Beiträge von Zodiak

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    Danke Sir Alex ein Thread und Kommentar den ich zu 100% unterschreibe!
    Am Ende ist es genau das wofür ich seit über 15 Jahren nicht nur hier im Forum einstehe und kämpfe - lass die Buben fummeln/dribbeln und hör auf Prime Barca aus 2007/2008 Prinzipien auf "deine Breitensport U7" anzuwenden!


    Großartig das es so im TV gesagt wurde - ich denke leider nur es werden wieder nicht die richtigen hören - oder wenn sie es hören, verstehen :/

    Es gibt ein Lösung für unzufriedene Eltern: sie bekommen die Chance es besser zu machen!

    Ansonsten gibt es noch die schönen Satz: was juckt es die Eiche, wenn die Sau sich an ihr kratzt.

    Mein Vorschreiber habe so viel richtig analysiert, etc. ;glaub ihnen und gehe deinen Weg weiter so.

    Man kann auch anbieten Ihnen in ihrem Job zu helfen wenn man weiß was sie machen.

    Ist auch ziemlich lustig die Reaktion wenn man einem Anwalt Hilfe bei seinen Fällen anbietet oder einem Arzt ... Blicke die mit keinem Geld der Welt bezahlt werden können.

    Die Eltern wollen das aber nicht hören und das nervt mich tierisch ab.


    Entschuldige

    Mit Eltern rede ich wenig - bis nicht - und wenn sage ich ihnen das ich eine andere Meinung habe und das es beim Fußball leider jeder eine Meinung hat, aber die wenigsten wirklich Ahnung - wenn sie der Meinung sind das sie es besser wissen/können - biete ich immer gerne meinen Trainerposten an - in 20 Jahren hatte noch keiner Interesse zu zeigen wie es geht.


    Und zu entschuldigen gibt es nie etwas - nicht unter Trainerkollegen in einem Forum das da ist um Fragen zu stellen.

    Mein Problem ist nur, dass die Übungen echt gut laufen und sie machen vieles sehr sehr gut. Aber sobald wir ein Spieltag haben, vergessen sie irgendwie alles. Sie gehen nicht mehr richtig in Zweikämpfe, spielen nicht mehr ab. Positionen werden überhaupt nicht mehr eingehalten.Verteidigen nicht mehr gemeinsam, es ist alles wie weggeblasen. Manchmal erinnert mich das an Bambini Fussball. Die E2 ist bei den Niederlagen human... meist 4 gegentore und 1 bis 2 Tore. Aber die E1 ist wahnsinn, wir verlieren jedes Spiel 2 - stellig.

    Alles was du beschreibst macht für mich Sinn und ist der richtige Weg wie du es angehst.

    Der große Fehler aus meiner Sicht ist - zu erwarten das sie alles tun wie du es trainierst - das braucht es nicht. Für mich höre ich hier einfach eine falsche Erwartungshaltung raus.


    - Zweikämpfe lernen die Kids in dem alter durch Dribbeln automatisch

    - Wann und wie sie Pässe spielen müssen lernen sie durch positive und negative Erfahrung und die Bestärkung durch euch im Team (meine "Vorgabe" bzw. Idee die ich den Kids in dem Alter immer vermittelt habe ist - einmal dribbeln, einmal spielen - um zu verstehen das ein Dribbling oder 1v1 den nutzen hat Platz zu haben für einen möglichen Pass

    - Positionsdisziplin ist in der U11 kein Thema - alle greifen an, alle Verteidigen - das nennt man ballorientiert spielen - das wollen wir ab der U13 wieder - daher nicht jetzt abgewöhnen was wir später sehen wollen.

    - U11 und Bambini Fußball ist sehr ähnlich und soll auch so sein - nur auf einem (individual)technisch höherem Niveau


    Gruppentaktik, Mannschaftstaktik und all diese Dinge sind irrelevant.


    Weiterhin sind Ergebnisse für mich egal ob Bambini oder U19 kein Gradmesser für Entwicklung. Ergebnisse stellen sich automatisch ein wenn langfristig gut und richtig gearbeitet wird.


    Ich empfehle - leistungshomogene Trainingsgruppen mit Fokus auf Technik, Finten, Passspiel und viel Wettkampf - bei gleichzeitiger maximierung der Wiederholungszahlen (beidfüßig) mit vielen Torabschlüssen.


