Beiträge von Zw3rG

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Da es sicher für einige interessant sein dürfte, werde ich hier mal versuchen, sofern die Zeit da ist, meinen Lehrgang zur C-Lizenz Leistungsfußball in Kaiserau (Landesverband: Westfalen) ein wenig mitzubloggen.
    Über Voraussetzungen, Eignungstest findet man in anderen Threads genug, daher beschränke ich mich auf die 3 Wochen Lehrgang.


    Nach einer unkomplizierten Anreise wurde direkt im Sporthotel eingecheckt: Zweibettzimmer mit Dusche/WC. Nichts besonderes aber absolut ausreichend. Um Punkt 10 Uhr gings dann auch los, mit einer größeren Vorstellung des Sportzentrums durch Rene Hecker, unseren Lehrgangsleiter, sowie einigen organisatorischen Hinweisen. Mit zwei Vorstellungsspielchen, die dann fast ne Stunde gingen, stellten sich die Lehrgangsteilnehmer einander vor. So hatte man zum anschließenden Mittagessen schon viele Namen parat. Nach dem Mittagessen ging es dann zum ersten Mal ans Eingemachte. Der komplette Kurs (24 Personen) teilte sich in zwei Mannschaften auf und bestritt eine Partie über 2x 30min bei schönen -5°C auf dem angrenzenden Kunstrasen. Dabei spielte jedes Team für eine Halbzeit einmal im 3-5-2 und im 4-3-3, der Präferenz des Verbands.
    Auch wenn zum Ende hin einige schon ganz gut gar waren, hats doch ne Menge Spaß gemacht und das Ergebnis war auch ein leistungsgerechtes Unentschieden. Neben Westfalen-Liga Spielern haben wir auch viele (ehemalige) Kreisliga-Spieler dabei, dazwischen bunt gemischt und auch altersmäßig sind wir ne gut durchgemischte Truppe mit vielen 20ern aber auch einigen älteren Semestern über 40. Allerdings konnte man schnell sehen, dass das ball-orientierte Spiel sich noch nicht bei allen durchgesetzt hat und es hier und da kaum überraschende Abstimmungsprobleme gab. Nach dem ersten Aufgallopp gings nach einer Dusche dann auch direkt mit der DFB-Philosophie im Schulungsraum weiter, die in Gruppen erarbeitet und anschließend dem kompletten Lehrgang präsentiert wurden.
    Nach dem Abendessen, bei dem wir von 4 Stützpunkt U-12-Teams überfallen wurden, war dann auch um 19 Uhr Schluss und nun ists Zeit für das erste Bierchen ;)


    Also alles in allem gab es nichts weltbewegendes am ersten Tag. Allerdings macht der erste Tage bereits Spaß auf mehr. Denn ich glaube wir haben ne sehr interessante Truppe.

    Je nachdem was es für eine Kälte ist. Wenns ein paar grad unter 0 hat und kein eisiger Wind zieht, kann man ganz gut noch trainieren.
    Ich war aber heute abend ne Runde laufen bei -7 und dann zog auch noch ein richtig eisiger Wind aus Osten, sodass es gefühlt dann unter -10 sind. Bei solchen Temperaturen brauch man nicht mehr trainieren. Zumindest würd ichs von meinen Spielern nicht mehr verlangen. Es soll lungentechnisch unter -10 auch nicht mehr gesundheitsfördernd sein, sich bei solchen Temperaturen zu verausgaben, wenns nicht grad sein muss.

    dort wo das nicht so gehandhabt wird, rate ich diesbezüglich beim Staffelleiter mal aktiv zu werden.


    glaubt mir, es hat Wirkung auf die Elternschaft, wenn sich die beiden Trainer vor Spielbeginn wie alte Bekannte begrüssen.


    mit Sicherheit nicht der beste, aber schnellste Weg um Verbesserungen im Umgang auf dem Platz zu erreichen.

