Beiträge von Peter_Pan

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    Hi,


    als Lektüre würde ich "Erfolgreiches Angreifen - moderne Spielsysteme. Vom Spielaufbau bis zum Torerfolg" empfehlen. Da bekommst du eigentlich nen netten Überblick über das, was du machen kannst (kurz antäuschen, lang gehen. Lang antäuschen, kurz gehen. Das "stechen" in die Schnittstellen.) Dort bekommst du, für dich, relativ viele Beschreibungen. Allerdings is damit immernoch nich gewährleistet, dass deine Mitspieler die Situation so analysieren wie du es tust (vor allem, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich wenige Spieler wirklich für die Theorie interessieren :) ).


    Es kommt auch viel darauf an, welche Philosophie dein Trainer verfolgt. Steht er auf die klassischen Stoßstürmer oder bevorzugt er Stürmer, die das Spiel systematisch aufbauen (mein alter Trainer bevorzugte den ersten Typ, "mein aktueller" den zweiten. Das bedeutet auch, dass sich unsere "Personalie Stürmer" komplett geändert hat). Das kannst du ihn meistens nicht direkt fragen :) deshalb musst du meistens spekulieren.



    Wenn du oft den Ball verlierst, wenn du angespielt wirst, solltest du dich mal darauf konzentrieren (gerade im Training) den Ball mit deinem Körper richtig abzuschirmen. (oder springt dir der Ball zu weit weg? -> Ballannahme. Oder kommt der Gegner vor dir an den Ball? -> auf den Ball zugehen).


    Wenn du nicht angespielt wirst, keine Ahnung... :) Immerhin hat ein Anderer den Ball. Sieht er dich? Machst du dich bemerkbar? Wenn ja, trauen sich deine Mitspieler vielleicht nicht, dich anzuspielen, wenn du einen Gegner im Rücken hast? Wenn da einer der Gründe dabei ist, liegt es nicht an dir.
    Trifft keiner der Gründe zu (und das solltest du mal wertungsfrei selbst analysieren) läufst du dich vielleicht falsch frei. Da empfehle ich das o.g. Buch, oder auch http://talente.dfb.de/index.php?id=518941 Anbieten und Freilaufen.



    Hoffe ich konnte helfen. Falls nicht, hier gibts bestimmt Leute, die das können :)

    Ich handhabe es diese Saison so (habe das auch den Eltern erklärt und alles finden es gut):


    Wir haben 11 Spieler (E-Jgd.) und spielen 4+1. Wir fahren auf insgesamt 6 Hallenturniere, und nehmen pro Turnier 7 Spieler mit. Jeder fährt zu 4 Turnieren mit, wobei ich ehrlich zugeben muss: es gibt "wichtigere" Turniere, bei denen ich die Mannschaft entsprechend besser einteilen werden. Dadurch, dass ich die Teilnehmerlisten der Turniere habe (bzw. hoffentlich noch bekomme) kann ich die Mannschaften für die anderen Turniere einteilen, wie ich es für gut halte (aber wie gesagt: JEDER fährt auf 4 Turniere, das gilt für unseren Besten genauso wie für den Schlechtesten, sogar für den Torhüter).


    So, der Grund dafür ist folgender, und ich möchte das mal an deinem Beispiel rechnen. 12 Spieler sind potentiell (beim 5+1, wenn du den Torhüter mitwechselst) 2 Mannschaften, d.H. fair verteilt würde jeder nur die halbe Zeit spielen. 5 Spiele á 10 Minuten sind 50 Minuten, sprich jeder Spieler spielt insgesamt 25 Minuten. Jetzt kannst du dir mal überlegen, ob du wirklich nen ganzen Tag auf nem Turnier verbringen wolltest und dabei nur 25 Minuten spielst. Das selbe gilt natürlich für die Eltern (und so hab ich es ihnen erklärt), die wollen auch keine 5 Stunden in ner Halle verbringen, um ihre Kind in der ganzen Zeit 25 Minuten kicken zu sehen. Und ganz ehrlich, was will ein Kind denn mit 5 Minuten Einsatzzeit am Stück? Da biste kaum warm musste schon wieder Raus.


    Nimm 9 mit, dann hat jedes Kind schon 33 Minuten pro Kind. Mit 8 wären es 37 Minuten. D.H. jedes Kind sitzt auch nur 13 Minuten auf der Bank.



    Also ich würde (mal aus der Ferne betrachtet, natürlich kann man da auch "adaptieren" wenn es wirklich irgendwelche Diskrepanzen in der Trainingsbeteiligung o.Ä. gibt) nur mit 8 Spielern auf ein Turnier fahren. Dafür 3 Turniere ausmachen, dann spielt jedes Kind bei 2 Turnieren mit.

    Hey,


    also ich hab die Aufgabenstellung anders verstanden als du Tobn. So wie ich es verstanden habe geht es um das offensive 1 gegen 1. Also der Schwerpunkt liegt deutlich auf der offensive.


    Du sollst ja eine komplette Trainingseinheit planen, aber nur den Hauptteil wirklich durchführen. Also die Aufteilung in Aufwärmen, Hauptteil und Abschluss.


    Ich würde beim aufwärmen mit Dribbelübungen (tummeln o.Ä.) beginnen, und zusätzlich eine Finte einführen (ich würde die Schere empfehlen, die ist nicht allzu schwer), und die n bischen üben lassen (das Thema gleich voll zu starten wird ja quasi unmöglich, weil das 1 gegen 1 natürlich Zweikämpfe vorraussetzt, und dazu sollte man schon warm sein. Zudem gehört Technik natürlich immer auch zum 1 gegen 1).


    Im Hauptteil würde ich so beginnen: Die Spieler stellen sich mit Ball 25 Meter vor dem Tor auf, 15 Meter vorm Tor eine Verteidigungslinie. Der Verteidiger darf sich nur auf dieser Linie bewegen. Ein Angreifer dribbelt auf ihn zu und versucht die Linie zu überqueren. Wenn er das geschafft hat, darf er aufs Tor abschließen und wird anschließend Verteidiger.


    Die Übung würde ich anschließend erschweren, indem ich statt einer Verteidigungslinie eine Verteidigungszone einrichte, in der die Verteidiger agieren dürfen.


    Das ganze kannst du natürlich auch als Rundlauf aufbauen, um Wartezeiten zu vermeiden (obwohl ich glaube, mit 10 Spielern, wenn sie es konzentriert und ordentlich machen, reicht ein Aufbau).


    Dabei vor allem Tempo im Angriff fordern! Sie sollen schon mit Tempo auf den Verteidiger zudribbeln.


    Anschließend würde ich (so, ob das 100% zum Thema passt, müsstest du abklären. Ob es im 1 gegen 1 in der Zentrale tatsächlich zwingend um den Torabschluss geht) auf den Seiten 2 Kastentore (Minitore) aufstellen, und darauf üben. (Also quasi rechts und links neben dem "normalen" Tor)
    Dazu teilst du 2 Mannschaften ein, markierst 2 Starthütchen irgendwo 20 Meter von den Toren entfernt und eine Torabschlusslinie, ab der sie frühestens schießen dürfen. Dann dribbelt der erste Spieler auf die Kastentore. Sobald er abgeschlossen hat, wird er Verteidiger von beiden Kastentoren und der nächste Angreifer (von der anderen Mannschaft) startet. Ja, die Übung is geklaut :) und zwar, wenn ich das hier verlinken darf:


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    (Essential 1v1 Drill irgendwas)



    Anschließend würde ich noch die beiden Mannschaften neben den (wieder normalen) Toren aufstellen, eine Mannschaft mit Ball, die andere ohne. Der erste Spieler passt zum gegenüberliegenden Spieler und startet damit eine einfache 1 gegen 1 Situation.



    Ja, naja, so in etwa würde ich das machen. Bei der zweiten Übung bin ich mir nicht ganz sicher, ob sie das Thema 100% trifft, allerdings hab ich mit der Übung wirklich sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie zwingt die Angreifer quasi dazu, Tempo beim Angriff aufzunehmen.


    Ansonsten, wie gesagt, Tempo fordern (evtl. nen Zeitlimit einbauen), ordentliche Finten fordern und die eben loben.



    Hoffe ich konnte dir helfen :)

    Danke schonmal für nen paar hilfreiche Antworten.


    Zitat

    Danach kommen wir zum Schluß, das sein Keeper gänzlich ungeeignet ist und durch einen anderen Keeper mit besser psychischer Veranlagung ausgetauscht werden sollte.

