ZU hohe Fehlpassquote

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  • Hallo Zusammen, die Hallenzeit ist nun vorbei und ich hab mit meiner U12 die Vorbereitung für die Rückrunde aufgenommen - mittlerweile haben wir 3 Testspiele bestritten und muss leider festestellen das die Fehlpassquote insbesondere im Spielaufau viel zu hoch ist - der spielrische Aufbau von Hinten ( wir versuchen TW-Abschläge zu vermeiden) landet jeder 2. Ball beim Gegner - hat jemend eine Idee woran das liegen könnte - und wie ich da am besten gegentrainiere - wir sind eine spielstarke Mannschaft - stehen in der Tabelle weit oben - und in der Vorrunde war dieses Problem nicht vorhanden...

  • Das ist schwierig eine ferndiagnose zu stellen.


    Wurdet ihr denn unter druck gesetzt bei den Fehlpässen, oder waren das einfach Ungenauigkeiten im Passpiel?

  • Da deine Mannschaft spielstark ist wird es wohl kaum an technischem Unvermögen liegen. Aber vllt liegts an fehlender Ruhe im Spielaufbau. Da kann man Gegensteuern in dem man im Training 2 Kontakte minimum fordert. Und enge Spielfelder bei Positionsspielen macht.


    Oder es liegt an einer schlechten Verteilung auf dem Spielfeld. Da wäre es mal interessant zu wissen weoches System du spielen lässt

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Mein Sohn....war von den Minis an...bis zum Ende der E bei einem Trainer der hohe zeitliche Anteile darauf verwendete, dass


    sie das Passen lernten. Er beschulte das technische Passen (wie Passe ich, welche Fußstellungen usw.).


    Dann MEINTE er...das das super klappte und begann sehr früh in der F Jugend, dass Passspiel im Sinne von Passkombinationsspiel zu festigen.


    Bis zu dieser Zeit waren sie oftmals "besser" als die Gegenteams, was nicht nur damit zu tun hatte, dass sie mal einen Pass spielten, sondern eher damit, dass zufällig zukünftig gute Sportler zusammen fanden und kämpften.


    Dieses Kämpfen wurden mit wesentlich zu früher Zielsetzung des Passkombinationsspiels unterdrückt, das das Passspiel abverlangt wurde...so meine Meinung.


    Der Trainer mußte feststellen, dass die Spieler das was er abverlangte leider nicht umsetzen konnten und das schonmal garnicht im Spiel unter Gegnerdruck.
    Das machte den Trainer so wütend, dass er oftmals rumschrie, sanktionierte usw....aber das hier nur mal am Rand erwähnt.


    Zur E....wurden plötzlich über Monate keine Spiele mehr gewonnen. Es wurde nur noch verloren, was nicht nur den Spielern zusetzte, sondern auch dem Trainer und einigen Eltern und das zeigten sie deutlich am Spielfeldrand.


    Das wiederum führte dazu, dass die einst angehenden mutigen Sportler sich nichts mehr trauten. Also zu den "Fehlern" kam dann noch fehlender Mut. Man kann sich vorstellen, was das für Ergebnisse ergab und wie die Spirale nach unten zeigte.


    Die anderen Teams, gegen die man zuvor ganz gut ergebnistechnisch aussah...wurden -desto mehr Zeit ins Land zog....unerreichbar stark.


    Die spielten sehr Zweikampfstark und passten mal dann, wenn es spätestens Zeit wurde und konnten das dann auch, weil sie auch unter Gegnerdruck dazu in der Lage waren.


    Wo lag der Unterschied?


    Der Unterschied war für mich, dass die Gegentrainer -ob bewußt oder unbewußt- zeitgleich in den Vorjahren das trainierten, wozu die Jungs altersgemäß auch in der Lage waren. Sie trainierten Technik, ließen viel...nein...sogar sehr viel frei kicken...und legten keinen Wert auf das Passkombinationsspiel.


