Unterschiedliche Altersgruppen gleichzeitig trainieren oder ältere Jugendliche als Trainer einsetzen

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  • Hallo, welche Erfahrung habt Ihr:
    Unterschiedliche Altersgruppen gleichzeitig trainieren, wie z.B. beim Torwartraining usw...


    Welche Erfahrungen hab Ihr ältere Jugendliche als "Trainer / Betreuer" einzusetzen.
    Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, es bring Ruhe in das Training. Es sind Vorbilder wo der Altersunterschied nicht zu hoch ist.

    Dürfen bei euch unterschiedlichen Altersklassen in der Umkleide sein, in machen Vereinen ist auch dies schon verboten.


    DANKE

  • Bei uns im "Trainerstab" für eine E-Jugend sind zwei A-Jugendliche und ein C-Jugendlicher.


    Die Kinder sehen in ihnen - im Vergleich zu den Ü40-Trainern - deutlich mehr einen großen Freund als einen Trainer. Die Kinder finden das echt spitze.



    Zum Thema Umkleidekabine: im Training nutzen wir sie nur zum Schuhe wechseln. Da dürfte es keine Probleme geben.

    Bei Spielen ist es so, dass außer den Kindern und Trainern niemand Zutritt hat. Das war für einige Eltern schon eine Herausforderung zu akzeptieren, dass 10-Jährige sich alleine umziehen können sollten...

    Nach dem Spiel haben die Kinder 15 Minuten die Kabine komplett für sich alleine, damit sie duschen können. Da kommen auch keine Trainer rein.


    Wir haben sowohl Jungs, als auch Mädchen. Die trennen wir bei Heimspielen. Bei Auswärtsspielen ist das nicht immer möglich, dann bekommen die Mädchen die Kabine zuerst und erst dann dürfen die Jungs.


    Das sind aber Regeln, die wir nur im Team haben.


    Ansonsten haben wir keine Regeln.

  • Unterschiedliche Altersgruppen bei Torwarttraining finde ich kein Problem.

    Beim Training von Spielern finde ich es schwieriger, aber eher aus Sicht der jeweiligen Spielstärke als vom Alter. Ich finde es persönlich sehr schwer, wenn die Leistungsunterschiede sehr groß sind, ein vernünftiges Training zu machen.


    Ich trainiere nur Jungs zwischen 10-12 Jahre. Beim Thema Duschen: Wir Trainer gucken immer ab und zu mal in die Kabine, um kurz nach dem rechten zu gucken und die Trödler etwas anzutreiben. Es wäre besser, wenn man gar nicht reingeht, aber bei unseren sehr wilden Jungs stand schon mal die komplette Dusche unter Wasser oder sie duschen stundenlang und wir Trainer wollen auch irgendwann nach Hause.


    Jugendtrainer finde ich persönlich immer sehr gut, weil sie näher an den Kids sind. Allerdings hatten wir es im Verein auch, dass sie mit den Eltern Probleme bekommen.

    Die Eltern werden halt immer komplizierter, damit kommen Jugendliche nicht so gut zurecht.

    Optimal finde ich daher eine Mischung aus jungen Trainern und mindestens einem Erwachsenen Trainer/Betreuer.

  • Unsere Kinder und Jugendliche treffen sich auch oft, außerhalb der Trainingszeiten auf dem Sportplatz. Wir bieten auch ab so D bis A Jugend, gemischte Trainings an. Es kommen dann die Spieler wo wollen und dann ist die Disziplin hoch. Dort wird dann auch gemeinsam geduscht!

    Da wir schon ab der F Jugend mit dem Duschen anfangen ist es kein Problem. Wir sind eher ländlich, ein Ort mit 13.000 Einwohner.

  • Beim Torwarttraining bin ich der Meinung, das keine Mannschaft dazwischen sein sollte.

    Kurze Erklärung: A/B zusammen, geht. B/C zusammen, geht. C/A geht nicht.

    Da wäre für mich persönlich einfach der Unterschied zu groß.


    Beim Duschen ist es so das wir den Jungs das empfehlen, aber nicht vorschreiben.