    Keine Alternative! Sorry, ich hab mein Profil noch nicht geändert, aber es handelt sich um nen E-Jugendlichen ('02er). Ich hab, zumindest in der unteren Spielklasse, auch schon sehr sehr ruhige, aber dennoch gute Torhüter gesehen. Wenn das die Vorraussetzung für nen Profikeeper sind, dann wirds halt nix mit der Karriere. Solange er seinen Spaß hat..


    Also die Tipps die du mir gegeben hast hab ich quasi alle durch, bzw. beherzige sie jedes Training. Allerdings bekommt er Kritik genauso ab, wie alle anderen Spieler (ihn mit Samthandschuhen anzufassen würden auch die anderen Spieler bemerken..). Kritik gibts auch in der von dir vorgeschlagenen Form.


    Klaro braucht man Gedult, aber warum die Zeit nicht etwas verkürzen, wenn ich die Möglichkeit dazu habe? Und das ist die Möglichkeit, die ich mir hier erhofft hatte bzw. immernoch erhoffe :)



    Wie gesagt, er ist der extremste Fall mit dem ich es jemals zu tun hatte. Andere Kids sind auch schüchtern, aber ihre Schüchternheit begrenzt sich mehr oder weniger auf mich (nein, das ist keine Angst oder sowas, glaube ich zumindest nicht). Sie unterhalten sich ganz normal mit den anderen Kids, und auch wenn ich mit ihnen rede antworten sie schonmal ausführlicher. Dieser Junge aber.. Das is einfach schwer zu beschreiben. Teilweise kommts mir so vor: "er is halt da..". Und ich kriege ihn nicht aus sich raus.
    Das zieht übrigens, wenn mir die mentale Entwicklung der Kinder schon egal sein sollte :), auch Kreise im Fussball. Seine Entscheidungsfindung dauert... und dauert... und dauert... Durch das extrem zögerliche Verhalten nimmt er sich regelmäßig selbst die Chance den Ball "einfach" abzugeben. Und hier kommt natürlich die Krux: auch seine Mitspieler bemerken das.
    Er wird von ihnen kaum kritisiert, zumindest nicht im überzogenen Maß (Sündenbock). Er wird auch von der Mannschaft unterstützt, und das finde ich phänomenal, also das funktioniert innerhalb der Mannschaft schon gut. Trotzdem sind die natürlich ungeduldig und merken, dass ihnen Chancen durch die Lappen gehen, weil er nicht reagiert.
    Selbiges natürlich beim Rauslaufen. Er trifft die Entscheidung erst zögerlich, geht dann vielleicht etwas raus, rudert dann wieder zurück. Also von daher auch eher suboptimal.


    Die gleichen "Probleme" hat er aber auch im Training. Also schiebe ich es mal nicht auf Angst vor dem großen unbekannten Gegner.


    Wie gesagt, technisch is er ein Guter. Technische Übungen, koordinatives Zeug meistert er prima. Er hält auch super die Fernschüsse.


    Was ich damit sagen will ist, dass ihm diese EXTREME (ich kanns garnicht groß genug schreiben) Schüchternheit/Unsicherheit im Weg steht. Und wie gesagt, ich wär halt interessiert an Möglichkeiten, das zu unterstützen, abseits von meinem "normalen Trainingsprofil" (viel Lob, sparsame, zielgerichtete Kritik etc.)



    Was ich schon rausgelesen habe ist, mal das Gespräch mit seiner Mutter zu suchen und zu fragen, ob es in der Schule oder wenn Freunde bei ihm sind genauso ist bzw. wie sie dazu steht. Allerdings hab ich vor solchen Gesprächen nen heiden Respekt, weil ich den Leuten auch nicht auf die Füße trampeln will.

    Also ich bin gerade auf der suche nach Mentalcoaching-Tipps. Leider findet man die hier ja nichtmehr, weil das ganze schon wieder in einer Grundsatzdiskussion ausartet :)


    Also, ich hab folgenden Fall: einen extrem schüchternen Torhüter ohne Selbstbewusstsein. Und der Fall ist wirklich extrem! Er is n Guter, aber ich komme bei ihm an meine Grenzen, weil ich eben nicht weiß, wie ich weitermachen könnte. Ich baue ihn auf, lobe ihn so oft es geht, kritisiere ihn aber auch, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es besser wird. Eigentlich alle Kids haben mitlerweile in meiner Mannschaft die anfängliche Schüchternheit abgelegt, sie haben auch schon ihre Grenzen getestet und tun das natürlich immer wieder, aber dieser Junge, rein garnichts!
    Er bekommt dienstags immer ne halbe Stunde Torwarttraining, und stößt dann zum Rest der Truppe dazu. Letzte Woche war es doch tatsächlich so, dass er kam, hinter mir stand (10-12 Meter) und NIX gesagt hat. Ich hab das irgendwann gemerkt, und wollte ihn fast schon anschreien: "EY SAG DOCH DASS DU JETZT DA BIST!".


    Ich weiß, dass seine Eltern das auch so sehen. Ich weiß, dass ich da im Alleingang eh nichts machen kann, wollte ich auch garnicht, aber wenn wir schon von Verantwortung von Trainern reden... Als Trainer sollte man sich im klaren darüber sein, dass wir die Kids natürlich irgendwie beeinflussen. Und hoffentlich immer im Sinne aller :) Und auch hier würde ich gerne "unterstützend" eingreifen. Ich weiß z.B. dass der Junge sehr viel von mir hält, also kann ich den Einfluss nutzen dahingehend positiv einzuwirken.
    Als Trainer hat man doch auch ganz andere Möglichkeiten als die Eltern (ich rede von ANDEREN Möglichkeiten). So haben wir die Kids eigentlich nur in einer sozialen Gruppe (oder man lebt in einer Großfamilie), könnte dahingehend bestimmt auch gruppendynamisch irgendwie Einfluss darauf nehmen.


    Wie gesagt, ich habe selbst davon keine Ahnung, deshalb hätten mich hier Infos zum Thema gefreut, statt wieder nur eine Grundsatzdiskussion.


    "ich finde es absolut unverantwortlich, sogarhöchst kinderschädlich, in diesem Bereich tätig zu werden, ohne entsprechende Ausbildung zu haben."




    Ich finde es absolut unverantwortlich, sogar höchst kinderschädlich, auf Probleme, die die Kids haben, nicht einzugehen. Als Trainer sollte man sich auch seiner sozialen Verantwortung bewusst sein, und Probleme gehören da nunmal dazu. Keiner verlangt von uns, dass wir sie in Psychologenmanier lösen, für derart schwerwiegende Probleme sind wir nicht ausgebildet. Aber wenn wir die Chance haben unterstützend einzuwirken sollten wir das auch tun.

    Ich finde das echt übertrieben schwarzgemalt :)


    Die Welt verändert sich, und das nicht erst seit gestern. Gesellschaftliche Werte, anforderungen an die Menschen, das alles ändert sich so schnell, und jeder passt sich an. Im übrigen find ichs interessant, dass schon mein Opa gesagt hat, früher war alles besser :)


    Ich glaube nichtmal, dass sich die Probleme, oder einige davon, in den letzten Jahren großartig geändert haben (naja, doch, teilweise, aber es gibt ne Schnittmenge). Früher wurden die Probleme lieber totgeschwiegen, heute werden sie "offen angesprochen", aufgebauscht oder wie man es sonst nennen will.
    Wenn heute ein Idiot ein Pyro im Fanblock zündet geht die gesammte Fankultur Deutschlands vor die Hunde. Is ja auch klar, das grelle rote Leuchten, die Rauchwolke, sieht man weit und wird gerne als Kameramotiv genutzt. Den jungen Mann, der 2 meter weiter steht, und trotz des 3-1 Rückstands trotzdem die Fahne für seine Mannschaft schwenkt und die Sprechchöre mitmacht übersieht man da mal ganz gerne.
    Ich möchte Pyro nicht gutreden, aber ich denke trotzdem, dass 99% aller Fans zu den Guten gehören, aber das eine Prozent viel viel mehr Aufmerksamkeit bekommt, so das die unwissenden Beobachter denken müssen, was Fussball für ein Sauhaufen ist.


    Zum Thema Schule: Klar hat sich das Niveau verändert. Die Gymnasiasten schnappen den Realschülern die Ausbildungsplätze weg :) Nette Aussage, stimmt auch, aber die Frage ist doch erstmal warum. Früher waren es glorreiche 10% aller Schüler, die sich bis zum Abitur durchgequält haben, heute sind es wesentlich mehr. Der Elitäre Faktor des Abiturs, genauso wie des Studiums, ist nunmal nichtmehr da. Abitur ist für die breite Masse, früher unvorstellbar. Mein Papa musste noch mit 16 mit der Schule aufhören und Elektriker werden. Heute unvorstellbar (zumindest nichtmehr für die breite Masse).
    Bleibt doch die Frage, ob die Anforderungen an die Schüler wirklich steigen, oder ob sie eher fallen. Wenn ich bedenke, mit welchem Arbeitsaufwand ich das Abitur geschafft habe.. (ich zähle mich mal abschnittshalber zu dieser Generation). Und es wird noch besser: ich hatte keine Nachhilfe, keine Ganztagsbetreuung die mir geholfen hätte, heute gibt es das. Die Gesellschaft versucht sich anzupassen, wie auch das System.


