Vereinswechsel?

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  • Hallo,

    ich habe mich neu angemeldet, um Feedback zur aktuellen Situation meines Sohnes (7) zu erhalten - insbesondere ob ein Vereinswechsel ratsam ist oder er sich durchbeißen soll.

    Er spielt seit ca. 2 Jahren im Verein, aktuell in der F2 (Jahrgang 2011).

    Im Sommer 2018 wurde der Jahrgang aus der zuvor existierenden G herausgetrennt, die aus 2011ern und 2012ern bestand. Das Trainerteam blieb bei den Jüngeren, so dass schließlich ein Vater die 2011er übernehmen musste, der zwar jahrelang aktiv kickte, aber noch nie Trainer war. Ich verstehe mich grundsätzlich gut mit ihm.

    Wir hatten anfangs nur 8 Kinder. Die Mannschaft besteht inzwischen aus 11 Kindern mit Spielerpass (darunter 3, die Jahrgang 2010 sind) plus ungefähr 4, die halbwegs regelmäßig zum Training dazu kommen.

    In der Herbstrunde hat die Mannschaft meist verloren, teils sehr deutlich.

    Im Team ist ein Überflieger, der Jahrgang 2012 ist, aber in der G nicht mittrainiert, weil sein Vater ehemaliger Trainer der G ist und mit dem Nachfolge-Trainerteam der G nicht klar kommt. Der Junge ist unbestritten gut, aber eine Diva. Dribbelt immer allein und lässt sich oft fallen. Im Training fällt er oft mit Störungen auf.

    Mein Junge ist fußballerisch nicht unbedingt das Toptalent und lässt sich auch schnell ablenken. Ist eher ein "Grobmotoriker". Vom vorgenannten 2012er wurde er nach einer Niederlage auch schon mal angesprochen, wieso er überhaut nicht Fußball spielen könne.

    Wir hatten neulich ein Hallenturnier unseres Vereins, zu dem der Trainer 9 Kinder nominierte und 2 aussortierte, darunter meinen Sohn. Wir waren trotzdem mal in der Halle und sahen uns 2 Spiele unserer Mannschaft an. Nach den ersten beiden Niederlagen, die wir nicht gesehen haben, stellte der Trainer um. Er tauschte den Torhüter, ließ nur noch lange Abschläge auf den 2012er machen, der folgerichtig auch in jedem Spiel sein Tore machte. So standen am Ende 4 Niederlagen und ein Remis.

    Letzte Woche hatten wir Elternabend, wo der Trainer verkündete, dass er auch in der Runde eine Stammmannschaft haben wird (6 Kinder), der Rest wird rotierend berücksichtigt. Auf meine Nachfrage antwortete er recht deutlich, dass er meinen Jungen von 11 Spielern als elften sieht. Mein Junge akzeptiert zwar, wenn er einmal nicht mit zum Spiel darf, aber ich gab zu bedenken, dass er die Lust verlieren könnte, wenn er gar nicht mehr berücksichtigt wird. Das war keine Drohung, denn mir ist klar, dass die Mannschaft seinen Abgang nicht ewig betrauern würde. Es wurde aber von anderen Eltern so aufgefasst. Eine Mutter meinte zudem, ihr großer Sohn hätte in der D auch mal ein Jahr nur auf der Bank gesessen.

    Ich habe daraufhin für nächste Woche über einen alten Bekannten für meinen Sohn ein Probetraining bei einer F3 eines Nachbarvereins vereinbart. Dort gibt es für den Jahrgang 2011 zwei F-Jugend-Mannschaften und ich könnte mir vorstellen, dass er dort besser aufgehoben ist. Ich habe ihn gefragt und er will weiter Fußball spielen und könnte sich einen Vereinswechsel vorstellen, zumal er in dem anderen Verein einen Jungen kennt. Wir haben auch mal ein Karate Probetraining gemacht, das war nicht sein Ding. Außerdem ist er bei einem Zumba Kurs eingestiegen und probiert das die restlichen 5 Termine mal aus.

    Was haltet Ihr von alledem?

    Danke schon mal für Antworten

  • Sollte dein Sohn damit keine Probleme haben, halte ich einen Wechsel tatsächlich für am sinnvollsten.

    Letzte Woche hatten wir Elternabend, wo der Trainer verkündete, dass er auch in der Runde eine Stammmannschaft haben wird (6 Kinder), der Rest wird rotierend berücksichtigt. Auf meine Nachfrage antwortete er recht deutlich, dass er meinen Jungen von 11 Spielern als elften sieht. Mein Junge akzeptiert zwar, wenn er einmal nicht mit zum Spiel darf, aber ich gab zu bedenken, dass er die Lust verlieren könnte, wenn er gar nicht mehr berücksichtigt wird.

    Auch wenn ich mit der Ansicht eures Trainers nicht konform gehe, finde ich es "gut", dass mit offenen Karten gespielt wird. Schade ist, dass diese offenen Karten rein gar nichts mit dem heutigen Kinderfußball gemein haben. Wie soll dein Sohn denn Fußball spielen lernen, wenn er nicht spielen darf? Auf der Bank zu sitzen, wird ihn nicht weiterbringen und das wichtigste, es wird ihm keinen Spaß machen.


