Erläuterung - Übung Horst Wein zur Abwehr

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  • Hallo,


    ich habe zwei Verständnisfragen zur dem Ablauf einer Horst Wein Übung und brauch mal Hilfe von den HW Profis.

    Seite 132 (3. Abwehr mit aktivem Angreifer)


    Zitat Übung:

    Der Ball liegt auf einer Linie vor den Füßen eines Angreifers. Aus 1 m Entfernung muss ein Verteidiger aus einer optimalen Bereitschaftsstellung die Übung beginnen.

    > Der Angreifer beobachtet aufmerksam jede Bewegung des Verteidigers mit einem Fuß. Der Verteidiger muss den ruhenden Ball berühren, bevor der Angreifer mit ihm seitlich ausweichen kann, um ihn dann durch eines der beiden Hütchentore (3 m breit) zu dribbeln.

    > Der Verteidiger sollte so überraschend und schnell den Ball herausspielen, dass dem Angreifer keine Zeit bleibt, die Abwehraktion des Verteidigers zu antizipieren. > Nach jedem Ausfallschritt zum Ball muss der Verteidiger 1 m zurückweichen, sich erneut auf seine Linie begeben und dann mindestens fünf Sekunden warten, bevor er mit seiner zweiten Abwehraktion beginnt.. Nach fünf Abwehrversuchen tauschen beide Spieler ihre Plätze und Aufgaben.

    > Wer als Abwehrspieler mit fünf Ausfallschritten am häufigsten den Ball berühren und damit einen Torerfolg des Angreifers verhindern kann, ist Sieger.

    Variante > Der Verteidiger hat jetzt die Möglichkeit, nicht nur den ruhenden Ball zu spielen, sondern auch dem seitlich aus seiner Reichweite herausgespielten Ball zu folgen, weil der Angreifer den Ball durch eines der beiden Hütchentore (3 m breit) dribbeln muss.

    > Er hat also die Möglichkeit, den ruhenden oder den in Bewegung befindlichen Ball herauszuspielen.


    Frage 1)

    Verstehe ich es richtig:

    > Der Angreifer steht direkt vor dem Ball und der Verteidiger 1m entfernt frontal (leicht seitlich) gegenüber.

    > Der Verteidiger beginnt und versucht den Ball wegzukicken. Egal wohin, hauptsache zur Seite weg.

    > kommt der Angreifer vorher dazu mit dem Ball nach rechts oder links am Verteidiger vorbeizugehen wird neu gestartet

    Variante:

    > Hier ist die Übung nicht zuende, wenn der Angreifer vorher an den Ball kommt und diesen mitnimmt. Der Angreifer versucht sich umzudrehen und noch ein Tor zu machen woran der Verteidiger ihn hindern muss indem er den Ball wegkickt. Das Tor ist dabei hinter dem Angreifer??


    Frage 2)

    Optimale Position des Verteidigers:

    Sich nicht direkt frontal zum Angreifer, sondern etwas seitlich und in Linie mit seiner rechten (im Falle eines Linksfüßlers seiner linken) Schulter postieren, wobei der linke Fuß vor den rechten – als Linksfüßler umgekehrt – gesetzt wird.


    Hat einer die Möglichkeit mir das mal zu skizzieren oder gibt es dazu einen guten Link? Ich habe das in unsere Jugend damals noch irgendwie anders gelernt. Wahrscheinlich falsch X(


    Danke und viele Grüße

  • Zu Frage 1: ich habe die Übung so gemacht, dass der Verteidiger vor einer Linie des Platzes steht und der Angreifer mit dem Ball am Fuß über diese Linie kommen musste. Wichtig dabei, dass die Auftaktbewegung vom Verteidiger kommt: Der Verteidiger muss an den Ball kommen - und sobald der Verteidiger einen Fuß bewegt darf der Stürmer den Ball vorbeilegen. Der Ball ruht zu BEginn. Beide SPieler stehen. Abstand 1m. Das ist wie beim Revolverheld um 12 Uhr mittags: Der Angreifer (Der weiße Cowboy) wartet bis der Bösewicht (der Verteidiger) zuerst die Waffe zieht.


