Trainer-Tipps

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  • Hi,


    herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Aufgabe.


    Meine Tipps:


    * den Kindern gut zuhören
    * Strafen und das Moralisieren vermeiden, niemanden vor den anderen bloßstelen
    * Ich Sätze bauen. ich finde, ich möchte nicht, etc.


    Zum Kalender:


    Es ist irgendwann nervig so einen Kalender zu "halten". Er beansprucht Zeit und Mühe. Ich habe eine Zeit lang diesen auch gehabt, irgendwann habe ich gedacht, pfeiffe darauf, was solls..
    Lokka bleiben, versuchen ein gutes Vorbild zu sein.
    Nicht in ihrer Anwesenheit Alkohol trinken oder rauchen, und Kraftausdrücke vermeiden.
    Den Eltern gegenüber eione dickere Haut anlegen. :)


    Vor allem, das Wiochtigste und Schwierigste:
    Egal was Du tust, konsequent bleiben.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Rene1105


    Vielen Dank für den Link. Hier wird, wenn auch auf amüsante Art und Weise deutlich, dass der Trainer nicht zur Bekämpfung gesellschaftlicher Probleme da ist, sondern jeweils die Eltern erste Ansprechpartner für ihre Kinder sind.


    Wer sich dabei zu sehr in die privaten Belange einmischt, wird nicht sonderlich viel Freude bei seiner Trainerarbeit erleben.


    Dort, eine Anwesenheitspflege Sinn macht, sollte man sich machen. Ansonsten gibt es andere Themengebiete für einen Trainer, die intensives Engagement lohnen.


  • Ein weiteres Ammenmärchen? Sobald ich irgendein Verhaltensziel bei einem jungen Menschen verfolge und das mitteile, dann ist das Erziehung. Wenn ich meinen Spielern erkläre, dass sie möglichst keinen Gegenspieler anspucken sollen, dann ist das Erziehung, weil ich eine Verhaltensvorstellung explizit mache und auch bei Verstößen gegen diese Vorgaben reagieren werde. Es fällt mir schwer zu glauben, dass du verneinen würdest, dass das selbstverständlich als Fußballtrainer gemacht wird. Ich vermute also mal, dass wir unterschiedliche Begriffe davon haben, was Erziehung ist. Ich halte meinen für den geläufigen (Erziehung = explizite Verhaltensvorstellungen an Heranwachsende herantragen und forcieren). Um beim Beispiel zu bleiben: wir wollen grundlegend mal hoffen, dass die Forderung, niemanden anzuspucken, auch schon Anteil der häuslichen Erziehung ist =) und natürlich ist Erziehung Hauptaufgabe der Eltern. Beim Trainer ist sie Nebenaufgabe; nichtsdestotrotz trägt man dazu bei. Bei dem, was ich so an Feedback bekomme, scheint es mir auch eher so, dass die Eltern im Allgemeinen froh darüber sind, dass Dinge, die sie von zuhause vermitteln, beim Fußball verstärkt werden. In der C-Jugend sind wir dann jetzt auch so weit, dass bei einigen Spielern das mehr zählt, was die Trainer sagen, als das, was die Eltern sagen. Die hauptsächliche Sozialisationsfunktion geht mehr in die peer group. Teil davon ist die Fußballmannschaft. Deren implizit und explizit vermittelte Werte auf die Fußballer einwirken. Also: mindestens sozialisieren wir mit, das können wir ja gar nicht vermeiden; aber ich würde auch behaupten, dass wir immer auch erziehen und dass das auch gut so ist. Für mich ist das selbstverständlicher Bestandteil jeder Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen.


    Dein letzter Satz suggeriert zum wiederholten Mal, dass es einen Widerspruch zwischen Anwesenheitslisten/Kontrolle und gutem, Spaß machendem Training gibt. Den gibt's aber nicht. Es ist nicht so, dass der schlechte Trainer Anwesenheitslisten braucht, um alle zum Training zu treiben und der gute Trainer sie sich sparen kann. Es ist einfach Teil des Ausübens eines Sports in der Gruppe, dass alle von sich gegenseitig eine gewisse Zuverlässigkeit verlangen. Genau so wie es zentraler Teil meiner Aufgaben als Trainer ist, ein so gutes Training anzubieten, dass Spieler bereit sind, sich auf diese Zuverlässigkeit zu verpflichten, weil ohne diese freiwillige Verpflichtung das Ganze weder für die Gruppe noch für den Einzelnen so viel Sinn machen würde, wie mit.

