Beiträge von Tirus

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    @Nitram


    Sry war nicht hauptsächlich auf dich bezogen, die Zitate kamen auch von anderen und sind eher exemplarischer Natur. Mir ging es darum zu zeigen dass ich es für gefährlich halte gewisse doch sehr krasse Aussagen mit persönlichen Anektdoten und Pauschlaisierungen anzureichern anstatt eventuell mal klar Stellung dagegen zu beziehen.

    TEIL 2

    Zitat

    Für
    den Aufschrei hast, meiner Meinung nach, du gesorgt. In deinem ersten
    Post, interpretiertest du diese Erwähnung, dass es sich um Immigranten
    gehandelt hat, gewissermaßen als rassistisch, ohne dass dies vielleicht
    so gemeint war!

    Das mag ja durchaus zutreffen. Man darf
    das Kind auch mal beim Namen nennen oder Fragen stellen (beliebte
    Formulierung). Nur finde ich es doch sehr fragwürdig, wie dann hier in
    einer Art und Weise bewusst oder unbewusst völlig offen mit rassischten
    und fremdenfeindlichen Vorurteilen jongliert werden darf, ohne das da
    eine Reaktion drauf kommt.


    Leider sind diese Meinungen in einem
    großen Teil der Bevölkerung selbst in Zeiten eines zunehmend
    einheitlichen Europas und einer sich immer stärker globalisierenden Welt
    immer noch vertreten. Natürlich darf sich jeder seine subjektiven
    Meinungen bilden, und gerade bei negativen Erfahrungen kann ich das auch
    teilweise nachvollziehen. Doch sollten sich einige mal fragen, wie sie
    diese Meinungen hier artikulieren und welchen Strömungen innerhalb
    unserer Gesellschaft sie damit zur Verbreitung und Akzeptanz den
    Steigbügel halten.


    Denn um abschließend doch noch den Bogen zum
    Fussball zu finden, um den es ja eigentlich geht, findet sich im
    Fussball immer noch ein starker Nährboden für rassischtes und
    fremdenfeindliches Gedankengut. Der einzelne BVB Fan beim Spiel gegen
    den HSV ist dabei nur die Spitze eines Eisbergs, der in den oberen Ligen
    größtenteils ignoriert und totgeschwiegen wird und erst in den unteren
    Ligen sein ganzen Ausmaß und hässliches Gesicht zeigt.


    Das wird man doch mal sagen dürfen!

    Und wenn hier in Deutschland deutsche Kinder auf dem Platz mit "Scheiß Deutscher" angeblökt werden, läuft einfach was verkehrt.

    Ich sag mal so, wenn in irgendeinem Land irgendein Kind irgendwie beleidigt wird auf dem Fussballplatz läuft was schief. Warum nun auffällig häufig das Wort Deutsch benutzt werden muss, und wieso der aufrechte Deutsche Bub aufgrund seiner Nationalität irgendeine Sonderstellung genießen sollte erschließt sich mir nicht.

    Hier gibt es für mich eine "einfache" Lösung. Wem es hier oder anderswo nicht gefällt, kann wo anders hingehen.

    Tut mir leid aber diese Grundhaltung muss ich zutiefst ablehnen. Hier werden die Hintergründe völlig negiert, aus denen Menschen in unser Land kommen. Nun gibt es die Gruppe aus dem türkischen Kulturkreis die ja hier besprochen wird. Gerne wird in der Diskussion vergessen, dass diese Menschen aktiv von uns ins Land geholt wurden. Den wirtschaftlichen Aufschwung hat man auf ihrem Rücken gerne mitgetragen. Komisch dass dann in Zeiten wirtschaftlicher und sozialer Unsicherheit die Schulddebatte meist auch auf sie konzentriert wird.


    Ebenso sind der Großteil der Asylbewerber auf der Flucht vor Krieg, Elend oder Unterdrückung. Sie haben eben nicht die Möglichkeit einfach in ihre Heimatländer zurückzukehren. Diese Negierung der menschlichen Hintergründe, die in solchen Aussagen nunmal mitschwingt, stimmt mich traurig. Denn nur durch die weite Verbreitung und Akzeptanz solcher Äußerungen innerhalb unserer Bevölkerung ist es möglich, das Bilder von Migranten als "Sozialtouristen" (zum Glück zum Unwort des Jahres gewählt) erschaffen werden.


    Welche Probleme Menschen in Ländern haben können deren Kultur sich von der ihren stark unterscheidet, wo sie die Sprache nicht kennen und wo sie auch beruflich benachteiligt werden haben können, kann sich nur der verstehen der auch mal für längere Zeit im Ausland war. Aber nein, der faule Tourist soll doch bitte hier keinen Ärger machen und die faulen Beine in die Hand nehmen und weiterziehen.


    Wobei es natürlich auch eine Idee wäre, alle europakritischen Stimmen einfach mal aus Europa abzuschieben. Würde dem Problem mit rechten Gedankengut auch entgegenkommen, denn an welchem Rand europakritische Parteien und Organisationen gerne fischen gehen ist ja bekannt.

    Akzeptanz kommt aber nicht von allein, dafür muss man was tun, und wenn man optisch dem Klischee-Ausländer entspricht, muss man sich eben mehr anstrengen. Nur jammern, dass man immer benachteiligt wird, ist lächerlich und armselig!!