    zu Frage 2: Der Verteidiger steht ungefähr mit seiner Brustmitte vor die Ballführende Schulter des Angreifers. Dabei steht des Verteidigers Fuss, der die "Zuckerseite" des Angreifers abdeckt weiter vorne. Damit schränkst du den Wirkungsraum des Ballführenden Fußes des Angreifers maximal ein und kommst statistisch/theoretisch am besten an die stellen an die der Angreifer den Ball am wahrscheinlichsten Hinspielen könnte heran. Nimm dir zur Veranschaulichung einfach mal ein Blatt papier und versuche es mit einem Zirkel und einem Geodreieck zu skizieren auf welchen wegen der Ball am Verteidiger vorbei kann.

    Grüße von der Ersatzbank

  • Zielsetzung dieser Übung ist es das der Verteidiger erlebt das ein "schneller" und "überraschender" Angriff auf den Ball mehr Erfolg verspricht als ein "langsames" sich um den Ball bemühen. Ich denke auch das man hier die Rahmenbedingungen der Kinder einfließen lassen sollte. Du bewegst dich in den Elementaren Dingen des Fußballs.

    Deshalb ja, auch in ich hab meinen ganz zu beginn hierdurch gezeigt das es in erster Linie mal wichtig ist überhaupt an den Ball zu gelangen. Auch in dem Wissen das "nur den Ball weg schießen" nicht die Lösung ist. Aber hier bist eben du gefragt a) den Kinder aufzuzeigen das "weg schießen" nicht der eigentliche Grund der Übung ist und b) die Übung nur so lange laufen zu lassen bis der Sinn verstanden ist. Ich ging daher aus dieser Übung sehr schnell zu den Übungen in der Bewegung über und habe dann auch sehr schnell die Regel ausgegeben der Verteidiger muss 2x (später 3x) den Ball berühren um einen Punkt zu erhalten. Das heißt eben nicht mehr weg schießen sondern erobern.


    Frage 2)

    Optimale Position des Verteidigers:

    Sich nicht direkt frontal zum Angreifer, sondern etwas seitlich und in Linie mit seiner rechten (im Falle eines Linksfüßlers seiner linken) Schulter postieren, wobei der linke Fuß vor den rechten – als Linksfüßler umgekehrt – gesetzt wird.

    Das wir das anders gelernt haben halte ich für falsch! Wobei auch ich das nicht so im Detail gelernt habe als Juniorenspieler. Aber genau das hat auch zu unserer Zeit schon den Unterschied zwischen einem guten Verteidiger ("der steht einfach immer richtig") und den schlechteren ("der wird immer überlaufen!") ausgemacht.


    Auch hier wieder, Überlege was das Ziel für dieses Alter ist und wo du hin willst.

    Wenn ein Spieler einen starken Fuß hat möchte ich das er möglichst den schwachen verwenden muss. Zusätzlich kommt auch später noch dazu das den Gegner ja bewusst von Tor weg oder in den engen Raum drängen willst. Daher ist es wichtig den Kindern bewusst zu machen das es einen Unterschied macht wie ich mich zum Gegner stelle. Und ganz klar, der Einstieg ist ich versuche meinen Starken Fuß so zu stellen das ich den Gegner am besten Angreifen kann. Also stehe ich mit meinem starken Bein so vor ihm das ich sowohl den Ausbruch nach rechts als auch nach links am besten abdecken kann. Also zentral vor seinem Ball-führenden Fuß.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Wenn ich dem Gegner die Seite zum Tor zumachen möchte, muss ich mich doch am Ball orientieren und nicht daran welches mein starkes Bein ist!? Horst Wein aber schreibt "wobei der linke Fuß vor den rechten – als Linksfüßler umgekehrt – gesetzt wird." Er möchte also immer den schwachen Fuss vorne haben.


