Von wegen gleiche Chancen für Mädchen und Jungs im Fussball. Wenn gespart wird , oft zuerst bei den Mädchen/Frauen.

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  • Die Frauenmannschaften und U17 Juniorinnen des 1. FC Mönchengladbach sollen nicht mehr für den Spielbetrieb der kommenden Saison 2020/2021 gemeldet werden.

    Handfester Skandal beim 1. FC Mönchengladbach! Der Vorstand des ältesten noch bestehenden Fußballvereins im Westdeutschen Fußballverband, hat sich entschieden die Mannschaften der 1. und 2. Frauenmannschaft sowie die U17-Juniorinnen nicht mehr für den Spielbetrieb der kommenden Saison 2020/2021 zu melden. Darüber informierten der neue Geschäftsführer Eric Joereßen und der neue sportliche Leiter Chrisostomos Thissiadis am vergangenen Freitag. Als Begründung teilten die beiden Vertreter mit, dass Aufgrund des Corona bedingten Aufstieges der 1. Herrenmannschaft in die Oberliga es am Wochenende keinen Platz mehr für den Spielbetrieb dieser Mannschaften gäbe.

    Doch eins nach dem anderen:

    Die 1. Frauenmannschaft befindet sich zurzeit punktgleich mit dem Spitzenreiter MSV Duisburg II auf dem zweiten Tabellenplatz der Niederrheinliga und war auf gutem Kurs in Richtung dritthöchster Spielklasse. Doch der Corona-Lockdown sorgt dafür, dass die Spielzeit nicht mehr fortgesetzt wird. Während das Trainerteam bereits die Planungen für die neue Saison in Angriff genommen hat und die Spielerinnen sich in ihrer wohlverdienten Sommerpause fit halten wurde der Trainingsplan des Vereins ohne Abstimmung mit den Frauen und Mädchen umgeworfen.

    „Dieser neue Trainingsplan wurde ohne irgendeine Rücksprache mit unserer Abteilung oder irgendeiner unserer Mannschaften erstellt. Unsere Wünsche/Sorgen/Nöte oder Bedürfnisse sowie Probleme von arbeitenden oder studierenden Spielerinnen wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Für mich absolut nicht nachvollziehbar, wieso man aus dem ganzen Prozess ausgeschlossen wird.“ sagt Trainer Christian Brüsseler.

    Ab diesen Zeitpunkt fanden Gespräche statt um doch noch eine Kompromisslösung zu finden, mit denen alle hätten Leben können.

    Doch beim zweiten Treffen, dass sich eigentlich wieder mit dem Trainingsplan beschäftigen sollte kam es zum Skandal. Geschäftsführer Eric Joereßen und der neue sportliche Leiter Chrisostomos Thissiadis teilten mit, dass die Frauenmannschaften und U17 Juniorinnen des 1. FC Mönchengladbach nicht mehr für den Spielbetrieb der kommenden Saison 2020/2021 gemeldet werden. Als Begründung teilten beide mit, dass am Wochenende nicht genügend Spielflächen zur Verfügung stehen um alle Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen.

    „Das ist für uns alle extrem nervenaufreibend. Uns wird der Boden unter den Füßen weggerissen und das aus unerklärlichen Gründen. Es stehen ausreichend Spielflächen zur Verfügung und diese Maßnahmen richten sich ausschließlich gegen Mannschaften der Frauen und Mädchenabteilung! Wieso wird denn keine Herrenmannschaft abgemeldet? Der Verein hatte in der Vergangenheit schon mehr Mannschaften!“ Sagt Brüsseler.

    Klar ist: Sollte dieser Plan durchgesetzt werden würden drei der sechs bisher gemeldeten Frauen und Mädchenmannschaften nicht mehr spielen und die jungen Kickerinnen des 1. FC Mönchengladbachs hätten ab der U15 Juniorinnenmannschaft keine Zukunft mehr im Verein.

  • Hatte der HSV auch mit seiner Frauenmannschaft gemacht .
    Natürlich gibt es da noch keine Gleichbehandlung .

