Trainingseinheit 07.09.2016

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  • So! Auf Anregung von @TW-Trainer lasse ich jetzt die Hosen runter und bin bereit eine komplette Trainingseinheit von mir zu zeigen.


    Kurze Vorgeschichte:


    Nach dem wir uns letztes Jahr intensiv mit den Themen 1v1, Ballgewöhnung und Finten beschäftigt haben. Habe ich mir für dieses Halbjahr für 2v2 als große Überschrift entschieden. Das Grundgerüst sollen die Spielformen von Horst Wein bilden. Ziel ist es, das die Kinder behutsam an das Thema gemeinsam verteidigen, sowie gemeinsam angreifen herangeführt werden. Kurz gesagt, sollen sie auch entdecken, dass ein Pass zum besser postierten Mitspieler erfolgsversprechender sein KANN als ein Dribbling. Ich möchte ihnen aber nicht diktieren, was sie zu tun haben, sondern dass sie selbst die Entscheidung treffen.


    Sekundärziel ist das Festigen der bereits erlernten Finten, weiterhin Ballgewöhnung und Koordination.


    Ich freue mich schon auf eure Meinung dazu und hoffe vielleicht sogar, den einen oder anderen inspirieren zu können.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Erster Teil:


    Nach einer kurzen Tummelphase, habe ich 2 Felder aufgebaut. 18x18m mit 6m Dribbeltoren. Gespielt wird das Spiel 2v2 auf gegenüberliegende Tore laut Horst Wein.


    Auf dem Feld, auf dem mitgefilmt wurde, ist ein ziemlich passender Querschnitt meiner Spieler zu sehen. Im Team "Deutschland" (mit den weißen Trikots) spielen Tobi (2008er Jahrgang, eigentlich recht geschickt, allerdings ein sehr verspielter Träumer, der sich leicht abklenken lässt, dem das Fußball-spielen eigentlich relativ egal ist. Er genießt es Zeit mit seinen Freunden zu verbringen) und Annika (2008er Mädl, sehr engagiert, sehr robust in den Zweikämpfen, technisch aber ein wenig limitiert). Sie haben die Aufgabe die blauen Dribbeltore zu verteidigen und auf die weißen anzugreifen. Im Team "Brasilien" spielen Nici (2009er, sehr geschickt und trickreich mit dem Ball, sehr engagiert, aber einer der kleinsten) und Timi (2009er, sehr engagierter Anfänger, der erst vor wenigen Monaten begonnen hat Fußball zu spielen). Sie haben die Aufgabe, die weißen Dribbeltore zu verteidigen, und auf die blauen anzugreifen.


    Leider ist die Perspektive schlecht, dass nicht alle Tore zu sehen sind. Wir spielen das selbe Spiel später aber nochmals, wo man das gesamte Spielfeld sieht. Außerdem ist der Rasenmäher leider sehr lästig, aber das meiste kann man glaube ich ganz gut verstehen.


    https://drive.google.com/file/…Zc093WnM/view?usp=sharing

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  • Zweiter Teil:


    Eine der Korrekturübungen von Horst Wein. Die Spieler sollen immer zwei Hütchen vorwärts dribbeln, wenden, ein Hütchen zurückdribbeln, wenden, usw bis sie einmal im Kreis gelaufen sind. Der schnellere Spieler gewinnt. Habe dann im Laufe der Übung erkannt, dass das sehr lange ist und habe dann nur mehr die Hälfte laufen lassen.


    https://drive.google.com/file/…UejFHNUU/view?usp=sharing

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  • Dritter Teil:


    Ein Koordinations-Technik-Parcours bei dem ich mich beim Coaching auf den Koordinationsteil konzentriere. Nach dem Torschuss war ein Ballgewöhnungs-Teil eingepant, bei dem die Kinder abwechselnd Zurückziehen-Innenseite mit dem linken und rechten Fuß machen sollten. Dieser Teil war eigentlich dazu gedacht, die Stehzeiten am Koordinationsteil zu minimieren und somit viel zu kurz. Außerdem sind es nur wenige Spieler, die diesen Teil richtig ausführen.