    Ernsthaft gehts noch? Jetzt urteilen wir nicht mehr nur noch über Nationalität, sondern auch noch über das Aussehen von Personen? Was ist denn dieser "optische Klischee-Ausländer" wenn man mal fragen darf? Reden wir da von einer gewissen Kleidung? Oder bringen wir da jetzt auch noch schön die Hautfarbe rein? Warum sollten sich diese Leute dann mehr anstrengen sollen? Dir ist schon bewusst das es ein Diskriminierungsverbot gibt, unter anderem auch in Artikel 3 der FIFA Statuten um doch nochmal auf den Fussball zurückzukommen. Du siehst anders aus als wir, daher musste gefälligst dich auch mehr anstrengen ist ein Lehrbuchbeispiel für Diskriminierung!


    PS: In der Schule gibt es Noten, an denen sich orientiert wird, wer welchen Abschluss machen darf. Ich glaube nicht, dass (im Normalfall) die Nationalität entscheidet.

    Gabs übrigends bei Anne Will mal einen Beitrag als die Thematik dort auch diskutiert wurde. Da wurde ein und die selbe Bewerbungsakte einmal mit einem türkischen und einmal einem deutschen Foto an Unternehmen geschickt. Ergebnis, bei komplett gleicher Qualifikation und Lebenslauf bekamen fast ausschließlich die Deutschen positive Rückmeldungen.


    Was mich noch interessiert: Wie würde man in der Türkei reagieren, wenn man einen "deutschen Verein" gründen wollte?

    Warum ist das wichtig? Die freiheitlichen Rechte die wir Menschen in unserem Land gewähren sind nicht auf Reziprozität begründet. Vielleicht kommen ja auch Menschen nach Deutschland, weil sie hier eben mehr Freiheiten und Rechte als in ihren Heimatländern genießen. Könnte auch interessant sein mal darüber nachzudenken.


    Auch ich sehe es lieber wenn innerhalb eines Vereins alle Schichten und Bevölkerungsgruppen vertreten sind. Nur dies ist auch in Vereinen mit ausländischen Namen möglich und ich kenne einige Beispiele wo dies auch von vielen Deutschen angenommen wurde.


    Bingo, mein (subjaktiver) Eindruck ist aber, gerade Südländer fordern für sich und ihresgleichen immer RESPEKT. Ja schön, aber wie ist es mit dem Respekt den Einheimischen gegenüber?? Da ist nämlich meist Schicht im Schacht.


    Dreht den oben genannten Fall doch mal um: die deutschen Kinder rotzen die türkischen Kinder an und der deutsche Schiri plaudert noch nett mit dem Rotzer-Trainer...da wären aber die Fetzen geflogen, da bin ich mir sicher.

    Ok, jetzt haben wir nach dem "optischen Klischee-Ausländer" nun auch noch eine Rassentypologie. Auch hier wieder die Frage, was ist denn dieser Südländer genau? Über welche Länder sprechen wir hier? Gibt es da neben den charakterlichen, hier ja zur Genüge breitgetretenen, Vorurteilen eventuell auch noch phenotypische Unterscheidungen? Und ich muss dich leider enttäuschen, den Südländer gibt es zum Beispiel in einer in unserem Land lange verbreiteten Rassenlehre gar nicht als Kategorie.


    Und zum zweiten Teil des Zitats: Zeigt doch nur eines, wir Deutschen sind halt doch die besseren Menschen. Denn während unser deutscher Trainerfreund, wahrscheinlich ein cooler Ostfriese, oder korrekter Preuße, hier absolut vorbildlich gehandelt hat, wären dem temperamentvollen und impulsiven optischen Klischee-Südländer selbstverständlich die Sicherungen durchgebrannt.


    Edit: Zitat entfernt da ich den Beitrag missverstanden habe.


    Und Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, die Statistik der Straftaten lügt nicht

    Danke, dann lies dir bitte mal die PKS 2012 durch. Dort kommen Experten der Polizei und des BMI zu dem Schluss, dass Nationalität der Tatverdächtigen und Täter keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Straftaten hat. Und dass sind Experten die keine vorschnellen Vorurteile auf Grund von Einzelfällen oder subjektiven Erfahren bilden. Wichtig sind soziale Schicht, Bildungsgrad und Alter.

    Die Nationenverteilung an einen Abend wo das Verbandsgericht tagt hier in Hamburg, sagt was anderes. Überwiegend Südländer, mit haufenweise Begleitung, welche laut und gestenreich den Flur verstopft.
    Und ja ehrlich es gibt auch Reibereien zwischen Deutschen aber die richtig üblen Nummern, mit Spucken und vor der Kabine auflauern usw. wurden von den Jungs aus der oben erwähnten Akte A-C initiiert.

    Zum ersten Teil sei auch hier auf die PKS verwiesen. Danke für Teil 2. Akte A-C war eine Schublade die ich noch gar nicht kannte.


    Das Hauptproblem ist sicher nicht die Nationalität an sich, aber das damit verbundene Wertesystem (komisches Wort, mir fällt grad kein passenderes ein, ich hoffe ihr wisst was ich damit mein...)


    Gerade die Migranten aus den südöstlichen Gefilden haben völlig andere Moral- und Wertvorstellungen als wir. Das ist nicht abwertend gemeint, ihr Wertesystem ist weder besser noch schlechter, sondern einfach komplett anders.

    Ok, du möchtest es nicht abwerten, aber es ist das Problem? Ist irgendwie wertend oder? Wenigstens wird du mit der Aussage "südöstliche GEFILDE" nun mal konkreter.


    Soziale Schicht, hm spielt sicher auch eine Rolle, aber dieses übertriebene "hochfahren" bei jeder Kleinigkeit, ist wirklich eher dadurch bedingt, nur ja nicht als Loser dazustehen. Das Sprichwort: Der Klügere gibt nach - Stichwort Deeskalation - wäre für einen Südländer im Normalfall doch Ausdruck von Schwäche, Feigheit etc, oder?

