Warum tun Vereine das den Kindern an?

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  • Du hast oben erwähnt, dass deine Tochter in Hessen spielt. Dort ist es durchaus erlaubt, dass Mädels auch in der B noch bei Jungs spielen. Sie dürfen dort jedoch nur noch Altersklassengerecht spielen, also nicht mehr das eine Jahr älter sein und es ist die Zustimmung der Erziehungsberechtigten erforderlich (die Zustimmung braucht man aber auch schon in der C)

    Der Verein liegt in Hessen, spielt aber im Badischen Fußballverband. Dort dürfen in der B nur noch Mädchen spielen, die in der Auswahl spielen.

  • Kann man sich mit einzelnen Mannschaften eines Vereins einer JSG anschließen? Also ich meine, dass man sich mit der B der JSG anschließen kann, mit der C aber nicht, wusste ich schon. Aber die D1 und D2 bleiben bei dem bisherigen Verein und die D3 schließt sich einer JSG an? Den Sinn verstehe ich nicht so ganz. Ist der Sinn einer JSG nicht, dass Vereine weiterhin Jugendmannschaften melden können, auch wenn sie alleine zu wenig Kinder in diesem Jahrgang haben? Euer Verein scheint dann doch aber jede Menge Kinder im D-Junioren-Jahrgang zu haben.


    Ok, "melden" war evtl. das falsche Wort. Letztes Jahr wurde die D1 dieses Vereins Meister in der Kreisliga. Allerdings waren alle Spieler ohne Ausnahme Jahrgang 2007, d.h. alle sind in die C hochgegangen und die jetzige D1 ist eine komplett andere Mannschaft. Was nützt mir der Aufstieg einer Mannschaft, wenn in der nächsthöheren Liga dann aber komplett andere Kinder spielen? Wenn ich sehe, dass meine Mannschaft dieses Niveau nicht schafft, dann verzichte ich doch auf diesen Aufstieg, oder nicht?


    Ist das eine Mädchenmannschaft oder spielen diese 3 Mädchen in einer Jungsmannschaft. Wenn es eine Jungsmannschaft ist, dann dürfen diese Mädchen doch in der B-Jugend sowieso nicht mehr dort spielen. Also zumindest ist das in beiden Verbänden in denen meine Tochter spielt so.

    Das ist eine Jungenmannschaft. Wir sprechen hier über Mädchen aus dem Dunstkreis der Jahrgangs-Nationalmannschaften, die bekommen jede Ausnahmegenehmigung auch für die B-Jugend. Die leben im Fußball-Internat und sind ihren Mannschaftskameraden technisch, taktisch und vom Spielverständnis her weit überlegen.

    Von Außen gesehen empfinde ich diese Mädels als große Bereicherung und als Ansporn für die Jungs. Männliche Fußballer dieser Qualität werden die nie als Mitspieler haben und gerade deshalb empfinde ich es als sehr schade, dass es absehbar ist wann die Mädels nicht mehr mithalten werden können.

  • Im hiesigen Verband (FVM) dürfen Mädchen bis zur B- Jugend mit den Jungs spielen, wenn sie es denn wollen und die Eltern dem zustimmen.


    Was das absehbare Nicht-mehr-mithalten - Können angeht: Das ist letztlich eine Frage der Qualität. Diese stellt sich aber gar nicht, wenn Einsätze in der A- Jugend von Verbandsseite per Definition nicht möglich sind. Entsprechend sortieren auch Trainer Mädchen schon vorher aus.


    Ein Blick in die Niederlande ist hilfreich: Dort ist es seit Kurzem Frauen erlaubt, auch in 1. Herrenmannschaften zu spielen.


    Es gibt hier bei benachbarten Vereinen durchaus einige Mädchen, denen ich es ohne Weiteres zutrauen würde, später auf Kreisebene (B oder C) bei den Herren zu spielen. Aber Trainer (O- Ton: Mit Frauen rede ich nicht über Fußball) und auch Spieler wollen das oft gar nicht. Vielleicht stören Frauen beim Saufen nach dem sonntäglichen Grottenkick.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Ja natürlich ist das eine Frage der Qualität, wie ich bereits geschrieben habe, steht die sportliche Qualität der fraglichen Mädels hier nicht in Frage.

