Unfaires Verhalten der Trainer

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Ich bin mir immer noch nicht sicher, worauf du genau hinaus willst. Ich nehme mal ein Beispiel. Unser Sohn ist im September 2001 geboren. Am 1.8.2014 begann die Saison 2014/2015, da war er noch 12 Jahre alt. Trotzdem war er da schon C-Junior, weil er in der Saison 2014/2015 sein dreizehntes Lebensjahr vollendete. Gleichzeitig könnte es einen Spieler geben, der am 1.1.2000 geboren ist. Dieser ist ebenfalls in der Saison 2014/2015 C-Jugendlicher, er ist am 1.8.2014 aber schon vierzehn Jahre alt (und das sogar schon volle sieben Monate). Am 1.8. gibt es also neben dreizehn- und vierzehnjährigen C-Junioren auch solche, die noch zwölf Jahre alt sind. Von letzteren sind aber nur diejenigen C-Junioren, die im Zeitraum vom 1.8. bis 31.12. Geburtstag haben.


    Die Forumlierung des DFB ist klar, die anderen nicht ganz, es ist aber die selbe Regelung gemeint.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • In den meisten Firmen gelten Tarifverträge

    OT


    Hier ist das leider die Ausnahme. Da wird schon mal die Belegschaft ausgetauscht, wenn der Chef erfährt, dass die heimlich in eine Gewerkschaft eingetreten sind. Selbst große Betriebe verlagern ihren Geschäftssitz ins Ausland, wenn sie so groß werden, dass sich aufgrund der Firmengröße der Zwang zur Bildung eines Aufsichtsrates ergibt.


    Tja, da muß ich dann wohl auch nicht mehr viel sagen, wenn es um Gleichberechtigung, d.h. gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit geht oder?

  • @TW-Trainer:


    Diese Firmen gibt es unbestritten und wohl auch überall im Land. Dies hat für mich jedoch keinen unmittelbaren Bezug zur Benachteiligung von Frauen hinsichtlich Entlohnung.


    Du hast von Diskussionen berichtet, in denen sich Trainerinnen über ungleiche Bezahlung gegenüber Kollegen bei gleicher Leistung beschwert haben. Mich hatte dazu interessiert, woran sie festmachen, dass sie gleiche Leistung abliefern. Die selbe Frage würde ich so auch einem Trainer stellen, der behauptet, bei gleicher Leistung weniger zu verdienen. :)

  • @Karl:


    Zeitaufwand für Organisation von Training und Spielen, Kosten für Fahrten zu Auswärtsspielen, zu Staffeltagen, usw.


    Hier gibt es nicht nur eine Verifizierung innerhalb der männlichen Trainerschaft nach Verein und Liga, sondern auch nach Liga nach Geschlecht. D.h. im Durchschnitt ?( verdienen Männer, die Frauen-Profimannschaften trainieren mehr als ihre weiblichen Kollegen. Ähnlich sieht es im oberen Leistungsfussball sowie den weiblichen Nachwuchsabteilungen aus. Weil es keine Unterschiede beim Faktor Kompetenz weder in der Ausbildung und Erfahrung gibt, läßt sich kein anderer Grund finden, als dass man davon überzeugt ist, dass ein Mann mehr Geld für seine Arbeit haben muß als eine Frau.


    Wie das im Breitensport ist, kann ich dir aber nicht sagen!


    OT: so wird das hier gerechnet:


    WAS KOSTET EIN EIGENER MITARBEITER
    Monatliche Kosten
    Bru@olohn Schabearbeiterin 2.600 €
    Arbeitgeberanteil Sozialversicherung (20%) 520 €
    Rückstellung für Urlaub Arbeitnehmer (10%) 260 €
    Rückstellung für Krankheit Arbeitnehmer (5%) 130 €
    BerufsgenossenschaYsbeitrag (4%) 26 €
    Zwischensumme 3.536 €
    +
    Benefits, z.B. VL-­‐Sparen
    KanDnenzuschuss Altersvorsorge

    +
    Verwaltungskosten
    Gehaltsabrechnung
    Aktenführung
    Jahresbeurteilung

    +
    Unproduk4ve Zeiten
    Versammlungen/InformaDonsveranstaltungen
    Weiterbildungszeiten
    Sonderurlaub
    Weitere Aufwände


    Kosten für die Personalbeschaffung
    Stellenanzeigen
    Bewerberkorrespondenz
    Interviews führen Verträge erstellen
    Kosten für die Erhaltung der Qualifika4on
    Unterweisungen
    Schulungen/Personalentwicklung
    Kosten für die Personalabsteuerung
    Abfindungen
    Evtl. Arbeitsgerichtskosten
    Weitere Aspekte
    Evtl. werden weitere Betriebsratsmitglieder freigestellt, da sich die Mitarbeiteranzahl erhöht.


    Wenn du es besser hast, dann sei froh!

  • @'TW-Trainer ':


    Vielleicht verhandeln Frauen auch nicht so hart, wie ihre männlichen Kollegen, wenn es um ihr Gehalt geht und gehen entweder mit zu niedrigen Forderungen in die Verhandlung oder geben sich letztendlich durchschnittlich mit weniger Gehalt zufrieden ?