    Ich habe seinerzeit 3 Dinge dazu gelernt.

    1) Dem Angreifer den Weg zur Mitte zumachen

    2) Seitlich stehen

    3) Ball entweder beim annehmen abnehmen oder wenn der Angreifer den Ball unter kontrolle hat auf Fehler warten in Position.


    Ich habe mal 3 Varianten A/B/C skizziert und angehängt. Die Varianten unterscheiden sich nur dadurch welcher der starke Fuss ist (ausgemalter Kreis). Jede Variante hat 3 Positionen von denen der Angreifer kommt. Das X ist der Ball. Der Pfeil zeigt in welche Richtung der Angreifer läuft (immer nach unten).


    Wenn es nicht passt wäre es super mal eine Skizze von euch zu sehen :).

  • Ich habe es so verstanden das mein starker Fuß hinten steht da ich somit meine eigene Reichweite vergrößere. Die Richtung in welche in den Gegner dränge gebe ich meinem Verständnis nach in erster Linie durch meine Position und nicht durch meine Füße vor. Deine Positionierungen sind in erster Linie auf begleitendes Verteidigen und Abdrängen ausgelegt was für mich mindestens eine Stufe weiter ist als diese Übung für F-Jugendliche. Hier würde ich nur das Frontale 1gg1 sehen (Mitte in deiner Skizze bzw 2).


    Zur Positionierung hast du natürlich recht. Diese sollte sich in der weiteren Form am Ball führenden Fuß orientieren, ganz klar. In der Grundform die hier beschrieben ist wird dies aber meist der starke Fuß sein.

    Wie ich schon geschrieben habe sollte diese Übung (für mein Verständnis) nicht zu hoch gehängt werden und daher auch nicht allzu lange laufen. Es geht um schnelles und überraschendes Angreifen wenn ich meine Chance erkannt habe. Die Positionierung, das begleitende Verteidigen, das von Tor Ab drängen bauen dann darauf auf.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Die Übung mit ihren Varianten ist für mich eine um die Reaktionsschnelligkeit zu trainieren und nicht um das richtige Verteidigen - der Fehler beginnt für mich schon beim "Stehen" - ein Verteidiger ist aktiv, er agiert und reagiert nicht nur, er ist in Bewegung (und der Stürmer auch ;-)). Ich würde auch nicht davon sprechen, wie ich zu einem Angreifer stehe, sondern wie ich mich zu ihm bewege und mich mit ihm bewege.

    Natürlich haben die meisten eine Schokoladenseite, die sie dem Stürmer lieber anbieten und dennoch finde ich es wichtig, dass beide Seiten trainiert werden.

    Beispiele:

    - Robben würde ich als Rechtsfuß nie meine Schokoladenseite anbieten, weil seine noch besser und gefährlicher ist

    - für mich ist es nicht unbedingt besser einen Spieler nach außen zu drängen, weil bei Balleroberung auch meine Weiterspielmöglichkeiten dadurch begrenzt sind


    Alternative Übung für eine F-Jugend:

    - der Verteidiger darf nur auf einer Linie zwischen 2 Hütchen verteidigen und der Stürmer muss zwischen den Hütchen durch -> Verteidiger hat kaum Chancen -> Frage an den Verteidiger: Was erhöht deine Chancen? Entgegen laufen oder verfolgen des Stürmers

    -> Aufbau eines Vierecks, in dem der Verteidiger angreifen darf und der Stürmer durch muss -> meistens gehen die Kinder entgegen und werden an der vorderen Linie umspielt (stehen/laufen frontal; grätschen) -> Vorteil entgegen gehen wird genutzt; Vorteil verfolgen wird nicht genutzt

    -> Aufbau eines Dreiecks (Spitze zum Stürmer): Stürmer muss durch einen Schenkel des Dreiecks und die Basis des Dreiecks -> seitliche Stellung des Verteidigers

    und mit Torschuss dahinter, macht es den Kindern auch Spaß :)

  • let1612

    deine Übungen gefallen mir sehr gut. Auch die Ausführung zur Reaktionsschnelligkeit trifft mein Verständnis der Übung zu 100%.


