Wenn du das nicht anerkennst...den Sinn erkennst....warum machst du es nicht? Du machst es nicht, weil es 6jährige sind...warum machst DU es nicht? Was ist dein Grund dafür, es dann nicht zu tun? Das verstehe ich nicht. Wenn dieser wissenschaftliche Aspekt für dich nicht zählt....dann verstehe ich nicht, es nicht zu tun.
KOPFKRATZ....das sie 6 Jahre alt sind, ...wäre kein Argument. Habe ich hier was mißverstanden in deiner Argumentationskette?
Du bringst immer wieder zwei Argumente an.
1) Zum einen, dass Kinder im Bereich von 6 Jahren bis in die E-Jugend hinein nicht in der Lage sind, Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen und daher Passspiel keinen Sinn macht.
2) Zum anderen, das Kinder die in diesem Altersbereich das Passspiel übergestülpt bekommen in ihrer Entwicklung gehemmt werden, später in engeren Räumen in der D/C-Jugend überfordert sind weil hier Grundlagen vernachlässigt, oder das indivduelle 1v1 Offensiv zu kurz kam.
Ich sehe hier einen gravierenden Widerspruch. Würde Argument 1 stimmen, sollten wir kein Problem mit egoistischen Trainern haben. Denn deren Vorstellungen von Passspiel funktionieren ja nicht, sie wären nicht erfolgreich, würden also etwas anderes tun. Nur funktioniert es, es kann mit den entwicklungsbedingten Defiziten also nicht so krass sein wie angenommen. Du sagst ja selbst immer wieder die "Passmannschaften" aus dem Kinderfussball bekommen später Probleme. Sollte es wissenschaftlich so stimmen wie von dir in den Raum gestellt, sollte es jedoch gar keine Passmannschaften geben.
Ich tue es nicht, da mich Argument 2 trotzdem überzeugt, ich seit Jahren im Kinderfussball und paralell in der C-Jugend zu Gange bin und daher die Beobachtungen teile. Ich nicht darauf aus bin, einen Schritt vor dem anderen zu tun, da das Selbstvertrauen am Ball, eine ordentliche Ballbehandlung und damit einhergehend die Möglichkeit den Kopf vom Ball zu heben notwendige Vorrausetzungen sind um den Kindern die Entscheidungsmglichkeiten zwischen Dribbling und Pass zu geben. Doch je nach individuellem Leistungsstand gehört die Möglichkeit des Passen ab dem Altjahrgang F-Jugend einfach in der individualtaktischen Ausbildung dazu.
Wenn sie es tun sollen...weil Trainer es abverlangt...und niemals schaffen....DAS ist das Thema
Wenn sie es tun, es aber nicht abverlangt und stunden.- und tagelang trainiert wurde (aus meiner Sicht...angelehnt an die Wissenschaft....UNNÜTZ trainiert wurde)....wäre es ein Lob wert. Das werden aber nur die Wenigsten ("3 Prozent") bewußt und gewollt in diesem Alter tun können. Das ist für mich Fakt.
Ist das so? Erneut die Frage, wenn es so wäre, würden wir im Breitensport wohl kaum ein Problem damit haben, dass Trainer einseitig den Fokus aufs Passspiel legen weil es einfach zu ineffizient in der Vermittlung ist.
Wenn mit einem Spieler, gemäß Übungen und Spielen nach Horst Wein, erarbeitet wird, wann er einen Ball wie wohin spielen kann, was hat das mit dem Einschätzen von Geschwindigkeiten zu tun? Derjenige der da eventuell Probleme haben könnte ist der Passempfäger. Doch auch dieser lernt ja individualtaktisch wie er sich wo anzubieten und den Ball mitzunehmen hat, und selbst ein Anfänger zeigt nach einem Jahr eben nicht mehr die von dir beschriebenen argen Defizite beim Anlaufen von Bällen. Auch bei anderen technischen Aspekten, wie unterschiedliche Dribblingformen oder Finten gehört immer mit dazuvermittelt, in welcher Situation diese am erfolgsversprechensten eingesetzt werden können. Ist beim Passen nicht anders.
Und selbstverständlich wird das in der dritten Trainingseinheit am Wochenende (landläufig auch als Spiel bezeichnet) abverlangt, was unter der Woche trainiert wurde. Nur heißt abverlangen nicht: "Tust du nicht was ich sage, sitzt du auf der Bank". Abverlangen heißt, den Kindern Mut zu machen, die im Training erworbenen Fähigkeiten im Spiel einzusetzen, zu schauen wie gut sie es umsetzen, und dann darauf aufbauend weiter zu trainieren.
Das mit den 3% im Spitzenbereich gibt meine Erfahrung so auch nicht her. Von 3 Mannschaften die ich in den letzten Jahren von der F2 an längere Zeit begleitet habe, gab es bei einem Kader von ca 14 Kinder immer ungefähr 3 die bereits über ein ordentliches Passpiel verfügten weil technisch im 1v1 auch sehr stark. Dann eine breite durchschnittliche Masse. Und ebenfalls ungefähr 3 Spieler die ebenfalls sehr gut passten, aber dies taten weil sie kein Selbstvertrauen am Ball hatten. Wir reden immer nur von den "Egoisten", die zu mehr Mannschaftsdienlichkeit erzogen werden sollen. Es geht aber primär darum die Kinder soweit auszubilden, dass sie Entscheidungsmöglichkeiten bekommen. Daher ist in einer sinnvollen Vermittlung von Passspiel auch wichtig, Spielern die das 1v1 scheuen hier mehr Selbstvertrauen und Egoismus einzuimpfen.
Was tun?
Nichts, das ist zu ertragen...hinzunehmen!
Ist dass deine Lösung für das beschriebene Problem? Dann hast du nach einem Jahr, aber spätestens in der D/C-Jugend auch keine Spieler mehr. Die schwachen lernen überhaupt nichts, weil sie vllt auf 10 Ballkontakte pro Spiel kommen und keinen Bock mehr haben. Die starken werden auch abhauen, weil sie dann zu Mannschaften gehen, wo sie im Spiel nur noch die Hälfte der Gegenspieler haben.
Zu sagen es ist hinzunehmen, dass sich Spieler gegenseitig denn Ball abnehmen ist in meinen Augen mindestens so faslch, wie sie auszuwechseln wenn sie keine Bälle abspielen.