    Nationalität spielt ja eben keine Rolle. Sondern soziale Schicht und Bildungsgrad und Alter.

    Ich denke dass die Diskussion über die Berufschancen von Zuwanderern doch etwas vom eigentlichen Thema, dem Jugendfussball abweicht.


    Es ist doch so, schuld sind idR nicht die Kinder sondern die Trainer. Lebt der Trainer hier den FairPlay Gedanken vor, achtet auf ein anständiges soziales Miteinander und sanktioniert entsprechendes Fehlverhalten kommt es bei den Kindern, egal welcher Herkunft auch zu keinen Auswüchsen.


    Ich war jahrelang in einem Verein in dem wir immer einen sehr hohen Migrantenanteil hatten (in meiner ersten Mannschaft 14 von 18 Kindern). Mir sind keine krassen Vorfälle bekannt geworden. Sicherlich auch, weil alle Trainer neben der fussballerischen Ausbildung auch die soziale und charakterliche Entwicklung stets betont haben. Besonders im Kinderfussball stelle ich hier doch elementare Weichen. Denn ob ein 7 Jähriges Kind Deutscher, Türke, Kurde, Russe, Ami oder Somali ist, macht doch überhaupt keinen Unterschied. Die sind alle gleich frech und lieb und wenn sie einem vernünftigen Vorbild folgen können, und mit klaren Regeln des miteinanders vertraut gemacht werden, haben sie auch keine Probleme diese einzuhalten.

    oben stehen die, die meinen, ohne sie, ihre Instruktionen liefe gar nichts zusammen: als seien alle Spieler unter ihnen nur blöd, oder wie? Ganz unten einsam mein Votum

    Die Auswahl der Antwortmöglichkeiten zielt ja eh schon in eine gewisse Richtung, da braucht man sich eventuell nicht zu wundern wenn dann eher ablehnende Antworten genommen werden. Ich erwähnte ja bereits dass es für mich einen Unterschied macht wie ein Trainer coacht. Die Diskussion scheint jedoch nicht zu fruchten, wenn du immer wieder nur deine Sichtweise gelten lassen möchtest. Ist schon einfach so auf andere Meinungen zu reagieren, jeder der nicht konform geht wird sofort als Schreihals, Dominator mit Hang zum Erniedrigen anderer und was weis ich dargestellt während du am anderen Ende des Kontinuums als strahlender Ritter Don Quijote erstrahlst. Das diese Extreme (auch wenn vielleicht noch zu häufig anzutreffen) nur Randbereiche der unterschiedlichsten Trainertypen darstellen, von denen die meisten ordentlich und jugendgerecht arbeiten, wird von dir völlig ausgeblendet.


    Trainer die sich völlig vom Spiel entfernen und so die Kinder auch ein Stück weit alleine lassen verursachen sicherlich nicht so viel Schaden wie Brüllaffen, alles richtig machen sie aber meiner Meinung nach nicht. Nur wird ja jede anders lautende Meinung bereits nach zwei Tagen mit einem moralisch überheblichen Schlusswort nach der oben beschriebenen Methode abgekanzelt. Diskussionskultur kenne ich irgendwie anders.

    Man stelle sich nun vor, im Kindergarten würde auch jeder angestellt, der sich bereit erklärt o. will. Da gib's für Betreuer riesige Auflagen zum Schutz kindlicher Integrität u. Entwicklung, im KiFu aber z.T. fast nichts

    Dann schaue doch bitte einmal was ein Kindergartenbetreuer verdient im Vergleich zu einem Kinderfussballtrainer eine Profimannschaft. Da schneidet der Betreuer nicht schlechter ab. Der DFB hat mehr Mitglieder als manches Land Einwohner, das daher nicht alles 100% professionell ablaufen kann sollte klar sein. Trainer im Kinderfussball zu sein ist Ehrenamt, und sollte dementsprechend auch etwas wertgeschätzt werden. Ständig alle Trainer unter Generalverdacht des Narzismus oder des Machtwahns zu stellen erweist unserem Sport da einen Bärendienst. Unabhängig davon, empfinde ich die Qualität der Trainer in Deutschland im Schnitt als unglaublich hoch und gut, sowohl fachlich als auch menschlich. Das es immer besser geht ist schon klar.

    Alles ganz anders z.B. im Tennis

    Warum wird jetzt Tennis ins Feld geführt? Da darf der Trainer auch bei den Profis nicht eingreifen. Das jetzt auf eine kindgerechte Ausbildungsphilosophie zu münzen halte ich für sehr gewagt. Und wo wir gerade beim Geld waren, schau mal was ein Tennislehrer so pro Stunde nimmt. Da wird selbst unsere Kindergärtnerin neidisch ;) Auch in Abgrenzung zwischen Individual und Mannschaftssport und, mal so formuliert, welche Schichten sich den Zugang leisten können hat Fussball sicherlich ganz andere Vorraussetzungen und auch daraus resultierende Aufgaben.

    es ging zB darum, worauf man den meiner Beobachtung stets vorhandenen selbstbezogenen Ehrgeiz als Trainer fokussiert: auf Siege, Titel, Tore, Leistung, sog. auf Einzelnakteure fixiert betrachtete "Talente" o. Persönlichkeit, Potentiale, echtes Teamplay, mehr pädagogische Offenheit gegenüber dem Werden, ja dem eigenen "inneren Kind"

    Es ging darum ob sich Trainer selbst abschaffen im Spiel. Ausgehend von einer negativen Weltsicht kann man das befürworten, indem man so Brüllaffen und Kloppos für Arme aus der Nähe der Kinder verbannt. Nur warum immer diese Fokussierung aufs Schlechte? Geht man von dem Idealbild eines Trainers aus, hilft dies keinem, weder dem eventuell schlechten Trainer noch, was in meinen Augen oft viel zu kurz gedacht wird, den Kindern in ihrer Entwicklung.