    Find ich ne gute Idee und tolle Anregung, insbesondere letzteres kann ich nur bestätigen. Es ist sehr entscheidend für die Atmosphäre vor, während und nach einem Spiel wie die Trainer miteinander umgehen. Wenn man sich kennt und direkt am Anfang mit offenen Armen empfängt und ins Gespräch kommt, hat das auch eine Wirkung auf die eigenen Spieler.
    Leider lässt sich das bei uns im Fußballkreis organisatorisch kaum bewerkstelligen, da Staffelleiter oft 10 und mehr Staffeln leiten und dann ebensoviele Termine für Zusammenkünfte organisieren und durchführen müssten. Das ist für unsere SL kaum zumutbar. Bei uns gibt es lediglich zu Beginn der Saison den Staffeltag, an dem jeder Verein mit Vertretern sowie alle SL anwesend sind.
    Es ist viel mehr Sache des Trainers sich entsprechend zu vernetzen, sei es durch Freundschaftspiele und Turniere dabei ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu pflegen. Wenn man das ein paar Jahre betreibt, kommt man auf eine ziemliche Anzahl von Kontakten mit denen man sich austauschen kann.

    Zu Fall 1 kann ich dir raten, da wohl der Altersunterschied zwischen dir und dem Vater doch wohl etwas größer ist, hier einen Vereinsverantwortlichen mal dazuzuholen z.B. deinen Jugendleiter und mit ihm gemeinsam das Gespräch mit dem Vater suchen. Aber auch dann bitte versuchen diplomatisch vorzugehen und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und dem Vater einen Vortrag halten. Optimalerweise sollte er selbst zu der Einsicht gelangen, dass sein Tun und Handeln seinem Sohnemann schadet.


    Zu Fall 2: Kenn ich aus eigener Erfahrung in der F-Jugend. Hatte da auch zwei Schnapper und beide haben ihren Job gut gemacht. Bis dann die Mutter des einen kam und sagte ihr Sohn spielt nicht mehr im Tor. Letztlich ist die Frage was du willst?
    Bricht dir nen Zacken aus der Krone, wenn der Kleine halt nicht mehr im Tor steht, auch wenn er das ganz gut könnte oder bleibst du bei deinen Prinzipien und riskiert ne weitere Eskalation mit den Eltern, die letztlich auf dem Rücken des Kindes ausgetragen wird? Wenn der Kleine nicht mehr ins Tor will, zwar offensichtlich fremdbestimmt, dann wirst du ihn aber auch nicht zwingen können/wollen. Wenn die Eltern im nächsten Schritt aber meinen noch weiter dir reinreden zu wollen, würde ich wenn ein Gespräch mit ihnen nix bringt nen Dritten wie bei Fall 1 mit ins Boot holen.

    Ich glaub wir sind uns einig, dass dieses Führungszeugnis kein Allheilmittel gegen Kindesmissbrauch im Fußball darstellt.


    Es hält vielleicht gerade den einen vorbestraften Kinderschänder davon ab bei einem ansonsten ahnungslosen Verein tätig zu werden. Insofern hat es schon eine Wirkung, für den Vorbestraften vielleicht abschreckend. Natürlich filtert man damit nicht die Nicht-Verurteilten, erzeugt aber einen hohen Aufwand, der in meinen Augen dann unangemessen ist, wenn für die Beantragung des FZ der Verein oder Trainer aufkommen muss. Ich musste die Tage auch aufs Bürgerbüro für mein FZ für die C-Lizenz Leistungsfußball.
    Wenn es kostenneutral für Trainer oder Vereine ist, sehe ich das Problem nicht so schwerwiegend, außer dass es einen gewissen Verwaltungsaufwand bei Vereinen erzeugt.
    Aber der allermeiste Teil der Trainer gibt das FZ mit keiner Eintragung ab, also auch kein Grund sich daran zu stören.


    Interessant wird es, wenn Straftaten drin stehen, die wenig mit Kindesmissbrauch etc. zu tun haben.
    Wie gehe ich mit einem Trainer um, der einschlägig wegen Betruges verurteilt wurde?
    Auch steht da keine Eintragung drin, wenn derjenige z.B. nen überschaubares Bußgeld zahlen musste vielleicht für den Besitz von Kinderpornographie. Da hilft dem Verein das FZ auch nichts. Bei manchem mag da ein Gefühl von Sicherheit entstehen, die aber gar nicht gegeben ist.

