Kind hat Angst vor dem Zweikampf und nutzt Potential nicht

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  • Hallo zusammen,


    mein Lütter ist 6 Jahre Alt (Im Mai geworden) und total Fußballbegeistert. Seit einem Jahr spielt er aktiv im Verein. Am Anfang hat er sich nicht so ran getraut, weil in seinem Team auch ein größerer kräftiger Junge spielt. In der Halle hat er sich im Laufe der Zeit ran getraut und hat ihm auch mal versucht den Ball abzunehmen.


    Seit einiger Zeit trainieren Sie draußen. Wenn es nach meinem Sohn geht, möchte er jeden Tag trainieren und Fußball spielen. Er liebt es Tore zu schießen und ist bei seinem ersten Turnier sogar Torschützenkönig geworden (Alle Kinder traten zum 7 M an, Sudden Death, wer trifft kommt weiter, wer daneben schießt ist raus). Er ist auch sehr schnell und auch clever, wenn alle in der frischen G-Jugend um den Ball kämpfen, wartet er lieber vorne auf einen Abpraller, damit er es als Abstauber nutzen kann. In seinem Alter weiß er auch genau, wann es Ecke/Einwurf/Abstoß/Anstoß gibt. Er interessiert sich voll dafür und ist mit Leidenschaft dabei.


    So weit so gut, es gibt aber ein grundsätzliches Problem was uns seit Kurzem auffällt. Er scheut sich vor den Zweikampf und wenn ein Gegenspieler neben ihm mit dem Ball auf das Tor zu läuft, läuft er einfach mit aber geht nicht zum Ball. Es ist auch so, dass es im Traiiningsspiel mittlerweile etwas ruppiger zu geht. Es gibt 1-2 Querschläger, die sind ständig an in die Hacken treten, schubsen... In den 2:2 bzw 3:3 Situationen gelingt es ihm besser und traut er sich auch mehr zu.


    Meine Frage ist nun: Was kann ich tun, um ihn optimal weiter zu fördern? Ich weiß ja, dass er gewisse Potentiale hat (Spielintelligenz, Torschuss, Schnelligkeit). Wenn der Ball zB aus dem Getümmel mal nach vorne fliegt und er parallel mit einem stärkeren größeren Jungen zuläuft, zeigt er nicht seine gesamte Schnelligkeit und lässt lieber den Großen Jungen passieren und den Ball.


    Wir versuchen ihm immer gut zu zu reden, haben auch damals einige Videos von den Duellen mit dem größeren Jungen aufgenommen, wo er sich ran getraut hat. Wäre es ratsam, ihm das wieder vor Augen zu führen, dass er es schon mal geschafft hat?


    Privat auf dem Hof trainieren wir viel Situationen, dass ich den Ball abschlage, und er mit seiner Mama um den Ball kämpfen muss, erobern und dann auf das Tor zu laufen. Davon versprechen wir uns viel.


    Ich bin für jeden Tipp, Rat aber auch Antwort dankbar, damit wir ihn gezielt fördern können. Wenn ein Junge so viel Spaß am Fußball hat, sollte man das nicht unterbinden!

  • Das was du da schilderst ist vollkommen normal in dem Alter bzgl. der Begleitung des Gegners. In meinen Augen bist du ein wenig überehrgeizig. Der Kerl ist sechs Jahre. Gut man kann er kennen, ob er talentfrei ist oder ob er mit dem Ball ein wenig umgehen kann. Von Potenzial in diesem Alter würde ich nicht sprechen. Und ob es von Spielintelligenz zeugt, wenn er nur vorne steht und auf Abpraller stelle ich auch in Frage. Aber das Fußballspielen erlernen Sie ja gerade erst. Das was du von ihm forderst kommt meiner Meinung nach erst später, der Schwerpunkt sofern man überhaupt davon sprechen kann, ist die Koordination und Ballbehandlung. Naja mit deiner Videoanalyse schießt du jedenfalls über das Ziel hinaus.


    Dir kann ich nur einen Tipp geben: Geduld und nicht zu viel wollen

  • Einfach das Kind kicken lassen. Ein Kind in dem Alter überforderst du schnell mit langen Reden und Gesprächen, länger als 30 Sekunden(wenn überhaupt hört es dir eh nicht zu).
    Dazu solltest du nicht zu hohe Ansprüche stellen weil dann, eben auch wegen Überforderung, das Kind vllt. auch die Lust am Fußball verliert.