    https://drive.google.com/file/…VSjRMOFU/view?usp=sharing


    https://drive.google.com/file/…3YUtTZXM/view?usp=sharing

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  • Fünfter Teil:


    Ein Technik-Torschuss Parcours der dann auch im Wettkampf durchgeführt wird. Links des Bildes war selbiger Parcours nochmals spiegelverkehrt aufgebaut.


    https://drive.google.com/file/…4SzdlTkk/view?usp=sharing

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  • Sechster Teil:


    Freies Abschlussspiel 4v4 auf große Tore. Bewusst enger Raum, und bewusst auf Coaching verzichtet. Ich spar mir das Video. Das Abschlusspiel war relativ zäh. Für das warme Wetter war der Trainingseifer finde ich durchaus in Ordnung.

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  • Hallo, mal ein kleines Feedback von mir, nachdem ich mir die Videos angesehen haben:


    Zu allererst mal Kompliment zu den gelungen Aufnahmen. Man sieht dabei schon gut, dass Du mit Leidenschaft und Freude dabei bist. Das ist schon mal mit das wichtigste!


    Eigentlich habe ich nur bei 3 Teilen etwas anzumerken:


    Teil 2: Hier kommt mir die reine Laufzeit der Übung (also die Zeit, die die Kinder wirklich mit Ball am Fuß etwas machen) relativ kurz vor.


    Teil 3: Ich habe erstmal einige Augenblicke genötigt, bis ich den Übungsablauf nachvollziehen konnte. Das ist ein ganz schönes Wirrwarr. Der rote Faden ist nicht sofort zu erkennen - zumindest für mich... Ich glaube, dass es für Dich hier relativ schwer ist, die 4 "Einzelübungen" alle zu beobachten bzw. dann die Schwerpunkte zu coachen.
    Natürlich ist es gut, dass Du die Stillstandszeiten gering halten möchtest. Wenn aber wie du sagst, die Kinder die Übung größten Teils falsch ausführen, weis ich nicht, ob das zielführend ist.
    Außerdem hätte ich diese Übung "links" vom Tor aufgebaut, dann wären die Kinder nicht immer mitten durch das Spielfeld gelaufen und hätten den Torschuss gestört.
    Wenn Du hier den Übungsaufbau anders wählst (bspw. der Koordinationsteil nicht horizontal zur Tor sondern vertikal also Richtung Mittellinie), ist der Rückweg länger und Du könntest hier einen einfach Dribbelparcours aufbauen (in abgewandelter Form von Teil 2 vielleicht).


    Teil 5: Hier hast Du den doppelten Übungsaufbau gewählt. Klar, wieder die geringeren Stillstandszeiten, außerdem sind beide Füße dabei.
    Hier könntest Du noch ein wenig besser darauf achten, dass sich die Kinder beim Torschuss nicht in die Quere kommen. Teilweiße schießen 2 Spieler gleichzeit aufs Tor und ein drittes Kind befindet sich auch noch im Weg, weil es nicht schnell genug den Ball holt. Das macht das Ganze für mich wieder relativ unübersichtlich und du kannst relativ schwer auf das Einzelcoaching schauen..


    Ansonsten finde ich aber die Übungsauswahl gelungen. Der Trainingsaufbau macht Sinn und deine Schwerpunkte sind schon zu erkennen.

  • Danke mal für dein Feedback!

    Teil 2: Hier kommt mir die reine Laufzeit der Übung (also die Zeit, die die Kinder wirklich mit Ball am Fuß etwas machen) relativ kurz vor.

    Da gebe ich die absolut recht. Diese Übung habe ich zum ersten Mal gemacht und sie hat auf dem Papier wesentlich interessanter ausgesehen als "on the Pitch". Ich habe dann noch versuch zu Retten, was zu Retten ist und die "Strecke" halbiert. Diese Übung werde ich in dieser Form nicht mehr machen.

    eil 3: Ich habe erstmal einige Augenblicke genötigt, bis ich den Übungsablauf nachvollziehen konnte. Das ist ein ganz schönes Wirrwarr. Der rote Faden ist nicht sofort zu erkennen - zumindest für mich... Ich glaube, dass es für Dich hier relativ schwer ist, die 4 "Einzelübungen" alle zu beobachten bzw. dann die Schwerpunkte zu coachen.
    Natürlich ist es gut, dass Du die Stillstandszeiten gering halten möchtest. Wenn aber wie du sagst, die Kinder die Übung größten Teils falsch ausführen, weis ich nicht, ob das zielführend ist.