    Das g8 ein Schritt in die völlig falsche Richtung war wird ja mitlerweile auch realisiert, und es wird ganz schön zurückgerudert.


    Themen sind auch nicht einzeln isoliert betrachtbar. Ein Beispiel dafür ist, dass du die Konsolengesellschaft verteufelst, aber auch die Ganztagsschulen. Im Endeffekt ist doch die Ganztagsschule der Versuch, mit der Lage der Konsolengesellschaft klarzukommen. Die Angebote an den Schulen sind mitlerweile recht vielfältig, und sind, so sehe ich das, eher Freizeitbeschäftigungen als Lernveranstaltungen. Ich werfe da nochmal das Thema Einkommen mit dazu. Früher war es so, dass ein Mann, auch der Maurer, seine Familie allein ernähren konnte (nein, ich will nicht auf die klassische Rollenverteilung raus). Heute is es aber so, dass beide Eltern arbeiten müssen, um vernünftig um die Runden zu kommen. Das heißt, dass selbst die fürsorglichste Mutter ihren Sprössling irgendwann mal sich selbst oder eben anderen überlassen muss. Sie einfach als Faul zu beschreiben halte ich für grundlegend falsch. Aber wer kümmert sich denn um die Kids, wenn Mama und Papa arbeiten müssen? Die Konsole, die Freunde (denen nur Blödsinn einfällt), oder die Ganztagsschule. Also wem ich da mein Kind am ehesten anvertrauen würde, weiß ich.


    Achso, auch da die Frage, warum es Frust erzeugt, einen anderen Beruf zu machen (Abiturienten nehmen den Realschülern ihre Arbeitsplätze weg?), sollte man sich mal stellen. Warum ist es für die meisten Jugendlichen kein erstrebenswertes Ziel mehr Maurer oder Zimmermann zu werden? Weil man einfach nix mehr verdient! Die arbeiten sich dumm und dämlich und müssen noch harzen. Da hilft nur: Gutes Geld für gute Arbeit. Aber ist das der Fall? Nein.
    So, jetzt kommt ein Abschnitt, und ich bitte den nicht falsch zu verstehen. Der ist in keinster Weise rassistisch gemeint.
    Es kommen immer mehr auswertige Arbeiter und übernehmen viele dieser Stellen. Sie verdienen, für die Verhältnisse in ihrem Land, viel Geld. Für deutsche Verhältnisse allerdings viel zu wenig. Die kommen her und sind nen dreiviertel Jahr nur am ackern, 8 Stunden am Tag? Ne, viel viel mehr. Klaro, sie haben hier keinerlei soziale Verpflichtungen. Die sind für die Arbeitgeber die besten Arbeitnehmer. Arbeiten viel und fleissig und wollen kaum Geld (nochmal: für deutsche Verhältnisse). Welcher deutsche würde denn für nen Lohn, mit dem du eh Sozialleistungen dazu beantragen musst, 50 Stunden in der Woche malochen gehen? Kaum einer, und weisste was? Ich kanns verstehen!
    Ich hab letztens n Bericht gesehen (nur n kleinen), da haben ich glaube polnische Baustellenarbeiter gestreikt, weil sie, achtung, nur 1,86 Euro in der Stunde verdienen. Und jetzt beantworte dir mal die Frage, ob du dafür arbeiten gehen würdest. Und es gibt bestimmt welche, die das machen, einfach weil sie lieber ne unterbezahlte Arbeit haben als garkeine, aber klar baut sich da Frust auf, weil man für die Leistungen die man bringt einfach nicht honoriert wird.
    Nochmal der Hinweis, das ist nicht rassistisch gemeint. Die Löhne machen ja nicht die Arbeiter.


    Im Übrigen ist auch die Situation garnichtmal sooo schlimm, wenn man bedenkt, wieviele offene Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können.




    Das Alkohol und insbesondere Tabak leichter zu bekommen ist als früher halte ich für ein Gerücht. Also ich hab noch für 5 Mark an nem ungeschützten Automaten Kippen gestochen. Heute kosten sie 5 Öre und ich brauch ne Legitimation, also schwerer und teurer, so hätte ich vermutlich nicht damit angefangen... :) Für Alkohol gilt das selbe: Früher gab es, zumindest nach meinem Empfinden, wesentlich weniger Kontrollen. Ich werde heute mit meinen zarten 27 Jahren immernoch hin und wieder gefragt, ob ich 18 bin. Und der Umstand, dass Ältere für die Jüngeren Alk kaufen, den gabs schon immer, und das wird sich auch nicht verhindern lassen.




    Trotzdem finde ich, dass viel zu viel schwarzgemalt und gerade von den Medien hochgepusht wird. In der Sportschau wird jeder Pyro sekundenlang gezeigt, bis er mal gelöscht ist, während man von den 90 Minuten Fangesang, teilweise supergenialmegakrassen (ich muss das mal so formulieren) Choreos vor dem Spiel wenn überhaupt kaum etwas zu sehen ist. Man müsste mal vergleichen, wieviel Zeit für einen Pyro verwendet wird und wieviel für Choreos und Fangesänge.

    Ich sage ja auch nicht, dass diese Art der Einteilung gut oder gar optimal ist :) Ich finde sie aber momentan noch die beste Lösung (gut, ich hab jetzt auch noch nich so viele Alternativen kennengelernt :) )


    Das System das du beschreibst hatten wir auch mal. Wie gesagt, es würde ja "ganz gut" funktionieren, wenn alle eine realistische und vor allem faire Einstellung dazu hätten. Und, so leid mir das tut, momentan traue ich das der Trainer- bzw. Vereinswelt noch nicht zu. Wir hatten eine Qualigruppe mit 5 Mannschaften, also haben 4 Mannschaften einmal "relativ deutlich" (wobei sich das in Grenzen hielt) verloren, die restlichen Spiele gingen wesentlich knapper, und wie ich finde deutlich im grünen Bereich, aus. Wenn ihr direkt mit der Punktrunde startet habt ihr vermutlich 13 Mannschaften oder so drinne. Also würden schon 2 "Faule Eier" genügen, und jede Mannschaft verliert 4 mal deutlich.


    Nachjustieren während der Punktrunde finde ich grundsätzlich nicht verkehrt. Aber selbst wenn schon nach 4 Spielen auffällt, dass man 2 Mannschaften aus den Staffeln tauschen könnte, müssten der Fairness halber 8 Spiele nachgeholt werden (also die 2 Mannschaften hätten 4 zusätzliche Spiele). Also durchaus kompliziert, die bei dem engen Terminplan noch einzubauen :)

    Hey, sag mal handelt es sich dabei um eine Qualifikationsrunde? Oder um die tatsächliche Punktrunde?


    Man sollte sich halt, finde ich, im Klaren darüber sein, dass eine Einteilung der Mannschaften extrem schwer ist! Und, solange man kein völlig neues System einführt, es immer zu solchen Ergebnissen in einer Quali kommen kann.
    Bei uns wird das so gemacht, das die starken Teams in der Qualirunde (natürlich, muss ja so sein) in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Würde man komplett zufällig einteilen wäre ja auch käse, dann passen die Punktrundengruppen nichmehr. Es gibt jedes Jahr eins oder zwei aussreißerteams, nach oben oder nach unten, aber man kann schon sagen, dass ca. die Hälfte der Gruppensieger schonmal feststehen. Naja, zudem wurden wir in unserem Kreis praktisch dazu gezwungen, unsere Gegner abzuschießen, wenn wir die Möglichkeit dazu haben (danke an das Torverhältnis..).
    Trotzdem hab ich mich oft gefragt, ob es ein anderes System gibt, dass uns diese Farce ersparen würde. Aber mir is dazu nichts wirklich gutes eingefallen (vielleicht fällt ja dem ein oder anderen Mathematiker oder Informatiker oder so was ein, wie man unbekannte Größen sortieren kann? Es gibt ja durchaus Möglichkeiten, aber die sind ja nich auf den Fussball übertragbar.. also ich kenne zumindest keine)


    Aber was soll man denn stattdessen machen? E-Jugenden sind, finde ich, noch viel zu "schwammig", um ein System mit Auf und Absteigern einzuführen. Das führt so gesehen, zu den selben Ergebnissen. Also am Kreis wegen der Einteilung ist ne komplizierte Sache.. leider. Ich denke, die hättens auch lieber anders.