    Ich selbst habe schon ein Jahr in einer D-Jugend verbracht wo ich während des Spiels nichts gesagt habe. Schön ruhig auf nen Stuhl gepflanzt, Notizen gemacht. Aufarbeiten kann man dann das wichtigste in der Ansprache vor dem Spiel bzw Halbzeit.
    Das funktioniert aber nicht bei den Kleinen. Warum sich der Trainer hier in der vielleicht wichtigsten Trainingseinheit der Woche, dem Anwenden des gelernten unter Wettkampfbedingungen (man merke ich vermeide bewusst den Ausdruck "Meisterschafts-Spiel") selbst abschaffen soll, verstehe ich einfach nicht.


    im Gegenteil: kritische Stimmen/Fragen unerwünscht

    Wenn ich mich als Außenstehender mit der Keule der moralischen und intellektuellen Überlegenheit aufbaue, und alles verteufle was geschieht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn Kritik auf taube Ohren stößt. Ich möchte nicht bestreiten dass es komplett Beratungsresistente gibt, nur warum meine Energie dann dort verschwenden.


    Meine Grundmeinung bleibt, jeder Trainer der liebevoll, engagiert und partnerschaftlich mit den Kindern arbeitet bewirkt zehn mal mehr als jede Regel die von beratungsresistenten Dorfbundesligisten eh zum Vorteil umgemünzt wird. Denn es hat eine Wirkung wenn ein Trainer gestikulierend, schnaubend und schimpfend an der Seitenlinie entlangtobt, und das gegenüber so gar nicht diesem "Starcoach" entspricht. Und zwar eine Wirkung auf Kinder, Eltern und vielleicht auf den Trainer selbst.


    Auch ein Ralf Klohr scheint eine "Verbrecherakte Kinderfussball" zu besitzen (Vorsicht, ist überspitzt gemeint). Ebenso zum Beispiel unser allseits geschätzter Andre hier im Forum und sicherlich viele andere. Man hätte sie nun sofort entfernen und am besten mit lebenslangen Sportplatzverbot belegen müssen. Aber sie haben sich geändert und ihre Verdienste kann man nun gar nicht hoch genug anrechnen. Jeder fängt mal klein an. Wer sich auf Dauer nicht verändert und nicht lernbereit ist, wird sich meiner Meinung nach sowieso (hoffentlich) früher oder später abschaffen.


    Und um nochmals auf Kritik zurückzukommen. Ich wünsche mir viel mehr Kritik von Seiten der Eltern. Nur müssen sich Eltern auch mehr beschäftigen, oder auch durch transparente Konzepte und Vereinsarbeit viel mehr vermittelt bekommen, was man beim Fussball erwarten kann. Wie oft kommt ein Elternteil hier ins Forum, klagt sein Leid und fragt nach Lösungen. Die Eltern wissen noch weniger von gutem Fussballtraining als die Trainer. Wenn sie irgendetwas bewegt haben sie erstmal Bauchschmerzen, da sie scheinbar alleine dastehen und wissen nicht an wen sie sich wenden können. Hier wünsche ich mir auch mehr Engagement von Seiten des DFB. Es gab z.b. in den USA oder Canda mal Werbeklipps, die vor Nationalmannschaftshockeyspielen gezeigt wurden. Da waren dann z.b. Eltern zu sehen, die Kinder brüllen für ihre mangelnde Leistung und mangelnden Willen beim "Verstecken" spielen kritisieren. Am Ende stand immer sinngemäß der Satz: "Das würden sie zuhause nicht wollen. Warum dann im Sport?" (Wenn ichs wiederfinde verlinke ichs, gabs auch mal hier im Forum irgendwo)


    Edit Link nachgetragen: http://www.youtube.com/watch?v=xu9LIPPIEzI einfach unter Relax, its just a game bei youtube suchen und man findet mehr

    Vorweg, ich unterstütze das Konzept der FPL und ziehe den organisatorischen Rahmen allemal der noch weit verbreiteten Praxis mit Auf- und Abstiegen, Tabellen etc vor. Auch finde ich es sehr interessant, dass der Fokus (zumindest in der Diskussion hier im Forum) weg von den Schiedsrichtern hin zu den Trainern verlagert wird. Denn unabhängig von der Organisationsform steht und fällt das schöne Erlebnis eines Fussballspiels am Wochenende mit den Trainern und deren Einstellung.


    Was mir jedoch unverständlich bleibt, ist warum von einem Extrem ins andere Verfallen werden soll. Die Situation des Kinderfussballs bewerte ich auch grundlegend anders als einige hier im Forum. In meinen letzten 4 Jahren in denen ich mich intensiv mit dem Fussball im Bereich der F- und E-Jugend beschäftigt habe, sind mir nur zwei sehr negative Erlebnisse in Erinnerung geblieben. Sicherlich gab es eine handvoll Trainer die auch mal über das Ziel hinausgeschossen sind, nur habe ich dies nie als so krass erlebt wie es oft hier geschildert wird.