    Dennoch sehe ich einige deiner Ansätze schon zu weit im Detail als das Sie hier im Wein Konzept (wir sind bei Spiele für Grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten) schon Anwendung finden sollten.

    Ich musste bei meinen Teams bisher immer feststellen das es am schwierigsten ist den Kindern das "Entgegenlaufen" abzugewöhnen. Gerade in den jungen Altersklassen beginnen die meisten Kinder die Abwehrbewegung ja aus dem Lauf dem Gegner entgegen. Somit hat man eine 50/50 Chance den Ball zu erreichen oder eben nicht. Ziel sollte aber doch das Anlaufen und ein abwartendes Verteidigen sein. Also dem Gegner entgegen gehen und dann meinen eigenen Lauf abbremsen (ggf. bis hin zum Stand) um auf eine geeignete Angriffsoption zu warten.


    Aus diesem Grund finde ich hier in den Grundlagen das Stehen völlig in Ordnung. Gerade die Übung mit dem Verteidiger auf der Linie ist zum Beispiel eine weitere Steigerung der Variante. Aber viel weniger um den Nachteil gegenüber den Begleiten aufzuzeigen sondern eher um den Vorteil eines Abwarten gegenüber einem Entgegen bewegen aufzuzeigen.


    Das große Verständnisproblem liegt hier, denke ich, einfach in der erwarteten Tiefe der Ausbildung. Alle diese Details Begleiten, Abdrängen, Anlaufen, usw. sind in meinen Augen nicht Bestandteil des Alter um das es hier geht. Wir sprechen von Kindern die gerade den Fußball-Kindergarten hinter sich haben. Und hier ist "langsames und bedachtes" Verteidigen einfach der erste Schritt. Erst wenn dieses verstanden ist können die weiteren Werkzeuge auch bewußt und Zielgerichtet eingesetzt werden. Daher machen Sie auch dann erst Sinn.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

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    - (Quelle: paderball.com)

  • Danke für euer Feedback. Vielleicht kurz zum Hintergrund warum ich diese Übung durchführen möchte.


    Beim den letzt Spielen ist mir aufgefallen, dass wir viele gefährliche Situation zulassen, weil den Kids nicht bewust ist wie ich einem Gegner den Ball abnehme.


    Szene 1)

    Kind läuft frontal auf den Gegner zu. Es kommt zu einer Art Pressschlag (natürlich nicht so intensiv), etwas "gewurschtel" und der Ball prallt entweder in Richtung uns Tor ab oder bleibt beim Gegenspieler hängen der damit weiterläuft.


    Szene 2)

    Kind greift frontal an. Gegner spielt den Ball einfach rechts vorbei. Bis wir uns umgedreht haben ist der Gegner weg.


    In der jetzigen Phase wäre es schon hilfreich wenn die Kids erstmal lernen so anzugreifen/sich zu positionieren das diese nicht einfach überlaufen werden und das der Ball erstmal vom Gegner ein Stück weg muss, wenn man drankommt. Wenn die optimale Position dabei noch keine wichtige Rolle spielt, hauptsache irgendwie seitlich, wäre das ja auch auch ein Fazit. Ich wurde nur von HW darauf gebracht damit anzufangen und wollte es gleich richtig zeigen :)

  • A(ni)mateur Zugegeben irgendwie sehr schön zu lesen was du hier beschreibst. Das ist nämlich genau das was ich versucht habe gerade zu beschreiben.


    wie ich das lese ist für deine Kinder erst einmal wichtig zu lernen das man die Verteidigung nicht aus dem Lauf dem Gegner entgegen beginnt. Denn sollte ich keinen Erfolg haben ist der Gegner weg bis ich mich umgedreht habe.

