Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga zeigt positive Auswirkungen

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  • Liebe Trainerkollegen und Trainerkolleginnen


    Wer die U 20 WM der Frauen aufmerksam verfolgt, dem wird nicht entgangen sein, in welcher Weise sich auch der Fussball unterhalb der Frauen-Nationalmannschaft positiv verändert hat. Mit einem Altersdurchschnitt von gerade einmal 18 Jahren zeigt das DFB-Team bereits einen bemerkenswerten Fussball. Aber natürlich fehlt es noch an Cleverness. Man muß hierbei jedoch bedenken, dass erst ab der U 17 überhaupt Leistungsfussball gespielt wird und die Mädchen nach den B-Junioren direkt in die Frauenligen wechseln.


    Es zeigt sich aber auch, dass nach der Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga brachliegendes Leistungspotenzial geweckt werden konnte. Besonders deutlich ist dies bei den Spielerinnen aus dem NFV-Verband zu erkennen, in der sich gleich 4 Spielerinnen fürs Team qualifizieren konnten. Denn beim NFV gab es vorher gar keinen Mädchenliga-Leistungsfussball. Man konnte sich für die Bezirksliga an- oder abmelden, mehr nicht!


    Zwar reichte es gestern gegen Brasilien nicht zum 7 : 1 wie bei den Männern, aber beim 5 : 1 demonstrierten unsere Mädels, warum auch in Zukunft mit ihnen selbst auf internationaler Bühne zu rechnen ist.


    Auch dem Trainerteam gebührt besonderes Lob. Denn anders wie bei den Jungen, ist die Leistungsdichte bei den Mädchen nicht so groß. Hier ist die Detailarbeit in der Zusammenführung der Mannschaftsteile aus den Stärken und Schwächen der Einzelspielerinnen immer eine besondere Herausforderung. Jedoch zeigt sich aufgrund der guten Jugendausbildung auf Leistungsebene, dass die Mädchen durchaus in der Lage sind, ihre Aufgaben auch auf unterschiedlichen Positionen gut zu interpretieren und taktische Trainervorgaben zumindest in den meisten Aktionen gut auszuführen.


    Die Mädels haben gestern als Gruppenerste vor den USA, China und Brasilien das Viertelfinale erreicht. und werden am 17. auf den Gastgeber Kanada treffen. Drücken wir Ihnen die Daumen!

  • Auch in der B Juniorinnen Bundesliga gibt es aber noch große Klassenunterschiede, nicht selten spielen die großen Talente sobald es für sie geht (entweder ab dem sie 16 sind oder ab dem sie es durch die Juniorinnen Nationalspiele können) bei den Damen mit
    Außerdem muss man auch noch bedenken das viele der Mädchen in der Nationalmannschaft mehr oder weniger lange bei den Jungs mitgespielt haben daher finde ich es noch zu früh zu sagen das es die Auswirkungen der B Juniorinnen Bundesliga ist da diese Mannschaften für die Mädchen die in der Nationalmannschaft spielen oft nur die Zwischenstation ist.Siehe U17 von der vergangenen WM,die wenigsten des Kaders hatten ausschließlich mit dem Jugendbereich zutun sondern waren schon in unterschiedlichen Wegen bei den Aktiven dabei



    Zu dem Spiel gestern, schön zu sehen das sie es geschafft haben das Spiel zu drehen. Die Aufstellung und auch den generellen Kader kann ich nicht unbedingt nachvollziehen, nach den vielen Verletzten aus der Defensive lieber eine Offensiv Spielerin in die Abwehr stellen anstatt eine richtige Abwehrspielerin mitzunehmen zB. kann ich nicht verstehen..Das Lina Magull in jeder Startaufstellung stand bisher und Kapitän war verstehe ich auch nicht, sie bringt meiner Meinung nach nicht wirklich überragende Leistung sodass sie Starterin sein sollte und die Kapitänsbinde kann man dann ja gleich jemand anderem geben (man muss aber bedenken, sie war ja jetz auch länger verletzt sodass ich es noch weniger verstehe)