    Ich weis auch nicht, was manchmal von den Trainern erwartet wird. Soll für jede F4 Mannschaft des Dorfvereins XY ein A-Lizenz Trainer mit Pädagogikstudium an der Seitenlinie stehen? Oder anders gefragt, soll der Bauarbeiter der von 8-16 Uhr malocht, danach bis 19 Uhr sein Team betreut und zu Hause Frau und drei andere Kinder zu sitzen hat dann abends noch Pädagogik und Fussballfachbücher wälzen? Ich weis, gerade hier im Forum tun dies sicherlich viele, nur sollte man so fair bleiben nicht jeden Trainer der sich vermeintlich "an der geistigen Gesundheit Schutzbefohlener vergreift" hier böse Absicht unterstellen. Es gibt auch bescheuerte Lehrer, Pädagogen und Psychologen und die unterliegen einer deutlich stärkeren Ausbildung und Siebung. Wer sich in seiner Freizeit für ein Ehrenamt bereit stellt, sollte auch erstmal die Wertschätzung erfahren gegenüber den Vielen, die dies nicht tun und bereitwillig ihre Kinder ohne jedes Interesse irgendwo abliefern. Die Motive und die Qualitäten der Personen stelle ich zumindest hier ersteinmal hinten an.


    Zur eigentlichen Frage, ich denke nicht das es im Kinderfussball ohne Trainer geht. Kinder haben ein sehr geringes Abstraktionsvermögen. Eine bestimmte Situation im Spiel ist nach 5 Minuten völlig vergessen. Hier muss man, schon aus pädagogischer Sicht (sofern man denn will) zeitnah Feedback geben. Die Frage bleibt natürlich wie man dies tut, indem man Fehlverhalten kritisiert und Lösungen instruiert, oder ob man die Kinder stimuliert und als Partner bei der Lösung hilft.


    Das freie Spiel, ein Ball in die Mitte und los gehts ist ein Missverständnis, das gibts beim DFB nicht und auch bei Horst Wein nicht. Gerade Horst Wein sagt ja, er benutzt Elemente des Strassenfussballs jedoch ist sein Entwicklungsmodell dem Straßenfussball überlegen, da Grundideen des Straßenfussballs in einen pädagogischen Prozess eingebettet werden. Die Aufgabe des Trainers wird damit nicht geringer, oder gar obsolet. Die Persönlichkeit und Herangehensweise eines Trainers wird hier viel stärker gefordert als im klassischen "Fussballfrontalunterricht". Den Trainer hier per Anordnung aus dem Spiel herauszunehmen, wiederspricht daher in meinen Augen den Aufgaben eines Trainers und kann nicht zielführend sein. Mir ist hier durchaus bewusst, dass dies nicht die Intention, sondern an die übereifrigen Trainer gerichtet ist. Ich frage nur, ob mann mehr Übel anrichtet als behebt.


    Abschließend möchte ich noch einen Punkt aufgreifen, der hier auch schon öfters thematisiert wurde. Fussball muss mehr als Diensleistung verstanden werden. Und hier nehme ich dann die Eltern in die Pflicht. Denn solange es Eltern gibt, die man ausschließlich bei der Anmeldung zur Unterschrift sieht und die Fussball nur als billigste Form der Rundumbetreuung sehen, wird sich an der Qualität der Trainer wenig tun. Doch wenn Eltern interessiert am Hobby ihres Kindes sind und eventuell auch hinterfragen was in der ein oder anderen Dorfbundesligamannschaft abgeht, dann haben sie Möglichkeiten zur Verbesserung des Systems beizutragen. Sei es über das Gespräch mit anderen Eltern, dem Trainer oder dem Jugendleiter. Hilft gar nichts, muss man sich halt fragen ob man die 10km zum nächstbesseren Verein auf sich nimmt.


    Und meiner Meinung nach ist diese Abstimmung mit den Füßen bereits in vollem Gange. In Zeiten wo Vereine immer wieder über wenige Kinder klagen, gibt es Andere die ihre Mitgliederzahlen in die Höhe schießen lassen. Dies sind dann jedoch oftmals Vereine die ein klares Konzept und gute engagierte Trainer vorweisen können. Dies wird einen viel größeren Einfluss auf die Qualität des Fussballtrainings haben als jede theoretische Diskussion oder Regeländerung. Denn die Vereine müssen sich entscheiden, verändere ich mich, investiere ich in Qualität, will ich mich verbessern oder sterbe ich aus.


    mfg Tirus

    Hallo,


    außgehend von einer Diskussion mit einigen sportfanatischen Amerikanern beim letzjährigen Superball in der wir sehr schnell auch auf das Thema Fußball/Soccer kamen hatte sich bei mir die Idee entwickelt, mir die Ausbildung im Jugendfussball in Amerika einmal genauer anzusehen. Nachdem das Thema für ein Jahr vergessen war, kam es mit dem Superbowl am Sonntag wieder hoch.


    In diesem Thread möchte ich daher versuchen, die Ausbildungskonzepte einiger Länder kurz zu beschreiben und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum DFB Konzept herauszustellen. Selbstverständlich ist jeder der ebenfalls aus seinem Wissenschatz etwas beitragen möchte, herzlich eingeladen dies zu tun.


    Die Beschreibung der einzelnen Länder kann natürlich nicht als komplett angesehen werden. Ich bin darauf angewiesen die Materialien auszuwerten, welche relativ frei zugänglich sind. Auch sollte klar sein, dass es sich um eine Bewertung und Interpretation meinerseits handelt. Ebenso wird niemand durch das Lesen der Beiträge zum Experten werden. Ich hoffe jedoch, besonders den Trainerkollegen ohne große Fremdsprachenkenntnisse einen Einblick in die Ideen anderer Länder bieten zu können. Vielleicht ist es auch für den einen oder anderen Interessierten ein guter Einstieg und man findet vielleicht Ideen, die zu einer eingehenderen Beschäftigung einladen.