  • @Karl


    Klar mag es am Rollenverständnis (später mal Mutter zu werden) liegen, eher den Kompromiß zu suchen, statt zunächst einmal seine Maximalforderungen auf den Tisch zu legen, um danach mit Verhandlungsgeschick das Bestmögliche heraus zu holen. Dennoch würde ich nicht generell unterstellen, dass Männer soetwas können und Frauen grundsätzlich nicht dazu in der Lage wären.


    Weitaus öfter mag es jedoch daran liegen, dass man im Berufsleben wie auch in der Freizeitbeschäftigung gern "unter sich" ist und Frauen den Zugang dazu verwehren oder möglichst schwer machen wollen.


    Aber ich vermute, dass vielerorts der Fussball nach wie vor eine Männerdomäne ist, in der eine Frau per se weniger Ahnung hat oder selbst bei gleicher Ausbildung man ihr keinen geeigneten Führungsstil zutraut. Das es dabei sehr viel um Vorurteile geht, zeigt ja, dass wir seit vielen Jahren von einer Frau regiert werden und dies auch kaum noch jemand infrage stellt.


    Doch in traditionsbehafteten Gremien, wie z.B. dem Fussball gibt es vielerorts noch das unausgesprochene "Zölibat" des Frauenverbots in einigen Positionen. Dazu zählt insbesondere das "Aushängeschild" des Vereins. Hier hätte es jeder Vorstand schwer, seinen Mitgliedern, Fans und Sponsoren zu erklären, dass dieses Amt ab sofort von einer Frau bekleidet würde. Da kann sie noch so gut ausgebildet sein und jeden Cent ihres Honorars wert sein, sie wird dieses Amt nicht bekleiden dürfen.


    Wie soll man sich denn in der dritten Halbzeit über die schönsten und zweitschönsten Dinge der Welt unterhalten, wenn "Feind mithört"?


    Und um zum Thema zurück zu kommen: m.E. wird ein zorniger Vater bei einer Trainerin in einer Sportart mit traditioneller Männerdomäne noch weniger Skrupel haben, ihr die Meinung zu sagen? Denn ihr wird traditionell die fehlende Kompetenz unterstellt. (frei nach dem Motto: eine Frau muß deshalb schön sein, weil ein Mann besser sehen als denken kann oder woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich es nicht gesagt hab? :thumbup: )


    Hier bräuchte gerade Frau Trainerin noch mehr Unterstützung durch die Vereinsverantwortlichen, womit wir wieder beim eigentlichen Dilemma der 2 Gesichter eines Mannes angelangt wären, dass Frau so richtig und nachhaltig nicht mit der gewünschten Akzeptanz rechnen darf!

  • Ich oute mich gleich mal provokativ:


    Ich habe noch keine Frau getroffen oder mich mit ihr unterhalten, die WIRKLICH Ahnung von Fußball hatte. Mit der man etwa über Pressingfallen, Taktik, Trainingslehre usw. inhaltlich wirklich gut reden konnte. Und ich habe mich u.a. schon mit Frau Neid unterhalten.


    Heißt das, dass ich es ausschließe, dass eine Frau das kann? Nein, natürlich nicht, es gibt überhaupt keinen Grund, warum Frauen das schlechter können/verstehen sollten. Ich habe halt bisher noch keine getroffen.

  • Ohne, dass ich mich bezüglich Frauen und Konpetenz postitionieren möchte, finde ich TW-Trainers "Kausalkette" auch diskutabel.


    Karl sagt ja, dass es auch an der Verhandlungsstrategie liegen könnte.


    Ich hab auch andere Optionen:


    Wieviele Frauen mit Fussballlehrerschein gibt es in D?
    Und wieviele Männer gibt es?


    Da ist es doch durch die extrem unterschiedliche Masse schon klar, dass man bei den Männern mehr richtig gute findet, genauso wie auch mehr richtig schlechte. Quantität ist eben signifikant höher.


    Und gleiche Ausbildung bedeutet ja nicht gleiche Qualität und damit auch gleiches Gehalt, auch wenn TW-Trainer das subtil als Fakt darstellt.
    Denn dann würde ja Neururer genauso viel verdienen müssen, wie Pep oder Klopp. Mal ganz zu schweigen von der Vielzahl der Fussballlehrer die überhaupt keine Anstellung haben etc.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • nahezu alle deutschen Fussballlehrerinnen haben auch einen Job.
    Denn davon gibt es so wenige, dass die fast automatisch ne ordentliche Anstellung bekommen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • und zu Neid, nur zu Neid, hat keine Aussagekraft zu irgendeiner anderen Trainerin:


    Die deutsche Frauennationalmannschaft war sowohl bei der WM 2011, als auch diesen Sommer taktisch deutlich schlechter, als nehezu alle anderen Mannschaften ( die Exoten mal ausgenommen).
    Da darf ( muss man sogar) Rückschlüsse auf die taktische Kompetenz von Neid schließen.
    Und das hat nichts mit damit zu tun, dass Neid eine Frau ist. Das war extrem bescheiden, durchgehend und unabhängig von den Ergebnissen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Genau das meinte ich mit Frau Neid (wollte nur vorbauen, falls jemand sie genannt hätte). Es gibt ja auch genug Spielerinnen, die hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand sagen, dass Neid taktisch zum Beispiel sehr schwach ist.