    Was den Trainer angeht stimme ich Guenter zu. Vielleicht hat der Trainer ja rotiert, gewechselt und was sonst noch? Und, dass den Kids das Spaß macht nen Gegner abzuschießen, und sie eben nicht "langsam machen" is doch klar (auch wenn nicht unbedingt nett, aber klar). Und war der Schiedsrichter vom Kreis gestellt? In unserem Nachbarkreis und in der neuen Liga in der wir jetzt spielen werden die Schiris schon in der E-Jugend gestellt. Und wer weiß, vielleicht wars eben nen Jungschiedsrichter, der alles richtig machen wollte, also auch die Nachspielzeit? Vielleicht war sogar noch nen Schiribeobachter dabei? Da könnte ich dem Schiedsrichter auch keinen Vorwurf machen.


    Klar, es is bitter für euch. Aber es is halt kompliziert :/



    Nochmal kurz zur Einteilung: Bei uns war es vor Jahren auch noch so, dass die Vereine die Mannschaften quasi einteilen sollte... Auch da gabs die selben Ergebnisse, weil es eben Witzfiguren gab, die meinten ihre Mannschaft ganz unten einteilen zu müssen, um dann grandios die Meisterschaft in der Kreisklasse 7 zu feiern. Also auf gesunden Menschenverstand würde ich eher am wenigsten vertrauen :)

    Hi,


    hab mir nich das Ganze durchgelesen, das war mir zu viel :)


    Also für mich beginnt Leistungsfussball da, wo richtig Geld fließt. Dort wo Spieler Ausgerüstet werden, wo man den Trainer bezahlt, wo vielleicht sogar ein Internat dahintersteht. Denn ab da geht es für keinen mehr um die goldene Ananas. Es geht darum Erfolge zu feiern, um im Endeffekt den ganzen Spaß zu bezahlen (Erfolge bringen Sponsoren, Sponsoren bringen Geld, Geld bringt neue Spieler, neue Spieler bringen Erfolge.. so in etwa).


    Allerdings finde ich auch, man kann das ganze nicht scharf Trennen. Es wurde schon hin und wieder das Beispiel gebracht, das E- und D-Jugendliche nicht so scharf trennbar seien, genausowenig ist es eben hier der Fall. Es gibt mMn durchaus, nennen wir sie mal Leistungsorientierte Vereine, die ihre Arbeit eben zwischen dem Breitensport und dem Leistungssport machen. Ich glaube auch hier gibt es einen eher fließenden Übergang von (bitte nicht falsch verstehen) unten nach oben.


    Hier in meiner Gegend ist das so, es gibt diese reinen Breitensportvereine, und davon sehr viele (sie sind ja auch die Basis allen Erfolgs). Die Spielen mit all ihren Mannschaften im Durchschnitt in der Kreisklasse, hin und wieder haben sie mal ne gute Truppe dabei, die eventuell Kreisliga spielt. Dann gibt es Vereine (nurnoch eine Hand voll) wie den, in dem ich gerade tätig bin, die spielen mit ihren 1. Mannschaften Durchschnittlich auf Regionalebene. Einen Schritt weiter gehts bei unserem, ich nenne es mal Lokalmatador, die schon wesentlich mehr investieren, die spielen mit ihren Mannschaften meistens gegen 2-3 Jahre ältere. Und ich denke mal, das kann ich aber nur mutmaßen, es gibt noch 1-2 Schritt'chen bis wir bei den Bundesligavereinen ankommen.


    Was ich damit sagen möchte ist, es gibt immer nen größeren Fisch im Becken, und ich glaube man kann keine definitive Grenze ziehen.


    Ein ausschlaggebender Punkt ist mMn, was "man" bereit ist zu investieren. Während Breitensportvereine, so wie ich sie kenne (es gibt bestimmt auch andere!), relativ wenig investieren, wird bei meinem jetzigen Verein schon wesentlich mehr investiert, und nicht nur in die Spieler! Es wurde hier gesagt, dass man als Verein mit nem Trainer oder einer Mannschaft Glück haben muss. Ich für meinen Teil wurde ganz einfach aktiv nennen wir es mal "abgeworben", mit mir wurde geredet, mir wurden Argumente vorgetragen und ich konnte mir das alles mal anschauen, daraufhin hab ich das Angebot angenommen, obwohl es für mich nen nich unerheblichen Kostenaufwand darstellt (und nein, ich werde nicht bezahlt). Also hat der Verein mehr Zeit in einen Trainer investiert als mein Heimatverein (und was mir auch klar ist, ist, dass sollte ich meine Arbeit dort nicht gut machen, sie einen anderen finden werden :) ) Ähnlich wird sich die Spirale nach oben drehen.
    Ähnlich verhält es sich bei den Spielern (was letztenendes auch der Grund war dort hinzugehen). Die Spieler dort wollen nicht nur Kicken, sie wollen auch ordentlich trainieren. Sie sind bereit mehr, ich nenne es mal Arbeit, in ihr Hobby zu stecken. Das selbe gibt für deren Eltern. Also es muss alles passen :)

    Zitat

    Ich habe erst vorhin noch einen Idioten von Trainer gehört, der als Trainer einer hinteren Senorenmannschaft

    Man sollte allerdings beachten, dass zumindest bei uns in der Gegend ein Trainer einer "hinteren Seniorenmannschaft" (was immer das genau bedeuten mag, ich münze das mal auf Kreisklassenebene) durchaus mehr bekommt, als läppische 180 Eier :)


    Zum Thema Vatertrainer vs. Leistungstrainer: Ich denke, es gibt auf beiden Seiten eigentlich die gleichen Typen. Man wird sowohl bei den Leistungstrainern als auch bei den Papa-Trainern richtige Flachpfeiffen finden, aber mit Sicherheit auch den ein oder anderen Diamanten. Ich habe schon Papatrainer gesehen, die einen sowas von genialen Job gemacht haben! Absoluten Respekt! Ich hab auch schon welche gesehen, die, naja, das kann man einfach nicht nett ausdrücken :)
    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, den eigenen Junior zu trainieren, weil ich da eben andere Probleme, ganz weit weg vom eigentlichen Training sehe (ich glaube, man kann in dem Fall nicht alle gleich behandeln. Und im Zweifelsfall denke ich gibt es genug, die ihren Junior eher noch benachteiligen). Aber das ist ein anderes Thema.



    Trotzdem teile ich Andres Meinung. Wenn man schaut, was Eltern bereit sind für andere Aktivitäten an Geld zu investieren, warum dann nicht auch im Fußball? Normale Dorfvereine nagen doch heutzutage am Hungertuch, und versuchen trotzdem den Kids alles mögliche bieten zu können. Und es is doch auch so, es gibt einige Vereine, die kümmern sich wenig um den Jugendfussball. Vielleicht liegt es auch daran, dass diese Sparte oft ein "Draufleggeschäft" ist! Und wenn es nur 0 auf 0 rauskommen soll, müssen Vereine schon viel an Zeit für Sponsorensuche etc. investieren (oder aber sie bieten nicht viel).
    Das würde auch eine Konkurrenzsituation schaffen. Gibt man tatsächlich 20€ im Monat für einen Sport aus, dann überlegt man sich auch, was man davon erwarten kann. Es würde eine Konkurrenzsituation entstehen, und die wäre absolut förderlich.


    Als Trainer würde ich zu einer kleinen Zuwendung natürlich nicht nein sagen, auch wenn ich sie nicht unbedingt brauche. Aber ich hab in meiner Trainerzeit schon über 300€ allein für Bücher und Trainingsmaterial (auch wenn wir vom Verein ganz gut ausgestattet sind!) ausgegeben. Mal ganz davon abgesehen, dass ich ganz gerne mal "was springen lasse", also die Kids zu nem DVD-Abend mit Pizza einlade, ich Wette ganz gerne mal um Süßigkeiten oder Ähnliches :)
    Dazu kommt in dieser Saison noch, dass wir zu unseren Gegnern durchschnittlich 50-60km fahren müssen. Also geht ne ganze Tankfüllung, die ja auch nich wirklich billig ist (mein Tank is auch nich so riesig.. ) allein für die Spiele drauf. Dementsprechend weit fahren wir auch zu den Turnieren. Dazu kommt, dass ich 18km zum Training fahre.
    Nur zum Verständnis: Ich mache das gerne, ich investiere das Geld gerne, es ist auch mein Hobby! Trotzdem wäre ich nicht böse drum, wenn ich am Ende einer Saison mal 0 auf 0 rauskommen würde. Und Andre hat schon recht, momentan bin ich nicht liiert, aber wenn, muss ich muss ich meiner Freundin verklickern, dass ich an 2 Tagen in der Woche "nicht zu erreichen" bin, und quasi das ganze Wochenende unterwegs. Und dafür auch noch n Heiden Geld zahle!