    Und wie Nitram geschrieben hat wenn er aus dem Getümmel raus bleibt muss es nicht Spielintelligenz sein, es kann genauso die Angst sein sich dort rein zu stürzen oder vielleicht auch schlichtweg Faulheit dorthin zu laufen.


    Kicken im Garten mit den Eltern ist absolut ok, auch ruhig mal probieren ihn mit den Armen ein wenig weg zu schieben. Allerdings sollte er das Gefühl haben das es hier rein um den Fun geht und das er mit seinen Eltern spielen kann. Keine Erklärungen, taktische Anweisungen oder sonst was. Ermutige ihn immer wieder den Ball holen zu wollen und lob ihn wenn er ihn dir oder deiner Frau abholt. Das sollte reichen.

    Wer aufhört besser werden zu wollen hat aufgehört gut zu sein.

  • Natürlich habt Ihr Recht, dass man sehr ehrgeizig ist. Man sieht ja auch andere Kinder, die eben schon mehr Vorteile mit sich bringen. Er hat totalen Spaß am kicken und fragt schon jedes Mal, wann ist das nächste Training, will immer mit mir draußen kicken und spielen. Er fragt auch, wann Fußball Spiele im Fernsehen kommen und möchte diese am liebsten auch alle sehen. :) Fußball ist für ihn momentan das Größte und ich möchte halt, seine Leidenschaft unterstützen.


    Die Erfahrung hat gezeigt, das gutes zureden ja recht hilfreich ist. Vielleicht wummt es auch einfach einen, wenn andere Kinder im Moment noch besser sind. Die Frage ist doch nur, ob sich das im weiteren Alter relativiert?

  • Natürlich habt Ihr Recht, dass man sehr ehrgeizig ist. Man sieht ja auch andere Kinder, die eben schon mehr Vorteile mit sich bringen. Er hat totalen Spaß am kicken und fragt schon jedes Mal, wann ist das nächste Training, will immer mit mir draußen kicken und spielen. Er fragt auch, wann Fußball Spiele im Fernsehen kommen und möchte diese am liebsten auch alle sehen. :) Fußball ist für ihn momentan das Größte und ich möchte halt, seine Leidenschaft unterstützen.

    ich denke mal, dass der nitram deinen Ehrgeiz "gerügt" hat und nicht nur festgestellt hat.
    Dein Ehrgeiz ist meiner Meinung nach, nicht "ein wenig", sondern viel zu viel.


    Ich verstehe nicht, was Du mit dem Satz meinst: "Man sieht ja auch andere Kinder, die eben schon mehr Vorteile mit sich bringen.". Meinst Du, dass dein Kind das Beste sein soll und nicht das Zweitbeste , oder nur deswegen sich verbessern soll? Oder findest Du dein eigenes Kind zu schlecht? Um welche Vorteile geht es?



    Die Erfahrung hat gezeigt, das gutes zureden ja recht hilfreich ist. Vielleicht wummt es auch einfach einen, wenn andere Kinder im Moment noch besser sind. Die Frage ist doch nur, ob sich das im weiteren Alter relativiert?

    Ist es dein ernst?


    Möchtest Du uns veräppeln?


    Welche Erfahrung hast Du denn gemacht mit zureden? Hast Du andere Kinder?

  • Ich denke, du hast das im Kontext etwas falsch verstanden. Mit "gut zureden" ist zuweilen gemeint, dass wenn man ihn lobt und Mut macht, auch manche Dinge besser klappen. Und das kann ja vom Prinzip nicht verkehrt sein.


    Die grundsätzliche Frage ist ja: Wieso haben andere im Moment einen Vorsprung? Bessere Veranlagung? Zufall? Die Frage, die ich mir als absoluter Laie stelle ist: Relativiert sich das im Laufe der Zeit?


    Ich habe nicht den Anspruch, dass mein Kind das Beste sein soll. Spaß hat er ja... Ich möchte nur, dass er seine Schnelligkeit nutzt und sich auch traut ran zu gehen. Mehr nicht. Weil andere es ja eben auch schon können. ;)

  • @Aries


    sei jetzt bitte nicht geschockt, ich bin für meine direkte, aber ehrliche Art bekannt.


    Und da du dich selbst als Laien bezeichnest, sage ich es deutlich einfach.


    Nehm dich mal ganz deutlich zurück. Spiel mit deinem Jungen im Garten Fussball, und damit soll es sich haben.
    Halt dich ansonsten draussen.


    So wie du es beschreibst, ist es der typische Fall, wo Eltern für die fussballerische Fehlentwicklung ihrer Kinder
    verantwortlich sind.

