Was ist ein "erfolgreicher" Verein?

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  • Guten Morgen,


    ich habe eine Frage an die Runde:


    Wie misst man den Erfolg eines Vereines? Wann nennt man einen Verein erfolgreich? Was macht einen Verein erfolgreich?


    - Die Anzahl der Mitglieder?
    - Die Anzahl der Sportler, die er ausgebildet hat?
    - Die Anzahl der Mannschaften, die im internationalen Wettbewerb teilnehmen?
    - Die Anzahl der Mannschaften, die im internationalen Wettbewerb teilnehmen, und Finale spielen?
    - Die Anzahl der Mannschaften, die nicht aus "erwachsenen gesunden Männern" bestehen? (Stichwörter: Jugend, Frauen, Behinderte,
    - Die Anzahl der Spieler, die in den Nationalmannschaften spielen?
    - Die Anzahl der Euros?
    - Die Anzahl der Spielerexporte?
    - Die Anzhal der Sportarten?
    - Die Anzahl der Werbeverträge der Mannschaft / einzelner Spieler?
    - ..............oder andere Gründe?


    Beispiel: Viele finden Bayern München erfolgreich.. Warum.. Trotzdem finden viele ihn wiederum extrem unsympathisch.. Ist es Neid dem Erfolg gegenüber, den man selber nicht hat?
    Ich habe bis jetzt nur "quantitative" Aspekte geschrieben. Gibt es andere Kriterien?


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Erfolgreich kann nur sein, wer über das nachdenkt, im freien Feedback offen diskutieren lässt, was Erfolg sein soll, was o. wer diesem rational hinterfragbarem Erfolg dann im Wege steht. Wer also Kritik u. Konflikte ohne Scheuklappen zulasst, wäre von innen, der Quelle heraus schon erfolgreich, er ließe echte Dynamik vs Statusdenken zu: Konkurrenz, die über reelle, für alle u. nicht nur wenige positive Leistung Geschäft wie Geist belebt (Geschäft wird ursprünglich ja von Schaffenskraft her gedacht). Alles Weitere ergibt sich dann - wie von selbst, einem 'höher(strebig)en' Selbst - lebensechtem Teamgeist. Er ist heute selten geworden im Lande, Familie bedeutet oft nurmehr: 2 Erwachsene mit Hund o. Katze. Kinderarm sind wir, ja das älteste Volk auf Erden, vergreisend - und doch feiert man dies, uns in den Massenmedien als toll, als Spitze und super - hhm. So kann Erfolg frei definiert, relativiert werden - und mancher schießt sich evtl. erfolgreich eine Kugel in den Kopf, die Nadel in die Ader etc. Das Gespür fürs Lebensechte kann auch keiner als Basis für Erfolg denen beweisen, die ihn anderswo verorten wollen. Nachfragen, nachdenken, Neues zulassen, das Kindliche als Basis anerkennen - vieles wäre für mich erstmal im zukunftsoffenen Dialog aller als Basis für Erfolg, für wahren Gewinn zu sichern. Und oft ist der Erfolg von gestern Grund der Niederlage morgen, da alles entsteht wie vergeht, jeder werden wollen sollte, was er ist: Stolz auf Erfolg ist, wer ihn als Krückstock benötigt: dieser Erfolg frisst bald seine Kinder... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Erfolg ist, seine persönlichen gesteckten Ziele zu erreichen.


    Wenn ein Verein seine gesteckten Ziele erreicht, ist es ein erfolgreicher Verein.

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • gebe Christopf recht.

    Wenn ein Verein seine gesteckten Ziele erreicht, ist es ein erfolgreicher Verein.


    Ausserdem kommt es auf die Sichtweise an, sprich wer die Ziele setzt und sie für erstrebenswert hält. Z.B. kann der Erfolg auch innerhalb eines Vereins für jeden anders sein. Für den sportlichen Leiter (Meisterschaft mit allen Mitteln) ist Erfolg u.U. ein anderer als für den Finanzvorstand (endlich keine Schuilden mehr).
    Erfolg ist zunächst einmal wertfrei. Er muß nicht zwingend sympatisch sein oder modern oder innovativ oder ökologisch, nur weil man das persönlich gern so hätte oder es en vogue ist.
    Der FC Bayern hat seine Ziele "sportlicher" und "finanzieller Erfolg" wohl erreicht. Ob das Ziel "wir wollen in der Öffentlichkeit als sympathischer Verein erkannt werden" jemals definiert wurde, kann ich nicht sagen. Jedenfalls verspielt man meiner Meinung nach derzeit da Einiges leichtfertig (Lehrkauf der Stars vom Hauptkonkurrenten; Ablauf der Steueraffäre von Ulli H.).
    Das da keine Zweifel aufkommen, im Allg. bin ich für Bayern, aber nicht zu jedem Preis.
    Selbst die CSU hat mittlerweile schon erkannt, daß allein die gesellige und heimelige Vaterlandsliebe nicht mehr ausreicht. Inhalte müssen her die die Leute neu begeistern. Und ob da "Wir machen´s halt weil wir´s können" dazugehört, wird sich zeigen.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Erfolg ist, seine persönlichen gesteckten Ziele zu erreichen.


