Nachwuchsprobleme

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  • Hallo in die Runde,


    unseren Verein plagen seit mittlerweile leider einigen Jahren größere Nachwuchsprobleme. Wir kommen aus dem ländlichen Raum (Kleinstadt ca. 15.000 Einwohner). Im Stadtgebiet (mit den Ortsteilen) gibt es in Summe 4 Fußballvereine, die alle auf denselben potentiellen „Pool“ an Kindern zurückgreifen. Es kommen jetzt allmählich viele geburtenschwache Jahrgänge, der demographische Wandel hat endgültig zugeschlagen. Zudem gibt es in unserer Kleinstadt viele weitere lukrative Sportangebote für Kinder und Jugendliche (Handball, Judo etc.).


    Drei der vier Fußballvereine aus unserem Stadtgebiet (wir eingeschlossen) haben sich vor 2 Jahren entschieden im Großfeldbereich zusammenzuarbeiten, hierfür wurde unter neutralem Namen ein Jugendförderverein gegründet (da eine Zusammenarbeit als SpG nicht über das Herz einzelner Vorstände in den Vereinen gebracht werden kann). Mittlerweile greift der Jugendförderverein ab der E-Jugend aus ausbildungstechnischen Gründen. Lediglich die G-Junioren und F-Junioren sowie der Männerbereich/Frauenbereich verbleiben bei den einzelnen Vereinen.


    Nun stehen wir aktuell mit 6 Kindern bei den G-Junioren und 11 Kindern bei den F-Junioren da, beides nicht wirklich erfüllend. Es gab viele gemeinsame Aktionen mit Kindergärten zur Nachwuchsgewinnung, z.B. im Frühjahr: Abnahme DFB-Paule-Bewegungsabzeichen vor Ort in den Kitas; im Sommer: Kita-Bewegungstag mit unseren verschiedenen Abteilungen (Fußball, Turnen, Leichtathletik und Kegeln) unseres Sportvereins im eigenen Stadiongelände; im Herbst: Durchführung von Schnuppertrainings mit den Kitas im eigenen Stadiongelände). Alles leider ohne wirklichen Zulauf im Nachwuchsbereich. Wir haben für den Winter jetzt noch die Durchführung einer Kita-WM in der Halle geplant.


    Vielleicht habt ihr Anregungen und Ideen, wie man das Nachwuchsproblem lösen und angehen kann (einer der anderen Vereine im Stadtgebiet, welcher auch Mitglied im gemeinsamen Jugendförderverein ist, hat im Vergleich zum Beispiel 20 bis 25 Kinder in der F-Jugend).

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  • Moin,


    also zieht er nicht an einem Strang ab G-Jugend ? Grundsätzlich finde ich nicht verkehrt nur 11 Kinder in der F-Jugend zu haben. Ggfls. hat der andere Stadtteil mehr junge Familien oder Migrationsschwerpunkt mit vielen Kindern. Hast du 25 Kinder in der f-Jugend musst du mehr Trainer beschäftigen und hast Probleme in den höheren Jugenden

  • Moin,


    also zieht er nicht an einem Strang ab G-Jugend ? Grundsätzlich finde ich nicht verkehrt nur 11 Kinder in der F-Jugend zu haben. Ggfls. hat der andere Stadtteil mehr junge Familien oder Migrationsschwerpunkt mit vielen Kindern. Hast du 25 Kinder in der f-Jugend musst du mehr Trainer beschäftigen und hast Probleme in den höheren Jugenden

    Nein, der gemeinsame Jugendförderverein der Stadtvereine greift erst ab der E-Jugend. In der G-Jugend und F-Jugend agiert jeder Verein selbstständig.


    Der andere Verein mit 25 Kindern ist ein kleiner Ortsteil der Stadt. Wir sind der Verein der am zentralsten liegt und das größte Sportgelände (2 Rasenplätze und einen Kunstrasenplatz) hat. Der andere Verein hat halt einen sehr bekannten und guten DFB-Stützpunkttrainer, weshalb viele Eltern dann ihre Kinder eher dort anmelden. Kinder mit Migrationshintergrund sind aufgrund der räumlichen Nähe (Stadtmitte) eher bei uns zu finden. Unser Ruf von unserem Verein ist leider über viele Jahre in der Außendarstellung auch etwas beschädigt worden (früher Männermannschaft in der Landesliga, man wurde als eingebildet wahrgenommen, die Männermannschaft wurde vor ein paar Jahren aus Kostengründen zurückgezogen).