    Ich habe meinen Kinder daher von der F bis in die E2 zwei "Richtlinien" mit auf den Weg gegeben.


    a) Ich greifen eben nicht seitlich an sondern stelle mich so das der Gegner den Ball "Bewegen" muss um an mir vorbei zu kommen. d.h. ich stelle mich mittig in seine Laufrichtung und zwinge ihn damit bereits irgend etwas zu machen denn "gerade" da stehe ich.

    In den unteren Klassen sind ja nicht alle Kinder in der Lage darauf zu reagieren und ich habe daher schon den ersten Vorteil das der Gegner vielleicht einen Fehler macht. Zusätzlich prallt der mögliche "Pressball" zwischen meine Füße und nicht über meinen Fuß in die Laufrichtung des Gegners.


    b) wir versuchen vor den Angreifen schon zu stehen oder bereits in Laufrichtung des Gegners umgedreht zu haben. Wobei zweites nur die besten meiner Kinder schaffen. In Kombination mit a) führt dies in 80% aller Fälle zu genau der Situation welche wir in deiner Übung simulieren. Wenn der Gegner nicht einfach in uns hinein rennt wird er langsamer und wir können einen günstigen Moment abwarten und dann eben überraschend und schnell zuschlagen.


    In der E1 stell ich nun fest das die Kinder motorisch und auch geistig in der Lage sind auch weitere Mittel anzuwenden. Wenn Sie aber schon wissen das ich abbremse und mich anhand des Gegners positionieren sind die nächsten Schritte, wie begleiten oder Ball-führenden Fuß Ausgucken, viel leichter zu erlernen.

    Am Ende hängt das "Richtig" lernen ja auch immer vom alter der Kinder ab. Ganz klar sollten wir nichts lernen was später falsch ist, aber später weitere Details hinzuzufügen ist leichter als jetzt bereits übers Ziel zu schießen und zu verzweifeln. Also Schritt für Schritt. Vielleicht lernen deine ja auch schneller als meine!


    Gruß

    Torsten

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    - (Quelle: unbekannt)

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    - (Quelle: paderball.com)

  • Wein schreibt nicht vom starken fuss.

    Es geht um den ballführenden fuss des angreifers. Das ist ein sehr grosser unterschied.

    Grüße von der Ersatzbank

  • totog : jetzt habe ich mit der Antwort bis heute gewartet, weil ich im Training etwas ausprobieren wollte und dann waren meine Stürmer zu schwach und ich habe anstatt den Abwehrspieler den Stürmer gecoacht ;)


    Ich möchte ihnen das Entgegenlaufen/Anlaufen nicht abtrainieren - auch nicht im höchsten Tempo, weil dies später (in höheren Klassen) gefordert wird. Deshalb war meine Idee dem Abwehrspieler im Viereck auch das Spielen mit den Händen zu erlauben - ich habe den Eindruck, dass dann die Kinder langsamer auf den Gegenspieler zugehen (und TW-Trainer diskutiert hier ja nicht mehr mit ;)). Oder ist meine Beobachtung falsch?


    Es gibt zwei Punkte auf die ich beim Abwehrspieler in der F-Jugend schaue:

    1) geht der Gegner auf meiner linken Seite vorbei, sollte der linke Fuß den Ball blockieren bzw. zum Ballgewinn führen und auf der anderen Seite der rechte (Ball "weghauen" oder "ins Aus klären" ist kein Ballgewinn)

    2) keine Grätsche - ich möchte die Kinder beweglich auf den Beinen sehen


    Alles andere versuche ich mit Spiel- und Übungsformen zu provozieren, aber nicht zu coachen.


    Und bei der Geschwindigkeit und dem Anlaufen bin ich auch bei Andre - Kinder in der F können Geschwindigkeit und Entfernungen noch nicht richtig einschätzen (deshalb wird der Fahrradführerschein ja auch erst in Klasse 4 gemacht (E-Jugend)).

