Darauf leite ich ab je mehr Info's verfügbar sind desto mehr "Druck" in der Breite wird aufgebaut. Das ganze wird schlicht immer mehr in den Fokus gerückt!
Ja, es gibt dies Kurzseminare auch schon seit ein paar Jahren in den Verbänden. Doch leider mit sehr stark schwankender Ausbilder-Qualität. Das geht von sehr guter Detail-Präsentation bei Übungen mit D-Jugend Keepern bis hin zum Fessseln von Handgelenken bei C-Jugend-Keepern.
Ferner gibt es die beiden Module TW-Trainer-Breitensport und TW-Trainer-Leistungssport. Das sind nette Informationsveranstaltungen, die derzeit ihr Geld noch nicht wert, weil hier noch keine spielnahe Ausbildung stattfindet. Wer ohne oder mit geringem Vorwissen für TW-Trainer dorthin fährt, der wird enttäuscht sein. Für die ausgehändigte Teilnehmer-Urkunde kann er sich auch nichts kaufen, weil die von den Vereinen schon deshalb nicht anerkannt wird, weil keine Prüfung und Lizenzübergabe stattfindet.
Wenn wir uns erinnern, so kam das Nachwuchsförderkonzept und mir ihr auch die differenzierte Trainerausbildung erst mit dem jämmerlichen letzten Gruppenplatz in der Vorrunde der EM 2000 statt. Mehmet Scholl erzielte durch einen Fernschuß das einzige deutsche Tor im Turnier.
Allerdings war man mit den Leistungen der Torleute durchaus zufrieden, sodass es hier keinen Leidensdruck gab. Solange es für die Nationalmannschaft sehr gute Keeper gibt, sieht man wenig Handlungsbedarf, hier ein ähnliches Förderkonzept für Keeper und TW-Trainer zu entwickeln wie dies mit hohem finanziellen Aufwand für die Feldspieler geschehen ist.
Der Wert eines Keepers wird auch heute weitgehend von Laien bestimmt. Denn jeder kennt den Begriff des "Torwartfehlers", aber kaum jemand einen Weg der effektiven Ausbildung und Förderung. So sucht man sich Torleute nach Körperlänge aus, wohlwissend das man Körperlänge nicht trainieren kann und sie sich im Laufe der Jahre noch stark verändert. Man positiniert sich neben das Tor, aber man käme nicht auf die Idee, sich neben seinen Feldspielern zu positionieren. Der Feldspieler soll Tore vorbereiten und machen, aber der Torwart darf keine Gegentore kassieren. (siehe auch Thema Coaching) Wie wenig diese Ansichten eigentlich mit dem Spiel zu tun haben, wird erst immer deutlich, wenn man bei den Leistungen des eigenen Teams auch die des Gegners mit gleichen Maßstäben analysiert und respektiert.
Nur durch eine entsprechend gründliche Ausbildung wird deutlich, dass es nicht darum gehen darf, ein Tor zu verhindern, sondern darum gehen muß, wie man ein Tor verhindert. Euch interessiert ja auch nicht nur, dass eure Spieler Tore erzielen, sondern auch wie sie erzielt werden. Denn erst daraus läßt sich ablesen, ob es aus einer zielgerichteten Handlung heraus erzielt wurde oder blos purer Zufall war.
Was den Breitensportbereich anbelangt reduzieren sich die meisten Fähigkeiten auf die TW-Technik und TW-Kondition, beim Stellungsspiel gibts Defizite und an der beidfüssigen Ballverarbeitung mangelt es nicht nur dort.
Denn die Entwicklung des Keepers besteht darin, es dem Angreifer immer schwerer zu machen, ein Tor zu erzielen. Ein Förderungsanspruch sollte sich schon deshalb ableiten lassen, weil der Torwart Mitglied der Mansnchaft ist. Aber dahin ist noch ein weiter Weg.