Was heißt für euch DRUCK (im Sport, Fußball, Leben), bzw. wie sind eure Erfahrungen damit?

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  • Zitat@DSV:

    Zitat

    ob dieses system nun positiv, oder negativ auf laute, oder leise
    äusserungen des systemelements trainer reagiert, ist doch pauschal gar
    nicht zu sagen, sondern bedarf doch immer einer konkreten betrachtung.

    Wer führt denn dann eine konkrete Betrachtung durch und kritisiert dann im Fall der Fälle auch den Brüllaffen ? Werden kleine Kinder zum Trainer gehen und ihm sagen: "Dein Geschrei finde ich schei... " ?


    Ich pauschaliere hier und sage, Geschrei, sei es von Trainer oder Eltern hat für mich im KiFu nichts verloren. Anfeuerung durch Eltern, Lob des Trainers, Ranwinken eines Kindes, um ihm kurz etwas zu erklären, sind für mich in Ordnung.

  • Ich pauschaliere hier und sage, Geschrei, sei es von Trainer oder Eltern hat für mich im KiFu nichts verloren. Anfeuerung durch Eltern, Lob des Trainers, Ranwinken eines Kindes, um ihm kurz etwas zu erklären, sind für mich in Ordnung.

    Hi,
    ich bin damit sehr einverstanden. Geschrei soll von KiFu wegbleiben.
    Anfeuerung durch Kameraden, Eltern, Trainern soll sich auch in Grenzen halten, ich habe Eltern gesehen/erlebt, die bei 10:0 noch hyterisch geschrien haben, als ob man denen ein Stück Fleisch abgeschnitten hat.
    :cursing:


    Man kann auch am ende des Spieles den Gegner loben, ist nicht verboten ;)


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Zitat@DSV:

    Wer führt denn dann eine konkrete Betrachtung durch und kritisiert dann im Fall der Fälle auch den Brüllaffen ? Werden kleine Kinder zum Trainer gehen und ihm sagen: "Dein Geschrei finde ich schei... " ?


    Ich pauschaliere hier und sage, Geschrei, sei es von Trainer oder Eltern hat für mich im KiFu nichts verloren. Anfeuerung durch Eltern, Lob des Trainers, Ranwinken eines Kindes, um ihm kurz etwas zu erklären, sind für mich in Ordnung.

    mahlzeit,


    dein einwand 'hinkt' etwas, da du 'laut' sofort mit 'geschrei' gleichsetzt, (was für dich negativ besetzt zu seien scheint) und das war nicht der ausgangspunkt der betrachtung.


    eine "konkrete" betrachtung des systems wird es immer nur von aussen geben, wobei die frage der objektivität auch sehr zwiespältig anzusehen ist, da du in dem moment, wo du das "system" von aussen betrachtest zu einem übergeordneten teilsystem wirst und damit deine objektivität beeinflußt.



    msg

  • Zitat@uzunbacak:

    Volle Zustimmung. Das gehört für mich zur Fairness gegenüber dem Gegner, der ja kein wirklicher Gegner ist, sondern sich lediglich mit mir misst und das gleiche Hobby ausübt. Bei Kindern sollte man sich auch mal in diejenigen hineinversetzen, die schon demotiviert den Tränen nahe auf der Verliererstraße sind.

  • DSV: Lautstärke ist immer relativ, daher kommt sie aufm weiten Platz mitunter vor, ohne aggressiv Druck ausüben zu wollen: dem Wind, der Ferne, der A20, der Unruhe etc. geschuldet. Generell aber gilt: wer laut schreit, hat meist Unrecht o. keine anderen Argumente. Die Schreitherapie lässt zudem grüßen: was mich aber befreit, kann andere (ver-)stören. - Das hier neuerdings mehr "systemisch" gedacht wird - prima! Viel kann man in "Erfolgreiches Teamcoaching" nachlesen - die Balance liegt als Coaching-Daueraufgabe für Trainer zwischen dem ihr eigentliches Metier darstellendem Training im u. zum Kollektiv (Schwarmintelligenz o. Herdentrieb) wie Individuum auch per Reden (als Silber) und ihrem weitgehenden Schweigen im Spiel: um das nun dank Training als harmonisch mögliche Teamplay aufm Platz nicht ichbezüglich zu stören - oft nur um eigene Anspannung, Stress auf Kosten des Teams abzubauen, es so natürlich belastend, gern im faulen Kompromiss zur Tarnung als Schelte von Gegnerattacken, Schieri o.ä., als Hilfe o. Appelle an höhere Mächte inszeniert Bei mir verfängt nur längst alles Tarnen nicht mehr, wobei ich durchaus weiß: spiegelneuronal kann ein Trainer, Eltern, Fans gar nicht anders als mitzufiebern, sich dann - grad zur spielbezogenen Inaktivität verurteilt Luft zu verschaffen, unbewusst aufzuschreien etc. Umso entscheidender aber langfristig für Spielkultur o. Teamgeist, wie sie nur aufm Platz zu veranlagen sind, dass ein Trainer Ruhe ausstrahlt. Denn per Trainerkopf mit Druck, Gewalt, Zwang erzielte Disziplin reicht eben nie an die echte, die Selbst-Disziplin heran, die verantwortlich wollend Teamgeist trägt, der alle Köpfe befreit, freiwillig wie als frei erlebt wird...