  • fak


    ich nehme voll deine Position ein.


    ich bleib mal bei dem Wort Erziehung, das ja durchaus positiv zu werten ist, könnte auch sagen Hinführen zum sozialen
    Verhalten.


    in all den Dingen, die direkt zum Fussball gehören, die in das gemeinsame Umfeld im Fussball bei dem Spieler und mir fallen, habe ich es als Trainer in meinem Aufgabenbereich gesehen erzieherisch zu wirken. Und zwar in den Dingen, die zum vernünftigen sozialen Miteinander im Mannschaftssport erforderlich sind.


    Da sowohl Kinder, als auch deren Eltern leider allzuhäufig dieses sozial erforderliche beim Fussball nicht kennen, oder auch sich
    einfach so nicht verhalten wollen, ist es meine Pflicht als Trainer dies zu vermitteln.


    Gerade im KIFU ist dies eine vorrangige Massnahme, weil es für die Zukunft jeden Fussballers wegweisend ist.


    Wir können darüber streiten, wie da vorzugehen ist, bleibt jedem überlassen, hängt auch von der jeweiligen Persönlichkeit und auch Erfahrung (egal ob im Fussball, ob bei Eltern oder mit Kindern) des Einzelnen ab, aber dass Erzogen werden soll ist für mich ein Muss.


    Wer es nicht macht, bekommt über kurz oder lang die Quittung, wer es tut wird den Erfolg irgendwann erkennen.


    Wer nur auf Leistungsebene tätig ist, hat diese Probleme nicht, denn dort landen die nichterzogenen Fussballer nämlich erst über-
    haupt nicht.


    Viele, die von der sozialen Verwantwortung der Vereine sprechen, meinen nämlich genau das: den jungen Fussballern die
    richtige Richtung zeigen.

  • fak


    Servus,


    wir leben in einer Gesellschaft. Wenn eine Familie auf einem Berg leben würde ohne eine Beziehung zur Außenwelt, könnte ich verstehen, dass NUR die Familie für die Erziehung verantwortlich wäre, wie TW-Trainer das sagt.
    Im Büro erziehen wir uns gegenseitig, in der Familie auch und auch im Verein. Natürlich. Ich lerne sogar von meinem Hund immer wieder was Neues.
    Erziehung funktioniert nicht wir der TW-Trainer beschreibt. Da gebe ich Dir Recht.
    Die "Erziehung" funktioniert teilweise spontan, ungeplant, automatisch, manchmal freundlich manchmal sehr unhöflich, sodass man einfach diese nicht abgrenzen/definieren kann. Es hat keine Richtung, dass IMMER der ältere den jüngeren erzieht. Auch gibt es keine klaren Grenzen/Rollen/Instanzen zwischen den Menschen, die erziehen und die erzogen werden. Da bin ich ähnlicher Meinung wie Du.


    Was ist Erziehung überhaupt?


    Was ist familiäre Erziehung?


    "Sohn, Du solltest nicht schimpfen und den anderen gegenüber stets höflich sein". oder "Spieler A, Du solltest nicht schimpfen und den anderen gegenüber stest höflich sein".
    Ich merke nur den einen Unterschied, die Ansprache.



    TW-Trainer kann ich in einem Punkt zustimmen, dass die Erziehung nicht unsere Aufgabe ist.


    Wenn wir als Trainer mit Menschen zu tun haben, haben wir mit Erziehung zu tun, ob gewollt, oder nicht gewollt. (Beziehung zwischen den Menschen fordert gegenseitige Erziehung, ob Vater Mutter Kind, Lehrer Schüler, Trainer Kind, Trainer Erwachsene, Erwachsene Erwachsene, Chef Mitarbeiter, Mitarbeiter Mitarbeiter, dieListe ist lang).