    Also wer möchte, der kann.

  • Aktuell habe ich die einzige Mädchenmannschaft bei uns im Verein, da wir vor einem Jahr mit einem Wiederbelebungsversuch des Mädchenfußballs gestartet sind. Wir haben übergreifend von D - B Mädchen dabei. War aber nur zu Anfang kein Problem, mit der Entwicklung der Mannschaft stößt das 'alle gemeinsam mitmachen lassen' an seine Grenzen. Auf Dauer macht das nur Sinn, wenn in der Körperlichkeit einigermaßen Gleichstand herrscht. Technische Unterschiede lassen sich mit der Trainingsgestaltung austarieren, aber wenn Spieler körperlich so gar nicht mithalten können wird es eng bei gemensamen Spielformen.

  • Duschen: in meiner Mannschaft kein Problem, meine Jungs wollen nicht gemeinsam duschen. Hat seine Vorteile (geht schneller, kein Dreck in der Dusche) und Nachteile (Geruch bei der Heimfahrt von den Auswärtsspielen). Man kann da anscheinend sowieso zwei Lager bilden: die Mannschaften, die nie duschen, und die, die immer duschen.


    Unterschiedliche Altersgruppen sind problematisch, jedenfalls bis zur C-Jugend, da einfach die Körpergröße und das Können extrem unterschiedlich sind. In meiner C sind die Jungs teilweise schon 1,90 Meter groß. Die sind zwei Köpfe größer als die der D.


    Ältere Jugendliche haben wir nicht als Co-Trainer.

  • Beim Torwarttraining bin ich der Meinung, das keine Mannschaft dazwischen sein sollte.

    Kurze Erklärung: A/B zusammen, geht. B/C zusammen, geht. C/A geht nicht.

    Da wäre für mich persönlich einfach der Unterschied zu groß.

    Bei den Jungen gebe ich dir weitgehend recht. Allerdings besteht auch da die Kunst des Torwarttrainers darin, je nach Leistungspotenzial allen Teilnehmern entlang regelmäßiger Erfolgserlebnisse durch individuell angepaßte Schwierigkeitsgrade und Korrekturhilfen zu fördern.


    Bei den Mädchen kann man durchaus C- , B- und A-Juniorinnen zusammen in Kleingruppen TW-Training geben. Denn weil die Mädchen früher als Jungen in die Pubertät kommen, sind manche bereits mit 14 Jahren ausgewachsen. Der Unterschied besteht aufgrund des Altersunterschieds jedoch insbesondere in den unterschiedlichen Lebenserfahrungen. D.h. es braucht eine individuell angepaßte Kommunikation. Denn das Üben bringt ja nur dann etwas, wenn sie es auch hinreichend verstehen, sodass sie das Erlernte im Wettkampf selbständig anwenden können.


    Eine weitere Besonderheit zwischen Jungen und Mädchen ist die fehlende Selbsteinschätzung des Leistungspotenzials. Während man bei den Jungen vor einer neuen Übung mit einem höheren Schwierigkeitsgrad so gut wie nie "kann ich nicht" hört, hab ich soetws sogar im Zusammenhang mit weiblichen Nachwuchskeepern in Erinnerung, die es später bis in die obersten Ligen geschafft haben.


    Gemeinsam ist wohl, dass es bei Jungen und Mädchen ein intensives Vertrauensverhältnis geben muß, was schon deshalb eine Herausforderung ist, weil jede/r anders ist und deshalb anders lernt. D.h. für mich als Trainer: bevor sie etwas von mir lernen können, lerne ich erst einmal sehr viel von ihnen. Denn gerade Mädchen trauen ist oft nicht gleich etwas zu sagen. Aber auch bei den Jungen gibt es Introvertierte. Stimmen Sender und Empfänger im Kommunikationskanal weitgehend überein, dann können rasche Fortschritte erzielt werden. Mit wachsendem Selbstvertrauen traut man sich auch an schwierigere Aufgaben heran, wobei die Aufgabe des TW-Trainers dabei sehr bescheiden ist. Denn wir helfen nur dort, wo die TW-Schüler allein noch nicht weiter kommen.