Kombinationsspiel

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  • Hallo!

    Bitte um euren Rat in folgender Sache:

    Ich betreue eine F-Mannschaft mit einigen recht talentierten Spielern. In den Vorbereitungsspielen stellte sich nun heraus, dass der Großteil sehr eigensinnig agiert und nur selten ein gutes Kombinationsspiel aufkommt.

    Im Training habe ich nun mehrere Spiele mit zB "maximal 4 Ballkontakten" durchgeführt, da wird dann richtig Fußball gespielt. Soll ich dies den Kindern auch in den Bewerbsspielen vorschreiben? Ich möchte natürlich andererseits die Kreativität der Kinder nicht einschränken, da ja Eigensinn in manchen Situationen sehr wohl zum Fußball gehört.

    Vielleicht könnt ihr mir aus dieser Zwickmühle helfen und auch ein paar Tipps geben, wie ihr mit dieser Situation umgehen würdets.

    MfG
    Gerri

    Gerri
    ... getrieben von der Leidenschaft, den Kindern Spaß am Fußball zu vermitteln und sie spielerisch weiter zu bringen.

  • ich denke, dass es in der f-jugend recht normal sein dürfte, dass man etwas eigensinnig ist. die kinder müssen erst den teamgeist beigebracht bekommen.

    das system mit den 4 Ballkontakten ist eine gute möglichkeit. aber ich würde auch viel auf kleine spiele setzen, die den teamgeist anregen. da wären sachen wie partnerübungen (eventuell pyramidenbau...is aber vielleicht bei f-jugend gefährlich???) oder staffelspiele angebracht damit die spieler miteinander agieren.

    natürlich musst du auch immer ein auge drauf haben, dass sich in diesen spielformen der teamgeist entwickelt und nich der "egoismus" bestehen bleibt.

    versuche auch bei deinen spielformen gezielt auf partner-,dreier-, oder vierersysteme zurückzugreifen, damit die spieler das miteinander verinnerlichen.

    ein schlichtes 3 gegen 1 (oder 4 zu 2) kann auch schon wunder helfen.

  • Das Unterschied besteht darin, dass man ein Trainingsspiel nicht mit einem Spiel gegen einen realen Gegner vergleichen kann. Beim Trainingsspiel kennen sich die Kinder, sie wissen, wie sie verschiedene Mannschaftskameraden ausspielen oder vom Ball trennen können - bei einem Spiel gegen einen realen Gegner ist das nicht gegeben - und genau dessalb funktioniert das dann nicht so wie im Training, weil der Druck des Gegners ein ganz anderer als im Trainingsspiel ist. Das einzige was da hilft sind mehrere Testspiele außerhalb des Punktspielbetriebs... und in diesen Testspielen kannst du dann natürlich solche Sachen wie "nur 4 Ballkontakte, dann Abspiel" von deinen Kiddies fordern - wers nicht macht, der wird dann eben ausgewechselt.

    Ich schließe mich zudem phyl an: 3gegen1 und später dann 4gegen2 sind das A und O im Kinderfußball.

    Gruß
    Sven

  • Es gibt mehrere Gründe, warum bei der F-Jugend das Zusammenspiel nicht so funktioniert, wie sich das der Trainer vorstellt:
    1) Die Kinder haben noch nicht ein voll entwickeltes Raumsehen.
    2) Einige Kinder sind zu gut. Sie können den Gegner alleine schlagen. Warum sollen sie abgeben, wenn der mitspieler den Ball ev. verliert?
    3) Sie erhalten eine Belohnung für geschossene Tore.
    4) Sie haben nie gelernt im Team zu arbeiten.