  • Ich habe zwar nur zwischendurch reingezappt ins Spiel gegen Brasilien. Daher erlaube ich mir da jetzt auch weder zum Thema ein großes Urteil, noch zu der Leistung von Magull, hier nur 2 Gedankengänge


    - Thema Kapitän: Leistung alleine erschafft kein Kapitänsamt. Das Auftreten, die Akzeptanz, die Rolle die jemand im Spiel übernimmt, ist in meinen Augen viel entscheidender! Kannst du bestimmt, wie Magull neben den Platz auftritt? Ist sie eventuell ne echte Leaderin, eine Anführerin, Einstellungstechnisch, oder Emotional? Wenn ich böse wäre, müsste ich dann auch die Binde von Lahm bei der WM in Frage stellen, in meinen Augen einer der schwächsten Spieler bei diesem Turnier aus deutscher Sicht... Es spielen schließlich soo viele Dinge in eine Entscheidung ein, und kannst du die Leistung vor der WM einschätzen? Ich nicht :P


    - Thema Junioren-Bundesliga: Ich finde generell, dass die Mädchen einfach noch krasser gefördert werden. Durch die Installierung der besten Mädchen in den Stützpunktbetrieb, und der Ansage/Bitte, dass (zumindest bei uns im Verband), dass die Mädchen bis zur B-Jugend in Jungsteams eingebaut werden, ist das gerade in physischer Hinsicht ne extreme Förderung. In wie weit aber jetzt die Bundesliga eine tragende Rolle für die aktuelle U20-WM spielt, ist vermutlich zu kurz gedacht, und faktisch nicht isoliert messbar.

  • Wenn man den Frauenprofifussball über einen längeren Zeitraum beobachtet hat, dann gab es immer seltener B-Juniorinnen, die den Sprung ins Profiteam auf Anhieb geschafft haben. Mehr oder weniger aus der Not heraus geboren war dann die DFB-Auflage, dass die Juniorinnen zusätzlich in einer Jungenmannschaft spielen sollten. Das passte jedoch längst nicht immer, denn die jeweilige Liga interessierte den DFB nicht. Da könnte es passieren, dass das eine Mädchen in einer Gurkentruppe kaum gefordert wurde und ein anderes Mädchen in der C-Junioren-Landesliga total überfordert meistens auf der Reservebank platz nahm. Weil es vorher gar keine Mädchenleistungs-Ligen in einigen Verbänden gab, spielten die B-Juniorinnen von Turbine Potsdam in der C-Junioren-Brandenburg-Liga und waren bei der Gründung der B-Juniorinnen-Bundesliga deshalb skeptisch, ob die Anforderungen erfüllt werden.


    Richtig ist sicher auch, dass es noch keine absolut ausgeglichene Leistungsliga ist. Aber wo gibts die schon? Anfangs sollte es lediglich eine zweigeteilte Liga werden. Man war davon ausgegangen, dass aufgrund des Anforderungsprofils sich ohnehin nicht so viele Vereine dafür interessierten. Bei der 2-Teilung wäre die Leistungsqualität vermutlich etwas ausgewogener gewesen? Aber mit der Herabsetzungen der Anforderungen und der 3 Teilung können nun auch talentierte Mädchen auf höchstem Niveau gefördert werden, deren Heimatorte sonst zu weit vom nächsten B-Juniorinnen-Bundesligaverein entfernt gewesen wären. Doch selbst bei der aktuellen Konstellation trainieren die Mädchen teilweise zusätzlich im Heimatverein, weil die Fahrt zum eigentlichen Trainingsort sehr weit ist.


    Man kann das alles gar nicht mit den Jungen vergleichen. Schon allein deshalb nicht, weil der Etat für die Mädchen um ein vielfaches geringer ist als bei den Jungen. Gäbe es den DFB-Zuschuß nicht, so müßten einige Clubs auf eine Teilnahme verzichten.


    Mit der Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga hat es auch einen sportlichen Unterbau gegeben, den es in einigen Verbänden vorher gar nicht gab.


    Über diese Veränderungen wird es in den kommenden Jahren weitaus mehr in der Jugend gut ausgebildete Mädchen für den Profi- und Leistungsfussball geben, als nach dem vorherigen Modell.


