Umgang mit Bambinis

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  • Hallo liebe Trainergemeinde,


    ich trainiere seit dieser Saison die Bambinis in meinem Wohnort (nebenher noch aktiver Fußballer eines anderen Vereins). In meiner Mannschaft habe ich Stand heute 18 Kinder, bei denen der Großteil regelmäßig kommt (außer sie sind erkältet, was ja in der Jahreszeit üblich ist). Wir haben bisher auch zwei Spieltage bestritten und die Kinder hatten immer ihren Spaß.


    Aufgrund der Vielzahl der Kinder kann ich gezwungenermaßen "nur" maximal 6 Kinder pro Mannschaft (zwei gemeldete Mannschaften) mitnehmen. Ich habe es bisher so praktiziert, dass ich die erkälteten Kinder am Wochenende zuhause gelassen habe und dafür beim nächsten Spieltag definitiv mitnehmen werde. Das wird vor der "Bekanntgabe" der Teameinteilung donnerstags vorab mit den einzelnen Eltern kommuniziert und auch begründet, warum ich ihr Kind nicht mitnehmen kann (Bsp.: Kind XY soll sich über das Wochenende lieber nochmal auskurieren, damit er putzmunter wieder im Training durchstarten kann).


    Team I besteht überwiegend aus den älteren Jahrgängen, die bereits mindestens ein Jahr auf dem Buckel haben und Team II aus den jüngeren Jahrgängen, die teilweise zum ersten Mal mit Vereinsfußball in Berührung kommen oder körperlich im Verhältnis zu älteren Kindern nicht ganz so mithalten können, damit ihnen der Spaß am Kicken nicht gleich vergeht.


    Bei den Spieltagen kriegen sie meistens mehr Gegentore als der Gegner (Das Wort "Verlieren" ist bei mir tabu") und nun haben mich ein, zwei Spieler gefragt, warum die Anderen so gut sind. Meine Antwort ist meistens, dass die Anderen sicherlich schon länger trainiert haben und wir von Training zu Training immer besser werden und dass sie doch bestimmt trotzdem Spaß haben, was bejaht wurde.


    Von den Eltern bekomme ich nur zu hören, dass sie letzte Saison viel schlechter waren und ihre Kinder Fortschritte machen (in meinem Wortschatz gibt es bei meinen Kiddies kein "gut" und "schlecht").


    Da ich sozusagen auch ein Bambini bin, wollte ich mal nachfragen, ob diese Methoden, die ich praktiziere in Ordnung sind oder ihr für mich noch hilfreiche Tipps hättet :)

  • Ich hab mich davon verabschiedet nicht verlieren oder gewinnen zu sagen. Kinder sind nicht blöd. Jeder 3 jährige kann sich ärgern wenn er im Memory verliert und Bambinis zählen tore mit und wissen genau wann sie ein Spiel gewonnen oder verloren haben.


    Die Frage ist nur wie man damit umgeht und dass es als Bambinitrainer standard sein sollte dass alle gleich viel spielen und man nicht "alles für den Sieg tut". Ich sag durchaus nach dem Spiel "die waren besser und/oder älter/größer" und fertig. Das sollte direkt nach dem Spiel wieder gelöscht werden sowohl beim Trainer als auch bei den Kindern.


    Du kannst dich übrigens mal mit den offiziellen Regeln für Bambinis und F-Jugend ab 2024 beschäftigen. Da gibts es sogar ein Aufstiegs und Abstiegssystem bei den Spielfesten.

  • Da gibts es sogar ein Aufstiegs und Abstiegssystem bei den Spielfesten.

    Das hört sich ein wenig zu krass an. Die Kinder, die in schwächeren Teams spielen, spielen dank des Systems dann bald gegen welche, die ähnlich stark sind. Das ist der Hintergrund. Also ich würde den Kindern nicht sagen, "wenn ihr verliert, steigen ihr eins ab." Das ist auch nicht die Intention dahinter, daher würde ich das auch nicht als Argument gelten lassen. Aber klar, die Kinder wissen meistens, ob sie gewonnen haben oder nicht.