    Mir geht es bei dieser Übung in erster Linie um den Koordinationsteil, auf den ich mich beim Coaching auch konzentriert habe. Übersteiger (natürlich gibts da auch immer was zu verbessern) und Torschuss sind ja eigentlich eh Selbstläufer. Die "Beschäftigungstherapie" auf dem Rückweg ist eigentlich auch etwas das die Kinder kennen und können (sollten). Als ich das Video betrachtet habe ist mir erst aufgefallen, dass der große Bub in Jeans (großer Bruder der mich fragte, ob er mitspielen darf) den anderen die Übung vollkommen falsch erklärt :cursing: . Ist aber auch nicht so tragisch, da ich es immer noch besser finde die Kinder beschäftigen sich (auch wenn es nicht so ist wie vorgeschrieben) mit dem Ball, als wenn sie in der Schlange stehen. Außerdem lag mein Fokus auf dem Koordinationsteil, bei dem deutlich zu erkennen ist wie es am Anfang eher zäh funktioniert und am Schluss dann schon sehr gut klappt.

    Außerdem hätte ich diese Übung "links" vom Tor aufgebaut, dann wären die Kinder nicht immer mitten durch das Spielfeld gelaufen und hätten den Torschuss gestört.
    Wenn Du hier den Übungsaufbau anders wählst (bspw. der Koordinationsteil nicht horizontal zur Tor sondern vertikal also Richtung Mittellinie), ist der Rückweg länger und Du könntest hier einen einfach Dribbelparcours aufbauen (in abgewandelter Form von Teil 2 vielleicht).

    Ja. Wäre wahrscheinlich zielführender gewesen.

    Teil 5: Hier hast Du den doppelten Übungsaufbau gewählt. Klar, wieder die geringeren Stillstandszeiten, außerdem sind beide Füße dabei.
    Hier könntest Du noch ein wenig besser darauf achten, dass sich die Kinder beim Torschuss nicht in die Quere kommen. Teilweiße schießen 2 Spieler gleichzeit aufs Tor und ein drittes Kind befindet sich auch noch im Weg, weil es nicht schnell genug den Ball holt. Das macht das Ganze für mich wieder relativ unübersichtlich und du kannst relativ schwer auf das Einzelcoaching schauen..

    Du hast zwar mit deiner Beobachtung recht, allerdings möchte ich dir widersprechen. Einer der Punkte auf die ich bei meinen Kids besonders stolz bin, ist der, dass sie "den Kopf oben haben". Sie beobachten also die Umgebung. Mir ist aufgefallen, dass die Kinder vor dem Torschuss jedesmal beobachten, ob sich jemand in der Schusslinie befindet oder nicht. Sie schießen jedes mal in die freie Ecke. Niemand bolzt blind einfach drauf. Ich finde, dass das eine Eigenschaft ist die durchaus begrüßenswert ist. Weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass sich die Kinder wirklich beeilen, den Ball so schnell wie möglich aus dem Tor zu holen.
    Ich finde es viel wichtiger, dass die Kinder in Bewegung sind und nicht stehen. Natürlich könnte ich mehr "Ordnung" in die Übung bringen, will ich aber gar nicht. Ich nehme mir immer wieder Kinder auf die Seite um ihnen etwas zu erklären. Die anderen machen derweil einfach weiter. Es ist doch wesentlich besser, dass die Kinder selbstständig - wenn auch unbeobachtet - üben, als wenn sie darauf warten würden weitermachen zu dürfen.