    Zum Schluß möchte ich noch etwas zur Kaderzusammenstellung sagen. Die ist nicht immer leicht, aber letzendlich müssen die Nationaltrainerinnen dafür die Verantwortung tragen. Wer meint, es besser machen zu können, der ist herzlich eingeladen. Denn gerade im Mädchen- und Frauenbereich braucht es noch viel mehr engagierte und fachlich gut ausgebildete Kräfte als die derzeit zur Verfügung stehen. Eine Tür zu öffnen, etwas hinein zu rufen und die Tür ganz schnell wieder zu schließen, davon gibts leider mehr als genug! So denke ich, kann ein Lahm als gestandener Profi noch eher ertragen als ein junges Mädchen, für die sich eine ihr noch unbekannte Welt öffnet.

  • TW-Trainer:
    Klar komplett ausgeglichen Ligen wo sich die Mannschaften nichts geben gibt es wohl nirgends aber gerade bei der Staffel Nord/Nordost (natürlich angeführt von TP) finde ich es fraglich ob die wirklich talentierten Mädchen nicht wo anders (zB. bei den Jungs, kenne einige talentierte Mädchen die bei Jungs,Landes & Verbandsliga, spielen und die sind da alles andere als Bankwärmer) mehr in ihrem Talent aufgehen könnten. Zwischen Platz 3 und 4 gibt es mit 10 Punkten doch einen recht großen Abstand zu den Top 3, die folgenden Mannschaften geben sich mit den Punkten nichtmehr viel...Dadurch das die Bundesliga in 3 Aufgeteilt ist gibt es aber auch dementsprechend viele Mädchen in der Liga die zwar gut Fußball spielen können aber eben nicht "Jugendbundesliganiveau" sind, das das alles etwas ausgeglichener wird sollte es meiner Meinung nach ähnlich wie bei den Jungs aufgebaut werden, eben mehr Ligen sodass jeder ungefähr in der Liga steht die zur Leistung passt und bei den Mädchen wird das auch aufgrund der Mannschaftszahlen sicher noch dauern.
    Von meiner Nichte (Hoffenheim) habe ich auch gehört das einer der Hauptgründe für die Aufteilung auch die Anfahrtswege zu den jeweiligen Vereinen war, vorallem die Staffel Nord/Nordost hat wohl trotz der Aufteilung noch recht lange Weg, wöchentliche Bundesweite Anfahrten wären finanziell sowie auch zeitlich (man muss das Alter der Mädchen bedenken) einfach nicht möglich


    Klar die Nationaltrainerin hat das sagen aber ihre Entscheidungen darf man ja trotzdem in Frage stellen, zB. das 1 Spielerin die in Wales bei der EM war und ihre Schwester die auf Abruf stand seitdem nichtmal mehr zum Leistungstest eingeladen wurden finde ich mehr als fraglich..


    @M3rlin: Mal blöd gesagt, Augen aufmachen und dann kann man einiges sehen ;) Magull war vor der WM lange verletzt und wenn ich ihre Leistung der bisherigen WM mit dem Vergleiche was ich bisher bei Wolfsburg oder auch bei Quali Spielen und der EM in Wales gesehen habe ist das nicht die Leistung die ich von ihr gesehen habe. Ich sage ja auch garnicht das sie keine Führungsqualiäten hat, die hat sie wie einige andere der Spielerinnen ganz gewiss ich bin jeoch kein Fan von der Kapitänsbinden rumgeberei, wenigstens gibt es bei den Deutschen keine Streiterei a la "Wie ich bin jetzt Kapitän?".Für mich ist ein Kapitän auch automatisch ein Spieler der eigentlich immer spielt außer natürlich er ist verletzt.


    Und zum Thema bei den Jungs spielen, ich denke die Entscheidung vieler talentierter Spielerinnen solange es geht bei den Jungs bleiben zu wollen spricht da für sich.