    Ich habe folgende massnahmen ergriffen um die obigen Misstände zu beheben:
    1) Das Raumsehen kann man schulen. Ich mache häufig handballspiele. Somit kann man die Technik ausblenden und sich auf das abspielen konzentrieren.
    2) Überflieger sollten in die E-Jugend wechseln. Ansonsten werden sie zuwenig gefordert und ihr talent kann nicht optimal genutz werden. Oder eine regionale Auswahl. Im Training sollten sie oft gegeneinander spielen, um gleichwertige Gegner zu haben und somit abspielen zu müssen.
    3) Lobe als Trainer den Passgeber mehr als den Torschützen. Bei Spielen gegen schwächere gegner sollte kann man seine Stars auch mal zusammennehmen und ihnen den Auftrag geben einem bestimmten schwachen Spieler ein Tor vorzubereiten. Falls dies klappt kann der Trainer eine Belohnung aussetzen. Bei mir das das nun schon mehrere male geklappt. Das stärkt einerseits das Selbsvertrauen des schwächeren und die besseren haben einen risesen Spass daran falls es funktioniert.
    4) Um das Teamdenken zu schulen eigenen sich die von meinen vorrednern genannten Übungen sehr gut. mache Übungen, wo alle aufeinader angewiesen sind und sich sogar helfen könnnen!

  • Vielen Dank für Eure Tipps!

    Habe sie bereits angewandt und ein sehr schönes (Zusammen-) Spiel meiner kleinen Jungs im ersten Bewerbspiel gesehen. Alle sind sehr stolz darauf.

    Noch 1 Frage zu Euren Tipps:

    3:1 oder 4:2: Gibt es sinnvolle, motivationsfördernde (Übungs-) Variationen, dies auch nicht auf ein Tor zu spielen.


    Darüberhinaus habe ich nun auch noch einen Preis ausgesetzt für den, wer dem noch unerfahrensten Spieler (in Wirklichkeit dem schwächsten, den ich vorläufig nur offensiv einsetze) ein Tor vorbereitet ("tödlicher Pass").

    MfG
    Gerri

    ... getrieben von der Leidenschaft, Kindern den Spaß am Fußball zu vermitteln

    Gerri
    ... getrieben von der Leidenschaft, den Kindern Spaß am Fußball zu vermitteln und sie spielerisch weiter zu bringen.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist genau der richtige Ansatz. Ständig 3:1 oder 4:2 zu trainieren ist zwar sinnvoll, aber es trägt nicht zu einem abwechslungsreichen Training bei. Gerade bei den jüngeren Jahrgängen sollte ein Training interessant sein und Spaß machen.
    Biete doch mal Übungen an, die knifflig sind. Das Team hat ein Erfolgserlebnis, wenn die Übung läuft. Auch Wettkämpfe dürfen nicht fehlen. Dies geht gerade mit Passübungen wunderbar.
    Beispiele:

    Das Leistungsvermögen Deiner Kids kannst Du besser einschätzen. Wandle die Übungen eventuell leicht ab.

    Warm Up:
    Zopfflechten- Wenn das läuft = Erfolgserlebnis

    Ohne Tor:
    Tempopass
    Tempopass am Kreis
    Dreierpass
    Pass in den Lauf
    Kuzpasskombi

    Mit Tor:
    Kombiübung
    Überzahlspiel
    3:2 Topübung, wenn sie erstmal läuft


  • Bei mir ist das gleiche Problem und das was ich trainiere ist das 3:2 verhalten, also das Spielen 3 Stürmer und 2 Verteidiger. Ein 4:2 bietet sich auch, der vierte Spieler bleibt aber hinten ihm wird der Ball dann von den Angreifer abgelegt also nach hinten zurückgepasst, wobei der 4 Spieler bei den Angriffsbemühungen erstmal sich passiv verhält und erst dann tätig wird wenn der Rückpass erfolgt. Entweder schießt er auf das Tor oder er passt nochmals. Es gibt aber noch einige andere sachen um die Kinder zu schulen, das wichtigste ist den Kindern klr zu machen das sie in einem Team spielen und zusammenspielen müssen um erfolgreich zu sein.