E 1 - Jugend

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  • Zur Herbstrunde übernahm ich eine E1 Jugend die komplett neu gestaltet wurde und noch nie so zusammen gespeilt hatte. Von den 10 Spielern sind dazu noch 5 Ersteinsteiger dabei. Ich übernahm das Training nach dem 3. Spieltag der Runde nach dem der Betreuer aufgegeben hatte . Bis dahin gabs in den Gruppenspeilen deutliche Klatschen (im schnitt 5 - 10 Tore) ohne das selbst getroffen wurde. Nach dem Ende der Herbstrunde hatten wir ein Unentschieden der Rest waren Niederlagen. Diese allerdings alle sehr knapp 0:1 2:3 usw.. das höchste war ein 1:4. Nun nach der Winterpause steht die neue Runde an und die Vorbereitung mit 3 Spielen zugegeben gegen stärkere Gegner endeten 0:8 1:9 und 0:3. Dies beunruhigt mich auch nicht wirklich da ich die Gegner einschtzen zu weiss.
    Nun meine Frage :
    Ich habe in der Herbstsaison meist ein 2 1 2 1 gespielt und nun in der Vorbereitung 1 2 2 1 und 2 3 1 sowie 3 2 1 versucht ....
    Was würdet ihr mir raten ?
    ich besitze 3 dribbelstarke aber körperlich sehr schwache (kleine) Stürmer die aber technisch sehr gut sind. 2 der drei sind im zweikampf ebenfalls ok während der eine sehr zweikampfschach ist.
    einen allrounder den man als Leader bezeichnen kann der sicherlich aus dem Team heraussticht ..Zweikampfstark schusstark und schnell
    ein verteidiger der ne gute Ballbehandlung aufweist körperlich robust ist aber langsam sowie oft sehr nervös ist.
    ein verteidiger der körplich auch gut ist aber grosse technische mängel aufweist dafür aber kämferisch gut ist
    Meine frage nun an Erfahrene wie würdet ihr spielen ? und wen würdet ihr auf welche Position setzen ? Wo würdet ihr meine besten Speiler installieren ? vor der Abwehr hinter der Abwehr
    (Libero) offense MF oder eher Defense MF

    Vielen Dank für ein paar Tips oder Hilfen

    Mfg Siggi




  • moin

    ich habe zu der zeit immer ein 2 - 1 - 3 system bevorzugt. aber grundsätzlich solltest du deine kinder so einstellen, dass sich immer fünf am angriff beteiligen (eine absicherung und ein gut mitspielender torwart genügt) und wiederum fünf dann in der abwehr mitspielen. (ein stürmer lauert auf konter und bindet mindestens einen abwehrspieler) spricht für ein 3 - 3. damit bin ich immer ganz gut gefahren. so bereitest du die kinder auch auf das großfeld vor, wo ja mit kette gespielt und ein bißchen mehr gerannt wird.
    nicht vergessen: positionswechsel innerhalb der mannschaft! außer torwart alle kinder alles spielen.

  • Ich hab keine Kleinfelderfahrung, daher halt ich mich weitestgehend zurück. Aber der DFB empfiehlt meines Wissens ein 3-3, was auch meiner Philosophie entgegen käme, dass im Prinzip (fast) alle angreifen und verteidigen (so wie es siebener beschreibt).

  • Moin,

    ich habe auf Kleinfeld immer ein 2:1:2:1 spielen lassen. Als mich der Ehrgeiz bei einem bestimmten Spiel packte, ließ ich gegen einen "starken" Gegner ein hier noch nicht erwähntes 2:2:2 spielen. Die mittleren beiden spielten Zentral (bei Ballverlust musten sie mit zurück vor die Abwehr kommen/Bei Ballbesitz gingen sie mit vor). Ich suchte für dieses Spiel zwei Laufstarke aus. Die quirligen Pfiffis gingen dann nach vorn in den Sturm. Beim Wechseln wechselte ich dann auch in Zweiterteams.

    Im Nachhinein betrachtet glaube ich jedoch, dass ich mir da viel zu viele Gedanken gemacht habe. Auch das vom DFB propagierte 3:3 finde ich bei dem Versuch, es starr spielen zu lassen, völlig fehl am Platze.

    Vielmehr finde ich es wichtig, dass die Jungs bei Ballbesitz des Gegners kapieren, dass sie ENG am Gegenspieler stehen. In der E Jugend nennt man das u.a. auch Individualtaktik (Zweikampf in der Defensive bei Ballbesitz des Gegner). Desweiteren ist es für mich wichtig, dass sie im Umkehrschluss auch verstehen, dass bei Ballbesitz die gesamte Mannschaft aufrückt und nicht wie oft zu sehen, zwei Abwehrspieler hinten stehen bleiben und Däumchen drehen. Die sollen aufrücken und sich notfalls hinter der Mittellinie anbieten. Schließlich ist es das KLeinfeld und da sind die Wege bei richtiger Absteckung des Spielfeldes nicht so lang. Bei eigenem Ballbesitz heißt das Thema: Indiviadualtaktik/Zweikampf in der Offensive.