    Den Schaden haben eh stets die kleinsten, schwächsten Glieder in der Kette: daher bemerken Trainer fast nie, was sie anrichten, wenn ihre Lautstärke zB die individuelle, clusterhafte o. kollektive Selbst-Aufmerksamkeit aufm Platz behindert. Fördern tut sie die in aller Regel weniger, überlagert o. erdrückt eher Kommunikativität wie Kreativität der im Team Aktiven. Neu lernen dürfte ich selbst dies erst mit 45 im Individualsport Tennis (wo es auch Doppel, Teams gibt): endlich Ruhe, volles Spüren der eigenen Konzentration u. Kraftquelle von innen her und siehe: man trifft von 10 Bällen 8 genau in den Winkel der Linien, wo man selbst wie die Kinder heute beim Fußball min. 8mal vorbeischießen. Welch Unterschied im Erfolgs- u. Flow-Erleben seiner selbst! Wieso sollte man dies im Team aufgeben: da hier Misserfolg jedes Individuums das Ziel wäre o. da fast alle Trainer nicht verstehen, nie adäquat erlernten, wie sportlich Erfolg reell möglich wird? ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • DSV: Lautstärke ist immer relativ, daher kommt sie aufm weiten Platz mitunter vor, ohne aggressiv Druck ausüben zu wollen: dem Wind, der Ferne, der A20, der Unruhe etc. geschuldet. Generell aber gilt: wer laut schreit, hat meist Unrecht o. keine anderen Argumente. Die Schreitherapie lässt zudem grüßen: was mich aber befreit, kann andere (ver-)stören. - Dass hier neuerdings mehr "systemisch" gedacht wird - prima! Viel kann man in "Erfolgreiches Teamcoaching" nachlesen - die Balance liegt als Coaching-Daueraufgabe für Trainer zwischen dem ihr eigentliches Metier darstellendem Trainieren im u. zum Kollektiv (Schwarmintelligenz o. Herdentrieb) wie Individuum auch per Reden (als Silber) - und ihrem weitgehenden Schweigen im Spiel als Gold: um das nun dank Training als harmonisch mögliche Teamplay aufm Platz nicht ichbezüglich zu stören (oft nur um eigene Anspannung, Stress auf Kosten des Teams abzubauen, es so natürlich belastend, gern im faulen Kompromiss zur Tarnung als Schelte von Gegnerattacken, Schieri o.ä., als Hilfe o. Appelle an höhere Mächte inszeniert). Bei mir verfängt nur längst alles Tarnen nicht mehr, wobei ich durchaus weiß: spiegelneuronal kann ein Trainer, Eltern, Fans gar nicht anders als mitzufiebern, sich dann - grad zur spielbezogenen Inaktivität verurteilt Luft zu verschaffen, unbewusst aufzuschreien etc. Umso entscheidender aber langfristig für Spielkultur o. Teamgeist, wie sie nur aufm Platz zu veranlagen sind, dass ein Trainer Ruhe ausstrahlt. Denn per Trainerkopf mit Druck, Gewalt, Zwang erzielte Disziplin reicht eben nie an die echte, die Selbst-Disziplin heran, die verantwortlich wollend Teamgeist trägt, der alle Köpfe befreit, freiwillig wie als frei erlebt wird...