    Am Wochenende weniger Fokus auf Ergebnisse als vielmehr auf kleine positive Aktionen - kein Mensch fragt nach dem Ergebnis am Dienstag der Folgewoche!


    Grüße

    Björn

    Ich bin ehrlich kein Freund von 3er bzw. 5er Ketten aber das ist persönliche Präferenz, ich finde das mit 3 bzw. 5 die Raumaufteilung schlechter ist als in einer Viererkette - außerdem ist sie aus meiner Sicht um sie gut zu spielen - weit mehr gefordert als bei einer 4er Kette.


    Die langen Bälle sind ein super übliches Thema und begleiten mich seit 20 Jahren gefühlt immer wieder - das ist Ergebnisfußball nicht Ausbildungsfußball - aber eben leider leicht zu spielen und oft schwer zu verteidigen wenn das Verständnis fehlt bzw. man die Kopfbälle verliert, vermeidet oder nicht gut in die Sicherung fällt - daraus resultieren dann die 1vs1 gegen den Torwart.

    Daher rührt auch mein Plan etwas tiefer zu stehen mit dem Verbund.


    Auch der zweite Punkt - Fehlpässe im Aufbau kenne ich zu gut - das ist das Risiko das man nimmt wenn man nicht langes Holz über 90 Minuten spielt sondern versucht geordnet aufzubauen - hier ist aber wie du selbst sagst schon wichtig zu erkennen wann ich den Ball wegjagen muss und wann ich zum Torwart zurückspielen kann um zu verlagern.


    Übrigens sehe ich in deiner Analyse hoch im letzten Drittel auf Ballbesitz zu spielen ein Risiko für dein Team, weil du genau dann den langen Umschaltmoment hast mit viel Raum hinter der Kette, die genau zu dem 1v1 gegen den Keeper führen können bzw. lange Bälle falsch eingeschätzt werden. Mir fehlt bei diesem hohen Ballbesitzspiel (ich denke hier an Bayern mit 70% Ballbesitz) der Raum hinter der Kette und wir sind eben nicht auf Profiniveau und halten den Ball sauber genug, daher sind wir eben hiervon abgerückt.


    Das könnte auch deine Lösung für das Fitnessthema sein, den wenn du weiter hinten den Ball laufen lässt, hast du nicht so hohe Intensität in den Sprints beim umschalten auf Defensive weil die Wege kürzer sind und der lange Ball ggf. von deinem Keeper abgelaufen werden kann (sofern du einen Keeper hast der das tut).


    Unser Umschaltmoment Defensiv ist - der ballnächste Spieler presst immer sofort, und wir entscheiden situativ ob wir alle hoch schieben oder fallen lassen, das coachen wir von hinten durch. Geht aber definitiv nicht immer gut - so das wir sehr weit fallen muss.


    Offensiv haben wir ebenfalls zwei unterschiedliche Möglichkeiten, abhängig von der Höhe des Ballgewinns und der Situation - entweder wir spielen "ball behalten" und lösen den Druck durch Rückpässe und gehen in die Zirkulation (die du höher haben möchtest) oder wir sind kreativ und versuchen schnell tief zu spielen.


    let1612

    Zu deinem Punkt finde ich das zwischen Tor und Gegner einfach auch falsch ist und das ist was die Trainer immer einfordern.

    Wenn man auf Ballgewinn und Dominanz gehen möchte deckt man immer vor - zwischen Ball und Gegner um vorwärts verteidigen zu können. Klar das erfordert ein hohes Maß an Wachsamkeit - aber gehen wir davon aus das du als rechter IV vordeckst und ein langer Ball hinter die Kette kommt, dann kann dein linker IV und der LV ja immernoch einrücken und absichern/ablaufen, weil sie wenn sie auch vordecken, näher am Ball sind als der zweite Stürmer - und auch hier wenn vorwärts verteidigt wird, gehen wir in den Ball.