    Den Anfang wird ein Beitrag über das Jugendausbildungskonzept der USA machen, den ich hoffentlich bis Samstag fertig haben werde. Sollte jmd spezielles Interesse an einem bestimmten Land, oder einer bestimmten Schule haben, so kann er es mich gerne per PN Wissen lassen und ich werde sehen was ich dazu anbieten kann.


    mfg Tirus

    Eine Universallösung gibt es nicht. Wichtig ist aber eine offene Kommunikation mit den Eltern, die vom Arzt/Therapeuten durchaus Tipps bekommen und an Dich weitergeben können.

    Das ist ein super Tip. Mehr Mut zum Fachmann. Nur der Arzt/die Eltern werden dir sagen können welchem genauen Typ er angehört, welche Symtome besonders ausgeprägt sind und sicher auch Lösungsansätze haben.


    Die anderen Ratschläge kann man natürlich ausprobieren. Nur ist so weit ich weiß ADS/ADHS (oder was es sonst noch an Bezeichnungen gibt) nur eine Zusammenfassung verschiedener Symtome, ein genaues Modell der Krankheit fehlt noch. Daher kann was bei einem Kind gut hilft, beim anderen gar keinen Einfluß haben.

    Wenn man sich darüber aufregt, sollte man auch konsequent sein. Steinis Vorschlag mit Mannschaftsfoto kenne ich so auch, das bewirkt tw Wunder. Auch mussten Spieler früher unterschreiben wenn der Pass fehlte. Ich weis gar nicht wie das heute beim elektornischen Spielbericht geregelt wird.


    Aber wenn ein Verdacht vorliegt, und dann dazu plötzlich noch keine Pässe vorhanden sind, dann bin ich auch ehrlich gesagt A..... genug, im Spielbericht vermerken zu lassen dass die Pässe fehlen. Das kostet dann 5 Euro pro Pass. Und man spricht ja auch mit anderen Trainern. Da kann man auch mal streuen da gibts Probleme, die haben keine Pässe etc. Ich glaube nicht dass die Vereine bereit sind, diese Strafe jedesmal zu zahlen.

    war der Abbruch berechtigt?

    Unabhängig von der rechtlichen Grundlage, solltest du dir darüber im Klaren sein dass dein Verhalten diese Situation provoziert hat. Dich trifft also zumindest eine moralische Mitverantwortung daher auch der Hinweis in Zukunft so etwas besser über den Trainer klären lassen. Stelle dir doch einmal vor 10 Eltern sehen ein und die selbe Aktion unterschiedlich und möchten ihrem Kind zu Schutz und Recht verhelfen.


    Spielabbrüche werden bei uns vor einer Spruchkammer des Kreises verhandelt (ich denke auch mal euer Schreiben ging an den Kreis und nicht den Verband, da dieser dafür nicht zuständig ist). Gerade im Hinblick auf die zunehmenden Veröffentlichungen über gewaltsame Ausschreitungen bei Jugendspielen geht die Tendenz eher dazu Spiele zu früh als zu spät abzubrechen. Gerade das Einwirken der Eltern wird hier sehr genau betrachtet. Daher vermute ich dass der Schiedsrichter Recht bekommen wird. Wäre auf jedem Fall interessant das Urteil zu erfahren.


    Gerade im Amateur und Jugendbereich wird oft dem Verhalten der beteiligten Personen höhere Bedeutung beigemessen als den Formalien. Denn es ist ein Unterschied, ob 10.000 im Stadion singen "Schiri wir wissen wo dein Auto steht" oder ob einzelne Eltern/Trainer aggressiv werden.


    Unabhängig vom Ausgang solltest du dich auf jeden Fall hinterfragen, ob dein Verhalten so in Ordnung war. Ich finde es war es nicht.

    Hallo Skippi,


    dann nimm bitte aus meinem Post mit, in Zukunft mit eurem Trainer zu sprechen. Er ist verantwortlich für die Mannschaft und er hat Möglichkeiten bei solchen Spielen zu reagieren. Dann wird von Kreisseite auch deutlich genauer hingeschaut bei einer Verhandlung. So wie du dein Verhalten beschreibst ist der Spielabbruch sicherlich hart, jedoch in meinen Augen rechtens da du ja seiner Aufforderung den Platz zu verlassen nicht nachgekommen bist.

    Vorab: Ich kann deine Haltung als Elternteil absolut nachvollziehen. Sehen Eltern ihr Kind gefährdet versuchen sie dieses zu schützen. Oftmals mit allen möglichen Mitteln. Das ist eine völlig natürliche Reaktion. Daher bitte das folgende nicht zu persönlich nehmen auch wenn es teilweise hart formuliert ist.


    Ihr hättet schon etwas besser machen können bevor ihr überhaupt reagieren musstet. Nämlich selbst einen Schiedsrichter stellen. Du schreibst eure Eltern waren nicht bereit dazu. Du selbst lässt ja kein gutes Haar an dem Schiedsrichter und hast ja alles besser gesehen. Warum hast du dich dann vor dem Spiel nicht als Schiedsrichter gemeldet?
    Wenn man selbst keinen Schiedsrichter stellt, obwohl man in gewissen Rahmen dazu das Recht hat, dann sollte man sich hinterher nicht beschweren. Leitet selbst ein Spiel, und spätestens wenn man eine volle Breitseite der gegnerischen Fans abbekommt, obwohl man meint alles richtig gemacht zu haben, steht man dem ganzen Thema deutlich differenzierter und entspannter gegenüber.


