Eckbälle

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  • Hallo Gemeinde, mich würde es mal interessieren, was ihr so für Eckballvarianten habt und wie ihr die trainiert. Ich habe zur Zeit eine D Jugend und bei Ecken sind wir einfach viel zu harmlos.
    Über Tipps würde ich mich sehr freuen.


    VG
    MK

  • Ich habe in diesem Alter noch nie Ecken trainiert.
    Trotzdem haben meine Teams sehr viele Tore nach Ecken erzielt.


    Wichtig ist, dass die Spieler, die im Strafraum agieren, sich mit hohem Tempo auf eine Zielstelle zubewegen.
    So dass, in dem Fall, wo der Ball dann genau dort hinkommt, der Angreifer einen Bewegungsvorsprung vor dem Verteidiger hat und er darf auch nicht überrascht sein, wenn der Ball dann genau dahin durchgeht (am langen Pfosten zB.).
    Es macht für einen Angreifer wenig Sinn, die Flugbahn des Balles abzuwarten und dann dahin zu gehen.


    Mitgegeben habe ich den Jungs nur, dass der wichtigste Laufweg, der auf den kurzen Pfosten ist. (Gilt auch im normalen Spiel, wenn außen einer flanken kann. Auch, wenn nur einer in der Mitte ist, dann ist der Sprint auf den kurzen Pfosten VOR den Gegner der Erfolgversprechenste.)
    Hinter dem Rücken dieses Angreifers kann der vorher am kurzen Pfoaten platzierte den Weg zum langen Pfosten wählen. Und dieser Spieler ist so oft dann völlig frei. Selbst in wesentlich älteren Jugendklassen oder sogar MännerLandesliga, teilweise sogar Verbandsliga. Einfach, weil die meisten nach dem Ball gucken, nicht nach ihrem Gegner.)
    Ein dritter sollte dann auch noch auf dem langen Pfosten einlaufen, aus einer anderen Position.


    Mehr braucht es nicht, mehr ist mM nach verschenkte Traibibgszeit in diesem Alter.
    Dieses grundsätzliche Verhalten ist aber in vielen Spielsituationen hilfreich, nicht nur bei Ecken.Das sind grundlegende taktische Basics, die man irgendwann braucht, bzw. die auf einem bestimmten Niveau doch einiges ausmachen.


    Edit:
    Der geschlagene Ball sollte über den Spieler des Gegners der vorne auf flache/halbhohe Bälle wartet geschlagen werden.wo dann genau...kann das selbst ein Profi so genau sagen? Das schaffen viele D-Spieler regelmäßig.
    Steht da keiner vom gegner, dann ist der flache oder halbhohe Ball dicht vor das Tor eine extreme Gefahr. Beim nächsten Mal steht da dann auch ein Gegner, wenn die nicht völlig ohne Mitdenken spielen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich trainiere in der D-Jugend grundsätzlich keine Standard-Varianten (weder Freistoß, noch Eckstoß). Meines Erachtens bringen solche Aktionen nur kurzfristig Erfolg, da hier eine Abstimmung mehrerer Mannschaftsteile erforderlich ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Jungs später im Herrenbereich nochmal in der selben Konstellation zusammenspielen ist äußerst gering (Stichwort: langfristiges Arbeiten).


    Ich würde die Zeit lieber perspektivisch in Dinge investieren, die die Kinder tatsächlich fussballerisch weiterbringen. Aber mal bezogen auf grundsätzliche Laufwege stimme ich Sir Alex zu.

  • Ich trainiere in der D-Jugend grundsätzlich keine Standard-Varianten (weder Freistoß, noch Eckstoß). Meines Erachtens bringen solche Aktionen nur kurzfristig Erfolg, da hier eine Abstimmung mehrerer Mannschaftsteile erforderlich ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Jungs später im Herrenbereich nochmal in der selben Konstellation zusammenspielen ist äußerst gering (Stichwort: langfristiges Arbeiten).


    Ich würde die Zeit lieber perspektivisch in Dinge investieren, die die Kinder tatsächlich fussballerisch weiterbringen. Aber mal bezogen auf grundsätzliche Laufwege stimme ich Sir Alex zu.

    Falls das nicht so rüberkam, wie ich es beabsichtigt habe.


    Ich halte auch nichts davon, solche Dinge zu trainieren und habe das noch nie gemacht.


    Das einzige, was ich mit jedem Team mache, ist die Inhalte in obigen Post mal anschaulich darzulegen. Das dauert dann vllt 5min. VIelleicht noch ein anderes Mal erneut 5min. Das war es aber auch.
    Und die Jungs können das dann gut umsetzten.