    Hi Ihr,


    es geht in diesem Thread nicht darum, Kondition bei den Bambinis zu trainieren, oder wie
    man das machen könnte. Auch wenn ich schon einige beim Anblick des Threadtitels
    in die Tastatur beißen sehe, muss ich euch enttäuschen. Es geht vielmehr um
    eine Beobachtung, die mich schon etwas länger zum nachdenken bringt. Dabei geht
    es um die Laufbereitschaft der Kinder, und mir stellt sich nun die Frage, woher
    sie kommt, warum sie so unterschiedlich ist, und letztenendes, ob man sie
    gerade in jungen Jahren fördern oder hemmen kann.


    Kommen wir erst mal kurz zu meiner Situation und der Beobachtung die ich dort gemacht habe. Ich
    bin E-Juniorentrainer in einem relativ großen Verein und trainiere dort die „Leistungsorientierte“
    E1. Die Mannschaft besteht aus 11 Spielern, 3 davon haben letztes Jahr schon in
    der E1 gespielt, 3 kommen aus der F-Jugend, 4 kommen aus der E2 und einer ist
    neu.



    Was mir nun aufgefallen ist, ist die Laufbereitschaft der verschiedenen Gruppen: die Jungs,
    die aus der F gekommen sind, sind quasi nicht zu stoppen. Sie laufen freiwillig
    und gerne, bei jeder Übung, in jedem Spiel, auch nach dem Training oder davor.
    Sie sind praktisch nicht zu halten (nicht, dass ich das wollte).

    Alles, was letztes Jahr schon in der E1 gespielt hat, läuft auch freiwillig. Allerdings
    nicht mehr so extrem wie die Jungs aus der F. Nach dem Training ist bei ihnen
    nach dem Training, und wenn ich sage „geht was trinken“ gehen sie in der Regel
    auch trinken und kommen dann wieder locker angetrabt (während sich die Jungs
    aus der F nach 2-3 Schlucken wieder n Ball vor die Füße schmeißen und
    rumflitzen).

    So, die aus der E2 gekommenen Spieler so wie den Neuen muss ich regelmäßig zum Laufen „zwingen“.
    Auch sie machen alle Übungen, auch freiwillig und ohne zu motzen, aber sie sind
    weit weniger laufbereit, weder bei den Übungen noch im Spiel. Wenn sie den Ball
    neben das Tor schießen, gehen sie den Ball holen (während die anderen zumindest
    gemütlich joggen). Wenn wir Tummeln sind die anderen voll bei der Sache, haben
    Spaß daran in sonem Feld rumzudribbeln und neues auszuprobieren, während man
    bei ihnen das Gefühl hat, sie tun es nur weil sie es müssen. Dementsprechend
    weniger rennen sie dort, man sieht sie dann öfter mal stehen und muss sie neu
    antreiben oder sich zum 3. mal die Schuhe binden.



    Also es gibt große Unterschiede in der Laufbereitschaft der Kinder. Die Frage, die sich mir
    nun stellt ist, woher kommen diese Unterschiede?

    Auffällig ist ja schon, dass jeweils die Kinder, die aus den selben Mannschaften kommen
    (also die schon seit Jahren zusammen sind) ähnliche Laufbereitschaften an den
    Tag legen.

    Sicherlich gibt es genetisch oder erzieherische Unterschiede! Heute z.B. haben mich die
    Eltern der F-Kinder angesprochen, dass ihnen im Winter einmal in der Woche
    Hallentraining zu wenig wäre, und man könnte ja auch wenn es kalt ist auf den
    Platz (meine Rede, aber ich richte mich da nach den Eltern). Was die Eltern der
    anderen Kinder dazu sagen, weiß ich noch nicht, aber es zeigt wohl ganz gut,
    dass auch die Eltern eine Einstellung vertreten.



    Gut, nun frage ich mich, inwiefern kann ein Trainer, und das schon ab den Bambinis, auf die Laufbereitschaft der Kinder
    einwirken. Und ich glaube eine ganze Menge! Daher auch der Titel dieses
    Threads, denn ich glaube, das Laufbereitschaft bei Kindern immer vorhanden ist,
    sie ihnen aber ab-/anerzogen werden kann! So suggeriert doch schon die Androhung
    eine Strafrunde laufen zu müssen, dass Laufen eine Strafe, also schlecht ist.
    Ähnlich verhält es sich meiner Meinung nach bei langen Schlangen an
    Starthütchen der Übungen, gekoppelt mit der Bitte des Trainers, doch beim
    Warten nicht so zu zappeln. Die Kinder laufen praktisch nur auf Wunsch/Befehl
    des Trainers. Genauso verhält es sich im Spiel, wenn man die Verteidiger
    praktisch dazu zwingt, sich nicht ins Spiel nach Vorn einzuschalten. Man gibt
    ihnen vor, dass das Laufen, in diesem Fall nach vorne, nicht gut ist.



    Es gibt aber auch viele Übungen, die das Laufverhalten der Kinder fördern. Größtenteils
    beruhen sie darauf, dass sich die Kinder durch ihre eigene Laufarbeit selbst
    belohnen. Als Beispiel seien hier die wandelnden Tore genannt, wobei 3-4
    Elternpaare mit einer Stange zwischen sich Tore bilden, die sich frei im Raum
    bewegen, und die Kinder auf diese Tore schießen dürfen/können/sollen. So wird
    Laufarbeit belohnt!




    Allerdings stellen sich mir dabei noch einige Fragen: Wie viel kann die Laufbereitschaft vom
    Trainer beeinflusst werden? Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang einer
    Erziehung der Eltern?



    Und für mich aktuell wichtig, kann ich den Kids die Laufbereitschaft wieder anerziehen? Und
    wenn ja, wie? Ich mache immer mal wieder „selbstbelohnende Übungen“ wie die
    oben genannte, aber bisher noch nicht mit dem durchschlagenden Erfolg.



    Grüße Peter



    Hi

    Zitat

    - Ich spreche jetzt den Bereich Kreisklasse bis Bezirksliga an. Bis dorthin denke ich, hat keine Mannschaft halbwegs das taktische und technische Verständnis mit den 4 Mittelfeldspielern im Raum zu stehen. Ist aber wie gesagt meine Meinung. Bedeutet, dass die Mittefeldspieler im aller schlimmsten Fall auf einer Linie bei Ihren Männern stehen und quasi mit einem flachen Pass in die Tiefe aus dem Spiel genommen werden können. Klar kann man eine gewisse Tiefenstaffelung versuchen zu erarbeiten, aber das geht in den unteren Klassen nur bis zu einem bestimmten Punkt. In höheren Klassen mag das anders aussehen. Wenn man einige italienische Mannschaften sieht, da fungieren die 4 Mittelfeldspieler als "offensive Viererkette" und machen den Gegnern das Leben schwer. Aber da sind einige Klassen Unterschied.


    Also das sehe ich ganz und gar anders! Ich spiele bzw. spielte, aufgrund meines unnachahmlichen Charakter, immer entweder in einer A/B-Klassemannschaft (unserer 1.) oder in einer D-Klassemannschaft (unserer 2.). Vor 4 Jahren oder so kam da nen Mann, der mit der Ersten auf raumorientiertes Verteidigen (flaches 4:4:2) umgestellt hat. Und ich kann nur sagen, es hat genial funktioniert. In der damaligen B-Klasse waren wir eine von vielleicht 4 Vereinen, die raumorientiert verteidigten, und die einzige, die es vernünftig machte. Letztenendes hat uns diese Umstellung (wir haben in der Winterpause umgestellt, als es scheinbar um nichts mehr ging) den Aufstieg gebracht.
    Und wir haben, man höre und staune, in der D-Klasse auf viererkette umgestellt. Und selbst da funktioniert sie einigermaßen, zumindest besser als ein System mit Libero.


    Um mal eins hervorzuheben: Sicherlich haben "wir" in den unteren Klassen, naja, nennen wir es Defizite. Bei dem einen liegen sie eher im technischen Bereich, bei anderen im taktischen oder sonst wo. Aber man darf nicht vergessen, unsere Gegner haben die selben Defizite, sonst würden sie wohl kaum noch da spielen. Was mich hin und wieder hier stört ist, dass grundsätzlich über den unteren Amateurbereich hergezogen wird. Ich habe da in den letzten Jahren eine krasse Entwicklung gesehen, grade in unserer Zweiten. Mitlerweile wird auch hier halbwegs attraktiver Fussball geboten, mitlerweile liegt hier bei uns die Messlatte wesentlich höher als noch vor einigen Jahren. Selbst in der untersten Klasse sieht man kaum noch die AH-Spieler, die noch vor 5 Jahren das Grundgerüst einer jeden Mannschaft gestellt haben.