  • @solohope


    Ih kenne auch solche Mädchen, die bei den Jungen mitspielen und nicht in der 1. B-Juniorinnen-Bundesliga. Drei Gründe kommen besonders häufig vor. Zum Einen, weil die Chemie zwischen den Trainern und Spielerinnen nicht stimmt. Manchmal liegen die Ursachen hierfür schon Jahre zurück, aber keiner will auf den Anderen zugehen. Und zum Anderen gibts eine stark abweichende Leistungsbeurteilung zwischen Trainer und Spieler. Es gibt auch nur in ein paar Vereinen Internatsplätze für Mädchen, weshalb das mit den Mädchen-Gastfamilien eher nur in der Papierform funktioniert. Ein Fahrdienst funktioniert nur in einem bestimmten Radius zum Trainingsstützpunkt. D.h. wenn der Aufwand fürs Training und den Spielen für die Eltern nicht zu schaffen ist und das Mädchen Schule und Fussball nicht in Einklang bringen kann, so muß sie auf einen Teilnahme verzichten.


    Natürlich hast du recht, dss auch heute noch jedem talentierten Mädchen auf den Weg gegeben wird, solange wie möglich bei den Jungen mitzuspielen. Aus diesen Teams werden auch heute noch die meisten telentierten Mädchen gescoutet. Allerdings gibts nun einmal biologische Gründe, warum es ab einem bestimmten Alter immer weniger Sinn macht, als Mädchen im Jungenteam zu spielen. Durch die rasche Zunahme an Muskelkraft und Körperlänge sind die Jungen dann in der Lage schneller mit Ball zu sprinten als die gleichaltrigen Mädchen. Auch kommen einige Jungen höher mit dem Kopf als eine Torhüterin mit ihren Armen recken kann. Wenn Mädchen nur noch von Fehlern der Jungen profitieren, sollten sie in die für sie geeignete Mädchen- oder Frauenliga wechseln.


    Du hast sicher recht, dass auch die Entfernung eine Rolle gespielt hat, aber das war nicht der wichtigste Grund! Es gab zunächst eine Festlegung der Startplätze pro Verband. Diese orientierte sich an der Anzahl der Damenteams pro Verband in der 1. Bundesliga. Weil damals nur VFL Wolfsburg in der 1. Bundesliga spielte, erhielt der NFV zunächst nur einen Starterplatz. Kurios war jedoch, dass Wolfsburg sich nur dann an einer Teilnahme für die B-Juniorinnen-Bundesliga zeigte, wenn die Rahmenbedingungen ihren Vorstellungen entsprechend angepaßt würden. Hinzu kam, dass es beim NFV seinerzeit noch gar keinen sportlichen Unterbau gab, sodass die Nachhaltigkeit des Niveau`s nicht gewährleistet werden konnte. So wurde zunächst die B-Juniorinnen-Niedersachsenliga eingeführt. Sie sollte gleichzeitig die Qualifikationsliga (analog Regionalliga in NRW) sein. Aber nicht nur hier gab es Veränderungen, sondern auch in anderen Bereichen der Rahmenbedingungen. Denn man hatte ohne genauere Kenntnisse der Materie einfach die Rahmenbedingungen der Jungen auf die im Mädchenfussball übertragen. So auch die Anzahl der überdachten Sitzplätze bei den Spielen und so auch bei den Intenatsplätzen, die in Gastfamilien-Optionen umgewandelt wurden. Man könnte sich noch eine ganze Reihe von Veränderungen anführen, aber das interessiert vermutlich dann nur Insider!


    Aber es war nicht allein Wolfsburg, sondern es gab viele Vereine, die ihr Interesse an bestimmte Bedingungen stellten, wodurch letzendlich das, was wir heute haben, entstanden ist. Weil die B-Juniorinnnen-Bundesliga noch eine junge Liga ist, ist mit Veränderungen in den nächsten Jahren zu rechnen.


    Natürlich hast du recht, dass die Leistungsunterschiede bei den Mädchen und Frauen in den obersten Ligen noch einmal größer ist als bei den Jungen und Männern. Dies ist im wesentlichen der geringeren Leistungsdichte geschuldet. Eine der Ursachen hierfür ist sicher auch die in weiten Teilen brachliegende Mädchenförderung. Das fängt schon im Verein an, wo Einladungen für die Mädchen-Auswahl aus Desinteresse von den Vereinsverantwortlichen häufig in den Papierkorb geworfen werden, während mit Einladungen an Jungen des Vereins geprahlt wird. Wenn allerdings der DFB für eine Nationalspielerin eine Prämie an dessen Jugendverein ausschüttet, so hält jeder Heimatverein gern die Hände auf.