    Da gibt es noch einige andere Beispiele .

  • Beim HSV kann ich es sogar nachvollziehen, den Fall von Spieler-papa empfinde ich auch als Unding

    Finde das HSV Beispiel ist etwas schwierig. Frauenfußball war ein Zuschussgeschäft bei denen. Es wurde aber weiterhin Fußball ermöglicht. Wäre finde ich ganz schön gewesen, wenn man das in der HV zur Abstimmung gestellt hätte und die Mitglieder hätten entscheiden können.

  • Ich bin Trainer einer Damenmannschaft (Dorf-SG, 1. Damen Bezirksliga u. 2. Damen Kreisklasse) und seit langem im weiblichen Zweig des Fußballs tätig von E-Juniorinnen bis rauf zu den Damen. Von daher ist mir die Geringschätzung, die dem Damen- und Mädchenfußball entgegen gebracht wird, sehr bekannt. Ist meiner Meinung nach hauptsächlich ein kulturelles Ding, da wird von vielen der Fußball als letztes Refugium der Männlichkeit verteidigt, wo Frauen und Mädchen als Aktive nichts zu suchen haben (.......ist doch kein richtiger Fußball......)


    Aber selbst als Damentrainer kann ich verstehen, dass sich zu hochklassiger und damit auch finanziell aufwändiger Damenfußball für die Vereine einfach nicht rentiert. Dafür ist das Zuschauerinteresse und damit die Möglichkeit, das Einnahmen und Sponsoren generiert werden, einfach zu gering. Warum auch immer, es ist müßig darüber nachzudenken. Es gibt ja auch Länder wo Damenfußball stärker nachgefragt wird, aber hier ist es z.Zt. nunmal so.


    Der o.g. Verein sollte sich schämen. Eine Entscheidung, nicht weiter hochklassig spielen zu wollen, weil es zu sehr ins Geld geht (das dürfte der wahre Grund der Abmeldung sein), ist ja eine Sache. Aber gleich auch die 2. Damen mitabzumelden und die U 17 ist m.E. wirklich ein Skandal. Jedem Vereinsmitglied, auch den weiblichen, sollte die Möglichkeit der Ausübung ihres Sports geboten werden. Welche Aufgabe hat ein gemeinnütziger Verein denn sonst ?


  • NEUIGKEIT ZUR PETITION


    Update und Schließung der Petition „Stoppen sie die Verletzung der Frauenrechte im Fußball!“

    Christian BrüsselerKrefeld, Deutschland

    3. JULI 2020 —

    Liebe Unterstützerinnen, Liebe Unterstützer,

    Es ist uns, der gesamten Frauen und Mädchenabteilung des (ehemals) 1. FC Mönchengladbach, eine Herzensangelegenheit uns heute an sie mit einem Update zur Petition „Stoppen sie die Verletzung der Frauenrechte im Fußball!“ zu wenden.

    Die Ausgangssituation am vergangenen Montag war für uns alle extrem nervenaufreibend und sehr enttäuschend. Aus für uns immer noch nicht nachvollziehbaren Gründen hat sich der Vereinsvorstand des 1. FC Mönchengladbach 1894 e.V. dazu entschieden die Mannschaften der 1. und 2. Frauen- sowie die U17-Juniorinnenmannschaft nicht für den Spielbetrieb der Saison 2020/2021 zu melden. Die Information darüber erhielten wir knapp vor Ende der Meldefrist beim Fußballverband Niederrhein, dem Dachverband, der den Spielbetrieb des Amateurfußballs in der Region organisiert. Neben dieser, für uns, katastrophalen Nachricht stellte uns die kurzfristige Entscheidung vor enorme Zeitliche Probleme. Die Entscheidung darüber, wie es mit dem Frauen- und Mädchenfußball in unserem Verein weitergeht wurde leider ohne vorherige Gespräche mit uns getroffen, was später auch durch den Vorstand gegenüber den Medien bestätigt wurde.

