Meine Kids passen sich dem Gegner an đŸ€”

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  • Hallo zusammen,


    ich trainiere eine F-Jugend und mir ist bei meinen Jungs/MÀdels etwas aufgefallen, was ich mir nicht so recht erklÀren kann.


    Gegen starke Gegner spielen sie echt gut: technisch einigermaßen sauber, trauen sich Dribblings, kombinieren ordentlich und haben ein gutes RaumgefĂŒhl. Da sieht man dann wirklich, was in ihnen steckt.


    Wenn es aber gegen schwĂ€chere Gegner geht, die eher unkoordiniert und „wild“ ĂŒber den Platz rennen, passiert genau das Gegenteil:


    Sie passen sich diesem wilden Spielstil an, es kommt viel weniger zu ordentlichen PĂ€ssen oder Dribblings. Das Spiel wirkt dann irgendwie unstrukturiert đŸ€·đŸŒâ€â™‚ïž


    Meine starken Kids glĂ€nzen eher gegen stĂ€rkere oder gleich starke Mannschaften und passen sich den schwachen Gegnern im Spiel an. Da wird’s auf einmal wild und in den Dribblings verhuddeln sie sich. Obwohl sie das viel besser können.


    Bei anderen Vereinen hab ich beobachtet dass manche Kinder gegen schwÀchere Gegner richtig gut sind und auch Dribblings draufhaben. Sie stechen gerade gegen schwache Gegner als Einzelspieler richtig raus. Bei stÀrkeren Gegnern ist das nicht mehr so.



    Hat jemand eine ErklĂ€rung dafĂŒr? Liegt das am Alter, am Kopf, an der Spielform oder vielleicht auch daran, dass die Kinder sich an den „Flow“ des Spiels anpassen?

    Mich wĂŒrde interessieren, ob das jemand kennt und wie ihr damit umgeht.


    Meine Einstellung wÀre erstmal einfach abwarten?

  • Hi, genau das was du beschreibst habe ich bei meinem Team in der E und sogar noch teilweise in der D Jugend erlebt.

    Starker Gegner, wir spielen auch stark halten gut mit und spielen ordentlichen Fussball. Sobald der Gegner schwÀcher ist, spielt unkontrolliert und "wild" passen wir uns dem Spiel und Gegner an, und spielen genau so wild und unkontrolliert, keine Pass Stafetten, kein Zweikampfverhalten, nichts! Wie ausgetauscht und alles verlernt innerhalb einer Woche von Spiel zu Spiel.

    Ich und mein Co. und auch die Eltern wir waren teilweise am verzweifeln und konnten uns dieses "Verhalten" nicht erklĂ€ren. Mehrmals mit den Jungs wĂ€hrend und nach den Spielen gesprochen, warum sie nicht so spielen, wie sie eigentlich können und nicht das umsĂ€tzen was wir besprechen? Das konnten die Jungs dann nicht beantworten und auch selber nicht erklĂ€ren. Wie gesagt es war zwar nicht immer so, aber schon sehr oft und vor allem sehr auffĂ€llig. Wir konnten uns das nicht erklĂ€ren und wie gesagt auch bis zu der D Jugend nicht wirklich abstellen. Wobei in der D waren es deutlich weniger solcher Spiele, zumal es auch die Mannschaften bei uns meistens sehr ausgeglichen waren und keine so große Unterschiede wie noch in der E Jugend. Leider habe ich fĂŒr dich auch kein Tipp oder Ratschlag, außer immer wieder mit dem Team reden und an ihre StĂ€rken appellieren. Viel Kraft und Geduld! :)

  • Warum es so ist, kann ich Dir nicht sagen, aber dass es so ist, kann ich bestĂ€tigen. Man könnte vermuten, es wĂ€re der Kick, der dann fehlt, aber ich glaube, das ist zu kurz gesprungen.

  • Meiner Erfahrung nach ist das nicht nur bei Kindern so.

    Ich kenne das auch aus meiner aktiven Handballer-Zeit. Gegen angeblich ĂŒbermĂ€chtige Gegner haben wir immer gut ausgesehen, ansonsten gabs oft Spiele Not gegen Elend.

    Ich sehe das als Kopfsache: "ach das machen wir doch mit links" und dann lÀuft es eben nicht recht.

  • Ich sehe das wie dschibi . Das ist doch eher der Normalzustand, sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen.


    Das kann als Trainer natĂŒrlich etwas nerven, wenn man möchte, dass das Erlernte auch umgesetzt wird. Ich hatte am Wochenende auch so ein Spiel. Erstes Spiel als 9er Mannschaft, ich wollte das Spiel nutzen, um mal grundsĂ€tzlich Struktur ins Spiel zu bringen. Hat nur mittelmĂ€ĂŸig geklappt. Am Ende bin ich sogar froh darĂŒber. Nicht zweistellig, unterschiedliche TorschĂŒtzen und der Gegner hat auch noch ein Tor geschossen. Alle waren glĂŒcklich, nur ich habe mich im ersten Moment etwas schwer damit getan.

  • Das ist vor allem eine Kopfsache.


    Die Kids merken dann, der Gegner ist leicht und wir können ein paar Schritte weniger spielen, können vielleicht weniger sinnhaft spielen und machen bspw. mehr sinnlose Dribblings oder ĂŒbereifrige und unĂŒberlegte Aktionen.

    Der Gegner ist stark und die Kids wissen, dass sie sich an die Vorgaben des Trainers halten mĂŒssen.


    Das ist auch bei vielen Erwachsenenteams ein zu beobachtendes PhÀnomen.

    Im Erwachsenenfussball kommen noch taktische Aspekte hinzu. Starke Gegner mauern bspw. nicht nur und spielen mehr mit, dadurch gibt es mehr RĂ€ume fĂŒrs eigene Spiel und das ganze Spiel ist flĂŒssiger und schneller, als wenn nur ein Team aktiv mitspielt und das andere Team bspw. nur mit hohen BĂ€llen spielt.