    Den Schaden haben eh stets die kleinsten, schwächsten Glieder in der Kette: daher bemerken Trainer fast nie, was sie anrichten, wenn ihre Lautstärke zB die individuelle, clusterhafte o. kollektive Selbst-Aufmerksamkeit aufm Platz behindert. Fördern tut sie die in aller Regel weniger, überlagert o. erdrückt eher Kommunikativität wie Kreativität der im Team Aktiven. Neu lernen dürfte ich selbst dies erst mit 45 im Individualsport Tennis (wo es auch Doppel, Teams gibt): endlich Ruhe, volles Spüren der eigenen Konzentration u. Kraftquelle von innen her und siehe: man trifft von 10 Bällen 8 genau in den Winkel der Linien, wo man selbst wie die Kinder heute beim Fußball min. 8mal vorbeischießen. Welch Unterschied im Erfolgs- u. Flow-Erleben seiner selbst! Wieso sollte man dies im Team aufgeben: da hier Misserfolg jedes Individuums das Ziel wäre o. da fast alle Trainer nicht verstehen, nie adäquat erlernten, wie sportlich Erfolg reell möglich wird? ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

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  • Schön wärs wenn Trainer einfach nur so laut sind wie nötig und nicht gleich schon beim Ankick das Megaphon auspacken ;)
    Lautstärke ist in diesem Sinne relativ.
    Viel wichtiger sind die Inhalte. Von mir aus könnte/sollte man die folgenden "Statements" mit all ihren Varianten verbieten:
    - Schiess !
    - Drauf, Geh rein, ...
    - sämtliche Bewertungen wie "gut", "toll", "super", "schlecht", "Scheisse", ...
    - auf gehts, kommt Jungs, ...
    ich mein, so wegen Spielintelligenz, und so, würde mich das unglaublich nerven, wenn mir der Trainer mit den immer gleichen, stereotypen Ansagen immer wieder zu verstehen gibt, dass ich als Spieler selber zu blöd bin, um zu merken, wann und wo ich jetzt Vollgas geben muss, wann ich gut war und wann ich Scheisse gebaut habe :)
    Wenn Trainer so tönen wie der fussballselbstkommentierende Biermops vor dem TV, dann tönt er eben wie der fussballselbstkommentierende Biermops vor dem TV - und das finde ich, ehrlich gesagt, schon ein bitzeli mega peinlich ;)

  • Und daher gleich mal eine Frage an coke:
    Du schreibst auf sportwissenschaftlicher Ebene muss der Spieler eine koordinative Aufgabenstellung unter bedrängtem Raum ausführen. Und zwar in einem Atemzug mit Raumdruck/ Gegnerdruck.
    Würde mich jetzt sehr interessieren. Ist das vereinfacht zusammen gefasst, Deine Interpretation oder wirklich so sportwissenschaftlich bewusst nicht getrennt ?


    Sorry Steini, war erst im Urlaub und hatte dann vergessen es rauszusuchen. Nachdem ich heute meine Bücher gewälzt habe, bin ich auf einen schlüssigen Punkt gekommen :
    Die Raumorientierung wird nach Weineck und Köster ( meiner Meinung die 2 besten Autoren was Sportwissenschaften angeht) so definiert :
    "Die OR (räumliche Ortientierungsfähigkeit) ist für die schnelle und zielgerichtete Wahrnehmung und Kontrolle eigener und fremder Bewegungen in Raum und Zeit verantwortlich (man bezeichnet dies auch als raum-zeitorientiere Antizipation und Bewegungssteuerung (...) " -daraus impliziere ich :
    1. Ich habe es vereinfacht dar gestellt (das was ich mir dauerhaft merken konnte)
    2. Bezieht die Raumorientierung Raum,Zeit und Gegner mit ein,so wird unter Raumdruck wohl auch Gegnerdruck gemeint sein,da ein Gegner ja den Raum und Zeitdruck erhöht.


    ...was anderes konnte ich leider nicht finden !
    Quellen :
    Weineck-Koordination im Fußballtraining
    Weineck-Optimales Training
    Koordination das neue Fußballtraining
    wfv- Ballorientierte Koordination

  • vielen Dank an alle für die Tips, kann ich brauchen. Ich bin jetzt zwar auch schon insgesamt 3 Jahre dabei, aber das erste Jahr als verantwortlicher Trainer beim Ein-/Auswechseln, Coachen etc. Und da ich nur eine Mannschaft als Betreuer/Trainer kenne, sind zweite Meinungen immer ganz hilfreich, da sich viele Dinge auch einschleifen.