    Gruß,
    Uzunbacak

  • fak


    Ich sehe es als Aufgabe der Erziehungsberechtigten an, ihre Kinder im normalen Umgang mit anderen Menschen zu erziehen. Sonst würden sie Begriffe wie Fairness beim Training und Spiel gar nicht verstehen.


    Als Ersatzeltern taugen Trainer nicht viel, weil sie viel weniger Zeit mit den Kindern verbringen als die Eltern. Selbst die Schule taugt da nur eingeschränkt, weil hier zu viele Kinder auf einen Lehrer zukommen und die Lehrpläne kaum zeit für ein intensives Gespräch unter 4 Augen zulassen.


    Verhält sich ein Kind beim Fussball mal anders, so kann man es darauf hinweisen. Verhält es sich generell anders, so sollte man die Eltern darauf aufmerksam machen, was für Mitspieler wie auch Trainer störend ist. Denn nur eine unmittelbare, intensive Erziehungsarbeit kann zum gewünschten Sozialverhalten führen. Dies sehe ich als Aufgabe der Eltern.


    Der Grund für unterschiedliche Trainerinterpretationen mag jedoch auch in der betreuten Altersgruppe liegen. Denn dort gibts sogenannte "pflegeleichte Jahrgänge" im unteren Jugendbereich und "schwierige Jahrgange" ab Beginn der Pubertät. Dementsprechend mögen die Bewertungen darin, was auf dem Fussballplatz und was doch besser in der Familie Thema sein sollte, unterschiedlich ausfallen. Auch das Tätigkeitsgebiet (kleiner Dorfverein, wo jeder jeden kennt oder Verein im sozialen Brennpunkt einer Großstadt) ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Aufgaben.


    Erziehung sehe ich jedoch nach wie vor im Kern als Familienaufgabe, für die es keinen guten Ersatz gibt!

  • @UZU


    hast ja nicht unrecht, aber


    in fussballerischen Dingen ist es meine Aufgabe als Trainer erzieheisch tätig zu werden, für mich gar ein Muss, daürber hinaus jedoch nicht. Wobei die Hoffnung bleibt, dass das Ergebnis der fussballerischen Erziehung sich auch in anderen Bereichen auswirkt.

  • in fussballerischen Dingen ist es meine Aufgabe als Trainer erzieheisch tätig zu werden, für mich gar ein Muss, daürber hinaus jedoch nicht. Wobei die Hoffnung bleibt, dass das Ergebnis der fussballerischen Erziehung sich auch in anderen Bereichen auswirkt.

    Hi guenter,


    Interaktion bleibt immer erhalten. Die Erziehung, die ich angesprochen habe ist ja die "normale" menschliche Erziehung. Diese Art von Erziehung ist nicht unsere Aufgabe. Aber auch im restlichen Beitrag von mir zu sehen/lesen, ist die Feststellung von mir, dass es unausweichlich ist, dass man in ständiger Interaktion sich gegenseitig erzieht.
    Es ist zwar nicht meine Muttersprache aber, die fußballerische Erziehung nenne ich Training, oder? ?(
    Oder? :S


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Günter


    Mich bewegt die leise Hoffnung, dass mich einer verstanden hat! Wenn das Kind dei gleichen moralen Werte vom Trainer wie von den Eltern erfährt, dann gibts normalerweise gar keine Probleme.


    Versteigt sich jedoch ein überehrgeiziger Trainer darin, kindliche Begeisterungswünsche durch Dispilinforderungen zu ersetzen, die nicht einmal Erwachsene erfüllen würden (siehe Beispiele im Link für Abwesenheitsentschuldigungen aus der Seniorenkreisklasse und -liga von Rene), dann bewegt er sich je nach Altersgruppe und sozialer Umgebung auf einem dünnen Eis, was gerade noch als sinnvoll und was nicht mehr akzeptiert wird.


    Meine Bitte, überlaßt den Eltern die Erziehung und konzentriert euch auf die Aufgaben, für die ihr als Trainer in den Verein geholt wurdet!


    Notfalls beim Jugendleiter anfragen, ob Listen und die Dateninterpretation ein wirkungsvolles Hilfsmittel sind.

  • Wenn das Kind dei gleichen moralen Werte vom Trainer wie von den Eltern erfährt, dann gibts normalerweise gar keine Probleme.

    doch , dann gibts Chaos, da die Wertevermittlung in einigen Elternhäusern doch sehr brach liegt.


    wäre es so, wie du geschrieben hast, bräuchten wir hier nicht zu diskutieren, höchstens auf hohem Niveau.



    Andersherum gibts einen Sinn.


    Bekämen manche Kinder im Elternhaus die moralen Werte mit, die die Trainer oft vermitteln müssen, wäre diese Vermittlung gar nicht erst erforderlich.

  • Gönn dir mehr als die leise Hoffnung, dass dich einer verstanden hat. Ich hab's glaube ich auch ;-). Ich sehe es selbstverständlich auch so, dass Erziehung im Kern Aufgabe des direkten Umfelds ist und nicht des Trainers. Das was also an Erziehung im Rahmen des Fußballs passiert kann nur komplementär zu dem sein, was zuhause geschieht und es selbstverständlich nicht ersetzen. Wenn man das versuchen würde macht man damit weder sich noch Spielern und Eltern Freude. Mein Punkt war nur, dass man trotz dieser grundsätzlichen Überlegung als Trainer immer auch eine gewisse Erziehungsfunktion ausübt (die aber eben, wie gesagt, nicht der entspricht, die den Eltern obliegt).


    Zur Frage der Disziplinierungsforderungen, die dann in der Kreisklasse bei den Senioren auch nicht erfüllt werden: deine Argumentation ist, dass ich nichts von Kindern fordern sollte, das Erwachsene nicht schaffen. Könnte man es aber nicht auch so sehen: wie soll bei Erwachsenen auf einmal etwas funktionieren, was von ihnen als Kindern und Jugendlichen nie gefordert wurde? Ich finde es richtig, sich immer mal wieder zu hinterfragen, ob man nicht von Kindern und Jugendlichen zu viel fordert, dazu ist auch der Vergleich mit Erwachsenen immer wieder hilfreich. In dem Fall finde ich aber auch die Überlegung schlüssig, ob man Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit etc. nicht gerade deswegen im Jugendbereich einüben muss, damit es dann irgendwann, spätestens im Seniorenbereich klappt. Selbstverständlich gehört da dann während des Einübens auch eine gewisse Nachsichtigkeit dazu und nicht die Erwartung, dass die Kinder oder Jugendlichen das schon perfekt machen. Aber sie sollen es lernen. Mein Eindruck nach ein paar Jahren des Versuchs das einzuüben ist auch, dass viele es lernen.

  • Mein Eindruck nach ein paar Jahren des Versuchs das einzuüben ist auch, dass viele es lernen.


    fak


    dein Eindruck täuscht nicht.


    ich hatte ja schon Jahrgänge, die inzwischen im Seniorenbereich gelandet sind, bzw. kurz davor sind.


    die Spieler, die jetzt noch davon dabei sind, und das sind mehr als bei anderen Jahrgänge des Vereins, haben das nicht nur glernt, sie haben es verinnerlicht, für sie sind gewisse Dinge selbstverständlich.


    ich behaupte sogar, die Zahl derer, die immer noch dabei sind, ist deshalb so gross, weil sie das bei mir von Beginn an nicht anders kennengelernt haben.


    im KIFU werden gewisse Grundlagen gelegt.


    i

  • Günter


    doch , dann gibts Chaos, da die Wertevermittlung in einigen Elternhäusern doch sehr brach liegt.

    :thumbup: Das behauptet dann jeder für den Anderen!


    fak
    Du bringst einen interessanten Aspekt hinein, in dem du nach dem Sprichwort: "was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr" der Meinung bist, man müsse den Jugendlichen Werte fürs Leben vermitteln. Dazu seien Disziplinierungsforderungen ein wichtiges Instrument.


    Vielleicht kennst du den Film "Die Welle", worin die Unsicherheit während der jugendlichen Pubertätsphase dazu ausgenutzt wird, um stetig wachsende Disziplinierungsforderungen zu erfüllen, bis schließlich ein Menschenleben nichts mehr wert ist, sondern nur noch die Gesellschaft. Zwar wird auch hierin nicht gänzlich erklärt, wie eine ganze Gesellschaft, wie 1914 und 1939 zum Verbrechen verführt werden kann, aber es zeigt auf, wie verführbar Menschen sind.