    Aus dieser Situation heraus haben wir uns dazu entschieden eine Petition zu starten, die uns dabei hilft, eine Stimme zu bekommen, damit die Verantwortlichen mit uns in den Dialog treten und nach Lösungen suchen um die Abmeldung der drei Mannschaften zu verhindern.

    Seit Beginn der Petition haben Sie sich und knapp 20.689 weitere Menschen dazu entschieden uns mit ihrer Unterschrift zu unterstützen! Dies hat für eine enorme Aufmerksamkeit der Medien, der Politik und dem öffentlichen Leben gesorgt und führte dazu, dass sich der Präsident des Fußballverbandes Niederrhein und Vizepräsident des Deutschen Fußball Bundes bereit erklärte zu vermitteln.

    Dieses Vermittlungsgespräch fand am 26.06.2020 statt an dem wir leider nicht anwesend sein durften. Am Ende blieb alles beim Alten, denn der Vorstand hält weiterhin an der Entscheidung fest uns nicht für den kommenden Spielbetrieb zu melden.

    Während der ganzen Zeit durften wir eine enorme Solidarisierung spüren, die uns Energie und Kraft gegeben hat, diese Situation zu überstehen. Unser Wunsch war es, als Teil des 1. FC Mönchengladbach weiter um sportliche Erfolge auf dem Platz zu kämpfen. Dies wird leider nicht mehr möglich sein.

    „Warum fällt man? Damit man lernt wieder aufzustehen!“

    Getreu dem Zitat und dem sportlichen Leitbild, was wir unseren Frauen und Mädchen auf und neben dem Platz immer mit auf den Weg gegeben haben, wollen wir den Blick nach vorne richten und die Situation als Chance für etwas Neues sehen!

    Gemeinsam mit den 130 Mitgliedern unserer Abteilung haben wir uns nun dazu entschieden einen neuen Verein zu gründen. Das Gründungsprotokoll wurde hierfür am Montag 29.06.2020 durchgeführt und der Vereinsname Fußballverein Mönchengladbach 2020 e.V., Kurzform FV Mönchengladbach 2020 e.V. mit den Vereinsfarben Blau-Weiß samt Unterlagen beim Amtsgericht Mönchengladbach und dem Fußballverband Niederrhein eingereicht.

    „Das ist wahnsinnig spannend aber Leichter gesagt als getan!“

    Wer kann schon von sich behaupten, dass er bei einer Vereinsgründung, wie man sie eigentlich, nur von vor mehr als 100 Jahren kennt, dabei war?

    Unser Ziel ist es, einen Verein zu gründen und zu führen, der transparent agiert und neben den sportlich-leistungsorientierten Zielen, die Gleichberechtigung und enge Verzahnung des Frauen und Herrenfußballs, als höchstes Gut versteht. Der Hintergrund, aus dem dieser neue Verein entstanden ist wird dabei immer unser Leitbild bestimmen. Aus diesem Grund finden sie auch kein weiteres „F“ im Vereinsnamen.

    Sie können sich aber sicher vorstellen, dass die Herausforderungen für uns gerade enorm sind, denn wir starten mit allem bei null! Wir haben kein Trainingsmaterial, keine Trikots, keine persönliche Ausrüstung, kein Trainingsgelände und kein Geld auf dem Konto.

    Dennoch ist unser Blick nach vorne gerichtet, weil Sie und jeder weitere der 20.689 Menschen, die unsere Petition unterschrieben haben, uns Kraft geben! Dafür möchten wir uns nun als FV Mönchengladbach 2020 e.V. von ganzem Herzen bei ihnen bedanken!

    Ihr

    Christian Brüsseler und das gesamte Team des FV Mönchengladbach 2020 e.V.

  • Ich wünsche dem neuen Verein jedenfalls ganz viel Erfolg. Wäre toll wenn sie ihre Lizenz behalten könnten und nicht ganz unten wieder anfangen müssten. Wäre für die anderen Mannschaften ja auch recht blöd.