  • Ja aber was stört dich jetzt an der Anzahl der Kinder bei Dir ? Mit dem wissen das die EJGD zusammengeführt wird ist es eh egal. Die Kinder kannst du Dir ja nicht backen. Und wenn der kleine Stadtteil auch "eure" Kinder aus der G und F aufnimmt ist es eh komisch. Also Ich frage aus welchem Stadtteil kommst du und schau ob wir platzt haben. Ansonsten werden Sie auf ihren "Heimatverein" verwiesen.

    • Hilfreichste Antwort

    Ich wohne in einer Großstadt, allerdings in einem außen gelegene Randbezirk, der 1974 eingemeindet wurde und sich bis heute nicht wirklich dazu gehörig fühlt. Wir sind hier 17000 Einwohner im "Dorf" und haben zwei Fußballvereine und ein dritter versucht sich im Wiederaufbau von G- und F.
    Der größere ist ein Multisportverein, der auch Kinderturnen und Schwimmkurse anbietet. Unterm Strich sind beide Vereine so leidlich alleine überlebensfähig. Als der dritte anfing, Werbung zu machen, fiel mir das Wort Kanibalismus ein.
    Du hast die Stichworte ja genannt. Weniger Kinder, viele Alternativen.

    Und so steht wohl ein Gesundschrumpfen an. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann reicht bei 15000 Einwohner auch ein Verein.
    Wenn ich mich in den Kreisen umschaue, dann sind genau diese Vereine erfolgreich, die eine Neugründung bestehend aus 2-3 Altvereinen erfolgreich abgeschlossen haben. Neues Design, modernes Auftreten, keine Altlasten. Ein Verein mit vielen Möglichkeiten, mehreren Standorten und gutem Angebot.

    Klar reißt man mit diesem Weg eine häufig lange Tradition ein. Ich glaube dennoch, dass dieser Weg notwendig ist

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Hallo Goodie, die beschriebene Situation in diesem Thread ist symbolisch für die mangelnde Änderungs- und Anpassungsbereitschaft in Deutschland.


    Ich erlebe ebenfalls gerade eine solche Situation und viele haben es noch nicht verstanden, dass es hier nicht darum geht, einen Verein der alten Erinnerungen wegen am Leben zu erhalten, sondern überhaupt Kinder für einen Sport zu begeistern. Das schafft man m.M. auf Dauer nur, wenn man ein modernes Angebot mit qualifizierten „Mitarbeitern“ schafft.


    Trotz Vorschläge zu Kooperationen etc. verschließt man sich davor. Die Konsequenz wird sein, dass ich mich bald nach einem neuen Verein umschaue.

  • fl_ix21

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  • Ich wohne in einer Großstadt, allerdings in einem außen gelegene Randbezirk, der 1974 eingemeindet wurde und sich bis heute nicht wirklich dazu gehörig fühlt. Wir sind hier 17000 Einwohner im "Dorf" und haben zwei Fußballvereine und ein dritter versucht sich im Wiederaufbau von G- und F.
    Der größere ist ein Multisportverein, der auch Kinderturnen und Schwimmkurse anbietet. Unterm Strich sind beide Vereine so leidlich alleine überlebensfähig. Als der dritte anfing, Werbung zu machen, fiel mir das Wort Kanibalismus ein.
    Du hast die Stichworte ja genannt. Weniger Kinder, viele Alternativen.

    Und so steht wohl ein Gesundschrumpfen an. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann reicht bei 15000 Einwohner auch ein Verein.
    Wenn ich mich in den Kreisen umschaue, dann sind genau diese Vereine erfolgreich, die eine Neugründung bestehend aus 2-3 Altvereinen erfolgreich abgeschlossen haben. Neues Design, modernes Auftreten, keine Altlasten. Ein Verein mit vielen Möglichkeiten, mehreren Standorten und gutem Angebot.

    Klar reißt man mit diesem Weg eine häufig lange Tradition ein. Ich glaube dennoch, dass dieser Weg notwendig ist


    Deine Antwort trifft es auf den Punkt. Das Negative „Highlight“ ist dann heute Früh zu einem Hallenturnier passiert. Bis gestern Nachmittag hatte ich noch 3 Zusagen bei den G-Junioren um am Turnier im Funino Modus teilnehmen zu können. Heute Früh kam plötzlich keines der Kinder, weil eines gestern Abend noch abgesagt hatte und die anderen Eltern davon ausgingen, das Turnier fällt deshalb aus.


    Wir haben das zum Anlass genommen mal kurz darüber zu sprechen und ein anderer Verein aus dem Stadtgebiet (die sich vor Kindern kaum retten können mit den aktuellen Verhältnissen; in der F-Jugend 25 Kinder und bei der G-Jugend ca. 12 Kinder) hat signalisiert, dass wir gern ab der neuen Saison zusammenarbeiten können. Der Verein hat eher das Problem, zu wenige Trainer für die Anzahl der Kinder zu haben, bei uns sind Trainer aber keine Kinder da. Um Ressourcen sinnvoll zu bündeln, ist ein Zusammenlegen sicherlich sinnvoll, zumal die demographische Entwicklung nicht besser wird und man ab der E-Jugend bis zur A-Jugend ohnehin gemeinsam/zusammen im Jugendförderverein unter neutraler Flagge arbeitet.