  • Nur direkte Antworten helfen weiter! Danke!

  • Hallo Aries86,


    dann antworte ich auch ganz direkt :)


    Meine Vorschreiber haben es ja mit teilweise deutlichen Worten gesagt, "wo Hase hin läuft". Mein Tip an Dich: Laß Deinen Kleinen vor allem eins - Kind sein. Wenn er fußballverrückt ist, wird er von allein und mit zunehmen Alter seinen Weg gehen. unterstütze ihn dabei, laß ihn aber Tempo und Richtung vorgeben. Kinder in diesem Alter sind sehr impulsiv, spontan und denken nur schwarz/weiß - vielleicht hat er in einem halben Jahr überhaupt keinen Bock mehr auf Fußball, weil sein aktuell bester Freund begeisterter Judoka ist. Verfällst Du dann in Schockstarre !?


    Um zu Deiner Ursprungsfrage zurückzukommen: Kinder und auch noch Teenager haben einen ganz unterschiedlichen Entwicklungsstand - körperlich und mental. Das ist völlig normal und weder Grund zur Sorge, noch Anlaß Vergleiche nur nach oben anzustellen. Wenn es Dich beruhigt, dann schau' Dir mal ein Fußballspiel im unteren/mittleren Leistungsbereich (Kreisklasse/-liga) einer älteren E- (AK 9/10), D- (11/12) oder C- (13/14) Jugend an und staune über die differierenden körperlichen und sportlichen Eigenschaften der einzelnen Spieler.


    Schöne Grüße
    Nummer 4

  • @Aries


    Ich hoffe, du lässt dich jetzt nicht durch unsere Antworten, die ja mehr oder weniger alle in eine Richtung gehen, und im
    totalen Gegensatz zu deiner bisherigen Denke stehen, verprellen.


    Die Schreiber hier, kennen das, was du beschrieben hast, kennen die Probleme, die bei solchen Vorgängen entstehen
    können (fast immer auch entstehen),kennen die späteren negativen Werdegänge der Betroffenen.


    Wir schreiben im Interesse deines Sohnes.


    Bleib im Forum dabei, versuch mal da auch nachzulesen. Gerade über den G und F-Bereich gab es da in der
    Vergangenheit gute Themen und Beiträge, die dich dann vom Laien zumindest in Richtung theoretisch Wissenden bringen,
    zumindest dir unbekannte Hintergründe vermitteln, die für deine eigene Vorgehensweise dann hilfreich sind.


    Wir kritisieren dich nicht, wir wollen helfen.

  • Ich sage es auch mal direkt:
    Dein Sohn wird keine Millionen mit dem Beruf "Fußballprofi" verdienen. Und du wirst nicht sein erfolgreicher Manager.
    Wenn du Laie bist, verstehe ich dein Ansinnen überhaupt nicht.
    Mein Vorschlag:
    Schaue bei keinem Training und Spiel deines Sohnes zu. Du musst weniger leiden und dein Sohn kann das machen was wer will: einfach Kicken und Spaß haben

  • Schaue bei keinem Training und Spiel deines Sohnes zu. Du musst weniger leiden und dein Sohn kann das machen was wer will: einfach Kicken und Spaß haben


    guter Vorschlag:


    ich konnte mal durch Gespräche mit den Eltern erreichen, dass anstelle des Vaters, die Mutter eine zeitlang den Sohn zu Training und Spiel begleitete. der Junge nahm eine erstaunliche Entwicklung, die selbst den Vater, der es eigendlich ja auch nur gut bei seinem Sohn meinte, später feststellen musste, und sich ab da ganz anders verhielt.

  • Hi,


    ich weiß, es ist ein langweiliger Satz, trotzdem schreibe ichs:


    Wir dürfen unsere Kinder nicht als Rennpferde sehen.


    Gruß,


    Uzunbacak

  • Aries ist u.a. Die Bezeichnung für einen antiken Rammbock.
    Versuche nicht mit dem Kopf durch die Wand zu stürmen.
    Es gibt einen guten Spruch.
    Gras an dem zieht wächst auch nicht schneller!
    Jedes Kind macht zum unterschiedlichen Zeitpunkt seine Entwicklungen.
    Hinsichtlich der Athletik usw. geht man in diesem Alter von Entwicklungsunterschieden von bis zu 2 Jahren aus.
    Diese sind durch Training usw. nicht oder fast nicht kompensierbar nivellieren sich aber später.