  • Ich möchte ihnen das Entgegenlaufen/Anlaufen nicht abtrainieren - auch nicht im höchsten Tempo, weil dies später (in höheren Klassen) gefordert wird. Deshalb war meine Idee dem Abwehrspieler im Viereck auch das Spielen mit den Händen zu erlauben - ich habe den Eindruck, dass dann die Kinder langsamer auf den Gegenspieler zugehen (und TW-Trainer diskutiert hier ja nicht mehr mit ). Oder ist meine Beobachtung falsch?

    Ob die Kinder langsamer entgegen gehen wenn sie mit der Hand spielen dürfen kann ich nicht beurteilen. Hab ich auch noch nicht versucht. Mein Befürchtung wäre das es somit noch eher zu Zusammenstößen kommt. Außer es wäre nur das Spiel mit der Hand erlaubt.


    Aber ich denke du hast meine Aussagen falsch interpretiert.

    Auch ich möchte den Kinder das Anlaufen nicht ab trainieren, im Gegenteil. Meine Erfahrung zeigt das es in den Jungen Jahren zwei Arten von Verteidigen gibt. Das eine Kind bleibt aus einem Fleck stehen und wartet bis der Angreifer auch aus weiter Entfernung auf ihn/sie zuläuft. Ergebnis der Angreifer kann sich den Ball einfach vorbei legen da er a) sehr lange überlegen kann und b) einen deutlichen Geschwindigkeitsvorsprung hat.

    Der zweite Typ Verteidiger läuft dem Gegner entgegen und versucht aus vollem Lauf den Angreifer zu attackieren. Ergebnis ist eine 50/50 Chance nur das der Angreifer weniger Zeit hat aber, wenn vorbei, der Verteidiger erst abbremsen muss bevor er die Laufrichtung umdrehen kann.


    Das Fernziel (bis zum Ende der F / junge E) liegt aber in der Mischung aus beiden.

    Der Verteidiger soll nicht warten bis der Angreifer zu ihm kommt sondern bewusst den Abstand verkürzen. Allerdings muss der Lauf (dem Angreifer entgegen) auch rechtzeitig wieder gebremst werden um eine kontrollierte Abwehraktion und, wenn nötig, auch einen schnellen Richtungswechsel durchführen zu können.

    Ein meiner favorisierten Übungen hierzu ist wie folgt:

    Der Verteidiger, oder Trainer, bringt den Ball von der Torauslinie ins Spiel. Der Angreifer startet im Bereich der Mittellinie (abstandslinie für den Anstoß) und der Verteidiger startet auf der Torauslinie. Ziel des Verteidigers ist es nun den Angreifer außerhalb des Strafraums zu attackieren.

    Im ersten Schritt ist hier also das Anlaufen und Abstand verkürzen zwingend erforderlich. In den weiteren Wiederholungen wird der Fokus dann immer weiter auf Anlaufen und rechtzeitig wieder abbremsen" gelegt um eine kontrollierte Abwehr zu ermöglichen.


    Das ganze steigert sich natürlich auch immer noch weiter bis in die D/C-Jugend in welcher dann ein begleitendes Verteidigen, wie es in der BL immer wieder zu sehen ist, zur Zielsetzung wird.


    Die Übung kann natürlich auch mit Vierecken in welches der VT laufen muss bevor er angreift oder anderem durchgeführt werden. Ich find es nur wichtig das eben sowohl das Anlaufen als auch das abwartende verteidigen gleichermaßen in die Übung einfließen.



    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Vielen Dank nochmal für das viele Feedback. Da wir sehr viel 1vs1 und 2vs1 machen ist das schnelle Anlaufen und dann vorher langsamer werden - um die Reaktion des Angreifers abzuwarten - somit ein wichtiger Ausbildungspunkte für meine F-Junioren.


    Gut das wir so intensiv darüber gesprochen haben. Übungsvorschläge habe ich ja jetzt auch reichlich! Danke!


    :thumbup::thumbup: