Kniebeschwerden auf Kunstrasen?

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  • Hallo,


    wir haben seit dieser Saison einen Kunstrasen, und die Spieler (B-Junioren) haben zunehmend Kniebeschwerden. Nicht alle, aber einige. Liegt das an falschem Schuhwerk? Falls ja, welche Sohle könnte da Abhilfe schaffen? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?


    Viele Grüße
    M

  • Ihr solltet den Hersteller des Kunstrasens kontaktieren und nachfragen, welches Schuhwerk für eueren Rasentyp geeignet ist.
    Zudem sollte geklärt werden, ob die Verlegung samt Unterbau fachmännisch vorgenommen wurde.
    Evtl. könnten es auch vorübergehende Umstellungs-/Anpassungsschwierigkeiten sein. Wäre interessant wenn da jemand Erfahrung mit hätte.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich kann da nur aus einer Laufbahn als Schiedsrichter berichten, weil ich da mal hir und da auf Kunstrasen gepfiffen habe.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass ich auch manchmal Kniebeschwerden hatte nach Spilen auf dem Kunstrasenplatz, ich komme auf härteren Plätzen mit Stollenschuhe überhaupt nicht klar, da muss ich immer normale Sportschuhe anziehen.
    Ich denke auch, dass du mit einer Kontaktierung des Herstellers am besten wegkommst

  • Fußballschuhe haben im Sohlenbereich ja nur eine sehr geringe Dämpfung, zumindest im Vergleich mit Laufschuhen. Dabei haben Stollen- und Nockenschuhe noch eine geringere Dämpfung als Multinockenschuhe. Auf einem neueren, eher weichen Kunstrasenplatz sollte man mit Nockenschuhen ganz gut zurecht kommen. Ist er aber schon etwas älter oder einer der ersten Generationen, wie wir bis Ende letzter Saison einen hatten, so kann er schon recht hart sein. Wenn man da mit Nocken- oder Kunstrasenschuhen spielt, dann geht das natürlich auf die Gelenke. Allerdings spielt, so denke ich, es auch eine Rolle, ob der Schuh gut zum Fuß passt, und zwar einerseits in der Passform, aber auch zum Fußgewölbe. Es kann durchaus sein, dass orthopädische Einlagen Abhilfe schaffen. Ich selbst habe einen Senk- und Spreizfuß und hatte öfters Beschwerden, bevor mir Einlagen verschrieben wurden. Mein Sohn trägt seit ca. zwei Jahren auch welche. Und ein oder zwei Kumpels von ihm inzwischen auch.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Meine Tochter hatte das in Ihrer C-Jugend Zeit auch ganz schlimm, unser Kunstrasen ist noch recht neu (2 Jahre). Auch bei ihr haben orthopädische Sporteinlagen Abhilfe geschaffen.

  • Das mit den Sporteinlagen ist ein guter Tip. Der Kunstrasen ist nagelneu, weich und (hoffentlich) auch fachmännisch verlegt.


    Bei (Laien-) Gesprächen wurde vermutet, dass die normalen Fussballschuhe mit Kunststoffnocken durch fehlendes Rutschen an der Sohle dann die Knie stärker belasten.

  • Wenn man viel abbremsen muss, dann kann das schon sein, wobei ich auch medizinischer Laie bin. Am Platz und seiner Beschaffenheit werdet Ihr nicht viel ändern können, eigentlich ist man da auch ganz froh, wenn er eher weich ist, das ist ein guter Rasenplatz ja auch eher, und das ist schließlich die Referenz. Was das Rutschen anbelangt, so ist man ja eigentlich froh, wenn man wenig rutscht und stattdessen einen guten Stand hat -- dazu haben die Schuhe ja auch die Stollen (bzw. Nocken oder allgemein das Profil).


    Vielleicht müssen die Spieler sich auch einfach auf den neuen Belag einstellen. Ich kann mir dabei vorstellen, dass einige von ihnen dabei auch an ihren Bewegungsabläufen feilen sollten. Denn ihre Füße und Beine bestehen ja nicht nur aus starren Knochen, sondern eben auch aus Muskeln, Sehnen und Knorpel. Wenn sie z.B. etwas besser federn, dann fangen die Muskeln mehr ab, so dass Sehnen und Knochen weniger Stöße abbekommen. Mehr Muskeln können auch besser stabilisieren, dosierte Kräftigungseinheiten könnten also auch sinnvoll sein. Dabei ist es übrigens natürlich wichtig, dass man darüber hinaus die einseitigen Belastungen des Fußballs durch entsprechendes Krafttraining ausgleicht -- in der einseitigen Belastung kann auch ein Grund für die Beschwerden liegen. Und zu guter Letzt spielt natürlich auch die Schnelligkeit eine Rolle: Spieler, die sowohl im Kopf als auch körperlich spritzig und flink sind, können sich und ihren Körper besser und früher auf die sich rasch verändernden Situationen im Fußballspiel einstellen, und sind so zu effizienteren Bewegungsabläufen in der Lage.

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