  • und da soll einer noch mal sagen, im Forum hier lernt man nichts Neues :D


    Der Rest ist aber auch mir bestens bekannt.


    Schon beim Kleinkind sind die Entwicklungen unterschiedlich. Das eine ist eher trocken, das andere kann eher die ersten Schritte
    machen.


    Und Eltern fallen fast in Verzweifelung wenn das gleichaltrige Nachbarskind mit irgendeiner Entwicklung weiter voran ist.


    Entwicklungen brauchen Zeit, die sollte man Kindern auch lassen.



    Leider habe ich allzoft das Gefühl, dass der junge Fussballer inzwischen als das gesehen wird, was man früher als Eisprinzessin bezeichnet hat, natürlich mit den passenden Eltern dazu.


    anders jetzt ausgedrückt, was @Uzu mit seinem Rennpferd wohl ausdrücken will.

  • guenter:


    Ich kenne mich zwar mit Pferden nicht aus, aber ich sehe mehrere Ähnlichkeiten doch zwischen den Kindern und Pferden: (es gibt auch bestimmt mehr)


    Diese Pferde haben meines Erachtens kein schönes Leben; sie essen zwar das Beste haben die besten Räumlichkeiten, haben aber keine Zeit draußen mit anderen Fohlen zu spielen, da sie sich verletzen können, am Schlimmsten am Fußgelenk, dann taugen sie als Pferd nix mehr, also lieber nicht.


    Ihre Besitzer sind stolz auf sie und genießt Anerkennung, wenn sie gewinnen, ob das Pferd auch glücklicher dadurch ist? Oder freut er sich nur, weil es so schnell laufen kann, wie es will? Seine Aufgabe erfüllts damit.


    Apropos Aufgabe: Sie haben ja eine. Zu gewinnen. Wenn sie es nicht schaffen, ist das Geschrei groß. Wenn sie gar nicht mehr gewinnen können, weiß ich nicht mehr, was mit denen passiert. Werden zu Arbeitspferden?


    Apropos Arbeitstier: In der Türkei gibt's einen Spruch: Die schönsten Augen hat der Esel. (Nur als Feststellung habe ichs verstanden, ob es einen tieferen Sinn gibt, weiß ich nicht) :P


    Schönen Sonntag noch,


    Gruß,


    Uzunbacak

  • Natürlich war mein Post etwas reißerisch formuliert und stößt sicherlich bei vielen erfahrenen Trainer hier auf Granit und Gegenwehr.


    Im ursprünglichen Sinne wollte ich nur etwas erfahren, etwas lernen in dem Umgang mit der durchaus spannenden G-Jugend. Im übrigen halte ich mich im Training, Trainingsspiel extrem zurück und trete nicht als Elternteil auf, dass ständig rein schreit und das Kind somit total verunsichert und den Spaß nimmt. Ich beobachte und erfreue mich ebenso an guten Aktionen und lass das Kind einfach mal machen.


    Dennoch besteht bei mir großes Interesse, auch durch die Beiträge hier, mehr zu lernen und zu begreifen. Privat habe ich mir auch ein interessantes Buch über Fußballtraining von der Entwicklung Bambini bis zur A-Jugend geholt. Nicht, um den großen Besserwisser zu spielen, sondern einfach alles mehr zu verstehen.


    Es muss nicht falsch sein, ein Laie zu sein! Ich bin nicht beratungsresistent und so energisch, wie das im Eingangspost rübergekommen sein mag!


    PS: Im übrigen sind Fortschritte von allein zu erkennen. Gestern war das erst sein zweites Turnier, und anders als beim ersten, hat er sich sogar in das "Getümmel" mit fremden Kindern getraut. Beim ersten Turnier wirkte er noch verloren und sehr unbeholfen. Ich bin froh über jeden kleinen Schritt und natürlich den Spaß, den er daran hat. :)

  • PS: Im übrigen sind Fortschritte von allein zu erkennen. Gestern war das erst sein zweites Turnier, und anders als beim ersten, hat er sich sogar in das "Getümmel" mit fremden Kindern getraut. Beim ersten Turnier wirkte er noch verloren und sehr unbeholfen. Ich bin froh über jeden kleinen Schritt und natürlich den Spaß, den er daran hat. :)

    Hi Aries,
    lass dein Kind spielen, laufen. Ich verstehe Dich schon, du willst ja das Beste für ihn (wer wills nicht.). Ohne Druck geht es auch. Es geht sogar wesentlich besser in disem Alter.
    Gruß,
    Uzunbacak