    Wir reden aktuell von einer C-Jugend die in der Landesliga als Aufsteiger aktuell oben mitspielt, wenn wir dieses Niveau mal in die A-Jugend hochschieben dürfte es rein körperlich auch für die besten Mädels sehr schwierig werden.


    Und im Herrenbereich sehe ich das noch kritischer. Welches Interesse sollte eine fußballerisch weit überlegene Frau haben, sich Sonntags in Kreisliga B oder C auf den Platz zu stellen? Da suche ich mir doch eher eine ordentlich Damenmannschaft in der die fußballerische Qualität höher ist, oder?

  • Die Gründe der betreffenden Spielerinnen seien mal dahingestellt. Es mögen geographische Gründe sein, daß aus beruflichen Gründen der Weg zu einem gutklassigen Frauenverein zu weit ist, weil es halt nicht so viele Frauenmannschaften gibt. Oder sie hat schon immer mit den betreffenden Herren in der Jugend gespielt und kann tatsächlich mithalten und will nicht wechseln. Was weiß ich. Normalerweise versuchen die Verbände da gezielt einen Riegel vorzuschieben, damit sich diese Frage gar nicht stellt.


    Manchmal ergeben sich Lücken im Regelwerk... Und so kommt es, daß eine Frau irgendwo im Sauerland für die 2. Herrenmannschaft aufläuft, weil der Verband vergessen hat, das zu *verbieten*.

    Das ist genau der Punkt. Verbieten. Wenn Frauen so unterlegen sind, braucht man da nichts verbieten, dann regelt sich das bedingt durch Leistungsstärke von selbst, wo eine Frau spielen möchte.


    In den Niederlanden dürfen Frauen sowieso schon seit einigen Jahren bis zum 19. Lebensjahr bei den Herren spielen. Inzwischen dürfen sie im Rahmen eines Pilotprojektes (namentlich Ellen Fokkema) auch darüber hinaus bei den Herren spielen.


    Bei den Jugendmannschaften, die ich trainiert habe, empfand ich Mädchen im Team immer als Bereicherung, wovon alle profitiert haben. Die Mädels bezüglich Tempo, Aktionsschnelligkeit und Zweikampfverhalten, die Jungs bezüglich des Benehmens auf dem Platz und ihrem Verhalten und ihrer Einstellung Frauen gegenüber. Das betrifft besonders die Machos mit Migrationshintergrund.

    Generell haben beide Geschlechter gerade in der Pubertät im Umgang miteinander profitiert.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Es ist doch aber auch inzwischen größtenteils selbstverständlich, dass die Mädchen in Jungsmannschaften akzeptiert werden, sowohl von Trainern als auch von den Mitspielern. Meine Tochter wurde in beiden Jungsmannschaften in denen sie bisher spielte voll und ganz akzeptiert und ich sehe das auch in Gegnermannschaften, in denen Mädchen spielen. Wir haben diesbezüglich bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht.


    Ob sie von Mitspielern akzeptiert werden hängt meiner Meinung nach davon ab wie leistungsstark die Mannschaft ist. Ist es eine leistungsstarke Mannschaft, muss das Mädchen schon fast mit den besten der Mannschaft mithalten können um akzeptiert zu werden. Aber in einer Dorfmannschaft in der Kreisklasse habe ich da bisher noch nicht mitbekommen, dass es Probleme gab. Ein großer Vorteil hat das Mädchen, wenn es die Jungs der Mannschaft auch schon aus dem privaten Umfeld kennt, also Schule, andere Hobbies usw.


    Aber ich merke grad, dass wir etwas vom eigentlichen Thema abschweifen........................ ;)

  • Meiner Meinung nach sollten Vereine besonders im Jugendbereich darauf achten, dass die Kinder in der Liga spielen, die ihr Leistungsniveau am besten widerspiegelt.

    Was bringt einem Verein Prestige durch Anmeldungen in hochklassigen Ligen, wenn die Kinder dadurch den Spaß am Sport verlieren, weil sie in ihrer Liga chancenlos sind?