    Hier nochmal offiziell aus der Satzung deines Landesverbandes (WFLV):

    Zitat

    § 4 Altersklasseneinteilung
    (10) Ein Verein, der einen Junior in einer niederen Altersklasse einsetzt, wird gemäß § 30 Abs. 4 Nr. 3 mit einem Ordnungsgeld belegt. Außerdem ist gemäß § 24 Abs. 2 Buchstabe d) auf Punktverlust zu erkennen. Eine persönliche Bestrafung des Juniors erfolgt nicht.

    Ein C-Jugendspieler, der altersmäßig C-Jugend ist, darf nicht mehr in der D-Jugend spielen.
    Diese Regel gilt z.B. für D-Jugendspieler, die in der C-Jugend gespielt haben und sich dort festspielen können oder wenn ihr mehrere Mannschaften in einer Altersgruppe gemeldet habt. Spieler, die in einer C1 gespielt haben sind nach zwei Einsätzen in vier Wochen nicht mehr für die C2 spielberechtigt, außer sie haben 10 Tage pausiert.

    Der Eignungstest ist für die C-Lizenz im Leistungsbereich, nicht für den Fachübungsleiter C-Schein im Breitensportbereich.
    Mit der C-Lizenz darf ich bis Oberliga-Herren trainieren. Da sollte es gestattet sein, dass ich die Grundtechniken sauber beherrsche, auch wenn ich sie einem Oberliga-Spieler nicht mehr demonstrieren werde. Aber die Ausbildung richtet sich laut Lehrgangsleiter auch auf die Entwicklung ambitionierter Junioren-Spieler C bis A-Jugend, sofern man das Junioren-Profil belegt und da geht es exakt um zielgerichtete Korrektur von Techniken.
    Der Breitensportschein kommt zu Recht ohne diesen Test aus.

    Also bei meiner A-Jugend habe ich insbesondere dann mitgespielt, wenn ich taktische Inhalte im Spiel vermitteln wollte, insbesondere durch direktes Coaching in den Spielsituationen.
    Auch wenn mir das Tempo in Spielformen reicht, springe ich ein und mache dampf oder wenn jemand z.B. kurz wegen einer Verletzung o.Ä. aussetzt und die Spielform Gleichzahl erfordert.
    Meistens aber nehme ich die übliche Trainerposition ein und stehe nicht mitten im Geschehen.
    Insbesondere im jüngeren Bereich beobachte ich oft, dass die Trainer viel zu oft und zu dominant in den Spielformen agieren. In der F- und E-Jugend würde ich nur mitspielen um Interesse zu zeigen. Aber der Trainer darf dort keinesfalls im Mittelpunkt stehen.

    Darüber hinaus wirst du als Trainer sicherlich auch einen Ansporn haben, da ich davon ausgehe das die Jungs auch dein Training anders betrachten als der Rest der Truppe.

    Das ist in der Tat so. Da wird gerne mal eine Übung kritisch hinterfragt. Da muss man als Trainer schon genau wissen, warum man gewisse Dinge wie trainiert und am besten auf jede Frage eine Antwort haben.
    Das mit dem Spielverständnis hängt eher von dem Spieler selbst ab. Wenn er engagiert ist und sich für taktische Dinge interessiert, spiegelt sich das auch in seiner Spielweise wieder. Ob er dabei noch Trainer ist oder nicht, ist eher sekundär.
    Ich gehe als aktiver Spieler aber auch anders in meine eigenen Spiele rein und sehe das ganze während des Spiels oft etwas analytischer.

    Ohne jetzt wieder mit dem Enke-Totschlagsthread beginnen zu wollen, aber meiner Meinung nach hat sich die Wahrnehmung für solche "Fehler des Menschen" doch ein wenig geändert. Es darf sich heute jemand hinstellen und sagen: "Ich pack das nicht mehr" Danach geht das Business natürlich nach wie vor weiter. Aber je öfter das vorkommt, desto mehr Menschen gelangenauch zu der Überzeugung, dass sie es evtl. ein wenig übertreiben und sich auch etwas zurücknehmen müssten.


    Guter und absolut richtiger Schritt von Ralf Rangnick, meinen Respekt dafür hat er, hatte er für seine Arbeit auch schon vorher!