    Wer Gutes im Schilde führt, der bedarf dazu keiner Diszplinierungsmaßnahmen, sondern den Aufbau eines stabilen und schließlich belastbaren Vertrauensverhältnisses. Besondere Diszpliierungsmaßnahmen sind in meinen Augen eher ein Sinnbild der Überforderung, vielleicht so gar eines situativen Versagens. Die Welt zu Guten verändern zu wollen, heißt nicht sie in seiner privaten Umgebung aus den Angeln zu heben, um sie perfekt zu machen.


    Kompromisse statt Strafen, denn hier gibt man dem Partner die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge einfließen zu lassen. Denn wer selbst zu einer Einsicht gelangt, der wird sie nicht so schnell ändern. Mit Gewalt läßt sich die Gewalt nun mal nicht abschaffen.


    Ich denke, Günter hat in genügend Beiträgen hier bewiesen, dass er als Praktiker mitten im Leben steht, aufgrund seines hohen Alters von nicht mehr ganz 17 Jahren über genügend Lebenserfahrungen verfügt, dass man das mit den brachliegenden Moralwerten in manchen Elternhäusern in seiner Gemeinde nicht so wörtlich nehmen darf. Sonst müßte man befürchten, dass er seinem Dorfpfarrer noch Konkurrenz machen will? :D

  • @TW


    kannst du mal konkret beschreiben wie du in beiden Fällen vorgegangen wärest, bei einer F-Jugend mit 12 Spielern


    Fall 1


    Junge, gar nicht so untalentiert, kommt mit seinen Nachbarsfreunden zum Training. mal da , mal nicht da.
    bekommst nun mit, dass eigendlich nur dann zum Training kommt, wenn er zur Trainingszeit keinen anderen Spielkameraden zu
    Hause hat. bei jedem Spiel aber anwesend


    Fall 2


    Junge,gleiche Mannschaft, kommt relativ regelmässig ins Training, fehlt aber immer mal unabgemeldet beim Spiel.
    Bekommst mit (und auf dem Dorf bekommst du das mit) dass er stattdessen zu der Spielzeit mit Vater und Bruder ins
    Schwimmbad ging. Ist er zum Spiel da, und spielt nur eine Halbzeit mosert der Vater rum.


    keine erdachten Fälle, sondern real gewesen.



    wie gehst du nun vor?

  • Günter


    Die beiden Fälle kaufe ich dir sofort ab, aber wie willst du erkennen, welcher Teil vom Kind und welcher von den Eltern verbockt wird? Aber selbst dann, wenn die Einstellung von den Eltern kommt, wie willst du diese Eltern erziehen, damit das Kind regelmäßig zum Training und den Spielen kommt. Einigen Eltern ist es vielleicht total egal (Beispiel 1). Deshalb entscheidet das Kind allein: Training ist blöd, aber Spiel ist geil!


    Über Eltern, die mit der Stoppuhr am Platz stehen, wurde in anderen Themen bereits ausführlich gesprochen. Auch bei diesen Eltern wirst du große Mühe haben, ihnen einen Zusammenhang zwischen Training und Spiel klar zu machen, wenn schon ihre Argumente (wenn der Junge zum Spiel kommt, dann muß er auch spielen) im Widerspruch zum Handeln (der Junge soll lieber mit Vater und Bruder ins Schwimmbad, statt zum Training) stehen.


    Ich denke mal nicht, dass es an deinem Training liegt, weil allgemein ein größerer Anreiz zum Spiel zu kommen da ist, als zum Training. Denn Spiele sind nunmal seltener als das Training. Deshalb glaube ich, dass es hier um Kandidaten handelt, die zum Ende der D-Jugend dem Vereinsfussball Adieu sagen.


    Wie willst du es verhindern? Willst du sie zu ihrem Glück zwingen?

  • Zum Thema "Anwesenheit"... bis ich hier gelesen hab dachte ich wirklich das es doch eine Selbstverständlichkeit ist sich bei Fehlen rechtzeitig zu entschuldigen ?(
    Das fängt bei Kindern doch schon frühstens in der Krippe an, Kind ist Krank-> Mutter ruft Krippe an und sagt das das Kind nicht kommt. So geht es dann in Kiga,Schule,.. weiter
    Wie gesagt, meiner Meinung nach ist das eine total Selbstverständlichkeit die zum Leben gehört und hat auch nichts mit "Spaßveranstaltung" zu tun, auch bei "Spaßveranstaltungen" sage ich ab, abgesehen von Extremsituationen ist es doch überhaupt kein Problem dem Trainer bis zu einem bestimmten Zeitpunkt abzusagen ?
    Der Trainer muss schließlich auch planen und es kann ja bei jedem Mensch mal vorkommen das er nicht kann weil er Krank ist,im Urlaub,.. daher verstehe ich das "man kommt ja eh" nicht

  • @TW


    Erfahrungsgemäss muss ich davon ausgehen, dass von 12 F-lingen spätestens im 2. D.Jahr mindestens 4 nicht mehr dabei sind.


    also muss ich die beiden auf den richtigen Weg bringen, zum einen geb ich nicht direkt jemanden verloren, zum zweiten
    find ich einen Kader von 10 Kindern in F und E knapp, andere gibts nämlich nicht beim Dorfverein und drittens, und das ist für mich ganz wichtig: die anderen Kinder und Eltern verfolgen dich sehr genau in deinem Vorgehen, werden schnell zu Nachahmern oder gehen in die gewünschte Richtung, je nach Vorgehensweise.


    beide hatte ich übrigens zur C -Jugend mit abgegeben, 3 andere hatten aufgehört, die ich aber alle 3 voll einkalkuliert hatte, weil sie einfach keine Sportler waren (Schach, Feuerwehr, Messdiener)


    ich bin nicht mit der Holzhammermethode vorgegangen. mit Rundengespräche in der Mannschaft über Verhalten bei einer Mannschaft, über Einzelgespräche, über Einschalten der Mutter anstelle des Vaters, und über konsequentes Verhalten (das du eher als Disziplinierungsmassnahme bezeichnen würdest. Aber auch da bin ich nicht sofort in die vollen gegangen, auch mal 5 gerade sein gelassen und auch Rückfälle akzeptiert. ich habe mir bei meinem Vorghen immer Zeit gelassen. Verändertes Verhalten braucht auch seine Zeit.


    die Konsequenzrichtung war bei dem einen: ohne Spiel kein Training, bei dem anderen: ohne Training kein Spiel., und zu einem bestimmten Zeitpunkt, jedoch nicht allzufrüh ganz klare Ansage an die Eltern.


    dass ich nicht gesagt habe, dass er nicht ins Training kommen darf, wenn er nicht zum Spiel da ist, dürfte bei mir
    wohl klar sein, das zu vermitteln gibt es andere Methoden.

  • Zur Anwesenheitsliste: Ich habe eine Excel-Tabelle, in der zwischen Entschuldigt und Unentschuldigt unterschieden wird. Absagen gibt es bis eine Stunde vor dem Training und 48 Stunden vor dem Spiel. Wer das nicht mit gutem Grund anders handhabt, gilt als unentschuldigt und ist beim nächsten Spiel nicht dabei.


    Das hat ein bisschen gedauert, bis es funktioniert hat, viele Eltern haben die Kinder trotzdem nicht entschuldigt. Irgendwann sind wir dann mit 6 Leuten zum Auswärtsspiel gefahren, alle Unentschuldigten habe ich nicht mit genommen. Danach hat nie wieder jemand unentschuldigt gefehlt. Für mich ist es eine Frage der Höflichkeit. Ich bin per Facebook, Mail, Handy und WhatsApp zu erreichen und mir reicht auch ein: "Hey Coach, heute war irgendwie ein kack Tag, gar keine Lust auf Training jetzt."


    Zur Erziehung: Es geht mir da nicht darum, aus den Kindern ganz andere Menschen zu machen. Aber meiner Meinung nach haben wir als Trainer einen anderen Ansatzpunkt, als die Eltern. Wir sollten doch der coole Typ sein, zu dem die Kinder aufsehen. Dann fällt Erziehung schon deutlich einfacher, nur durch das eigene Vorbild.