    Also gebe ich dir absolut recht - das ist eine Mischung aus Sozialisierung als auch falsches Coaching in der Breite. Was mir dazu einfällt ist das Thema, dass in der F-Jugend fast alle Trainer versuchen Ballorientiertes Verteidigen zu verhindern anstelle es zu steuern - ab der C-Jugend will dann jeder dieser Trainer das ballorientiert und nicht mehr mannorientiert verteidigt wird. Das gleiche mit 1vs1/Fummeln in der F-Jugend da will jeder Pässe sehen was sich in der C-Jugend wieder ändert. Da stellt sich die Frage wie soll ich mit 14 Jahren etwas zeigen, das ich in den 8 Jahren Fußball davor selten geübt und wenig Zuspruch für erhalten habe. :)


    Grüße

    Björn

    Servus Janosch,


    ich trainiere selbst aktuell ebenfalls eine U19 mit 3x Training die Woche - kein gehobener Landesspielbetrieb sondern ein normaler Breitensportverein. Auch ist das Mannschaftsgefüge so wie du es beschreibst sehr ähnlich meine Mannschaft besteht aus 25 Spielern, bei denen 20+ ein großer Freundeskreis sind und seit Jahren zusammenspielt.


    Meine Mannschaft ist Fußballerisch auch ganz ordentlich unterwegs und die Aufstiegsrunde ist das Ziel.

    Ich hatte eine "ähnliche" Situation am Anfang unserer Vorbereitung diese Saison (ist meine zweite mit dem Team). Wir spielen sehr aggressiv und pressen auch häufig hoch - bis dahin war das aus einem 4-2-3-1 - wir haben dies aber während der Vorbereitung auf ein flaches 4-4-2 umgestellt und laufen nur noch situativ höher an, dadurch haben wir die Anzahl der Gegentore reduziert und gleichzeitig mehr Raum für unsere Offensiven Aktionen


    Ich habe ein paar mehr Fragen


    Zu deinem Plan zur Umstellung auf ein 5-3-2 - was habt ihr davor gespielt?

    Wie hoch lauft ihr an?

    Wie fallen eure Gegentore?


    Zu anderen Themen habe ich Anmerkungen:


    Fokus auf Ballbesitzspiel in der Gegnerischen Hälfte?

    -> Wieso - in der gegnerischen Hälfte will ich Zug zum Tor und wenn ich denn Ball zirkulieren lassen will tue ich das eher über die letzte Reihe um eine Überzahl auch mit dem Torwart erzeugen und den Gegner zu locken für Tief Klatsch Tief Bälle.


    Kontaktbeschränkungen halte ich persönlich selten für das richtige Mittel und wenn nur punktuell um etwas zu verdeutlichen - und zwar das unter hohem Druck wenige Kontakte der Schlüssel sind um Ballbesitz und Kontrolle zu behalten.


    Grundlegend ist schnelles Spiel in allen ebenen unser Prinzip Nummer 1

    Prinzip Nummer 2 und das coache ich seit Tag 1 ist das der ballnähste Spieler IMMER vollgas ins Pressing geht um die Kontrolle über den tiefen Ball zu halten. Der Rest des Teams muss situativ entweder nachschieben oder sich schnell fallen lassen.


    Außerdem sage ich um frühe Ballverluste zu vermeiden meinen Spielern, das sie den Ball bei zu hohem Druck lang schlagen dürfen - bzw. sollen. Obwohl wir flach und organisiert von hinten (ebenfalls mit festen Prinzipien) herausspielen.


    Meine Lieblingssätze hier sind die folgenden:


    - Ein Zweikampf den ich nicht führen muss, kann ich nicht verlieren -> Also vermeide im eigenen Ballbesitz das 1vs1 (das zählt nicht vor die rote Zone vorm gegnerischen Tor)

    - Im Umschaltmoment auf Defensive sind Quer und Rückpässe Zeit und Raumgewin für uns als defensive Mannschaft (gepaart mit dem starken Fallen lassen wenn wir nicht erfolgreich sind im Gegenpressing behalten wir so in der Regel die Kontrolle über das Spiel)

    - Abschließend gilt bei mir der Grundsatz, wir verteidigen NIE - wir spielen immer auf Ballgewinn


    Last but not least - gibt es bei mir im Training keine Fouls oder ähnliches um etwaiges Gejammer und "Spannungsabfall" (weil der Ball im Aus war oder es ein Foul war) nicht passiert und wir immer spielen bis das Spiel vom Schiri unterbrochen wird.


    Freue mich sehr auf deine Antworten und den Austausch.


    Grüße

    Björn

    Na der Verbandstrainer fällt doch auch nicht plötzlich vom Baum.

    Ich kenne zwei und die haben all das in ihren Heimatvereinen gehabt...

    Ich kenne welche die das auch haben bzw. hatten - sind näher dran als die "alten" aber man gewöhnt sich schnell an die Umstände.

