Zu harter Einsatz im Training?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • ZeRoberto

    Bedenke jedoch: Viele von uns sind bei den jüngsten unterwegs und müssen erst noch die Regeln vermitteln. Wenn man dann einfach spielen lässt kommt manchmal eine unerwünschte Eigendynamik dazu, die niemandem hilft.

    Ersatzbank hat 100% Recht. Und die unerwünschte Eigendynamik kann auch die Vermittlung falscher Werte betreffen (reklamieren, schwalben etc...)... im Seniorenbereich hast du es in diesem Punkt evtl. einfacher....

    Da sind die falschen WErte schon voll akzeptiert ;) (war Spaß)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Bei den Kindern beobachten viele Trainer, dass gerade körperlich größere Spieler sehr robust spielen (ob foul oder nicht spielt dabei erstmal gar keine Rolle) Was also tun, um seine Öpsis darauf vorzubereiten? Man kann z.B. Rempelspiele machen und fordern, dass einer mit dem Ball dribbelt und der Angreifer nur die Aufgabe hat, mit den Schultern Kontakt aufzunehmen.

    Im Abschlussspiel versuchen einige Kinder das gelernte umzusetzen und drängen den Ballführenden erfolgreich ab. Prima, denkt der geneigte Trainer und lehnt sich zurück.

    Drei Tage später im Abschlussspiel siehst du die Mutigeren, wie sie anfangen, mit den Händen zu schieben. Nochmal drei Tage später fangen die ersten an zu schubsen oder die Ellbogen gehen hoch. Bleibst du da still und lässt die Kinder das selber regeln? Das endet erst in dem Moment wo einer heulend am Boden liegt.


    Ohne eine gewisse Anleitung, auch dass die Kinder laut Fouls reklamieren müssen und eben nicht das Recht des Frecheren gilt, geht es IMHO nicht. Und dann muss man eben im Training auch regulierend eingreifen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Trainer E, klar habt ihr Recht. Bestreite ich ja nicht. :) Mir ging es nur darum (und da weiß ich, dass es mit A-Junioren und Senioren leichter ist), dass die Jungs die Konflikte selber lösen oder in den entscheidenen Situationen schnell entscheiden (Einwurf, schnell ausgeführter Freistoß, etc.) was sie machen (vor den Gegner stellen,

    schnelle Ausführung verhindern usw.). Aber auch hier muss man immer mal wieder eingreifen, wenn die Stimmung etwas kippt.


    Ich finde nur, wenn man das Spiel nicht die ganze Zeit als Schiedsrichter begleitet, sondern nur bei klaren Dingen eingreift/unerbricht/erklärt, zeigst du denen ihr eventuelles Fehlverhalten deutlicher auf. Eine Schwalbe wird nicht belohnt, kostet nur Zeit und sieht doof aus, das Meckern wird eher gegen sie ausgelegt (Freistoß direkt für die andere Mannschaft etc.) und dann eine Begründung mitliefern. Vielleicht hatte ich damals in meiner E-Jugend aber auch Glück, denn da lief es soweit ganz gut und es wurde nicht gemeckert oder groß gejammert. Ein Bisschen gehört immer dazu:)

  • Tja im Training sind meine Kids recht Körperbetont, im Spiel mittlerweile auch.

    Allerdings gibt es beinahe im jeden Spiel noch härtere Gangarten einiger Gegner(klare Fouls.) Und da sagen unsere nichts.

    Fairplay schön und gut, aber mittlerweile bevorzuge ich eindeutig einen Schiedsrichter in der F-Jugend.

  • gestern freundschaftlich auf dem Bolzplatz gekickt. einer der Jungs aus dem NLZ - ein Jahr dabei - plötzlich auch nur hat gespielt. führt nicht. kein Zweikampf ohne das nicht der Gegenspieler unfair von hinten oder Seite auf die hHaxe bekommen hätte. Habe mit ihm gesprochen und er wusste gar nicht wovon ich rede. ich glaube, tatsächlich, dass alle ambitionierten Trainer dieses Verhalten wünschen, will sie darin den entsprechenden Biss und Willen erkennen. dieses trotzdem dem nicht erreichbaren Ball hinterherstochern um den Gegner aus der Ruhe zu bringen kann dich nicht allen Ernstes gewünscht sein. wenn ja, dann müsste ich das doch meinen Jungs auch beibringen!? Auch ein Gespräch mit einem Trainer, dessen komplettes Team nie einfach Mal einen verlorenen Ball akzeptieren konnte und immer nachtrat sag genau das als Qualität in Gegensatz zum schlechten Team. ... was verstehe ich den da nicht??