    Und um es mit Sir Alex zu sagen: Ich habe auch schon viele Männer-Trainer getroffen, die ich erheblicher schlechter fand (destruktiv, Brüll-Affen, Runden-Laufen-Training) als die schlechteste weibliche Trainerin, die ich bisher kennengelernt habe.

  • @Chris


    Der gesamte A-Lizenz-Kurs von 1996 war nix! Da können die Ausbilder: Bernd Stöber und auch Erich Rutemöller nix dafür. Da war Frau Neid eher die positive Ausnahme. Mehr sag ich nicht dazu:) O.K. vielleicht noch das: diese Trainer wurden noch im gegnerorientierten Spielsystem ausgebildet. Wer sich nach dem Taktik-Wechsel in das ballorientierte Spielsystem nicht selbst auf den Hosenboden setzte, um das nunmehr taktisch notwendige Wissen zu erlernen, der wurde aussortiert. Frauentrainer waren schon von Anfang an eine Nische! Weil sie sich fast ausschließlich im weiblichen Fussball aufhielten, der nunmal Unterschiede zum Männerfussball aufweist, gibt dort auch noch andere Vorstellungen.


    @Sir Ales
    Nach deinen letzten sehr guten Kommentaren antworte ich dir gern. Ich hoffe, es bleibt so, dass man zwar kontrovers diskutiert, aber immer fair bleibt? Klar hast du recht, dass es weitaus weniger Frauen mit Trainer Lizenz sind. Aber es gibt ja auch weniger Politikerinnen und trotzdem haben wir seit vielen Jahren eine Bundeskanzlerin. Ich hab dieses Beispiel ganz bewußt gewählt, um nicht über Quantität und Qualität diskutieren zu müssen. Denn es geht hier ja zum einen um Chancengleichheit und zum Anderen dann auch um die Trainerunterstützung innerhalb der Vereine.


    Gerade im Fussball habe ich das Gefühl, das man dort besonders gerne unter sich sein möchte und dadurch im Umfeld vorhandenes Potenzial nicht nutzt, teilweise sogar verschreckt, weil man ihnen per se Kompetenz absprcht! Das Beispiel: Bundeskanzlerin zeigt, dass das so nicht stimmt. Warum sollte es im Fussball anders sein?


    Ein weiterer Bereich stellt hier die Talentforderung da. Manches hat sich zum Positiven verändert: z.B. das hoch talentierte Mädchen mit den gleichaltrigen Jungen auf den DFB-Stützpunkten mittrainieren dürfen, besonders starke Mädchenteams in Jungenligen spielen dürfen. Aber es gibt noch viele andere Baustellen. Sehr krasse Unterschiede gibt es schon bei der Info-Weitergabe über anstehende Jahrgangssichtungen. Dort melden sich Vereinstrainer von sich aus und fragen bei den Stützpunktverantwortlichen nach, wann die nächste Sichtung ist. Auch die Eltern sind beim Training in großer Anzahl vertreten, als wäre die Teilnahme an der Nationalmannschaft ihres Sprößlings nur noch ein kleiner Schritt. Ferner wird in der Zeitung über jedes Event berichtet. Ganz anders ist es bei den Mädchen. Da werden die Infos an die Vorstände der Vereine gar nicht an die Jugendleiter oder Trainer weiter gegeben. Auch manche Trainer sagen sich, warum soll ich das Mädchen in meiner Jungenmannschaft unterstützen. Die wechselt doch später sowieso in ein Mädcheteam und ein anderer Triner freut sich! Oder aber es sagen sich die Eltern, dass Mädchen ja sowieso später kein Geld mit Fussball verdienen können, weshalb man der Tochter erst gar keinen Floh von wegen Talentförderung ins Ohr setzen sollten. Wenn man sich also fragt, warum kommt nicht mehr weibliche Kompetenz? Hier finden sich einige Gründe!


    Gerade im unteren Jugendbereich stelle ich eine unzureichende Kommunikaiton zwischen den weiblichen Ansprechpartnern im Kindergarten und den Grundschulen zu den Vereinen fest. Denn hier wird mehr übereinander statt miteinander gesprochen. die Camps nutzen diesen Zwist rivalisierender und konkurrierender Meinungen zwischen Männern im Fussball und Frauen in den Erziehungsinstituten andererseits aus, um für sich den Spaß an der Bewegung und im speziellen am Fussball in den Mittelpunkt zu stellen.


    Ja, ich weiß, wir sind jetzt ein Stückchen vom Kernthema des ungerechten Vaters abgekommen. Aber es kann nicht schaden, dass Umfeld ein wenig zu beleuchten.