    Und die wenigsten Verbandstrainer wechseln von einem Dorfverein zu einem Verband - der Weg führt zumeist ja über ein Leistungszentrum.


    Und ich finde auch hier sind es sehr unterschiedliche Wege.


    Klar polarisiert und pauschalisiert meine Aussage - aber wenn ich mir eine C-Lizenz Ausbildung anschaue (ist schon über 10 Jahre her) dann war hier kein Verständnis bei 2 unterschiedlichen Ausbildern, für die Probleme des Breitensports.


    Vielleicht hat sich hier etwas geändert - kann ich nicht sagen - meine Erfahrungen sind definitiv nicht auf dem neusten Stand und ich muss glücklicherweise nur noch alle 3 Jahre zum ITK oder zu Onlinefortbildungen des BDFL für die Verlängerung.

    Welcher Verbandstrainer hat schonmal 4-5 Jährige trainiert?

    Welcher Verbandstrainer hat schon Diskussionen mit Eltern über diverse Themen die nichts mit Fußball zu tun haben?

    Welcher Verbandstrainer hat schon mit 20 Spielern auf einem Viertel Platz trainiert im Winter über mehrere Wochen?

    Welcher Verbandstrainer hat sich schon mit Kindern und Jugendlichen beschäftigt deren Fokus nicht voll auf Fußball liegt?


    Diese Liste lässt sich sehr weit fortsetzen - und ich finde das ist der Grund für viele Probleme. Ich finde in den Niederlanden ist das ganz gut gelöst wo große Teile der Basistrainerausbildung im Heimatverein gemacht wird - mit Spielern, Material und Infrastruktur der Vereine.


    Hier ist auch der Ausbilder konstant mit Problemen des Breitensports konfrontiert.


    Grüße

    Zodiak

    Ich finde Qualifikation ist gut - aber wenn ich ehrlich bin das was ich auf dem "alten" Weg bis zur A-Lizenz gelernt habe ist nicht mit dem Aufzuwiegen was ich in über 15 Jahren Trainerarbeit gelernt habe.


    Den Weg nach oben machen sie bewusst schwerer - aber in meinen Augen wissen die Verbände zu wenig wie die Arbeit an der Basis funktioniert und was die echten Probleme sind, mit denen man im Alltag konfrontiert ist.


    Das fängt bei Material an, geht über Platzbelegung und endet bei unterschiedlichen Motiven wieso Fußball gespielt wird.


    Ich habe diese Lizenzen immer nur als "systembefriedigung" angesehen um irgendwann mal höchste Ligen zu trainieren, wenn das nicht dein Ziel ist musst du dir für Lizenzen keine Gedanken machen.


    Grüße

    Zodiak

    Das hat sich glaube ich in den letzten Jahren so geändert ich bin von keiner Lizenz zu A-Lizenz (Mit B+ und A+ usw.) ohne Abkürzungen innerhalb von 5 Jahren. Hauptwartezeit war das ich zwischen jeder Lizenz 12 Monate mit der Lizenz arbeiten musste - und ein Jahr verloren weil die A-Lizenz frei war hätte es sonst innerhalb von 4 Jahren geschafft.


    Grüße

    Zodiak

    Abkürzungen kann man für sinnvoll erachten oder kritisch sehen. Allerdings rechtfertigt der eine Abkürzungsweg sicher nicht den für andere. Der Weg ist ja bis zur A-Lizenz ohnehin relativ kurz.

    Eher sollte man mal über den Zugang zu höheren Lizenzen nachdenken. Ob da nicht auch nach Kontakten und Bekanntheit entschieden wird (davon gehe ich aus) und ob es für einen älteren, erfahrenen Trainer wirklich noch nötig ist, dass er selbst spielen können muss.

    Eigenkönnen hat für mich je höher die Lizenz wird immer weniger mit einer Kernkompetenz zu tun. Ja kann helfen bringt aber am Ende des Tages nichts abgesehen von mehr "Resepkt" den man anders auch bekommt.


    Außerdem wird dein Eigenkönnen bei jeder Lizenz besser bewertet.

    Bei der C-Breitensport hatte ich 6-7 Punkte bei der A-Lizenz 12 und bei der Elite Jugend 10.


    Am Ende schauen die ob du als Gesamtpaket gepasst hast und für eine höhere Linzenz in Frage kommst.

    So zumindest mein Eindruck bei allen Maßnahmen und bei dem Aufstieg durch die Pyramide.