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  • @Strznievski


    Erst einmal vielen Dank für die Informationen. Ich hab mal in die ersten beiden Videos reingeschaut. Wenn die Anderen ähnlich sind, dann:


    A. Trainingssteuerung
    1. Vor jeder Übung die Trainingsgruppe zusammen kommen lassen
    2. Nicht mehr als 3 Sätze für`s Wesentliche der Übung verwenden (Danach hören die Kinder immer weniger zu. Du erkennst es auch an ihrem Verhalten. Eine setzt sich auf den Ball, der Nächste wedelt mit dem Leibchen, usw.)
    2.a. Die Kinder sollten bei deiner kurzen Erläuterung keinen Ball oder sonst etwas halten, weil sie dadurch leicht abgelenkt werden
    3. Übung präsentieren kann, muß aber nicht helfen (man läuft beim Präsentieren die Gefahr, dass man unbewußt seine Fehler transportiert - auch fühlen sich Kinder mehr eingebunden, wenn sie selbst mehr machen dürfen)
    4. zunächst aufs Wesentliche achten und erst dann die Details korrigieren (nicht so häufig: "schnell, schnell, schnell" hinein rufen, denn das Tempo kommt von ganz allein mit der Sicherheit)


    Insgesamt nicht so hektisch sein und etwas ruhiger werden.


    B. Trainingsinhalte
    - Übungen zur Schulung der Motorik sind O.K.
    - Positionsrotation (auch für Torwart)


    Nutzung von Hütchenfarben als Hilfe für die Übungen prima. Ganz dickes Lob für deine Motivation an die Kinder.


    Schaue mir in den nächsten Woche deine anderen Video`s an.

  • Vielen Dank auch für dein Feedback.


    Meine "Stellungnahme":


    A1> Ich versuch so gut es geht, die Netto-Zeit der Übung, oder des Spiels so lange wie möglich zu halten. Also würde glaube ich auch viel Zeit damit vergehen, bis alle Kinder in Reih und Glied stehen. Augen auf den Trainer usw. Ich glaube auch, dass die eine gewisse Eigenverantwortung der Kinder, damit gefördert wird. Nach dem Motto: Wenn der Trainer etwas erklärt, habe ich mich so zu postieren, dass ich ihn hören/sehen kann. Mache ich das nicht, weiß ich nicht wie es weitergeht.
    Allerdings werde ich das mal (wieder) probieren, mehr "Ordnung" herzustellen und schauen welchen Effekt das auf Dauer und Effizienz hat.


    A2> Duch sprichst hier glaube ich, das zweite Video an. Dieses Spiel haben wir zum ersten Mal gemacht. Also habe ich es ein wenig genauer erklärt. Bei genauerer Überlegung wäre das aber bestimmt präziser und kürzer möglich gewesen.
    A2a> Bei uns gilt die Regel, dass während einer Erklärung nicht gespielt werden darf. Das hat niemand. Außerdem wussten auch alle um was es geht. Gerade der, der mit dem Leibchen wedelt, wirkt abwesend, weiß aber meistens was ich will. Aber du hast bestimmt recht, dass das von Grund auf vermieden werden könnte.


    A3> Interessanter Gesichtspunkt. Denn in der Literatur kann man eigentlich durchwegs lesen, dass es immer besser ist die Übung vorzuzeigen. Ich verstehe einerseits was du damit sagen willst (vor allem weil ich keine Technik-Koryphäe bin), allerdings ist es für mich viel leichter etwas kurz zu demonstrieren, als es lang und breit zu erklären.


    A4> Ich versuche mein Coaching zu variieren. Das kann von fast gar nichts (die Kinder spielen und selbst probieren lassen) bis in zu dem gehen, was auf den Videos zu sehen ist. Ich habe mir nach unserer hohen Niederlage vorgenommen die Kinder positiv zu pushen, was mir glaube ich ganz gut gelungen ist. Dass das Ganze dann eigentlich so hektisch ist, ist mir selbst erst nach Betrachtung der Videos aufgefallen. Ich habe mich regelrecht erschrocken, wie oft ich "Geht schon" sage. So etwas fällt einem selbst ja gar nicht auf.


    Die Positionsrotation beim TW mache ich normalerweise auch. An diesem Tag wollte aber nur dieser eine ins Tor. Ich will niemanden zwingen ins Tor zu gehen. Wenn der TW die Übung mitmachen will kann er das auch (beim Koordinationsteil muss er auch meistens) und wir schießen auf verschiedenste Schusszonen im leeren Tor.