    Grüße von der Ersatzbank

  • Ersatzbank


    Naja es gibt immer einen Unterschied zwischen unfairem und aggresivem Spiel. Ich würde von einem Spieler schon erwarten, dass er, wenn der Ball verloren geht, sofort im Vollsprint nachsetzt und den Gegner in einen Zweikampf verwickelt. Bei dem Zweikamof geht es auch gar nicht darum den Ball zu erobern (das ist bei einem technisch starken Spieler sowieso im 1gg1 kaum möglich), sondern diesen unter Druck zu setzen und die Anschlussaktion zu erschweren.


    Und das hat dann halt schon was mit Willen zu tun. Fußball ist nunmal ein Vollkontaktsport und nicht jede körperlichere Aktion ist direkt unfair. Ich hab allerdings auch nicht gesehen, ob der Junge da evtl. übertrieben hat. Aber es ist schon so, dass zum ambitionierten Fußball spielen eine gewisse Härte gehört.


    Ich würde dir empfehlen, dass du dir mal ein hochklassiges (z.B. Landesliga) U17 o. U19 Spiel anschaust. Speziell wenn das Match eng ist geht es da ganz schön zur Sache. Das muss man halt mögen, wenn man auf dem Niveau Fussball spielen will.

  • Constantin

    Für mich ist zum Beispiel von hinten in die Beine hauen immer Foul und hat mit gefunden Körpereinsatz nichts zu tun. dabei ist es mir egal, ob der getretene zu Fall kommt oder nicht.

    Ansonsten stimmt ich dir zu.

    Jedoch ist das Verhalten von dem ich schrieb grundsätzlich dieses in die Beine hauen.

    Nach deiner Definition wäre das kein Foul, wenn es denn Zweck dient, den Gegner das weiterspielen zu erschweren - und das kann ja nun wirklich nicht sein. Oder bin ich da einfach zu sehr Mimose? Denn es gibt so viele - eben nach Leistung schielende - für die ist das nicht nur OK, sondern sogar gewünscht. Ich denke nämlich schon, das ich Vollkontakt und Körpereinsatz einschätzen kann, aber dieses Gehacke in die Beine geht mir nicht in den Kopf.

    Grüße von der Ersatzbank

  • Naja, wenn ich dem Gegner von hinten in die Beine trete, erleichtere ich ihm eher das weiterspielen, weil es ja dann Freistoß gibt...


    Ich denke das ist dann auch der regulierende Faktor, sobald es Schiedsrichter gibt. Wer zu oft foult, bekommt viele Freistöße gegen sich.

    Das heißt für mich: Alles was im Rahmen der Regeln ist, ist für mich positiv, alles was außerhalb liegt eher negativ.



    Was ein anderer Punkt ist den du ansprichst: Ein Spieler einer Mannschaft die ich neu übernommen hatte, sagte zu mir, sie sollen Gegner die frei vorm Tor sind bewusst foul spielen, weil in ihrer Altersklasse sowieso kein Schiri Karten verteilen würde.

    Sowas finde ich dann wiederum ziemlich schwach. Als Trainer (in seinem Fall wohl der Ex-Trainer) sollte ich keine Lücken in der Regelung ausnutzen und meinen Spielern so falsche (evtl. sogar gefährliche) Verhaltensweisen beibringen. Deswegen erwarte ich von einem Trainer auch, dass er entsprechend Regelversiert ist, um das einschätzen zu können.

  • Naja, wenn ich dem Gegner von hinten in die Beine trete, erleichtere ich ihm eher das weiterspielen, weil es ja dann Freistoß gibt...

    Davon rede ich dich die ganze Zeit. Die "guten" Teams hacken und hacken und das gibt nie wirklich nie Freistoß. und es wird auch nicht so wahr genommen. Freistoß wird nur gegeben, wenn ein Kind fällt und weint.

    deswegen dich am die Beiträge wegen des Foul Spiels in den letzten Monaten - keine Schiedsrichter. Fairplay. und nur Gehacke. und wer es anprangert ist der Depp. und weil ich so oft der Depp bin, will ich nicht schweige, kommen mir echt Zweifel ob dieses getreten einfach richtig ist. denn die Tretenden erkennen dass ja nicht als falsch - die Kinder nicht, will es der Trainer so lehrt, die Eltern nicht, will ihre Kinder ja nicht auf die Socken bekommen.

    Grüße von der Ersatzbank