    Ich bin kein sehr guter Fußballer - kann aber alles vormachen, definitiv nicht perfekt und das reicht - viel wichtiger für mich ist zu verstehen wie die Bewgungen aussehen müssen und das zu analysieren und zu coachen.


    Grüße

    Zodiak

    Spannendes Thema!


    Ich habe bei Stützpunkten in Bayern andere Erfahrungen gemacht - eher das die großen, robusten genommen werden - ich denke viel hängt davon ab was der Stützpunktleiter für Präferenzen hat.


    Technik lehren und verfeinern ist leichter und weniger zeitintensiv als die letzten Prozente im Sprint herauszukitzeln. Bezüglich Spielintelligenz denke ich ist es selbsterklärend, dass Spieler mit hoher Übersicht und Spielverständnis es leichter haben.


    Persönlich bin ich kein großer Fan der Stützpunkte, da ich die Arbeit die ich dort bisher gesehen habe (in Bayern) als unterdurchschnittlich empfinde. Woran mache ich das fest - zu hohe Standzeiten, schlechte Übungsauswahl, unzureichendes Coaching auf Themen, die aus meiner Sicht weniger relevant sind. Ein Stützpunkttraining sollte nicht gruppentaktische oder gar mannschaftaktische Elemente haben, sondern sich voll und ganz auf individuelle Technik und Spielverständnis fokussieren.


    Am Ende könnte ein Stützpunt eine super ergänzende dritte Einheit für Breitensportvereine sein, wenn der Inhalt und die Trainings gut wären. Aus meiner Sicht ist es das oftmals leider nicht.


    Zum Thema Scouting - auf was ich selbst bei Spielern achte ist Schnelligkeit, sowohl physisch als auch im Bezug auf Spielverständnis/Spielintelligenz - den Rest gerade in diesem Alter kann man wie erwähnt wesentlich leichter lehren.


    Grüße

    Zodiak

    Viele Trainer sind Väter ;)

    Die wenigsten Trainer trainieren aber ihre Söhne im Leistungssport selbst - aber viele haben sie dort hingebracht.


    Kann ein aktuelles Beispiel nennen - beide Krattenmacher Brüder (Maurice spielt 2. Bundesliga (letzte Saison von Bayern an Ulm und jetzt Hertha BSC verliehen und sein jüngerer Bruder Wesley mit 16 im Profikader bei Unterhaching) wurden bis zu ihrem Wechsel zu Bayern bzw. Unterhaching von ihrem Vater im Heimatverein trainiert.


    Er hat übrigens keine Lizenz, selber kein Fußballer zumindest kein guter und aus dieser Mannschaft sind weitere Spieler im höchsten Amateurbereich gelandet - mittlerweile scoutet er nur noch.


    Grüße

    Zodiak

    Ich denke, die meisten können den Aussagen von Zodiak absolut zustimmen. Ohne jetzt hier eine weitere Diskussion anzetteln zu wollen, kann ich mir nicht vorstellen, dass der/die oben genannte Chantale wirklich als NLZ-Trainer tätig ist.

    Bin ich sehr wohl, aber wenn du es nicht glauben willst,dann lass es.

    Bin aber auch glaub ich in einem Forum für Breitensport gelandet...

    Wenn dir das erst jetzt auffällt, ist das sehr bedenklich.

    Du findest hier mitunter auch sehr viele Leute die im Leistungssport bis hin in den Profibereich gearbeitet haben - ich könnte dir ohne weiteres 10 User in diesem Forum nennen, da im Top Nachwuchsbereich tätig sind/waren.


    Für mich ist das Problem an deinen Aussagen oftmals das sie sich für mich als "absolut" und "richtig" und nicht diskutabel lesen lassen und gleichzeitig wenig Substanz bzw. Begründung bieten. ES gibt eben nicht nur schwarz und weiß, sondern Grauzonen dazwischen.


    Es ist schwierig diese Diskussionen in der "Anonymität" des Internets zu führen da man weder den Mensch noch den Hintergrund kennt.


    Grüße

    Zodiak

    Super allgemeine Aussage die auf einem Beispiel ohne Kontext beruht.

    Zum einen - als ich selbst in NLZs tätig war habe ich selten bis nie gegen Amateurvereine gespielt - bzw. nicht leistungsorientierte Ausbildungsvereine in den höchsten Spielklassen. Wenn das vorkam, war es eigentlich nur und ausschließlich auf Turnieren (meist im Sommer) nach der Saison - ohne sportlichen Anreiz bzw. eher um zu überbrücken und Spielzeit zu verteilen.