    Sicher gibts eine Reihe von Ungereichtigkeiten auch im obersten Leistungslevel. Aber die gibts bei den Jungen und Männern deshalb noch häufiger, weil hier die Wahl einer Alternative kaum ins Gewicht fällt. Denn dort gibts viele auf gleichem Leistungsniveau.
    Allerdings ist zu beobachten, dass vermehrt ausländische Spielerinnen in deutschen Teams kämpfen, weil der Fussball dort noch nicht die Schritte wie in Deutschland gemacht hat.


    Es sind auch nicht die Systeme, die gut oder schlecht sind, sondern immer nur Menschen, die sie bestimmen. Allerdings sind die Entscheidungswege bei den Mädchen und Frauen noch etwas kürzer als im männlichen Bereich. Jedoch greift leider auch hier immer stärker der DFB ein, sodass die kleineren Vereine immer weniger Chancen haben, weil sie die Bedingungen nicht erfüllen können.


    Wenn du mehr wissen möchtest, bitte per PN

  • Und zum Thema bei den Jungs spielen, ich denke die Entscheidung vieler talentierter Spielerinnen solange es geht bei den Jungs bleiben zu wollen spricht da für sich.


    aus unserer Gegend ist ja jetzt eine Mannschaft in die B-Jugend Bundesliga aufgestiegen.
    einige Mädels, und zwar die, die zu den besseren zählen, habe ich schon spielen gesehen, und zwar in der C-Jugend-Jungenmannschaft.


    @TW


    ich kenn das ein und andere talentierte Mädchen, das bei den Jungen mitgespielt hat.


    Mir ist immer aufgefallen, dass ihr taktisches Verhalten besonders auffällig war, grösstenteils besser als der altersmässigen Jungs.
    Ich hab das immer darauf geschoben, dass die Mädels eh immer etwas in ihrer Entwicklung den Jungs voraus sind.


    Oder sollten die Mädels etwa generell ein taktisch besseres Verständnis haben?