    Am Wochenende gab es eine 1:4 Niederlage, da wir in der ganzen 1. Halbzeit schlecht organisiert waren. Bei Ballverlust wurde oftmals abgeschaltet, so dass wir hinten mehrfach in Unterzahl agieren mussten. Der Gegner konnte sich den Ball ganz ordentlich zuspielen und hat unsere Lücken gut genutzt (0:3 Halbzeit). Zudem wurde eine Spielerin des Gegners, die für die Einleitung der Angriffe wichtig war, kaum gedeckt. Ich habe das ganze trotzdem recht kommentarlos bis zur Halbzeit laufen lassen und habe dann die Halbzeit genutzt, einige Dinge anzusprechen und ein paar genaue Anweisungen auszusprechen. Eigentlich war das bislang nicht nötig, das hat mich echt überrascht. Ein mangelhaftes Defensivverhalten war bislang nicht unser Problem (eher das Aufbauspiel, das Zusammenspiel ist noch enorm verbesserungswürdig, das wird z.Zt. von zwei individuell sehr starken Mittelfeldspielerinnen überdeckt).


    Ich war bislang immer der Meinung, der gute Jugendtrainer greift so wenig wie möglich ins laufende Spiel ein und spricht die Dinge in der Halbzeit, nach dem Spiel und im Training an. Ich komme aber allmählich zu der Überzeugung, das bei entsprechenden Spielverläufen auch deutliche Korrekturen auch während des Spiels erfolgen dürfen. Natürlich muss man abwägen, was die Kinder von dem eigentlich verarbeiten können, was da alles so reingerufen wird. Präzise muss es sein, genau in der Ansprache. Das Kind muss wissen, was genau es ändern soll. Immer, wen es für die eigene Mannschaft nicht so läuft, finden sich immer welche die mit Allgemeinplätzen wie 'die haben keine Einstellung heute' 'die wollen heute nicht richtig' 'die kämpfen heute nicht' usw. kommen. Das sagt aber zu 99% nie tatsächlich etwas darüber aus, warum es bei der einen Mannschaft läuft und bei der anderen nicht. Das ist beim Sky-gucken in der Kneipe nicht aanders als Samstag nachmittag bei der D-Jugend. Ich jedenfalls habe eine gut organisierte gegnerische Mannschaft gegen eine schlecht organisierte eigene Mannschaft gesehen, da war nichts mit fehlender Einstellung. Und den Schuh muss ich mir als Trainer selbst anziehen und nicht die Kinder anmachen. Da muss ich als Trainer dran schrauben und nicht den Kindern den schwarzen Peter zuschieben.

  • ch war bislang immer der Meinung, der gute Jugendtrainer greift so wenig wie möglich ins laufende Spiel ein und spricht die Dinge in der Halbzeit, nach dem Spiel und im Training an. Ich komme aber allmählich zu der Überzeugung, das bei entsprechenden Spielverläufen auch deutliche Korrekturen auch während des Spiels erfolgen dürfen.


    interessante Aussage. meine ganz persönliche Ansicht dazu, die auch meine Vorgehensweise verdeutlicht.


    zwischen dem brüllenden Trainer und dem absoluten Schweiger am Spielfeldrand gibt es eine grosse Spannbreite.


    es handelt sich um eine D-Jugend, und da habe ich sehr wohl korrigierend eingegriffen. in etwa so wie du es beschreibts.
    klare, knappe sehr konkrete Ansagen, die sofort verstanden werden und die vor allem auch umgesetzt werden können.
    natürlich sollen solche Korrekturen nicht alle 2 Minuten vorgenommen werden (überspitzt gesagt)


    für mich hat das nichts mit einem schreienden und alles vorgebenden Trainern zu tun, sondern für mich sind das Hilfestellungen des
    Trainers auf die die Mannschaft einen Anspruch hat. Ich lass doch eine Mannschaft nicht ins offene Messer laufen, um sonstige Ziele im Jugendfussball stur zu verfolgen, wenn ich mit korrigendieren Massnahmen dem Spiel für die eigenen Mannschaft in eine positivere Richtung führen kann.