    Wenn ich gegnerische Trainer bewerten würde, kann ich dir sagen das maximal 10% mir ein positives Wort abringen würden - daher schweige ich meist eher zur Arbeit anderer Trainer - diese ist für mich auch irrelevant in der Bewertung.


    Die Aussage das Förderkader bis einschließlich U13/U14 nicht sinnvoll sind kann ich absolut nicht nachvollziehen - für mich sind auch Top Talente (und ich rede hier nicht von Top Talenten eines einzelnen Vereins, sondern von nationalen oder mal mindestens regionalen Top Talenten bei denen so ein Sprung sinnvoll ist - es gibt kaum bis keine Spieler, bzw. so einen verschwindend geringen Teil auf den dies zutrifft, dass ein Forum wo du überwiegend auf Amateurtrainer im Breitensport triffst, der falsche Ort ist das zu thematisieren und die "gesamte" Ausrichtung darauf zu projizieren.


    Ich kann deine Erfahrung und deinen Werdegang nicht beurteilen, ich weiß auch nicht was wann und wen du trainiert hast - gleichzeitig kann und will ich deine Arbeit nicht beurteilen, aber für mich hört sich vieles nach sehr "oberflächlichen" Aussagen an - versteh mich bitte nicht falsch - kein Vorwurf, keine persönliche Kritik - ich habe in den bald 20 Jahren Fußball (von denen ich 10 Jahre hauptamtlich im Leistungssport gearbeitet habe) andere Erfahrungen gesammelt als du und mein "Handwerk" in den untersten Ligen mit den dort üblichen Problemen gelernt und mich relativ schnell "relativ" hoch gearbeitet und das Glück sehr gute Mentoren/Trainerkollegen um mich herum zu haben die mich enorm gefördert haben. Gerade in den ersten Jahren waren hier noch keine Profitrainer oder Coaches mit A-Lizenz/Fußballlehrer involviert.


    Meine Erfahrung sowohl als Trainer im NLZ, als auch als Trainer im Amateurbereich ist, das sehr oft - überaus gute Trainer im Breitensport unterwegs sind. Das sind die die als Papatrainer angefangen haben und dabei geblieben sind - und mit Herz und Leidenschaft dabei sind - die bringen pädagogisches Feingefühl mit und bereiten den Jungs spaß´. Meine Erfahrung mit nahezu allen NLZs in und um Oberbayern herum - gerade in den Jahrgängen bis U15 ist dass hier oft Sportstudenten Anfang 20 am Werk sind - die sich für den kommenden Klopp/Guardiola usw. halten, arrogant und hochnäsig auftreten, kaum bis kein Gespür für Kinder und ihre Bedürfnisse haben und wenig Ahnung von Fußballlehre und Psychologie.


    Ich selbst habe den ganzen Lizenzwahn beim BFV und beim DFB durchgespielt bis zum Ende - ich habe das aber schon vor 15 Jahren lediglich für den Zuschuss für die Vereine, als Möglichkeit zum Netzwerken und die "Grundlage" für entsprechende Jobs als Trainer gemacht.


    Ich habe jede Lizenz ohne Verkürzung durchgezogen, das sind jeweils 3 Wochen für C-Breitensport, C-Leistungssport, Elite-Jugend Lizenz und A-Lizenz - also genau 3 Monate Ausbildung - dann bin ich für die Fußballwelt höchst qualifiziert und kann mir mächtig was drauf einbilden. Das was ich gelernt habe, wusste ich bis auf wenige Dinge im Bereich Medienmanagement/Psychologie (kam auch alles erst bei der A-Lizenz) aus dem Selbststudium. Lässt mich am Ende mit einem Stück Papier dastehen das nichts über meine Qualität als Trainer aussagt.


    Was ich damit sagen will ist, eine Lizenz ist absolut kein Nachweis für Qualität - 3 Monate Ausbildung im Handwerk - und du bist nach wie vor der Stift - im Fußball bist du am Ende der "realistischen" Fahnenstange angekommen.