  • TW-Trainer:
    Die Talentierten Mädchen können aber durchaus mithalten bei den Jungs auch wenn das nicht durch Körperlichkeit ist, wie schon gesagt es ist nicht grundlos so das sich viele entscheiden mit Sondergenehmigung weiter bei den Jungs zu bleiben und erst DANN wenn es nicht mehr geht zu einem Frauenverein zu wechseln.
    Die Problematik die du beschreibst, das Vereine auf Auswahlspielerinnen nichts geben weil sie weiblich sind, kann ich nicht bestätigen. Die Mädchen die ich kenne die bei Jungs spielen bzw. spielten wurden von ihren Vereinen genauso ernst genommen wie jeder andere auch, gerade die mit viel Talent werden/wurden von den Jungs bewundert und gerne auch mal nach Tipps gefragt. Zum ersten U-Nationalspiel reist dann schon mal die ganze Mannschaft mit Trainern an um ihre Mannschaftskollegin mit Plakaten anzufeuern..Alles andere als Desinteresse sondern eher Stolz und Freude!
    Schwarze Schafe gibt es immer aber aus der Zeit in der Frauen und Mädchenfußball generell verhöhnt und nicht gerne gesehen ist sind wir definitiv raus.
    Die Leistungsdichte ist ja genau was die Staffelaufteilung so schwer macht, in der von mir oben beschriebenen Nord/Nordost Staffel ist die Leistungsdichte nicht gerade der Bringer, auch WOB's U17 entkam diese Saison gerade so dem Abstieg.. und gerade deshalb bin ich der Meinung das die Liga momentan mit 3 Staffeln einfach nicht den Erfolg bringt den sie könnte, denn es spielen einfach nicht "die besten" gegen "die beste". Das es in jedem Verband verschiedene Ligen gibt und manche da bei den Mädchen so ziemlich jetzt erst höhere Ligen einführen ist das natürlich jetzt gerade noch nicht so einfach, das braucht alles seine Zeit denn solange es nicht überall höhere Mädchen Ligen gibt wird sich wohl auch an den Mannschaften in der u17 Bundesliga wenig ändern können.
    Das in den Deutschen Nationalmannschaften (Männer & Frauen)viel Spieler spielen die "nur" hier geboren sind oder "nur" halb Deutsche sind verwundert mich kein bisschen, jeder der ein bisschen erfolgreich werden will würde lieber ein Land wie Deutschland wählen als zB. einen Inselstaat in der Karibik. Das kann man aber finde ich auch keinem böse nehmen, in ihren anderen Heimatländern könnten die Spieler oftmals auf einem Internationalen Level wenig bis nichts erreichen und auch nichts lernen..Die wo nach der Jugend merken das sie nicht gut genug sind für die Deutsche A Mannschaft entscheiden sich dann halt manchmal dafür für die A Mannschaft des anderen Landes zu Spielen, ist aber nicht nur Frauensache und auch in anderen Ländern der Fall.. 3 weibliche Namen die mir dazu einfallen sind Aylin Yaren, die sich dann doch für die Türkei entschied aber sich wohl nicht festigen konnte, Sydney Leroux, Stärke bei den US Damen die sich gegen Kanada entschied und heute noch Hass dafür bekommt, und Lauren Sesselmann die mit 27(!) die Kanadische Staatsangehörigkeit bekam um für Kanada zu spielen.. Da geht es eben um einiges mehr als "für sein Land" zu spielen
    Das kann ich dem DFB auch nicht ganz so übel nehmen um ehrlich zu sein, genauso wie bei den Männern auch wird eben auch bei den Frauen je nach Liga eine höhere Professionalität und gewisse Anforderungen die erfüllt werden sollen erwartet, kleine Vereine sind eben nicht auf höhere Ligen ausgelegt aber das ist auch bei den Männern so!

  • @solohope
    Das mit dem Mithalten von hochtalentierten Mädchen bei den Jungen sehe ich ein wenig differenzierter. Wenn Mädchen in Jungenmannschaften kicken, dann ist es noch etwas Anderes, als wenn es sich um Leistungsvergleiche zwischen Mädchen- und Jungenmannschaften handelt. Da mag ein Mädchen in einer Jungenmannschaft einen besseren Eindruck machen, weil ihre Kollegen natürlich auch die Schwächen (Schnelligkeit, Dynamik) kennen und diese kompensieren können. Beim Vergleich von reinen Mädchenteams gegen Jungenmannschaften ist das natürlich schon etwas anderes. Hier spielt die Ligazugehörigkeit des Jungenteams eine große Rolle. Aber natürlich auch, ob das Vergleichsspiel vor oder zu Beginn einer Saison oder zum Ende der Serie gespielt wird.


    So konnte ein Damenteam aus der 2. Bundesliga in der Saisonvorbereitung gegen ein C-Jugend-Bezirksligateam mit 3 : 1 gewinnen. Das gleiche Teams spielte gegen eine C-Jugend-Kreisliga-Mannschaft, die aus einem Mißverständnis heraus noch mit dem alten Team antrat. Gegen dieses Team wurde 1 : 3 verloren. Im selben Verein spielt eine Regionsauswahl von C-Juniorinnen in der 1. Kreisklasse bei den Jungen mit. Zur Hinserie konnte man sich noch sehr gut behaupten, weil man die technische und taktische Überlegenheit gut zu nutzen wußte. In der Rückserie hagelte es Niederlagen, weil die Jungen nunmehr ihre Schnelligkeitsvorteile einsetzten.


    Natürlich gibts innerhalb der Mädchen- und Frauenmannschaften Unterschiede, weshalb man soetwas nicht pauschalisieren sollte. Aber die biologischen Unterschiede sind nun einmal nicht wegzudiskutieren. Genauso wenig wie es aufgrund dieser Unterschiede einen Sinn macht den Männer- mit dem Frauenfussball zu vergleichen.