    Und wenn du wegen der technischen/taktischen Mängel von einem 4:4:2 abrätst, solltest du grundsätzlich von einer raumorientierten Verteidigung abraten. Mitlerweile haben wir einige Spielsysteme probiert, vor allem aufgrund des Spielermaterials, und alle beruhen auf den selben taktischen Inhalten, zumindest was die grundsätzliche Defensivarbeit angeht.
    Im übrigen würde ich im unteren Amateurbereich nicht unbedingt von fehlendem taktischen Verständnis sprechen. Viel mehr investieren die Spieler dort weniger Zeit sich mit der Taktik auseinanderzusetzen. Klaro läuft das in höherklassig spielenden Vereinen besser, aber auch nur, weil sie mehr Zeit in die taktische Ausbildung investieren (können).



    Gut, trotzdem will ich noch was sinnvolles zum Thema beitragen :)


    Also das (flache) 4:4:2 hat sicherlich Vor- und Nachteile. Es hängt dabei maßgeblich am Spielermaterial (ich rede übrigens von Erwachsenen). Vor allem schätze ich aber das System, weil es verhältnismäßig einfach zu lernen ist. Ich finde, es braucht weniger taktische Feinheiten als andere Systeme, und ist trotzdem stabil. Also wenn du vorhast irgendwo die Viererkette einzuführen, würde ich ich definitv dieses System empfehlen, bis es halbwegs verstanden ist, und dann auf ein System passend zum Spielermaterial wechseln.


    Mfg Peter

    Haben die Kinder am selben Tag in der F1 und in der F2 gespielt gilt, zumindest in Hessen, auch folgendes:



    Zitat

    § 42

    Zitat

    Höchstspieldauer

    Zitat

    1. Eine Junioren-/innen-Mannschaft darf innerhalb eines Tages nicht
    mehr als ein Spiel austragen.
    2. Der Einsatz von Junioren/innen in mehr als einem Spiel innerhalb
    eines Tages ist nicht statthaft. Ausgenommen sind Junioren/innen,
    die eine Spielberechtigung für eine Seniorenmannschaft erhalten
    haben, bei der Wahrnehmung dieses Spielrechts im Seniorenbereich.

    Hey :)


    also es geht ja, zumindest zum großen Teil, um die Einsatzzeiten der Kinder. Dazu möchte ich meine Situation schildern. Und ich denke, was viele nicht beachten, ist die einzelne Situation!


    Ich beschreibe einfach mal meine Situation: Ich trainiere eine E-Jugend, zum größten Teil aus dem älteren Jahrgang. Wir spielen oder haben Quali gespielt, und die Jungs haben es wohl in die höchste Liga geschafft. Für mich geht oder ging es dabei um die goldene Ananas, das habe ich den Eltern und auch den Kindern gesagt: Ich brauche den Erfolg nicht, den hab ich in anderen Teilen meines Lebens.
    Nur besteht die Mannschaft ja nicht nur aus mir! Für mich war es die goldene Ananas diese Liga zu erreichen, für die Kinder war es der Championsleague-Pokal. Woher vor allem das Wissen der Kinder kommt, um was es geht, kann ich nur mutmaßen, fakt ist allerdings, sie wussten worum es geht, und sie wussten, dass sie DIESES ZIEL UNBEDINGT ERREICHEN wollten.
    Fakt ist auch, dass es in dieser Mannschaft ein Leistungsgefälle gibt. Wo gibt es das nicht? Ich bin mir dessen bewusst, und die Kinder sind es auch!


    So, jetzt ging es für mich darum, zwischen meiner Meinung zum Kinderfußball (und da gehe ich eigentlich sehr mit Andre) und der Zielsetzung der Kinder einen Kompromiss zu finden. Den habe ich meiner Meinung nach, und der geht doch in Günters Richtung: Die Leistungsträger spielen länger.


    Trotz allem habe ich jedem meiner Meinung nach genug Einsatzzeit zugestanden! Zumindest habe ich bisher über meine Wechselpolitik nichts negatives (bzw. nur in die andere Richtung) gehört, und ich bin mir ziemlich sicher, jeder meiner Spieler fühlt sich der Mannschaft zugehörig, und jeder fühlt sich auch "für den Erfolg" verantwortlich!


    Zudem bekommen die Spieler, sollten wir voll besetzt sein und es in den anderen E-Jugenden mangelt (was eigentlich immer der Fall ist - "zum sterben zu viel, zum leben zu wenig"), dort zusätzliche Einsatzzeiten. Um das machen zu können, gehört es aber dazu ehrlich zu sein: also ich sage ihnen nicht, dass sie zu schlecht wären, stimmt ja auch nicht! Ich sage ihnen, sie sollen dort mal nen Spiel durchspielen, oder eben viel Einsatzzeit bekommen, dass sie EI-Spieler sind, sie aber auch Erfahrung brauchen.. und bisher fahre ich damit sehr sehr gut, die Kids in dem alter verstehen das, wenn man es ehrlich rüber bringt!



    Gut, ich denke es geht vor allem darum, für jede Situation einen passenden Kompromiss zu finden. Was ich auf garkeinen Fall wollte ist, den Kindern im Weg zu stehen, und das würde ich! Und wenn sie ihr Ziel dann verfehlt hätte, das sie sich wie gesagt selbst gesteckt, oder von anderen gesteckt bekommen haben, verliere ich dann als Trainer nicht auch den Respekt der Mannschaft? Was würdet ihr denken, wenn ihr aufsteigen könntet, aber ihr das Gefühl habt, euer Trainer bremst euch aus? Ich denke, man muss dann auch die Ziele der Kinder akzeptieren, woher sie auch kommen mögen!



    Was ich damit sagen will: Es kommt auf die Situation an! In dieser Situation ist es so, dass ich fand einen Kompromiss finden zu müssen, zwischen den beiden Einstellungen, und das hat, glaube ich, bisher sehr gut funktioniert.
    In anderen Situationen, bei den Bambinis, in der F-Jugend, wo es tatsächlich um NICHTS geht, gäbe es für mich keinen Kompromiss. In einer E-Jugend, in der es nicht diese von der Mannschaft gemacht Zielsetzung gibt, wäre der Kompromiss sicherlich auch ganz anders ausgefallen.



    Gruß Peter



    Nur eins noch:

    Zitat

    Da Du nicht namentlich angegriffen wirst und niemand weiss wer du bist, wo du wohnst etc....kann ich hier sagen was ich will.


    Auch das Internet ist kein rechtsfreier Raum, das sollte ein Polizist wissen :) und "Da du nicht namentlich angegriffen wirst" ist eine Aussage, die ich mit Vorsicht genießen würde. In meinem Fall wissen einige allein durch das Tagebuch das ich mal geführt habe über den Trainer C-Breitenfußball, wer ich bin bzw. unter welchem Synonym ich hier schreibe.

    Hey,


    ich denke auch, dass Schnellkrafttraining in dem Alter noch nich die richtige Methode is, die Schnelligkeit zu verbessern.


    Was aber tatsächlich der Fall ist, ist, dass der Körperbau in dem Alter sehr, wie nennt man das, homogen? ist. Also die Körpermaße in kleinerem Maßstab dem der Erwachsenen entsprechen :)
    Das ändert sich ab der C-Jugend, da werden die dann schlacksig. Also Schnelligkeitstraining, aber weniger die Schnellkraft, halte ich in der E-Jugend schon für sinnvoll.


    Ich finde, da kann man auch schon mehr machen, als "nur" Fangspiele. Klar, Fangspiele sind toll für die Schnelligkeit, aber auch Sachen wie Koordination kann man in dem alter prima trainieren!



    "Krafttraining" macht man, oder ich, in dem Alter eigentlich genug durch alle möglichen Spielchen, Fangspiele, Fußballspiele, Zweikampfübungen.. Ich glaube du kommst weiter, wenn du dich auf die anderen Aspekte der Schnelligkeit konzentrierst: Koordination, Handlungsschnelligkeit, Handlungssicherheit, Orientierung und was es da sonst noch alles gibt


    Gruß Peter

    Zitat von »Peter_Pan«




    Was ich auf garkeinen Fall machen würde, ist abwarten. Das pendelt sich dann nämlich so ein...


    Kannst Du das bitte näher erläutern? Ich krieg`s grad nicht auf die Kette - Danke!

    Also ich bin von der Situation ausgegangen, dass ein Schnitt gemacht wurde. Er ist jetzt Trainer, du nicht mehr.