    Ich habe mit einigen Fußballlehrern, A-Lizenz Coaches zusammengearbeitet und die Quote der Idioten die keine Ahnung haben wie man ausbildet ist erschreckend hoch. Themen wie Pädagogik und wie man wirklich lehrt - ist da komplett Fehlanzeige. Auf der anderen Seite kenne ich unheimlich viele gute Leute, die verstanden haben wie man wirklich ausbildet.


    Mit einem NLZ Kader ordentlichen Fußball zu spielen ist wesentlich leichter, als dem kleinen Dicken Paule eine Zidane Drehung beizubringen.


    Also ja, ich denke wenn es um das Thema Ausbildung geht, sind die Kinder und Jugendtrainer bis einschließlich U15 in der Breite engagierte und besser aufgestellt, als es die Trainer im NLZ sind (und ich schließe hier mein früherer ich definitiv mit ein).


    Leistungsdruck ja - aber man muss ihn steuern können - und das kann man mit Anfang 20 ohne Erziehungserfahrung in der Regel auch nicht ;) - Das Zauberwort hier war schon vor 10 Jahren für mich - Bedarfsorientiert ausbilden, nicht Altersorientiert - ich habe damals eine Reihe von Artikeln für Uwe geschrieben und meine Eindrücke haben sich seither eher bestärkt. Der im Video gezeigte Jahrgang war damals hochgradig diskutiert auch hier im Trainertalk - weil mein Ansatz als komplett falsch angesehen wurde, die Ergebnisse und wo die Jungs heute spielen (die fast komplett zur U15 in NLZs gewechselt sind) sagen zumindest das nicht nicht alles falsch gemacht habe in den 6 Jahren. (Ausbildung im Kinderfußball – ist altersgerecht heute noch zeitgemäß?)


    Mega Wall of Text - aber meine Lanze für den Amateursport!


    Grüße

    Zodiak

    Ist doch bei 90% der Vereine und Trainer so, das sie auf Ergebnisse und Platzierungen achten.

    Das wird im NLZ um ein vielfaches schlimmer als auf dem Dorf.


    Im NLZ geht es darum das Mannschaften nicht nur einen Verein, sondern auch eine Marke repräsentieren.

    Im NLZ herrscht deutlich höherer Leistungs- & Ergebnisdruck auf Trainern und Spielern als in jedem Dorfverein.


    NLZs motivieren maßgeblich mit "Angst" vor Verlust des Kaderplatzes und bauen enormen Druck auf. Wenn du nicht lieferst sortieren dich 9 von 10 NLZs schnell wieder aus.


    Weiterhin gibt es genug Beispiele wie NLZs ihre Nachwuchsarbeit aufziehen. Jedes Jahr 5 neue Spieler pro Jahrgang und 5 weg - das hat doch nichts mit Ausbildungserfolg zu tun. Jedes Jahr "bessere" holen ist die Norm nicht die Ausnahme.


    In den letzten Jahren sind mir min. 4-5 Fälle in Oberbayerns NLZ bekannt wo quasi komplette Mannschaften ausgetauscht wurden in einem Jahrgang.


    NLZs schärft und verfeinert Top Jungs, ist aber nicht in der Lage von U6 bis U19 auszubilden - was auch nicht ihre Aufgabe ist. Für mich ist daher die Frage eher strukturell - brauchen NLZs wirklich Kleinfeldteams - und sollten sie nicht eher "Förderkader" aufbauen aus denen Sie dann zur U15 rekrutieren. Stellt man den Spieler/das Kind in den Fokus ist das der richtige Schritt - aber es geht hier um kommerzielle Aspekte und Prestige.


    Meiner Meinung nach ist ein Spieler der in der U15-U17 nicht mehr für ein NLZ in Frage kommt zu keinem Zeitpunkt der richtige Spieler für ein NLZ gewesen. JA man wird ggf. einen Spieler übersehen - aber man gewinnt viele Jungs die nicht im Dunstkreis des NLZ verheitzt wurden und nach dem zu frühen Ausflug an ein NLZ an den Nagel hängen.


    Für mich gehört der Spieler in den Fokus nicht ob NLZ oder Amateurverein! Ich kenne so viele Trainer die um ein vielfaches besser sind als die NLZ Trainer es sind. Weil sie seit Jahren mit Kindern arbeiten - die Trainer im Kleinfeld bei den NLZs sind doch meist Studenten mit viel Zeit und Ambitionen, die leider weder pädagogisch noch fachlich ansatzweise geeignet sind für die Arbeit mit Kindern.