    Besonders gefreut hat mich jedoch, dass bei euch die talentierten Mädchen eine bedeutendere Rolle spielen als Andernorts.


    Ich bin mit dir einer Meinung, dass der Mädchen- und Frauenfussball gerade durch seine internationalen Erfolge eine unumkehrbare Bedeutung in der Gesellschaft gefunden hat. Allerdings beobachte ich noch immer, dass einer Kreisklassen-Seniorenmannschaft weitaus mehr Bedeutung zugemessen wird, als einem Mädchenteam aus der B-Juniorinnen-Bundesliga. Denn man kann die Leute auch nicht zum Zuschauen zwingen. Die Begeisterung wächst erst mit der differenzierte Beurteilung der jeweiligen Leistungen und nicht mit einem 1 : 1 Vergleich!

  • Diesen Artikel über Lena Lotzen finde ich ganz interessant: Artikel


    Er zeigt, dass man als Mädel bis zur B-Jugend bei den Jungen mitspielen kann. Aber nicht als der Star der Mannschaft - und das als eines der besten deutschen Talente.


    Wichtig finde ich aber, dass man zumindest gegen Jungenmannschaften spielt und wie Lena Lotzen bei den Jungs im Stützpunkt. Auch spielen viele Spielerinnen schon mit 15 Jahren in der Juniorinnen-Bundesliga und werden dann auch ganz schön gefordert.

  • Stefan70


    Das Interview steht für Vergangenheit und Gegenwart. Die Weiterentwicklung der Mädchen in den Jungenteams ist sicher auch heute noch erforderlich. Jedoch hat sich das zusätzliche Fördertraining weiterentwickelt. So fand in den vergangenen Jahren eine altersmäßiige Anpassung bei der Jahrgangs-Talentsichtung, der Verbandsauswahl und DFB-Auswahl.


    Dies schien auch deshalb dringend erforderlich, weil die Entwicklungsphase im Mädchenfussball kürzer ist als die bei den Jungen. Denn im Regelfall wechseln die Mädchen nach der B-Jugend in den Frauenfussball, während die Jungen erst nach der A-Jugend zu den Senioren wechseln.


    Leider ist mit der Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga erst ein schmaler Korridor für den Mädchen-Leistungsfussball geschaffen. Weil die C-Juniorinnen-Regionalliga als Unterbau für die B-Juniorinnen-Bundesliga noch fehlt, findet eine Förderung derzeit entweder in der Weise statt, dass die hochtalentierten Mädchen in Jungenteams spielen oder als Mädchenmannschaft in einer Jungenliga um Tore und Punkte kämpfen.


    Soll die B-Juniorinnen-Bundesliga weiter an Qualität sowie Niveauausgleich gewinnen, wird man seinen sportlichen Unterbau im C-Juniorinnen-Bereich noch stärker entwickeln müssen. Dabei wird nicht nur die größere Streuung ein Problem sein. Es ist auch sehr schwer, hierfür geeignete Mädchen-Trainer zu finden.


    Am Montag stehen unsere U 20 Mädels im WM-Finale. Drücken wir Ihnen die Daumen, damit noch mehr Mädchen den Wunsch haben, ihr Talent ausbilden zu lassen.

  • Dabei wird nicht nur die größere Streuung ein Problem sein. Es ist auch sehr schwer, hierfür geeignete Mädchen-Trainer zu finden.


    Gibt es eigendlich bei euch spezielle Trainerinnenlehrgänge für das weibliche Geschlecht?
    im FV Rheinland gibt es sowas. Finde das gut.


    @TW vernünftiger Unterbau hat aber doch schon dadurch sein Problem, dass die Anzahl der jungen Fussballerinen, doch
    immer noch stark begrenzt ist. somit sind die Mannschaftszahlen doch auch stark begrenzt und Leistungsklassen
    erfordern dann einen enormen Fahrtaufwand zu den einzelnen Spielen. zumindest bei unserer ländlichen Region so.


    da sind die Mädels ja jetzt schon fast den ganzen Samstag unterwegs, wenn sie nur eine Stufe über der untersten Klasse spielen.


    hier haben dann wieder mal die Ballungsgebiete einen enormen Vorteil.