    Das war auch nur auf den Fall bezogen, dass du das Amt wieder haben möchtest. Ich denke halt, nach dem Schnitt, wird vielleicht keiner auf dich zukommen, und dich bitten, das Amt wieder zu übernehmen. Und das ist ja was, dass du nicht willst. Ich denke eher, dass es so sein wird, wenn du nicht den ersten Schritt machst, dass er das Training leiten wird, vielleicht gut, vielleicht auch nicht, und im Laufe der Zeit werden es die Leute so akzeptieren wie es ist.
    Ich denke halt du solltest nicht davon ausgehen, dass irgendjemand nach längerer Zeit auf dich zukommt.



    Ich glaube, die Jungs liegen dir sehr am Herzen! Du schreibst, dass du fertig bist mit dem Verein, und das kann ich absolut nachvollziehen! Trotzdem solltest du dir überlegen, ob du wenigstens für diese Saison um deinen Platz als Trainer kämpfst, der Kinder zuliebe. Und wie schon gesagt, hast du die besten Argumente, jetzt kannst du Forderungen stellen, das heißt, du könntest die Mannschaft zumindest für diese Saison nach deinen Vorstellungen weitertrainieren.
    Ob du darüberhinaus dort Trainer machen möchtest, solltest du dir überlegen, aber ich denke, du solltest weiter Trainer deiner Jungs bleiben!

    Hey Micha, ich kann absolut verstehen, dass das ein schrecklicher Tag für dich war! Aber: die Kinder, wie auch einige Eltern haben dir wohl das beste Kompliment gemacht, das man als Trainer bekommen kann! (so traurig sich das anhört zeigt es doch, dass du alles absolut richtig gemacht hast)


    Jetzt kannst du dir überlegen, was du machen MÖCHTEST.


    Du kannst es einfach sein lassen, und hoffen, dass der JL so richtig heftig auf die schnauze fällt. Du hast keine Diskussionen mehr, keinen Stress. Und ich könnte das wirklich absolut nachvollziehen! Ich hätte auch keine Lust mehr.


    Andererseits könntest du jetzt aktiv werden, denn so wie es aussieht, hast du jetzt die wesentlich bessere Verhandlungsbasis. Der JL hat ja vor den Eltern schon zurückgerudert, das käme dir in dem Fall entgegen, denn er könnte sein Gesicht wahren.
    Ich würde glaube ich die Eltern deiner Kinder zur Sicherheit nochmal abtelefonieren, ob sie dich denn zurückwollten, und zwar so, wie du warst! Wenn du, so wie sich das anhört, den Großteil auf deiner Seite hast, würde ich ein Treffen mit dem JL, den Eltern und Dir vereinbaren. Und hier kannst DU forderungen stellen! Du kannst dem JL jetzt die Pistole auf die Brust setzen! Dort würde ich deine Einstellung zum KiFu unmissverständlich klar machen, und direkt sagen, solltest du diesen Job wieder übernehmen, können Kinder (bzw. die Eltern dahinter) gehen, wenn sie wollen, oder sie tragen deine Einstellung mit. Dann würde ich tatsächlich abstimmen lassen, ob die Eltern dich mit dieser Einstellung wollen (das Abstimmen is in dem Fall sowas wie die schriftliche Einverständniserklärung, so kann später keiner sagen, naja, so hatten wir das aber nicht gedacht). Nach der erwartungsgemäß sehr erfolgreichen Abstimmung würde ich mich zum Jugendleiter drehen, und ihm sagen, es sei seine Entscheidung. Du würdest das Amt gerne wieder übernehmen, aber nur mit deiner Einstellung zum Kinderfußball! Nach dem, was ich hier gelesen habe, hat er wohl nicht den Schneid nein zu sagen :)



    Was ich auf garkeinen Fall machen würde, ist abwarten. Das pendelt sich dann nämlich so ein...


    Wie gesagt, ich könnte verstehen, wenn du das nichtmehr machen willst. Allerdings denke ich, du bist der wesentlich bessere Mensch für diesen Posten. Die Kinder und die Eltern würden sich bestimmt freuen!

    Hi,


    da ich das Thema gerade sehe, kann ich ja auch meine Erfahrungen nach "meinem" ersten Spiel ohne Schiedsrichter berichten.


    Wir haben gestern in der Quali gespielt, es geht für meine Mannschaft in der E-Jugend um die Gruppenliga, also die Ambitionen sind da. Ich rede das Thema Gruppenliga vor den Kindern nicht breit, aber sie bekommen es halt von den Eltern mit. Sie WOLLEN da hin, und das kann ich nachvollziehen. Und natürlich erwarten sie von mir in dem Zusammenhang auch, dass ich ihnen nicht im Weg stehe.


    Also wie gesagt, es ging gestern vor allem um unser Torverhältnis, also ein Spiel, in dem es tatsächlich für die Kinder um etwas ging.



    Vor dem Spiel kam der gegnerische Trainer auf mich zu, und meinte, sein Schiedsrichter hätte abgesagt, ob ich oder mein Co-Trainer pfeiffen wollten. Ne, wir wollten nicht, und er hat dann den Vorschlag gemacht, ohne Schiedsrichter zu spielen, okay, probieren wirs aus. Ich hab dann, weil ich ne Pfeiffe und ne Uhr hatte, die erste Halbzeit angepfiffen, hab mich dann draussen hingestellt und halt gecoacht (also mehr oder weniger zugeschaut :P )
    So, wie ist das Spiel gelaufen? Vom Ergebnis her "okay" für uns, die gegner haben halt schon gemauert... aber okay. Aber absolut fair! Es gab während des ganzen Spiels ein einziges Foul! Und ausgerechnet das gibt dann noch Anlass zu Diskussionen. Es war ein klares Foul im Strafraum, also hätte es 9-Meter geben müssen, allerdings gab es keinen. Die Kinder haben sich anders entschieden, und es gab auf dem Feld, unter den Spielern auch keinerlei Diskussion (halt auch, weil meine Mannschaft es "hat so durchgehen lassen"). Da hätte ich mir vom gegnerischen Trainer gewünscht, dass er kurz eingreift, und seinen Jungs sagt, dass es ein Elfmeter war... aber okay, hat er nicht, die Kinder habens nicht als Anlass genommen, sich großartig aufzuregen.
    Alles in allem absolut Fair, hätte ich mir so nie träumen lassen, vor allem auch, weil es für die Kinder um etwas geht (und ihnen ist die goldene Ananas mehr wert, als mir!)



    Was dabei natürlich wieder etwas sauer aufstößt, sind "die Eltern". Wobei ich auch da wirklich gesegnet bin, denn dabei handelt es sich eigentlich nur um einen einzigen Papa, und von den meisten Eltern werde ich absolut unterstützt! Naja, er hat halt gegen ende, als es "nur" 10:0 stand und er wohl nervös wurde, angefangen den "Schiedsrichter von außen" zu machen. Und da hat man gemerkt, dass die Kinder auch verunsichert wurden, in ihren Entscheidungen. Es gab kleinere unsicherheiten, die sie aber weiterhin unter sich und fair gelöst haben, trotzdem bin ich mir sicher, hätte er von Anfang an da eingegriffen, wäre das Spiel deutlich hitziger geworden.



    Also mein Fazit: Es funktioniert, sogar prima! WENN von außen nicht eingegriffen wird! Allerdings mit der Einschränkung, dass es bei "ungleichen" Gegnern funktioniert. Ich denke auch, zumindest von meiner Mannschaft aus, würde es auch in engen Duellen problemlos funktionieren, aber ob es dann auch beim Gegner so bleibt? Ich würde es ausprobieren.

    Hi, Danke für eure Antworten. Ich dachte tatsächlich schon ich wäre, wie Chris das formuliert hat, zu weich :)


    Aber scheinbar ist Leistungsgedanke doch keine Rechtfertigung für Rücksichtslosigkeit :)



    Chris, du bist doch, wenn ich das richtig weiß (obwohl ich das garnicht so genau weiß) in einer mhh sehr guten Verein. Wird da nicht davon ausgegangen bzw. erwartet, gerade in ner C-Jugend, das die Kids Fußball vor andere Freizeitaktivitäten stellen? Ich frage deshalb, weil du ja nen relativ großen Kader hast, musst du dann öfter mal Spieler in die Zweite schicken? Ich hab nen relativ kleinen Kader (11 Spieler) aus dem Grund, dass ich eben alle spielen lassen kann, immer. Dazu wurde mir das auch so vom Verein nahe gelegt, zum einen um die 2. und 3. Jugend personell nicht so einzuschränken und vor allem weil mir eben gesagt wurde, dass den Eltern klar ist, dass sie für diese "Leistungsorientierung" eben auch nen zeitlichen Aufwand betreiben müssen. Und wie gesagt, bisher klappt das eigentlich prima.