    Viel mehr denke ich, dass es darum geht, die Eltern zu erziehen. Das funktioniert bei eisenharter Konsequenz sogar sehr gut.

  • Das hat ein bisschen gedauert, bis es funktioniert hat, viele Eltern haben die Kinder trotzdem nicht entschuldigt. Irgendwann sind wir dann mit 6 Leuten zum Auswärtsspiel gefahren, alle Unentschuldigten habe ich nicht mit genommen. Danach hat nie wieder jemand unentschuldigt gefehlt.


    Dani


    für all die Ungläubigen: Ja es funktioniert so.


    hab ja schon mal geschrieben, dass ich ähnlich vorgegangen bin und mit gleichem Ergebnis.


    Und wer das als Bestrafung von Kindern bezeichnet und kritisiert, der soll es halt tun, und weiter mit seinen Problemen leben.


    eine solche Bestrafung, die letzendlich zum Vorteil der Kinder führt, und zwar aller, auch der Bestraften, ist für mich konsequentes Handeln, das wie dein Beispiel zeigt, von allen akzeptiert wird.


    ich möchte nicht wissen, wie diejenigen, die von Bestrafung reden, ihre Kinder zu Hause erziehen.


    Oder ist Erziehen wie bei der 68er Gerneration auch wieder zum Schimpfwort geworden.

  • Und wer das als Bestrafung von Kindern bezeichnet und kritisiert, der soll es halt tun, und weiter mit seinen Problemen leben.

    Guten Morgen,


    meiner Meinung nach, ist das hier kein Bestrafen, wenn die Regeln ganz klar kommuniziert wurden. Kommst Du pünktlich, spielst Du; kommst Du nicht, spielst Du nicht.
    Wenn man sich da konsequent daran hält, ist es doch kein Bestrafen.
    Der Trainer "bestraft" in der ersten Linie die 6 Kinder, die 1 Mann wenig und ohne Wehcsler spielen, die dafür nix können.
    Wenn es nicht so oft vorkommt, dann ist es ja auch in Ordnung. Wo es um nix geht, also F- oder E-Jugend, ist es eh wurscht, ob man dadurch verliert. Evtl. ist der Gegner sehr "kulant" und nimmt eines seiner Kinder auch raus. (ich habes oft getan).

    eine solche Bestrafung, die letzendlich zum Vorteil der Kinder führt, und zwar aller, auch der Bestraften, ist für mich konsequentes Handeln, das wie dein Beispiel zeigt, von allen akzeptiert wird.

    Stichwort: Konsequenz


    ich möchte nicht wissen, wie diejenigen, die von Bestrafung reden, ihre Kinder zu Hause erziehen.

    Wer konsequentes Handeln nicht kennt, kann auch dementsprechend reagieren, wenn der andere konsequent ist. Sie finden es meistens unmöglich.
    Deswegen immer Elternabend organisieren, dazu ein Blatt mit Regeln ausdrucken und ggf. unterschreiben lassen, damit die Eltern das sich merken.
    Dabei ist es aber wichtig, man sollte für die FEhler der Eltern kein Kind "bestrafen".

    Oder ist Erziehen wie bei der 68er Gerneration auch wieder zum Schimpfwort geworden.

    68er haben als Reaktion zu der fast "militärisch harten" Erziehung der damaligen Eltern reagiert. Sie haben dazu beigetragen, dass man die Kinder nicht unbedingt "schlagen" muss, damit sie was verstehen.
    Sie haben schon viel Positives dazu beigetragen. Guenter, Du hast die Zeiten miterlebt, ich habe sie nur gelesen und ich bin wahrscheins ein Nutznießer dieser "Bewegung".
    Ich denke, im Moment fehlen den Kindern Konsequenz, Grenzen und positive Vorbilder. (Vielen auch Perspektive, ein anderes Thema).
    Ob autoritär oder anti-autoritär, es gibt so viele graue Stufen dazwischen, dass man sich bestimmt eine auswählen kann.


    Apropos Grenzen:


    Good fences make good neighbors.


    ein angel-sächsisches Sprichwort.



    Gruß,
    Uzunbacak