Das glaube ich nicht, denn dein Vorgänger ging bereits sehr plötzlich! Kennst du eigentlich seine Gründe? In den 08-15 Vereinen ist man froh, dass man überhaupt jemanden gefunden hat, der den Trainerjob übernimmt! Außerdem müßte man für dich erst einmal einen Ersatz finden!
Ich denke auch mal, dass es O.K. ist, wenn du aufgrund der Wahrung deiner Anonymität keine Details hier hinein schreibst. Wer sich in die Situation hinein versetzen kann, der wird es auch so nachvollziehen können.
Wenn es gut weitergehen soll, muß zunächst einmal zwischen der Jugendleitung und dir ein guter Kompromiß gefunden und dieser gemeinsam den Eltern präsentiert werden. Es ist zwar normal, dass während der D-Jugend-Zeit Kinder mit dem Vereinsfussball aufhören, weil sie erkannt haben, dass ihnen ein anderes Hobby mehr Spaß macht. Dennoch sollte man die Hintergründe ihrer Entscheidung klären, um für die Zukunft genügend Sensibilität zu besitzen, wie man zu einer guten Entscheidung findet. Kinder sind in ihren Entscheidungen manchmal auch sprunghaft, weshalb die Tür für eine Rückkehr ins Team jederzeit offenstehen sollte.
Wichtig für dich wird sicher auch sein, dass du mit der nötigen Distanz (sind ja jetzt Ferien) dir über deine Erwartungen Gedanken machst und diese mit einem kompetenten Ansprechpartner, der ebenfalls Hintergrundwissen über die Situation vor Ort hat, diskutierst. Denn wir können vermutlich nur allgemeine Hinweise geben.
Wenn es weitergehen soll, dann mußt du es zunächst einmal wirklich wollen. Deine Entscheidung sollte unabhängig von den sportlichen Aktivitäten deines Sohnes getroffen werden. Denn eure sportlichen Wege werden und sollten irgendwann sowieso in getrennten Wegen weitergehen. Denn wenn du den Job nur deshalb machst, weil dein Sohn dort spielt, dann ist das auf Dauer lediglich für den Verein ein bequemes Mittel, dass du noch mehr Leidensdruck verträgst. Aber ein Trainer hat genauso das Recht darauf, Spaß an seinem Job zu haben. Deshalb kann und darf es nicht sein, wenn man schon mit einem "dicken Hals" zum nächsten Training oder Spiel fährt. Darunter wird dann über kurz oder lang auch deine Familie leiden, weil die Probleme im Verein einen immer größeren Anteil am Privatleben nehmen. Da sollte es eine klare Trennung geben. Das ist für jeden Trainerneuling sicher nicht einfach. Aber je schneller er dies hinbekommt, je effektiver kann er seine Freizeit planen.
Vor allem wenn der Jugendvorstand nicht komplett hinter einen steht.
Ich glaube, so ein "grenzenloses" Vertrauensverhältnis darf man nicht erwarten. Denn der Jugendvorstand hat u.a. auch die Aufgabe eine Kontrollfunktion auszuüben. Wie wir alle wissen, braucht es eine gewisse Zeit, bis Trainerneulinge ihren Job einigermaßen beherrschen. Hierbei brauchen sie eine gute Unterstützung durch die Jugendleitung. Das beinhaltet auch Korrekturen, wo sie notwendig sind. Jedoch immer auch so, dass der Trainerneuling nicht blamiert da steht.
Nach einem Fehler als Trainer nur beleidigt zu sein oder aber zu erwarten, dass der Vorstand jeden Bockmist abnickt, ich glaube damit wäre wohl niemand geholfen.