Verletzt, verkorkst, verheizt

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  • Egal, ob ein Kindertrainer gut oder gar nicht ausgebildet ist, wenn er dieses Buch gelesen und dann hoffentlich verinnerlicht hat, hat er eine ganz wichtige Sichtweise dazugewonnen, die ihn bei seiner Arbeit begleiten wird. Mancher Trainer (auch ich) wird erkennen, dass er vieles falsch gemacht hat. Dennoch ist es wichtig, dass man den Inhalt des Buches nicht als Kritik, sondern als Anreiz versteht, etwas zu verändern.


    http://werner-bartens.de/buche…sere-kinder-kaputtmachen/

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Sehr interessantes Thema. Buch ist bestellt. Werde meinen Senf dazugeben, wenn ich es gelesen habe.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Hier eine interessante Besprechung dazu:
    http://www.deutschlandradiokul…ml?dram:article_id=365623


    Das Buch setzt sich offensichtlich generell kritisch mit dem Thema Leistungssport zusammen. Guter Punkt. Ich habe selbst Landesliga Fußball und Handball im Tor gespielt und geschätzte 70% meiner damaligen Spielkollegen haben dauerhafte körperliche Schäden davongetragen. Ein guter Bekannter von mir und Vater eines meiner Fußballkinder ist Orthopäde. Der hat auch eine ganz klare Meinung zu Leistungssport.


    Ich glaube allerdings nicht, dass das Buch etwas bewirken wird. Ich denke auch nicht, dass die körperlichen Schäden bei Breiten- und Leistungssportler primär aus Fehlern im Jugendtraining stammen, sondern ganz allgemein aus einer körperlichen Überlastung während des gesamten Sportlerlebens.


    Ein interessanter "Augenöffner" zum Thema Leistungssport ist auch dieses Interview mit Fabian Hambüchen:
    http://www.spiegel.de/spiegel/…sse-gelegt-a-1108110.html


    Zitat:
    "SPIEGEL: Ihr Vater Wolfgang, der auch ihr Trainer ist, hat mal gesagt, dass ein Körper nach spätestens zehn Jahren Hochleistungsturnen fertig sei.
    Hambüchen: Echt? Dann bin ich ja schon lange über der Grenze. Leider merke ich das auch."


    Deshalb rate ich meinen Kindern sehr konsequent von Leistungssport ab.

  • Ich habe das Buch und finde es gut das öffnet ein wenig die Augen.
    Viele Dinge sieht man immer wieder an den Aussen Rändern beim Training.
    Gut das ich es gekauft habe

  • Bin auch gerade dabei es zu lesen, habe allerdings erst begonnen und gerade den Abschnitt mit den Medizinbällen abgeschlossen. Liest sich gut, bin gespannt was ich am Ende alles davon mitnehmen kann.

  • Hab es mal grob überflogen. Überraschend für mich ist, dass nach Jahren der Diskussion und so mancher Verbesserung in der Trainingslehre immer noch Kinder wie kleine Erwachsene trainiert werden (sollen).


    Leider wird auch im Breitensportbereich allzuhäufig ein Kinder- und Jugendtraining mit (zum Teil sogar veralterten) Erwachsenen-Trainingsmethoden praktiziert. Ursachen hier sind meist Trainer ohne spezielle Ausbildung. Darunter Elterntrainer und aktive Spieler aus dem Seniorenbereich, die als Trainer fungieren.
    Auch die Verantwortlichen in den Breitensportvereinen verfügen meist über zu wenig moderes Wissen im Kinderfussball, sodass sie negativen Auswirkungen dieser Trainingsmethoden nicht erkennen.


    Es gibt jedoch immer auch unter den Eltern der Kinder solche, die das Training über den Schmerz hinaus für eine besonders gute Traiiningsmethode halten, weil auch ihnen jegliches Grundwissen fehlt.


    Die Sichtweise der Eltern, deren Kinder leistungsorientiert ausgebildet werden, ist gar nich so viel anders. Ja, er wird sogar noch intensiver ausgelebt, weil viele Eltern aufgrund der langen Fahrzeiten auch im Training anwesend sind und dem Trainer ihres Kindes schon mal einen diskreten Hinweis geben, wenn es ihnen nicht "hart genug" zugeht. Jedoch findet er dort meist kompetente Ansprechpartner unter den Trainern. Aber klar: "schwarze Schafe", die auf dem Rücken der Kinder den schnellen Erfolg suchen, gibt es dort auch.


    Schließlich gibt es noch den Bereich des "Pseudo-Leistungsfussballs". Als Beispiel hierfür kann ich F-Jugend-Teams nennen, die 4 x wöchentlich trainieren und zusätzlich sonntags noch eine freiwillige Einheit eingelegt wird. Es ist eine Kombination aus dem früheren Straßenfussball mit vermeintlichen Leistungselementen. Denn hier wird permanent ins Spiel hinein gerufen, wie "viel" ja immer auch "viel" nützt. Das Resultat ist, dass diese Kinder hektischen Aktionismus und Handlungsschnelligkeit nicht unterscheiden lernen, weshalb spätere Trainer daraus erst noch strukturiertes trainieren schaffen müssen. Die meisten Kinder wollen jedoch dieses Art des Trainings gar nicht und auch die Eltern empfinden es nicht angebracht, sodas die meisten Kinder schon während oder nach so einer Saison ausscheiden.


    Als Konsequenz daraus sollten zunächst einmal Vereinsverantwortliche, bzw. Jugendleiter in einer Ausbildung kindgerechtes Training und Spiel erlernen, um darüber ihr Wissen an die Trainer im Jugendbereich weiterzugeben. Denn nur ein Konzept erstellen reicht nicht. Man muß die Inhalte auch verstehen, um sie richtig umsetzen zu können.


    Ich erachte das Buch als hilfreich für Vereinsverantwortliche, weil sie die Ansprechpartner und Wissensmultiplikatoren für ihre Kinder- und Jugendtrainer sind.