    Danke für die Info zu den Turnieren :) Ich hab gerade den Rahmenterminplan durchgeschaut, und ausgehend von 10 Wochen "Terminfrei" (2 Wochen für Weihnachtsferien schon eingerechnet) finde ich das tatsächlich OK, wenn nicht sogar noch n bischen wenig. 10 Turniere, pro Woche eines bedeutet halt auch nen enormen zeitlichen Aufwand, von dem ich mir halt vorstellen könnte, dass einige Eltern das nicht unbedingt wollen (nichtmal, dass sie ihre Kids nicht spielen lassen wollen, sondern eher, dass sie selbst nicht dauernd dabei sein wollen). Wie läuft das denn bei den Anderen so? Gehen da die Eltern noch grundsätzlich mit? Akzeptieren sie den zeitlichen Aufwand?



    Follkao, klar ist "Leistungsorientierung" nen schwammiger Begriff. Ich finde den Begriff auch absoluter Quatsch, ich trainiere mit jeder Mannschaft, um mit ihnen bessere Leistung zu erzielen. Solange ich aber die Freiheit bekomme die Leistungsorientierung in einem für mich sinnvollen Rahmen auszulegen, eben in dem ich sage, Leistungsorientierung hat in einer E-Jugend nichts mit Ergebnisorientierung zu tun, bin ich auch ganz glücklich über diese Formulierung.
    Unser Jugendleiter is halt n ganz ganz lieber, der versucht es allen recht zu machen :) Ich hab mich jetzt mit ihm darüber unterhalten, und der aktuelle Konsens ist, dass er hin und wieder Kinder aus der E2 zu mir ins Training schickt, wobei vorher allen beteiligten klar ist, dass die E1 so steht, und sie eben auch mal bei nem Freundschaftsspiel mitdürfen. Klaro behebt das mein Problem nicht ganz, vor allem wenn sich die, die dazu kommen "zu gut" anstellen, aber er sieht das halt als Belohnung für die trainingsfleißigen in der E2. Noch habe ich es nicht ausprobiert, kann dazu noch nichts sagen, aber in der Theorie, wenn vorher wirklich klar ist, dass sie nicht auf Dauer bei mir bleiben, finde ich es ganz Okay.


    Wie gesagt, die Kaderstärke steht soweit. Ich sag ja, der Junge tut mir wirklich leid. Wir haben uns übrigend ähnlich wie ihr entschieden, also das ganze war mit Absprache der alten Trainer und des Jugendleiters (der auch die E2 trainiert). Aber wie hätte ich mich denn entscheiden sollen? Hätte ich dem einen Jugen wirklich sagen können "du hast toll trainiert, aber der Andere muss ein ganz toller sein, hab ich mir sagen lassen"? Und wie gesagt, er passt auch in diese Mannschaft.



    thomasg, es ist gar nicht so schlimm, wie sich das anhört. Für mich ist das blos was ganz neues, vielleicht hörte sich das deshalb härter an, als es in Wahrheit ist. Also Druck vom Verein verspüre ich relativ wenig, es kommt zumindest keiner zu mir und sagt "du MUSST das spiel gewinnen". Dafür fühle ich mich in dem Verein super unterstützt! Klar ist, das der Verein erfolgreich sein will, und es auch ist, im gesamten Jugendbereich, und solange ich mit meiner Vorstellung von "Leistungsorientierung in der E-Jugend" nicht zu weit abweiche denke ich, sind die auch zufrieden mit mir.
    Die Eltern, naja, da kannste auch ne Kreisklassemannschaft trainieren :) Zumal es sich eigentlich nur um einen Papa handelt, der es ein Bischen übertreibt. Ich hoffe nur, dass er die anderen nicht ansteckt :) Aber meine Meinung hatte ich ja auf dem Elternabend schon kundgetan, und bisher verspüre ich auch von ihnen eher Unterstützung als Druck..


    Ja, die Sache mit den Ergebnissen. Erstens bin ich da relativ relaxt, ich treibe meine Spieler beim Spielstand von 12:0 nicht gnadenlos nach vorne, dann wird halt einfach nich viel geändert. Das widerspricht ja eigentlich schon dem, was ich vorhatte :) Aber naja, einen Tod muss ich wohl sterben, und ich will mich auch nicht bei den eigenen Spielern unbeliebt machen, indem ich übermäßig fair bin, und wir dafür ne Klasse tiefer spielen. Die wissen schon, wo sie hinwollen :) aber ja, es hakt da grundsätzlich am System.
    Übrigens, die Leistungsorientierung hat auch, für mich, sehr viel positives. Ich bin nen eher ruhiger Typ, ich habe einfach keine Lust mich permanent mit meiner Stimme durchsetzen zu müssen. Die Kids wollen, und das macht das ganze für mich sehr angenehm. Ich hatte vorher eine Chaos-D-Jugend, in der ich von meiner Trainingszeit 70-80% damit verbracht habe, menschliche Konflikte zu lösen. In der Zeit, in der ich jetzt die neue Mannschaft trainiere, gab es noch nicht mal ernsthaften Streit, weder wer welchen Ball zuerst hatte, noch wer wen im Schulbus angespuckt hat. Klar, Streit wird mal kommen, aber solange es in solchen Abständen mal kracht :) Ich kann jetzt einfach nur trainieren, und das macht ungeheuer viel Spaß.



    So zum Abschluss hab ich, weil ich son statistikgeek bin :), mir mal die Qualiergebnisse des letzten Spieltags angeschaut.
    Es gab 27 Partien, durchschnittlich endete ein Spiel mit 9:1. Die 3 höchsten Ergebnisse waren 23:0, 21:0 und 16:0. Da sind wir mit unseren 14 ja garnicht soo weit von entfernt :/


    Gruß Peter

    Also was der Verein unter Leistungsorientiert genau versteht, kam bisher nicht so wirklich raus :) Das Wort viel nur in dem Zusammenhang sehr häufig.. also ich denke mal, dass die schon erwarten, das die Jungs ne gute Runde spielen.
    Der Vorteil, wenn man so nen Wort oft genug in den Mund nimmt ist, dass auch die Eltern das wissen und es irgendwie auch akzeptieren. Und das muss man sagen, mit den Eltern läuft das hervorragend!


    Ja, was verstehe ich unter Leistungsorientiert? Ich verstehe darunter NICHT Ergebnisorientiert (in späteren Jugenden würde ich das vielleicht tatsächlich so sehen, in der E-Jugend noch nicht), sondern ich denke meine Aufgabe ist, die Jungs im Rahmen des möglichen an höhere Spielklassen zu gewöhnen, so dass sie später auch in der D-, C-, B- und A-Jugend in entsprechend hohen Klassen spielen können. Also Grundsätzlich trainiere ich jede Mannschaft, um sie besser zu machen! Hier ist es so, dass ich etwas öfter als ich das in einer richtigen Breitensportmannschaft machen würde, auch mal Übungen einbaue, die weniger Spaß machen, dafür effektiver sind. Dazu kommt, dass ich auch nen etwas höheren Zeitaufwand betreiben werde, also öfter mal auf Turniere fahre, Freundschaftsspiele ausmache, und den natürlich auch von meinen Spielern bzw. dessen Eltern verlangen werde (natürlich in nem Vernünftigen Rahmen, deshalb frag ich ja, wie das in anderen Vereinen ausschaut :) ). Ansonsten nehme ich die Mannschaft, wie ich jede andere auch nehmen würde.. ich will sie besser machen. Ich mache aus ner Kreisklassemannschaft auch in so kurzer Zeit (und ein Jahr ist nicht soo lange) keine Kreisoberligisten. Also versuche ich das Maximale aus ihnen herauszuholen, aber mehr ist halt auch nicht möglich.



    Puh, in dem Verein bin ich neu, also über die Größe des Gesamtvereins kann ich dir nichts sagen :) In der Jugend sind alle Kindermannschaften 3-fach besetzt, ab der D-Jugend aufwärts alle 2-fach. Dazu kommt ne relativ große Mädchenabteilung. Es is, für sone ländliche Gegend wie hier ne relativ große Stadt, hat also auch nen großes Einzugsgebiet, vor allem da es wenige Vereine gibt, die wirklich kontinuierlich gute und auch erfolgreiche Jugendarbeit leisten. Die höheren Jugenden spielen alle in der Gruppenliga (wobei D-Jugend ja auch noch Quali spielt), die Erwachsenen spielen in der Kreisoberliga.
    Also der Verein ist schon Erfolgs- und auch (irgendwann) Ergebnisorientiert, allerdings in nem wirklich tollen Umfeld, und er hat auch die nötigen Möglichkeiten.



    Gruß Peter