    Wenn das unbewußt war...war es prima gelaufen, wenn bewußt...ziehe ich den Hut, denn...das Passkombinationsspiel war für sie weder bei den Minis, noch bei der F Jugend möglich. Es war nicht möglich, weil sie Geschwindigkeiten (hier halt Ballgeschwindigkeiten) nicht richtig einschätzen konnten und weil sie nicht wirklich im Raum sehen können, was wissenschaftlich belegt ist. Das heisst, dass die Wahrscheinlichkeit darauf, dass sie einen freistehenden Mitspieler spätestens unter Druck nicht sehen. Es ist für mich so, als hätte ich Scheuklappen auf den Augen angelegt, so dass ich seitlich nur begrenzt sehe. Zudem...konzentriert sich so ein Spieler dieser Altersgruppe auf laufen und Ballsehen und dribbeln....und atmen...was vier Dinge sind und dabei hat er den Willen, ein Tor zu schießen. Also vier Dinge + das Ziel des Torabschlusses...was eine ganze Menge sind!


    Diese Jungs der Gegnerteams bekamen die nötige Zeit das tun zu können und dabei lernten sie den Zweikampf, denn wer lange den Ball dribbelt wird auch oft angegriffen und dann gilt es halt, diesen zu behaupten.


    Im krassen Gegensatz zu dem Team meines Sohnes. Dort trainierte man...ich behaupte bis zu 80 Prozent der Trainingszeit schon von den Minis an, den Ball abzuspielen...was ja Nonsens war, weil man dazu entwicklungstechnisch nicht in der Lage war. Parallel kam dadurch kaum Zweikampfspiel und im Prinzip nichtmal das Dribbeln zum Einsatz. Wenn man das wozu man in der Lage wäre nicht trainiert, stattdessen gezwungen wird, das zu tun, was man NOCH nicht kann und noch lange nicht können wird und dazu noch einen dann unzufriedenen ungehemmten schreienden und drohenden Trainer und einige solcher Eltern am Rand stehen hat und dann auf diese anderen Teams trifft, dann erhält man das was Spieler nicht will....hohe Klatschen ohne Aussicht auf Änderung.


    Ich hoffe Totti, dass du nicht den gleichen Fehler gemacht hast und wenn doch, dann lerne aus der Aussage und den Informationen meines Statements. Hierzu gehört die Möglichkeit der Selbstkritik. Das zeichnet einen guten Trainer aus. Fehler darf man machen, die gehören dazu...man sollte sie aber bei Erkennen abstellen. Sollte ich hier auch nur im Ansatz den Nagel auf den Kopf getroffen haben, so arbeite nach und zwar über Monate und holt das zügig ausgiebig nach. Gruß Andre

  • Wen spielen deine Jungs den an?
    Den nächsten freien Mitspieler, also den leichten Pass oder versuchen sie Kunststücke und spielen riskante Pässe?


    Generell bieten sich Spielformen im 4 gegen 4 mit unterschiedlichen Aufgaben an um das Passspiel unter steigendem Wettkampfdruck zu trainieren.
    Am Anfang am besten mit zwei Toren und wenigen Provokationsregeln und großem Feld und dann den Schwierigkeitsgrad nach Leistungsniveau steigern.


    Hat den positiven Nebeneffekt, dass du gerade bei den größeren Feldern auch im konditionellen Bereich arbeitest.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • mittlerweile haben wir 3 Testspiele bestritten

    und in der Vorrunde war dieses Problem nicht vorhanden...

    gegen wen habt ihr die Testspiele bestritten?
    Gleichwertig, stärker, schwächer?


    Was hat sich seit der Vorrunde bei euch verändert (Team; Spielweise) ?

    der spielrische Aufbau von Hinten ( wir versuchen TW-Abschläge zu vermeiden)

    ist das neu? Habt ihr das in der Hinrunde in Punktspielen auch genauso gehandhabt?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.