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  • @Strznievski


    Ich glaub, ich muß es teilweise noch ein wenig näher erläutern:


    A1> da meine ich weniger den Faktor Zeit, sondern wenn jeweils die gesamte Trainingsgruppe kurz zusammen kommen, ist die Entfernung zu dir für alle gleich gut, dass sie es akustisch gut verstehen und deine unterstützende Mimik und Gestik alle gleich gut wahrnehmen. (Deshalb sollte man vermeiden, so zu stehen, dass die Kinder dabei direkt in die Sonne schauen müssen. Denn dann hören sie dich zwar, aber sie sehen dich nicht). Du bemühst dich zwar durch Anheben der Lautstärke, damit dich alle verstehen, aber es ist auch die Trennung der Phasen zwischen der Erklärung und ggf. Präsentation sowie des eigenen Ausprobierens wichtig. Die Trainnigsgruppe gewöhnt sich dann daran, du "schonst deine Stimmbänder" und machst dir die Arbeit etwas einfacher. (in manchen Trainingsstättten geht das auch gar nicht anders, weil entweder andere Trainingsgruppen parallel dazu trainieren oder der Lärmpegel durch Straßenverkehr o.ä. zu hoch wäre)


    A2> Ja, ohne ein bißchen Disziplin, das man den Anderen ausreden läßt wie man miteinander umgeht, geht es nicht! Mußte bei der Beschreibung des "Leibchenwedlers" schmunzeln. Solche Fälle scheinbarer Abwesenheit gibt es. Aber es ist von Außen schwer zu erkennen, ob er/sie konzentriert zuhört oder gelangweilt ist. Wenn man sich kennt, ist das solange kein Problem, als das sich andere Trainingsteilnehmer nicht dadurch gestört fühlen.


    A3> Zwar wird immer noch von Trainern im Jugendleistungsfussball eine Präsentationsfähigkeit über ausreichendes Eigenkönnen verlangt. Aber das gilt nur für die Prüfung. Zum Glück werden mittlerweile begründete Ausnahmen anerkannt, sonst würden wertvolle Trainer nur deswegen verloren gehen, weil sie z.B. nach einem Unfall ein Handycap erlitten haben, was eine volle sportliche Belastbarkeit unmöglich macht.
    Später wird die Präsentationsfähigkeit sowieso nicht mehr verlangt. Sie ist m.E. auch eigentlich nicht notwendig, denn fast immer kommen auf die Trainerfrage: "wer von euch möchte es mal zeigen" genügend positive Antworten. Kinder lernen sehr gut von Kindern und pushen sich dadurch gegenseitig. Nur dann, wenn sie es gar nicht hinbekommen, ist eine Präsentation von Vorteil, aber man bekommt es durch ein paar präzise Informationen ebenfalls gut hin.


    A4> Coaching ist sehr wichtig im Training. Damit kannst du die Motivation deiner Trainingsgruppe steigern. Denn Jeder möchte gerne vom Trainer gelobt werden und wer noch kein Lob erhalten hat, der bemüht sich darum, seine "sportliche Konkurrenz" auch mal hinter sich zu lassen. Irgendwas kann jeder gut! Auch ich sehe es als richtig an, Kinder nach einer hohen Niederlage positiv einzustimmen. Wenn du dir mal zum Coaching was anschauen möchtest, dann blättere mal beim Thema "antizyklisches Führen". Dort findest du Hintergründe, warum es besser ist, nach Niederlagen besonders zu loben und nach Siegen den Schwierigkeitsgrad deines Trainings ein wenig zu erhöhen.


    TW-Rotation. In dieser Altersgruppe sollte jeder, der möchte ins Tor! Man sollte hier aber nicht "päpstlicher als der Papst" sein und niemand aus dem Tor mobben, nur weil er mal gern ein wenig länger hierbei Spaß haben möchte. Eine zu strenge "Systemverliebheit" kann bei den Kindern leicht zu innerer Ablehnung führen. Fragen wie: "... können wir jetzt mal was anderes machen..." deuten darauf hin, als das man im Moment unzufrieden und/oder gelangweilt ist. Ohnehin zeigen die Kinder durch Nachlassen von Erfolgserlebnissen, dass es Zeit für einen Wechsel der Position oder eine Pause zwecks Regeneration ist.