    Wenn also beim Abwehren (Gegner hat den Ball) oder beim Angriff (eigener Ballbesitz) das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt verstanden wird, ist auch die Gruppentaktik versteckt geschult. Wenn jeder bei Angriff des Gegner schnell an seinem Mann steht, hat mein "eigentlich" kein (festes) Systhem. Die sollen Dribbeln und den Zweikampf erlernen und einen Willen mitbringen, dann gewinnt ihr auch. Viel Spass, Gruß Andre

  • Ich möchte diesen Fred nicht abwürgen, aber diese Diskussion (für mich bisher eine der Besten) hatten wir schon einmal.
    http://www.trainertalk.de/fussballtraining/thread.php?threadid=52

    Ich hatte damals und habe auch heute noch eine extreme Meinung zu diesem Thema.
    In den letzten 1,5 Jahren, die seit dem vergangen sind, bin ich sogar noch bestärkt worden.
    Vielleicht habe ich mir aber auch nur Situationen herausgesucht, die mich in dieser Meinung bestärken und habe damit den Blick fürs ganze verbaut. Somit würde ich den mir anvertrauten Kinder unweigerlich den Weg nach oben verbauen.

    Vorgeschichte:
    4 meiner Kinder spielen seit September 2006 in der E- Jugend Kreisauswahl.
    Sie wird von wirklich hervorragenden Trainern betreut und trainiert. Ich selbst darf dort als Assistenztrainer die Kinder mit Hilfe der Coerver-Methode weiterentwickeln und lerne ständig von diesen sehr erfahrenen Trainer dazu. Diese Kreisauswahl spielt mit 2 verschiedenen Systemen und ist ist aus dem Blickwinkel der Erwachsenen auch unglaublich erfolgreich.

    Damit keine Missverständnisse aufkommen. Ich schreibe jetzt nur von meinen 4 Kindern.
    Hier ein paar Gründe in Schlagzeilen, warum ich bisher ohne System gespielt habe und erst in der D-Jugend ganz langsam damit beginnen möchte.

    Laufbereitschaft
    mit System: Nicht sehr hoch, da die Laufwege für die einzelnen Positionen vom Trainer vorgegeben werden.

    ohne System: Ohne Einfluss vom Trainer extrem hoch da die Kinder die Laufwege der Positionen nicht kennen. Natürlich laufen sie dann auch unnütze Wege. Aber selbst daraus können sie etwas lernen.

    Verantwortungsgefühl
    mit System: Muss vom Trainer eingefordert werden, da Systeme es erlauben Verantwortung abzugeben.

    ohne System: sehr hoch, da jeder von sich aus, jeden helfen will.

    Risikobereitschaft
    mit System: wie im Erwachsenenfußball je nach Position unterschiedlich (Angreifer hoch Verteidiger kaum).

    ohne System: Alle Spieler gehen ein hohes Risiko auf allen Positionen ein. Da werden auch ständig die gegnerischen Stürmer aus fintiert.

    Kreativität
    mit System: Es werden viele einstudierte Spielzüge umgesetzt. 1 gegen 1 Situationen werden so weit wie möglich vermieden.

    ohne System: Die 1 gegen 1 Situationen werden von den Spielern gesucht, damit sie mal wieder einen neuen Move ausprobieren können. Pässe mit der Hacke und dem Außenspann sind keine Seltenheit. Tödliche Pässe werden sehr viel häufiger gespielt als im System.

    Mein Fazit:
    Systeme, wenn man sie zu früh einsetzt, bremsen die Kinder in ihrer fußballerischen Entwicklung. Vielleicht ist das auch der Grund, warum der DFB dem Straßenfußball nach trauert und von uns fordert, das wir den Straßenfußball in die Vereine holen sollen.

    Meine Vereinsspieler hatten, obwohl sie noch nie und auch jetzt nicht im System spielen, keine Probleme, sich im System der Kreisauswahl zurecht zu finden.

    Hier noch einmal eine 11 Jahre alte Magisterarbeit, die aber in meinen Augen immer noch hoch aktuell ist.
    http://members.aol.com/helleruni/Magi.html

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Hallo Dirk,

    ich gebe dir in ganz großem Maß Recht und finde auch, dass sich bei E- oder F-Jugenden teilweise viel zu viel Gedanken um Systeme gemacht wird. Mir würde da fast eine Anweisung reichen wie "geht alle nach vorne, geht alle nach hinten".

    Das einzige, was ich nicht ganz glauben kann, ist, dass es bei Mannschaften mit Systeme "viele einstudierte Spielzüge" gibt. Das hab ich bisher nicht so gesehen. Kannst du das vielleicht noch mal näher erläutern?