  • Da haben die U20 Mädels doch glatt die WM in Kanada gewonnen!! Herzlichen Glückwunsch.


    Der DFB sichtet jetzt bis zur U14 herunter. Das bedeutet, dass die Verbände schon einen U14 Länderpokal ausspielen.
    Die Vorbereitung auf diesen Pokal ist zumindest in unserem Verband schwierig gewesen, da die Sichtung der Spielerinnen erst wenige Tage zuvor abgeschlossen werden konnte.
    Das wird sich aber hoffentlich in den nächsten Jahren ändern, wenn man sich an den neuen Rythmus gewöhnt hat.


    Insgesamt sicher eine positive Entwicklung.

  • Günter


    Lehrgänge für Mädchen-/Fraufussball gibts! Sind jedoch meistens schlecht besucht! Man bot sogar Breitensport-Trainerlizenz mit dem Schwerpunkt Frauenfussball an. Das Resultat war, dass sich leider vielfach nicht genügend Interessenten dafür fanden und man es wieder abblasen mußte.


    Problem ist natürlich auch, dass es meist gar nicht genug Ausbilder für den Mädchen- und Frauenfussball gibt. Weil aber die Verbände und der DFB allzugerne autonom arbeiten wollen, scheuen sie sich manchmalc qualifizierte Vereinstrainer anzusprechen. Denn dabei besteht immer die latente Gefahr, dass die während iher Ausbildung "Vereinspropagangda" betreiben, um sich ganz nebenbei talentierte Spielerinnen aus der Umgebung zu verschaffen.


    Aber man sollte nicht gleich nach den ersten Fehlversuchen aufgeben. Denn ich hab auch schon mitbekommen, dass die Lehrgangsleiter trotz der Ankündigung, auf spezielle Unterschiede beim Mädchen- und Frauenfussball einzugehen, nur "Schema-F" präsentiert! Dann darf man sich nicht wundern, wenn dadruch das Interesse der Trainer noch geringer wird. Denn aufgrund der geringeren Trainerdichte bedeutet es für Viele eine weite Anfahrtstrecke. Da überlegt man es sich zweimal, ob sich die Fahrtkosten und der Zeitaufwand rechnet.


    Es ist noch weitaus schwerer für Mädchen und Frauen Trainer zu finden. Selbst bis in die 2. Frauen-Bundesliga hinein gibts Teams und Trainer, die lediglich für eine Aufwandsentschädigung dort einen "Pseudo-Profifussball" spielen. Weil`s dort weder Geld noch Ruhm zu verdienen gibt, ist das Interesse gering. Jede neue DFB-Auflage schränkt aufgrund der geringen finanziellen Mittel und des wenigen Personals die Möglichkeiten für den Mädchen- und Frauenleistungsfussball in den Vereinen weiter ein.


    Dass man aber auch ohne viel Geld hervorragenden internationalen Spitzenfussball spielen kann,.dass haben unsere U 20 Mädels in eindrucksvoller Weise bewiesen!

  • Alles in allem war Deutschland ja dieses Jahr recht erfolgreich. Beeindruckend das die Deutschen Frauen aber sagen wir mal dem U20 Level wirklich fast ausschließlich konstant gute Leistung bringen, der Gewinn macht dann gleich etwas vergessen das sich die U19 dieses Jahr nicht für die diesjährige EM qualifizierten
    Schade das es soviele Verletzte gab, vorallem die späte Absage von Melanie Leupolz (die eine wichtige Führungsspielerin gewesen wäre,vorallem auch wegen der A Erfahrung) war nochmal ein Rückschlag
    Umso schöner aber ist es zu sehen das trotz der vielen Ausfälle so eine leistungsstarke Mannschaft zusammen kommt
    Mal gespannt wenn man von diesen Mädchen mal in der A Mannschaft sieht, noch interessanter zu sehen wird es sein wie Meike Kämpers Weg weiter geht. Abgesehen von einem Spiel hat sie ja echt klasse Leistung gezeigt und wenn sie diese so halten kann wird sie nicht nur für Duisburg eine große Bereicherung sein