  • Die Frage ist nur wie man damit umgeht und dass es als Bambinitrainer standard sein sollte dass alle gleich viel spielen und man nicht "alles für den Sieg tut". Ich sag durchaus nach dem Spiel "die waren besser und/oder älter/größer" und fertig. Das sollte direkt nach dem Spiel wieder gelöscht werden sowohl beim Trainer als auch bei den Kindern.

    Auch hier würde ich sagen: es kommt drauf an.


    Bambinis haben eine Alterspanne von vier bis sechs, also Kindergartenkinder bis Erstklässler. Das ist ein recht großer, kognitiver Unterschied, gerade die Einschulung ist ja ein Entwicklungsbooster.


    Ich hatte kürzlich ein Spiel mit 2017ern, dass wir 7:2 verloren haben.
    Kind: "Haben wir gewonnen?"
    Ich: "nein aber wir haben zwei Tore geschafft"

    Kind: "Yeah!"


    Einzelne sind hier sicher schon weiter und ja, Kinder sollen und müssen gewinnen und verlieren lernen. Aber bei manchen dauert dieser Prozess halt wirklich lange. Und Kinder im Alter von vier oder fünf sind hier erst noch am Anfang. Erstklässler hingegen kann man hier schon etwas fordern.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Da gibts es sogar ein Aufstiegs und Abstiegssystem bei den Spielfesten.

    Das hört sich ein wenig zu krass an. Die Kinder, die in schwächeren Teams spielen, spielen dank des Systems dann bald gegen welche, die ähnlich stark sind. Das ist der Hintergrund. Also ich würde den Kindern nicht sagen, "wenn ihr verliert, steigen ihr eins ab." Das ist auch nicht die Intention dahinter, daher würde ich das auch nicht als Argument gelten lassen. Aber klar, die Kinder wissen meistens, ob sie gewonnen haben oder nicht.

    Das muss man den Kindern auch nicht sagen, das werden sie schnell selbst von alleine merken warum die einen ein feld hoch und die anderen ein feld runter müssen. Hintergrund ist übrigens dass Kinder auch die Gefühle Verlieren und Gewinnen kennen lernen (Steht so in der DFB-Broschüre)

  • Kommt nicht nur auf der Alter an sondern auch auf die Kinder. Manchen ist es völlig Wurst, andere können dir nach einem Spiel sagen wer wieviele Tore geschossen hat (bei mir ein 2018er übrigens).


    Ich finde halt viel wichtiger dass die Trainer Kids nicht anbrüllen oder zur Sau machen wenn sie verlieren (alles schon auf Spielfesten erlebt) und dass ALLE Kinder die gleiche Spielzeit bekommen.

  • ich betreue eine G-Jugend mit 40 Kinder die regelmässig kommen. Wo 25 davon wirklich jede Woche da sind.

    Unterteilt sind die Kinder in 2 Trainigsgruppen. 1. Trainingsgruppe sind 12x 2016er +5x 2017er, die mind. 1 Jahr schon im Training mitmachen.

    Pro Gruppe sind zwischen 12 und 18 Kinder da


    Die andere Gruppe sind Großteil 17er,einige 18er.


    Wettkampf kann auch Druck bedeuten. Und ich hab für mich entschieden dass die 17er in der 2 Gruppe erst in der Rückrunde an spielfesten teilnehmen. Erstmal das Spiel und Regeln langsam kennenlernen. Der Spass ist im Training schon hoch genug was Wettkämpfe betrifft wenn man Kinder aus den gleichen Kindergärten gegen Kinder aus einem anderen Kindergarten spielen lässt. Es wird noch jahrelang Wettkämpfe geben und es werden von Jahr zu Jahr mehr. Warum jetzt schon beginnen?

    Das habe ich auch mit den 17er Eltern so kommuniziert. Und die meisten fanden das auch gut.