    Es soll dann also zur neuen Saison stand jetzt vermutlich eine Spielgemeinschaft bei G-Junioren und F-Junioren geben. Für mich nur die Frage, welche Lösungsansätze gibt es, um die Mitgliedsfragen zu klären. Viele Eltern kommen mit ihren Kindern in der G-Jugend und F-Jugend ja erstmal zum schnuppern, ohne sich bewusst direkt für einen der beiden Vereine festlegen zu wollen. Ich vermute, dass dann zwischen beiden Vereinen wieder ein Kampf um die Mitgliedschaft stattfinden wird (weil es sind ja zahlende Mitglieder und Einnahmen für jeden Verein, die auch relevant sein könnten für Fördergelder bzw. Sponsoren und andererseits kommen die Spieler ja irgendwann im Männer-/Frauenbereich nach der A-Jugend vom neutralen gemeinsamen Jugendförderverein wieder im Stammverein an, wo sie vor vielen Jahren mal eine Mitgliedschaft abgeschlossen haben). Gibt’s da Erfahrungen und sinnvolle Lösungsansätze, um dieses Streiten um Kinder im Sinne beider Vereine sinnvoll lösen zu können?

  • Wenn ich mich in den Kreisen umschaue, dann sind genau diese Vereine erfolgreich, die eine Neugründung bestehend aus 2-3 Altvereinen erfolgreich abgeschlossen haben. Neues Design, modernes Auftreten, keine Altlasten. Ein Verein mit vielen Möglichkeiten, mehreren Standorten und gutem Angebot.

    So sollte es sein und es freut mich, wenn das bei euch ein Erfolgsmodell ist - was sind die Erfolgsfaktoren? Welche Kennziffern spiegeln den Erfolg wieder? Mannschaftszahlen, Mitgliederzahlen, Ligenzugehörigkeit usw.


    In meinem Umkreis machen die neuen Vereine genau die gleichen Fehler wie die alten zuvor auch. Und damit wird aus wenig noch weniger. Und von "gesundschrumpfen" würde ich da auch nicht sprechen.

  • Das leidige Thema Geld. An sich gründet ihr eine SG und könnt / müsst das steuern das in etwa alle Pari die Mitgliedschaften haben. ABER, ich gebe Dir Brief und Siegel wenn der Verein mit bisher mehr Mitgliedern auf einem weniger hat kann auch eine SG scheitern.

  • Welche Kennziffern spiegeln den Erfolg wieder? Mannschaftszahlen, Mitgliederzahlen, Ligenzugehörigkeit usw.

    Sag du es mir?
    Das kann man doch gar nicht verallgemeinern sondern ist eine Frage der Ausrichtung. Der eine Verein will Breitensport fördern, ein anderer Leistungsorientiert arbeiten. Da gibts doch kein richtig oder falsch.
    Allerdings möchten alle Vereine jede Jugend, besser noch jeden Jahrgang besetzen, oder?

    Die beiden Vereine, die ich im Sinn habe, haben beide in der A und B Jugend noch jeden Jahrgang besetzt. Einer hat sogar ne B3.

    Das Konstrukt JSG finde ich seit je her schräg. Unterm Strich ist ein Verein auch immer identitätsstiftend. Zwei oder drei Vereine zusammenzustecken, die meist eine herzhafte Derbyrivalität pflegen, ist ein echtes Unterfangen. Hier sind so viele Befindlichkeiten unter einen Hut zu bekommen von Spielern, Trainern, Jugendleitern und Vereinsvorständen... Das geht ja schon damit los, welcher Verein als erster genannt wird. Und auch im Team wird man "die" und "wir" wohl nur sehr schwer rausbekommen.
    In meinen Augen hilft nur eine neue, gemeinsame Identität.

    Auch wenn man lange Traditionen und Geschichte mag, so muss man doch an vielen Ecken und Enden feststellen, dass das Alte gerne auch als Altbacken wahrgenommen wird. Wer geht denn in den Männergesangsverein Cäcilia 1847 eV. wenn nebenan ein cooler Barber-Chor probt?
    Bei einem Restart haben es auch die aktuell handelnden Akteure in der Hand, einen Ruf zu erarbeiten und müssen sich nicht rumplagen mit Etiketten wie Asi-Verein oder hochnäsig...

    Aber ich verstehe auch vollkommen, wenn man die Gegenposition vertritt.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!