  • Sicherlich ist es richtig, dass man die Kreativität der Kinder nicht einengen sondern fördern sollte. Nur hierdurch wird es nach meiner Meinung gelingen, gute Fußballer auszubilden, welche dann auch Spiele entscheiden können.

    Es ist aber dennoch nach meinen Erfahrungen nicht schädlich, mit System zu spielen und hierbei wird die Kreativität auch nicht eingeschränkt, wenn man als Trainer darauf achtet, das die Kinder nicht frühzeitig auf Positionen festgelegt werden.

    Besonders negativ erlebe ich das häufig bei den Verteidigern, die dazu verdammt sind, hinten wie eine deutsche Eiche stehen zu bleiben und dann in der Defensivbewegung robust dazwischen gehen sollen. Bei mir spielt jeder Spieler auf unterschiedlichen Positionen und sie werden ermuntert, sich spielerisch auch aus bedrängten Situationen zu befreien und nicht die Bälle einfach wegzubolzen. Erstaunlicherweise gelingt dies auch E-Junioren schon sehr gut, wenn man dieses mit Ihnen trainiert und ihnen auch gestattet, dabei einmal einen Fehler zu machen.

    Sehr positiv hat sich ausgewirkt, dass wir mit sehr offensiven Verteidigern spielen, deren Defensivaufgaben dann auch von den Mittelfeldspielern übernommen werden müssen, wenn die Verteidiger sich auf das gegnerische Tor zubewegen. Das klappt im Großen und Ganzen erstaunlich gut, ohne dass man die Kinder schon verfrüht in ein taktisches Konzept stecken müsste. Wir gehören trotz - oder vielleicht auch wegen - dieser Spielweise immer zu den Teams mit den wenigsten Gegentoren.

    Ich lasse die Kinder auf dem Feld durchaus auch selbständig die Positionen tauschen (Seitenwechsel o.ä.), was die Kreativität und Eigenverantwortlichkeit fördert, zugegebenermaßen üben wir das aber zunächst immer gegen schwächere Gegner.

    Zum System: Bei uns spielen wir in der E mit 7 Feldspielern + Keeper auf dem Halbfeld, da haben sich ein 2:3:2 (Standard) und ein 1:3:3 (offensive Variante) bewährt. Bei 6 Feldspielern (im benachbarten Bundesland) spiele ich mit zwei Dreierketten, da dieses die Kinder zwingt, auf die gesamte Mannschaft zu achten und mit viel Bewegung zu spielen.


  • Hallo,

    also ich spiele überwiegend mit 2 Abwehrspielern, 1 Defensiven
    Mittelfeldspieler, 2 Offensive Mittelfeldspieler und 1 Stürmer.

    Klappt ganz gut.

    Alle Rücken mit auf und alle kommen auch mit zurück!

    Gruß,
    Michael

    Fußball-Power

  • @ Chris

    Sorry,
    mit einstudierten Spielzügen habe ich wohl ein wenig übertrieben. Richtiger wäre Passkombinationen. Diese 4 werden von der Auswahl ständig im Training geübt und im Spiel umgesetzt: Wie Doppelpass, Kurz, Kurz Lang, Quer dann Steilpass anschließend Abwehr im Rücken hinterlaufen, sowie Hinterlaufen.
    Diese Passkombinationen kann man in Systemen mit festen Positionen und Aufgaben natürlich viel besser einstudieren.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Meine E-Jugend hat immer im 3:3-System gespielt, wobei es eigentlich mehr ein 1:2:2:1 war.
    Der Einfachheit halber, hab ich aber immer 3:3 aufgeschrieben.
    Also einer sollte hinten absichern und einer immer vorne bleiben. Wobei auf jeder Position regelmäßig gewechselt wurde.

    Auch wenn manche meinen, dass das System zu einfach und starr ist halte ich daran fest. Durch diese simple Aufstellung erreicht man nämlich, dass sich alle einigermaßen gleichmäßig verteilen ohne dass man viel erklären muss.

    Bei meinem Team -mittelmäßige Stärke- hat sich so total schnell eine Eigendynamik entwickelt. Es wurde viel über die Außen gespielt und die Außenvertiediger sind immer mit aufgerückt, was häufig zu Überzahlsituationen geführt hat.

    Taktisch habe ich wie gesagt nur das 3:3 vorgegeben. Der Rest kam von den Spielern ganz alleine. Durch ein simples System bietet man meiner Meinung nach viel mehr Raum für die Spielinteligenz der Spieler. Es ist viel mehr Kreativität gefordert.
    Wer ne komplizierte Aufstellung hat, gibt meines Erachtens schon viel zu viel vor.

    Einmal editiert, zuletzt von sanja1302 ()