten Toren einen vielversprechenden Ansatz. (wird hier von der Stammtischhoheit übrigens auch als Blödsinn kaputtgeredet)

    https://www.rheinische-anzeige…-studie-tor-1500x1000.jpg

    Die Freundschaftsspiele würde ich aber regelmässig für jedes Wochenende organisieren, wenn möglich auch als Blitz-Turnier wo ihr mit 3 oder 4 Teams insgesamt spielt.

    Wo willste denn die Gegner herbekommen? Die spielen doch schon im Staffelspielbetrieb...

    Ich kenne einen F-Trainer der nicht in die Staffel meldet und ausschließlich auf FS setzt. Die Kinder spielen viel und oft aber eben unter der Woche. Am WE sind die potentiellen Gegner doch schon unterwegs... :/

    Ich glaube, eine solche Regelung dürfte ein sehr hohes Konfliktpotential haben. Oder du hast so ein "Betreuungsteam", wo die Eltern froh sind um 2 h Ruhe und ansonsten mit dem Verein nicht belastet werden wollen.

    Mir konnte bisher zum Beispiel noch niemand erklären, wie man mit Funino einen Teamgeist innerhalb der gesamten Mannschaft erzeugen kann. Funino wirkt eher selektiv, wie kann man das kompensieren?

    Diesen Einwand habe ich auch schon im Reallife diskutiert.


    Beispiel:

    a) Ein F-Team besteht aus 12 Spielern. Alle bekommen ein Trikot über, spielen sich warm, alle gehen nochmal in die Kabine und kommen als Team wieder raus. Es spielen 7 Kinder auf einem Feld, 5 stehen am Rand. Nach 10 Min darf der erste rein, im Verlauf auch die anderen 4.


    b) Ein F-Team besteht aus 12 Spielern. Alle bekommen ein Trikot über, spielen sich warm, alle gehen nochmal in die Kabine und kommen als Team wieder raus. Es spielen 12 Kinder auf drei Feldern, keiner steht am Rand. Es wird permanent gewechselt. Nach 7 Min bekommen die Kinder einen neuen Gegner und es geht von vorne los.


    Was ist an a) teambildend und was an b) nicht? Was ist an draußen hocken und passiv dabei stehend teamfördernd und was beim spielen nebenan nicht?

    Ich verstehe das wirklich nicht. Ich habe als Spielerin jede einzelne Minute gehasst, wo ich am Rand stand. Und ja, ich habe mir in vielen Jahren immer wieder die Vorträge der Trainer angehört, dass gerade die Auswechselspieler ein wichtiger Teil der Mannschaft sind. Für mich war es schon immer leeres blabla.


    Beim Kindervolleyball spielt man nur zu zweit später zu dritt, zu viert und mit 15 Jahren dann zu sechst. Es war nie ein Problem, zwei Mannschaften bei Turnieren zu melden. Sie haben jeweils mit dem anderen Team mitgefiebert.


    Btw: ich habe die Jungs jedes Jahr gefragt: sollen wir so aufstellen, dass wir (möglichst) gewinnen oder so dass alle gleich viel spielen und dann geht ein Spiel vielleicht auch genau deshalb in die Hose. Die Antwort war immer klar: alle sollen spielen, wir sind doch Freunde.

    Beim Fördertraining meiner Kinder spielen sie ein Funino in der Art: zwei Teams a 6 Spieler, jeweils drei warten an den Grundlinien, drei spielen. Kassiert ein Team ein Tor, so müssen die drei komplett und schnell hinten raus wärend die nächsten drei mit Ball sofort angreifen. Nach 10 Min ist Pause und die sechs Spieler mischen untereinander zu einer zweiten Runde. Ich habe noch nie einen meckern hören, dass man ein "richtiges" Abschlussspiel möchte.

    nur nach einer gewissen Anzahl an Pässen ein Torerfolg erzielt werden kann. Nach der Hälfte die Vorgabe auflösen, dann merkt man sehr schnell Fortschritte.

    So meine Erfahrung, aber ich habe auch noch keine F-Jugend trainiert, nur in der D Jugend klappt das ganz gut

    Dafür ist es in einer F2 IMO noch zu früh!


    Alle greifen an, alle wehren ab.

    Provokationsregel wäre eher: wenn die Abwehr nicht in der Angriffshälfte ist, zählt das Tor nicht. Wenn die Stürmer beim Gegentor in der falschen Hälfte sind, zählt das Gegentor doppelt.

    Gerade Baminis, die schon von kleinst auf hinten in der Abwehr eingepflanzt wurden, haben in der F Wurzeln geschlagen.

    Man kann doch problemlos definieren ob ein E-Jugendlicher eher zu den leistungsstärkeren oder zu den leistungsschwächeren Spielern gehört.

    Bei den besten schon. Aber wen nimmst du für den letzten Platz im Team der D1-Jugend?


    Ich vergleiche mal zwei Kinder aus der E1 meines großen, die beide zumeist rechter Verteidiger spielen:


    Spieler A: schnellster Junge beim Rennen, gewinnt jedes Wettrennen, eher klein, ein pfiffiger, intelligenter Bursche. Kann den Stürmer häufig ablaufen oder zumindest erfolgreich stören. Wenn er den Ball erobert hat, drischt er ihn eher hilflos in die Botanik. Eltern sind zufrieden weil akute Torgefahr gebannt ist. Bei Balljonglage macht er Fortschritte.


    Spieler B: kräftiger Junge, der Größte zur Zeit, eher schwerfällig beim Laufen und zurückhaltend im direkten Zweikampf. Er läuft in der Abwehr zumeist dem Stürmer hinterher aber bis dieser den Ball zurechtgelegt hat, ist er auch da und hat durchaus seine Erfolge in der Balleroberung. Er traut sich dann auch in ein Dribbling und häufig findet der Ball einen Mitspieler.


    Wen nimmste mit?

    Ich finde weite Anreisen eher lästig. Den Kindern ist es doch unterm Strich egal wo sie sind, Hauptsache unterwegs.

    Die E-Jugend war in einer Jugendherberge in der Nachbarstadt. Wenn das nicht klappt, kann man das Kind abholen.

    Allerdings sind die jährlich 1-2 mal unterwegs seit der F-Jugend.


    Regeln sind doch eigentlich klar und können sich an Klassenfahrten orientieren. Generelles Handy Verbot, 22 h Licht aus, immer min. in Dreiergruppen unterwegs... Sowas halt.


    Wenn ihr noch nie gemeinsam weg ward, würde ich kleiner anfangen. 1-2 Nächte im näheren Umkreis...


    Ansonsten ist das aber ne tolle Sache. :)