    Aber ich lege eh wert auf extrem hohes Bewegungstempo, um sich anzubieten - also kein Alibifreilaufen oder Alibiausfallschritt - und individualtaktische und gruppentaktische Basics.
    Diese muss der SPieler dann ja nur situativ bzw. adaptiv anwenden.
    zB: Wenn ein Mitspieler zur Flanke ansetzt, dann muss man versuchen vor den Gegner zu kommen. Und das im höchsten Tempo und so, dass man nicht schon "so dermaßen" zu früh da ist, das man steht und der Gegenspieler längst auch da ist. Im besten Fall mit echter Lauffinte vorher. - Ich habe das erst im Männeralter gelernt. Und nicht vom Trainer, sondern mir abgeguckt bzw. von gestandenen Spielern gesagt bekommen. Auch, dass man jede Flanke/Querpass aktiv reingeht, den Ball aktiv spielt, damit der Ball nicht über den Fuß springt, weil man nur den Schlappen hinhält. Im besten Fall sogar abspringt, damit der Gegner einen nicht mehr fair wegdrängeln/aus der Balance bringen kann beim bzw. unmittelbar vor dem Schuß. Und ich habe als Jugendlicher auch ambitioniert gekickt, aber individuall- oder gruppentaktisch sind da kleinste, aber elementare Dinge nicht geschult worden, die doch einen mM nach großen Einfluß haben und so schwer nicht sind. Es hat nämlich wesentlich weniger mit Glück/Pech zu tun, als immer behauptet wird, wenn manch Spieler mehr "leichte" Chancen im Tor unterbringt, als andere.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Das ist schon so rübergekommen, wie du es gemeint hast. Meine Aussagen haben sich in erster Linie auf die Frage von wallinheimo bezogen.


    Was das erlernen von Laufwegen, wie du es beschreibst angeht, denke ich, dass das auch im Jugendbereich trainiert werden kann. Mir ging es eher um einstudierte Eckball-/Freistoßvarianten, wie in der ursprünglichen Frage angesprochen.

  • Hi wallinheimo,


    Wenn wir vor der Saison ein Trainingslager machen, dann opfere ich einmal eine Trainingseinheit für ein oder zwei Varianten, Ecken zu verteidigen. Es gibt vom BDFL ein Lehrvideo zur Verteidigung im Raum, außerdem gab es hier im Forum mal eine schöne Darstellung von @Chris über die Verteidigung als Mischform.


    Diese Saison spielen wir Raumdeckung. Letztlich ist es ziemlich wurscht, welche Variante gewählt wird. Im Kreisfussball reicht es, überhaupt eine abgestimmte Variante zu haben.


    Offensiv könne die Spieler von alleine. Freistöße spielen wir sowieso entweder kurz oder als Flugball in den Strafraum.


    Also:
    Trainieren defensiv einmal vor Beginn der Saison, dann in Trainings/Testspielen aktiv einfordern, darüber hinaus nix. Ob so was bei einer D-Jugend schon Sinn macht, ist dahingestellt und deine Entscheidung!

  • Ich habe in diesem Alter noch nie Ecken trainiert.
    Trotzdem haben meine Teams sehr viele Tore nach Ecken erzielt.


    Wichtig ist, dass die Spieler, die im Strafraum agieren, sich mit hohem Tempo auf eine Zielstelle zubewegen.
    So dass,......

    Es sind vor allen Dingen diese Beiträge, warum ich hier beinahe täglich reinschaue :thumbup:


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • o dass, in dem Fall, wo der Ball dann genau dort hinkommt, der Angreifer einen Bewegungsvorsprung vor dem Verteidiger hat und er darf auch nicht überrascht sein, wenn der Ball dann genau dahin durchgeht (am langen Pfosten zB.).

    Finde diese Variante besser, als auf einen indiviiduellen Abwehrfehler bei der Ballverarbeitung zu spekulieren. Denn wenn später die Abwehrspieler stärker werden, kann man nicht mehr so häufig auf individuelle Fehler hoffen.


    Will auch gern meinen Senf für TW-Übungen bei Ecken beitragen:
    Bei den Torleuten kann man einige Übungen speziell für Ecken trainieren. Als Basistechniken das Fangen, Fausten (ohne/mit Wegdrehen in den freien Raum) und Lenken hoher Bälle. Als individual taktikische Varianten die TW-Positionen, wenn der Schütze den Eckball zum Tor bzw. vom Tor weg schießen will. Ferner unterschiedliche Laufwege und Absprungvarianten zum 1. Pfosten. (Hier beobachtet man häufig, dass der letzte Schritt zum Stützschritt zu groß ist, so dass keine Absprungstabilität vorhanden ist.) Für den Laufweg zum 2. Pfosten kann die "vorwärts orientierte Rückwärtsbewegung" geübt werden, damit der Keeper seinen Körperschwerpunkt über den Füßen (statt dahinter) hat und so jederzeit seine Sprungkraft in Höhe zum Ball einsetzen kann.
    In den Spielformen oder mit dem TW-Training in Kleingruppen kann man die TW-Komandos incl. dem Komandotiming üben. Ruft der Keeper zu früh oder zu spät, kann es leicht zu Mißverständnissen kommen und der Angreifer ist der lachende Dritte.
    In dieser Altersstufe soll der Keeper lediglich Möglichkeiten kennenlernen, um sie im Wettkampf ausprobieren zu können.