    Wenn du nicht an dem Stuhl des Trainers sägen magst, was für mich allerdings auch die denkbar schlechteste Option in deinem Fall wäre, denn die anderen Eltern scheinen sich das gefallen zu lassen, bleibt dir im Prinzip nur übrig, die Situation zu akzeptieren oder den Verein zu wechseln. Zweiteres wäre mir persönlich, für meinen nicht vorhandenen Sohn, lieber.

  • Hallo,


    https://www.dfb.de/trainer/f-j…/das-sind-f-junioren-136/

    bitte lies dir mal diese Seiten durch. Hier findest du Informationen, welche Ansprüche ein Trainer an seine F-linge haben darf und wie idealerweise ein Training aussieht. Es gibt freilich noch andere, bessere Konzepte aber wenn sich jeder Trainer schon mal an dieses Basiswissen halten würde, wäre einiges gewonnen.

    Ein kurzer Auszug:

    Zitat

    F-Junioren wollen sich mit ihren Mitspielern messen und erfahren, wer der stärkere ist. Sie mögen es, gegeneinander anzutreten und im Training immer wieder kleine Wettkämpfe zu erleben. Es liegt dabei am Trainer, dass jeder Spieler seine Erfolgserlebnisse bekommt und sich zu den Siegern zählen darf.

    Bei euch scheint das genaue Gegenteil eingesetzt zu haben. Die Mannschaft ist noch nicht ergebnis-erfolgreich, also konzentriert man sich auf die Besseren in der Hoffnung, baldmöglichst Siege einzufahren. Und die Eltern finden das scheinbar richtig und gut denn natürlich moppern deren Kinder am Essenstisch. Vielleicht sogar mit Sprüchen wie: "wenn der dicke Paule mitmachen darf, haben wir ja nie ne Chance." Gegen eine solche Phalanx hat man wohl eher keine Chance.


    Ich würde meinen Sohn da raus nehmen. Ich glaube, der könnte sich ins Zeug legen wie nix gutes, der Trainer hat ihn in eine Schublade gesteckt. Nen Minimessi machen zu lassen ist einfach... den Paule besser zu machen bedarf Geduld und gutes Training. Beides scheint bei euch nicht vorhanden.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Normalerweise sollte es Ziel eines Trainers sein, kein Kind aufgrund von mangelnder sportlicher Perspektive zu verlieren und alle Kinder einen Schritt weiter nach vorne zu bringen in Ihrer fußballerischen Entwicklung. Das dies nicht bei jedem Kind gelingt dürfte klar sein, aber wenn ich es nicht versuche, dann bin ich der falsche Mann in der F-Jugend.


    Wenn dein Sohn weiterhin Spaß am Fußball hat und er gerne SPIELEN möchte, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als den Verein zu wechseln. Den richtigen Verein zu finden, ist aber nicht so einfach. Ich würde schauen, das ihr beim Nachbarverein ein paar Wochen reinschnuppern dürft und dann entscheidet ihr, ob es Sinn macht oder nicht. Vielleicht sprichst du dort auch mal mit dem Trainer und fragst nach deren Konzept.

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen. Sie bestärken mich, dass das Schnuppern beim anderen Verein kein Fehler ist.


    MightyReds Ich finde es auch gut, dass der Trainer zu mir so eine klare Ansage gemacht hat. Schlimmer wäre, wenn er das nicht bekannt gegeben und trotzdem so gehandelt hätte. So haben wir jetzt die Chance zu reagieren.

    DenSen Exakt. Und D ist ja auch nicht gleich F.

    Goodie Danke für den Link. Ich hatte mich hier im Forum zuvor schon etwas umgesehen, so dass ich die Tendenz kannte. Aber ich hatte mir noch nicht die Zeit genommen, mal auf die DFB Seite selbst zu gehen. Das habe ich nun gemacht. Erfolgserlebnisse sind für meinen Sohn tatsächlich eher selten. Nach den Ligaspielen werden immer Penalties geschossen. Er hat bei den letzten 3 Spielen seinen jeweils hart in die Ecke verwandelt. Daraus zieht er wirklich viel Motivation. Deine Analyse ist insgesamt so zutreffend, dass man meint, Du würdest uns kennen.

    RatedR Deine Aussage deckt sich mit dem Ansatz meines besten Freundes, der selbst eine Mädchenmannschaft trainiert. Er sagte mal, ihm sind die Ergebnisse im Laufe der Zeit nahezu unwichtig geworden. Wichtig sei, dass er Entwicklungen sieht. Gute Idee, nicht nur ein Probetraining zu machen und den Trainer wollte ich sowieso ansprechen, ob mein Junge wirklich ein "hoffnungsloser Fall" ist.

    EnterTrainer Fällt mir auch schwer. Das ist unser Heimverein, ich kenne den Trainer "im normalen Leben" ganz gut. im letzten Sommer hatte ich schon darüber nachgedacht, wollte dem neuen Trainer aber eine Chance geben.

  • wenn der Trainer klar sagt, er ist die Nummer 11, das Omega Huhn in der Hackordnng sozusagen, liegt die Wahl zwischen bleiben und einen anderen Versuch wagen doch auf der Hand, zumal, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht viel Aussicht auf Förderung in der Umgebung besteht.


    Grüße aus Süddeutschland


    miho