    Also das stellt sich bei uns ganz anders da. Da gehöre ich mit 25 schon zu den älteren Trainern. Da wird manch einer hier sicher lachen. Aber bei uns gibt es eher im unteren Bereich noch den einen oder anderen Vater Trainer. Darüber wirds schon deutlich jünger.
    Wir haben aus der Not Leute als Trainer zu finden eine Tugend gemacht und verstärkt auf die Jugend gesetzt. Ein Teil der z.T. minderjährigen Trainer hat auch schon die C-Breitenfußball Lizenz und ist zum überwiegenden Teil auch selbst als Spieler aktiv. Ausbildung, wenn sie irgendwie zeitlich realisierbar ist, muss der Verein dort verstärkt fördern. Ein Verein der auf die Jugend setzt, kann darauf Rücksicht nehmen und durch den Trainingsplan, die Spielansetzungen am Wochenende sicher helfen, dass sowohl die Trainerarbeit als auch das Spielen selbst möglich bleibt. Wenn ich mir meinen Kader in der A-Jugend anschaue, so habe ich von 18 Aktiven 6 Jugendtrainer dabei. Ich finde es ungemein wichtig da die Jugendspieler direkt mit einzubinden und für Vereinsarbeit zu begeistern und sei es zu Beginn auch nur als Co-Trainer einer F-Jugend. Mit der Zeit wächst die Erfahrung und mit ihnen auch die Aufgaben bzw. die Verantwortung, die jemand tragen kann.

    Rein in den Sessel, Popcorn dazu und ab gehts in Runde zwei.
    Dobrin: Such dir nen anderes Forum, wenn es dir hier nicht passt.


    Aber um den offtopic zu beenden und zum Thema zurück zu kommen:
    Ich bin auch der Meinung, dass es eben beides braucht: soziale wie auch fachliche Kompetenz
    Ich formuliere aber folgende These: Je leistungsorientierter die Mannschaft ist, desto höher muss die fachliche Kompetenz sein. Der Anteil an sozialer Kompetenz bleibt aber konstant, sie ist immer wichtig. Die Trainerausbildung konzentriert sich mehrheitlich auf die fachliche Kompetenz. Wie will man die soziale Kompetenz eines Trainers auch vernünftig testen? Das bedarf gut strukturierter und organisierter Asessments. Soziale Kompetenz ist auch weitaus schwieriger zu schulen als Fachkompetenz.

    Ich bin auch kein Freund dieser Insellösungen und als jemand, der in der Web-Branche aktiv ist missfallen mir auch diese selbst gebauten Frickelseiten. Da ist mir ein einheitliches Auftreten als Verein wichtiger.
    Natürlich nutzen die Trainer ihre Möglichkeiten alle unterschiedlich. Deshalb muss man das ganze so aufziehen, dass sich die Seiten der internetaktiven Trainer nicht zu sehr von den inaktiven unterscheiden.
    Daher übernehm ich da auch einiges selbst z.B. die Mannschaftsfotos. Das kostet mich zwar zwei Wochenenden, aber dann hab ich meist alle Jugendmannschaften im Kasten.
    Es lässt sich aber auch ein wenig gegenseitig Druck erzeugen. Mir ist es schon untergekommen, dass ich von Eltern bestimmer Mannschaften gefragt wurde, warum denn bei ihnen keine Spielberichte drin stehen, bei anderne Teams aber schon. Ich hab sie dann an die Trainer verwiesen bzw. ermuntert selbst aktiv zu werden und flux war die Woche drauf der erste Bericht drin.

    Du generierst nach deinem pseudo-geheimen Algorithmus ein großes Bild mit allen möglichen Ergebnissen an verschiedenen Positionen:
    1:1, 3:1, 2:3
    1:2, 4:2, 3:3
    Du zeigst aber nur einen kleinen Teil des Bildes an. Sinn der Sache: Das 0815-Skript des Ergebnis-Abgrasers sieht im Quelltext keine Ergebnisse mehr, die es direkt auslesen kann, sondern nur noch nen Bild, was etwas schwieriger zu lesen ist (aber nicht unmöglich :rolleyes:).