    Desweiteren beschreibst du ja ein recht knappes Spiel (1:1 zur Halbzeit). In der E-Jugend sehe ich es sehr häufig, dass spielerisch gleich starke Mannschaften Spiele gegeneinander stark über den Kampf angehen. Sie sind einfach körperlich viel robuster als noch in der F-Jugend und wissen ihren Körper noch nicht so gezielt einzusetzen wie in der D-Jugend. Daher kommt es zu einer enormen "Härte", die ich aber erstmal keinem der Spieler als Absicht unterstelle. Nun kennen wir nur deine Darstellung, und die geschilderten Sachen sind deutlich überhart. Nur frage ich mich natürlich auch, wie die Einschätzung des Gegners aussehen würde. Ich habe schon zu viele Spiele gesehen, wo sowohl ich als auch der gegnerische Trainer der Ansicht waren, das eigene Team hätte fair, und der Gegner überhart agiert. Das ist in fast allen Fällen einfach selektive Wahrnehmung.


    Ebenfalls redest du von gegnerischen Eltern am Spielfeldrand. Nun gehe ich einmal davon aus dass ihr ebenfalls am Spielfeldrand standet. Es hat einen Grund warum es in der Fair-Play-Liga "Elternzonen" gibt, oder bei uns im Kreis Eltern einen Abstand von 10-15m zum Spielfeld zu halten haben. Dieser Abstand wird ungemein deeskalierend. Den von dir geschilderten Spielabbruch hätte dies ebenfalls verhindert. Denn der Schiedsrichter kann nicht argumentieren, er habe sich bedroht gefühlt wenn ihr ein Wortgefecht über 15m Entfernung führt, es sei denn er wird verbal bedroht oder jmd betritt diesen Bereich, was dann aber klare Verhältnisse schafft.

    sehe ich es als meine Pflicht als Vater meinen Sohn


    davor zu beschützen.

    Dann sag deinem Sohn er soll sich umziehen gehen. Sage eurem Trainer er soll in der Halbzeit das Gespräch mit dem Schiedsrichter oder gegnerischem Trainer suchen. Euer Trainer kann seine Spieler zurückziehen wenn er sie übermäßig gefährdet sieht. Ob dem dann Recht gegeben wird, steht auf einem anderen Blatt, zumindest setzt dies den anderen Verein unter Druck. Dies sind alles sauberere Lösungen als als Elternteil den Schiedsrichter anzugehen und so zu einem Spielabbruch zu kommen.

    Wir versuchen unseren Kindern Fairplay mit auf den Weg zu geben und es


    ist schwer für sie zu verstehen dass solche Aktionen wie heute auf dem


    Sportplatz geduldet werden.

    Und wenn du sagst ihr versucht euren Spielern Fair Play zu vermitteln, dann überlege doch einmal welches leuchtende Beispiel du gibst, wenn du als formal Unbeteiligter über Aggressionen versuchts den Spielablauf zu beeinflussen. Denn Fair Play und sportmännisches Verhalten fängt auch damit an, wie ich mit Ungerechtigkeiten und Niederlagen umgehen kann. in meinen Augen ist dein Verhalten ebensowenig zu dulden wie ein Foulspiel auf dem Platz.

    Jetzt meine Frage, macht es Sinn an statt zu trainieren an den Trainingstagen Freundschaftsspiele zu machen oder innerhalb der Mannschaft ( Kader von 16 Kinder ) Fußballspiele zu machen damit die Jungs ruhiger werden und ihre Nervösität ablegen können und Spaß am Meisterschaftsspiel haben ?

    Um die Frage ausnahmsweise mal klar zu beantworten, Freundschaftsspiele absolut, Trainingsspiele nur bedingt.
    Was den Kindern augenscheinlich fehlt ist Spielfähigkeit/Spielpraxis. Ich beobachte das im Bereich F/E Jugend immer wieder. Du bekommst Spieler dazu, die fussballerisch wirklich gut sind, im Training absolut überzeugen, und dann in Meisterschaftsspielen völlig untergehen. Der Druck, egal wie man als Trainer versucht diesen herauszunehmen, ist in offiziellen Spielen ein ganz anderer als im Training. Meiner Erfahrung nach hilft hier auch nur die vermehrte Wettkampfpraxis. Fremde Kinder, fremder Platz... das kann ungemein überfordernd sein, das wird oftmals vergessen. Also Spiele, Spiele, Spiele. Lieber einmal zu wenig trainieren dafür mehr Freundschaftsspiele.


    Auch hilft es meiner Erfahrung nach, den unsicheren Kindern in Spielen klare Aufgaben zu vermitteln, die unabhängig vom Ergebnis sind. Solche Sachen wie "Wir haben im Training viel Dribbling trainiert, ihr habt das sehr gut gemacht, ich möchte das jeder heute 3 Gegenspieler ausdribbelt". So etwas in der Art. Ich habe sogar schon Spieler "gezwungen" den ersten Pass, das erste Dribbling den Ball zu verlieren, um ihnen die Scheu vor Fehlern zu nehmen. Oder noch simplere Sachen wie, egal wieviel Tore wir heute bekommen, wir wollen X Tore schießen.


    Ich denke wenn du versuchst den Druck von den Spielern wegzunehmen und ihnen möglichst viele Spiele gibst, wird es für sie schnell leichter werden.

    Denkst du es bringt die Kinder weiter z.B. ein Spiel eines 1 Jahr älteren Jahrgangs anzusehen, die die geforderten Dinge schon besser beherrschen, mit der Aufgabenstellung je nach Schwerpunkt, also z.B. "beobachte mal bei den Spielern XY wie sie Das oder Das machen" ?