    Es läßt sich hin und wieder nicht vermeiden, dass es Trainer gibt, die anderer Meinung sind. Solange man sich auf sachlicher Ebene trifft und diskutiert, ist alles gut! Leider kommt es aber auch manchmal vor, dass man sich nicht gleich versteht. Dann lohnt fast immer ein Nachfragen. Wie der Kollege Zoldiak richtig bemerkte, man kann durch Zuschauen und Zuhören sehr viel schneller und mehr gewinnen, als wenn man sich alles autodidaktisch beibringen möchte.


    Auch ich hab früher soviel Blödsinn als Trainer gemacht, als das sich noch heute für manches in Grund und Boden schäme! Das ist normal, denn man sollte nicht nur den Kindern, sondern sich auch selbst die Zeit gönnen, die man braucht, um sich Schritt für Schritt an die Traineraufgaben zu gewönnen. Viele, so auch ich hatten dann irgendwann das große Glück ein sehr gute Trainerausbilder zu geraten, durch die man das eigene, stark fehlerbehaftete Denken und Handeln überwinden konnte.


    Denn wer so spielen lassen will, wie er es im Moment macht, der wird nie weiter kommen als bis dorthin, wo er sowieso schon ist! Die Neugier ist deshalb stets die beste Antriebsfeder, Überkommenes beiseite zu legen, um sich Neuem zu widmen. Das lohnt sich selbst dann, wenn auf jede Antwort zwei neue Fragen warten.

  • Dann haben wir uns ja schlussendlich doch noch auf der selben Wellenlänge getroffen. Deinem letzten Post gibt es eigentlich nicht viel entgegenzusetzen. Die Kritik ist konstruktiv und auch verständlich. Aus diesen Zeilen kann ich sehr viel für die Zukunft mitnehmen. Danke dafür :thumbup:

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  • Habe es jetzt auch mal technisch hinbekommen, mir die Vids anschauen zu können. Es macht Spaß zuzuschauen, deine Kinder, @Strznievski, haben einen engagierten Trainer, der mit Spaß bei der Sache ist. Das überträgt sich auf den entspannten Zuschauer in der weitentfernten norddeutschen Tiefebene und ich bin sicher, das überträgt sich auch auf deine Kinder. Sieht auch nach einer coolen Truppe aus, die du da beisammen hast.


    Vielen Dank für die Trainingseindrücke!

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • @Powerzwergenpapa


    Danke für dein Lob. Das ist echt eine saucoole Truppe mit vielen verschiedenen Charakteren. Ich habe mir überlegt, öfter mal ein Trainingsvideo hochzuladen. Allerdings war ja die Resonanz nicht ganz so hoch wie erhofft. Ich hätte noch gerne mehr Meinungen, Kritikpunkte und Vorschläge gehört/gelesen. Wieso das technisch nicht funktionert hat, ist mir ein Rätsel. Ich konnte es problemlos von Computer, Handy und Tablet öffnen.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Ich hab es mir angeschaut und mir hat es gut gefallen. In Ermangelung an Erfahrung habe ich mich aber um eine Bewertung oder einen Kommentar gedrückt.
    Generell lese ich deine Beiträge gerne und hole mir da auch Anregungen. Man merkt dir an mit wieviel Herzblut du bei der Sache bist, wie du dich hinterfragst
    und versuchst das bestmögliche für deine Kinder rauszuholen.


    Glaube wir könnten da recht ähnlich sein. Meine Frau meint auch immer ich hätte nen Duppen wenn ich mit nem Berg Zeitschriften und Büchern da hocke
    und versuche alles haarklein zu planen, zu verstehen und ihr dann meine Gedanken und Ideen schildere. Die sie sich zwar alle anhört, aber die wenigsten davon
    tatsächlich versteht.

  • Du hast ein schöne gemischte Mannschaft und keine Überflieger-Truppe. Es hat alles ordentlich funktioniert du die Kinder machen fein mit. Du gehst auf die Kinder ein und machst Dir Gedanken. Wenn ich das Umfeld richtig einschätze ist bei Dir alles im Lotund sollte genau so weiterlaufen. Also: Good Work!

    Grüße von der Ersatzbank