    Im Amateurbereich geht es ehrliche zu und die Erfahrungen die man dort sammelt bekommt man nach meiner persönlichen Erfahrung nicht im NLZ - braucht diese aber dringend.


    Grüße

    Zodiak

    Respekt, dass Du das so akzeptieren kannst. Ich brauche Dir das nicht zu erklären, weißt Du besser als ich.

    Danke - wäre es ein Sohn würde sich das sicher anders darstellen für mich und ich würde diese Mannschaft entweder selbst übernehmen oder dafür sorgen das ein fähiger Trainer in der Mannschaft ist :)


    Hat auch was mit Ambition und Ehrgeiz zu tun und der ist bei meiner Tochter glücklicherweise in diesem Bereich geringer und ich denke das Thema wird sich über kurz oder lang auch wieder erledigen und sie wendet sich ihren anderen Hobbies mehr zu ;)


    Ist die Mühe daher nicht wert.


    Ich bin dagegen im Herrenbereich ebenfalls jedem Spielzeiten einzuräumen, weil hier Charakter ausgebildet wurden und man ein besseres Verständnis für die SItuation haben sollte. Der Leistungsgedanke ist essentiell im Sport - aber man darf es aus meiner Sicht nicht überregulieren.


    Grüße

    Zodiak

    in diesem Alter reicht 1x schlafen.

    Sehr gefährliche Falschaussage.

    Hängt davon ab wie die einzelnen Spieler(innen) entwickelt sind.


    Generell sind Pausen im jungen Alter immer kürzer, aber das hängt vom einzelnen Spielertyp ab und lässt sich auf keinen Fall pauschalisieren.


    Wenn ich vor dem Spieltag oder sogar am Spieltag trainert habe, muss die Belastungssteuerung passen. Kurzes Aufwärmen 10-15 Minuten dann 15-20 Minuten höhere Belastung und zum Abschluss ggf. Kombinationsformen mit Abschluss.


    Auch ggf. Trainingszeit von 90 auf 60 Minuten reduzieren.


    Grüße

    Zodiak

    Bei uns im Trainings- und Spielbetrieb habe ich seit Anfang des Jahres ein Punktesystem eingeführt. Die bloße Anwesenheit wird schon mit einem Punkt belohnt. Weitere Punkte lassen sich durch Tore und Vorlagen bei den Spielen und Turnieren am Wochenende dazugewinnen. Ebenso durch die Teilnahme am freiwilligen wöchentlichem 3km Lauftreff. Wir beenden außerdem jedes Training in Turnierform. Die Teams werden dabei immer zufällig ausgelost. Spielerinnen der beiden erstplatzierten Teams erhalten zwei beziehungsweise einen Punkt.


    Das weitere System sieht vor, dass bei erreichten 50 Punkten das Konto auf Null gesetzt wird und die Spielerin belohnt wird. Jetzt hat es tatsächlich die erste Spielerin geschafft und ich weiß nicht, welche Belohnung ich vergeben soll.

    Hi Ingo,


    abgesehen davon, dass ich dieses Punkte und Belohnungssystem für grundsätzlich falsch halte, ist es toll das du dir so viele Gedanken machst.

    Es ergeben sich aus meiner Sicht mehrere Probleme, abgesehen vom Aufwand der Verwaltung (der dir nichts auszumachen scheint) möchte ich sagen, das Problem mit dem du nun konfrontiert bist war "vorhersehbar".


    Mir fällt spontan auch keine gute Belohnung ein, aber ich habe ein Feedback zu deinen Vorschlägen:


    1. Ich bin gänzlich gegen materielle Belohnungen vom Trainer / Verein für etwas das nichts besonderes erwartet

    2. Ist für mich eine der wenigen Möglichen Belohnungen die ich mir vorstellen könnte

    3. Kein Kind bestimmt was wir trainieren - stell dir vor über den Lauf der Saison trainierst du 35 Wochen, das wären 70 Einheiten und du hast 15 Spielerinnen. Jede Spielerin schafft es 2x im Schnitt die 50 Punkte zu erreichen, dann hast du 30 Trainingseinheiten, bei denen du nicht entscheiden kannst was die Kinder machen sollen - das sind fast 50%


    Ich würde von dem gesamten System dringend abraten - und stelle weiterhin den "freiwilligen 3km Lauf" in Frage - wieso nicht 30 Minuten mehr kicken? Im Käfig, auf dem Bolzplatz?


    Grüße

    Zodiak