    Das weis ich ehrlich gesagt nicht. In dem von mir genannten Beispiel ging es darum, Kindern der gleichen Mannschaft durch Beobachtung ihrer Mannschaftskollegen eine bessere Spielfähigkeit zu vermitteln. Das Problem lag einfach darin, dass diese Kinder technisch zwar gut sind, aber aufgrund der geringen Wettkampfpraxis in "Meisterschaftsspielen" arge Probleme haben. Es ging also nicht darum Spieler prinzipiell besser zu machen (so spielen wie älterer Jahrgang) sondern sie an ihrer Mannschaftskameraden heranzuführen.


    Gerade in dem Bereich Kommunikation, in dem wir uns ja gerade bewegen, hat dies noch andere Vorteile wenn ich es mannschaftsintern durchführe. Die Spieler können später ihren Mitspieler Rückmeldung aus ihrer Sicht geben, was ihre Mitspieler gut und schlecht gemacht haben. Der positivste Nebeneffekt war nämlich, dass nach 2-3 Spielen die Auswechselspieler nicht mehr am Rand standen und alle 30 Sekunden "Wann komme ich rein" gefragt wurde, sondern dass sie aktiv das Spiel verfolgen und tw sogar ihre Spieler coachen: "XY da steht jmd hinter dir", "geh nach vorne". Es ist auch deutlich einfacher im/nach dem Spiel die Leistung der Kinder mit ihnen zu erörtern, weil sie als direkten Bezugspunkt für ihre eigene Leistung den beobachteten Mitspieler haben.

    Toto2


    Du sagst es ja selbst, ist schon mehrfach diskutiert worden. Ich bin schon lange genug in diesem Forum aktiv (passiv) dabei um zu wissen das es ein schmaler Grad ist auf dem wir hier wandeln wenn z.B. unerfahrene Kollegen hier Rat suchen weil ihr Team nach zwei Wochen mit 7 Jahren kein Kurzpassspiel ala Barcelona aufzieht und man versucht, auch Passspiel nicht völlig zu verdammen. Mir sind auch die Definitionen relativ egal. Ich habe hier irgendwann mal geschrieben, dass ein Konzept immer nur ein Konzept sein kann, dass dann auch mit Inhalten gefüllt wird. Diese Inhalte finde ich im Austausch mit Trainerkollegen, in Publikationen des DFB und in Schulungen. Daher ist es in meinen Augen z.B. falsch zu sagen, 2:1 Situationen oder Passpiel gehörten nicht in eine F-Jugend.

    Deswegen spreche ich auch in so einem Fall von Gruppentaktik. Übe ich die reine Technik sehe ich das als Individualtaktik.

    Ich möchte wirklich nicht über Definitionen streiten, daher sagte ich auch, dass du mit deiner Beschreibung durchaus Recht haben kannst, PassSPIEL als Gruppentaktik zu bezeichnen. Mir reicht dies jedoch nicht. Die reine technische Ausführung ist die Technik, Individualtaktik wird es erst, wenn der Spieler mitbekommt, wie ich einen Pass wann zu spielen habe. Auch bei Finten, oder im Dribbling die immer klar individualtaktisch verortet werden gehört das wie, wann warum von Anfang an mitvermittelt. Das ist für mich beim Passspiel nicht anders und ist daher nach meiner Denke eher im Individualtaktischen Bereich anzusiedeln.


    Der von dir angeführte Doppelpass wird ja als gruppentaktisches Mittel beschrieben. Hier teile ich tobns Auffassung das das planvolle Ausführen sehr wichtig ist. Gezielt Doppelpasssituationen herstellen und Lösen ist für mich ein gruppentaktisches Mittel. Einem Spieler zu erklären dass er den Pass spielt bevor er in den Aktionsradius des Verteidigers eindringt, den Ball in den Lauf eines Mitspielers spielt und ähnliches gehört für mich zu sinnvollem Passtraining dazu. Wie immer ich das dann nenne.

    Aber bereits ein planvoll vorgetragenes 2:1 ist ein gruppentaktisches Element.

    ich bin seit Jahren ausschließlich in D- und C-Jugend tätig.

    Wenn ich mir anschaue was in der C-Jugend an gruppentaktischen Themen behandelt wird, z.B. Viererkette, dann verstehe ich wirklich nicht wie man sich gegen 2:1 Situationen bei F/E Jugendlichen sträuben kann. Das gehört für mich ganz klar dazu, weil die Ebene auf der die Spieler angesprochen werden nicht darauf abzielt mit anderen möglichst gut zu harmonieren, sondern sie dazu zu befähigen, für sich selbst richtige individualtaktische Entscheidungen zu treffen. Ich mag da falsch liegen, aber es wiederspricht einfach meinem Verständis 2:1 Situationen als Gruppentaktik zu beschreiben nur weil mehr als ein Spieler involviert ist.

    Herzlichen Dank fürs Sharen.


    Ich denke auch dass man keine Wunderdinge erwarten kann. Wer auch immer schon einmal ein Profitraining beobachtet hat weis, dass dort auch nur mit Wasser gekocht wird. Da man Profitraining meist nur vereinzelt und isoliert beobachten kann, finde ich es umso interessanter einen langfristigen Trainingsablauf mal anschauen zu können.


    Jedoch denke ich auch dass die reine Papierform wenig Aufschluss gibt. Oftmals steht ja einfach als Teil der TE Ballbesitzfussball in unterschiedlichen Gruppengrößen. Welche Schwerpunkte dort gelegt, oder wie gecoacht wird und vor allem auf welchem individuellen Niveau die Spieler dies ausführen macht dann letzendlich den Unterschied aus.