    Wenn ein Verein seine gesteckten Ziele erreicht, ist es ein erfolgreicher Verein.


    Und wer ist ein Verein "persönlich"? Der Vorstand, Sponsoren, Trainer, Spieler, Erwachsene, Kinder? Ziele werden immer individuell, in (1er) Person erreicht: dies genau ist doch der Denkfehler am Konstrukt "Verein", man redet immerzu von ihm u. jeder meint dabei vor allem sich selbst (insbesondere, je höher man im internen Personen-Ranking zu stehen glaubt: weshalb dann jeder oben, über andern stehen will, der was auf sich hält), oder?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Erfolg ist, seine persönlichen gesteckten Ziele zu erreichen.


    Wenn ein Verein seine gesteckten Ziele erreicht, ist es ein erfolgreicher Verein.


    hi,
    braucht er die Anerkennung der Umgebung oder reicht es aus, wenn er "nur" dei selbst gesteckten Ziele erreicht hat?
    Gruß,
    Uzunbacak

    Einmal editiert, zuletzt von uzunbacak ()

  • Das kommt darauf an was es für ein Verein ist, also zB. Breiten- oder Leistungssportverein


    gebe Christopf recht.


    Ausserdem kommt es auf die Sichtweise an, sprich wer die Ziele setzt und sie für erstrebenswert hält. Z.B. kann der Erfolg auch innerhalb eines Vereins für jeden anders sein. Für den sportlichen Leiter (Meisterschaft mit allen Mitteln) ist Erfolg u.U. ein anderer als für den Finanzvorstand (endlich keine Schuilden mehr).
    Erfolg ist zunächst einmal wertfrei. Er muß nicht zwingend sympatisch sein oder modern oder innovativ oder ökologisch, nur weil man das persönlich gern so hätte oder es en vogue ist.
    Der FC Bayern hat seine Ziele "sportlicher" und "finanzieller Erfolg" wohl erreicht. Ob das Ziel "wir wollen in der Öffentlichkeit als sympathischer Verein erkannt werden" jemals definiert wurde, kann ich nicht sagen. Jedenfalls verspielt man meiner Meinung nach derzeit da Einiges leichtfertig (Lehrkauf der Stars vom Hauptkonkurrenten; Ablauf der Steueraffäre von Ulli H.).
    Das da keine Zweifel aufkommen, im Allg. bin ich für Bayern, aber nicht zu jedem Preis.
    Selbst die CSU hat mittlerweile schon erkannt, daß allein die gesellige und heimelige Vaterlandsliebe nicht mehr ausreicht. Inhalte müssen her die die Leute neu begeistern. Und ob da "Wir machen´s halt weil wir´s können" dazugehört, wird sich zeigen.


    Ach der Ulli,
    unser bayerisches Vorbild.
    Gruß,
    Uzunbacak

  • Das kommt darauf an was es für ein Verein ist, also zB. Breiten- oder Leistungssportverein

    Hi,
    wo ist der größte Unterschied, Deiner Meinung nach?
    Gruß,
    Uzunbacak


  • Und wer ist ein Verein "persönlich"? Der Vorstand, Sponsoren, Trainer, Spieler, Erwachsene, Kinder? Ziele werden immer individuell, in (1er) Person erreicht: dies genau ist doch der Denkfehler am Konstrukt "Verein", man redet immerzu von ihm u. jeder meint dabei vor allem sich selbst (insbesondere, je höher man im internen Personen-Ranking zu stehen glaubt: weshalb dann jeder oben, über andern stehen will, der was auf sich hält), oder?


    Hi,
    oft habe ich die Kollegen auch so angesprochen, als sie gesagt haben: "Der Verein tut das nicht, tut das richtig, tut das falsch", etc. Ich habe dann gesagt, dass der Verein kein Kumulus ist, sondern der Martin, der Karl oder die Melanie ist.
    Natürlich tut der Verein von sich alleine gar nix, ist ja nicht in der Lage. Wir sind ja der Verein, bzw. -wie du es formiuliert hast- jeder selbst.
    Deswegen haben wir auch die Macht, etwas zu ändern, oder?
    Gruß,
    Uzunbacak

  • Hi,
    wo ist der größte Unterschied, Deiner Meinung nach?
    Gruß,
    Uzunbacak

    Im Breitensport geht es hauptsächlich um den Spaß und das miteinander, die Breitensportvereine die ich kenne wollen vorallem Fußball für die Jugend anbieten und freuen sich auch wenn sie 1,2 Herrenmannschaften haben .Natürlich freut man sich da auch wenn man gewinnt aber letztendlich ist es für die Spieler die dort dauerhaft spielen wollen einfach zum Spaß
    Meine Nichte selbst spielt bei Hoffenheim in eine der Juniorinnenmannschaften nachdem sie hier im Breitensportverein bei den Jungs angefangen hat und dann Anfragen von Hoffenheim bekam
    Da ist das eine ganz andere Geschichte, dem Verein liegt viel daran die Jugend in allen Bereichen, nicht nur dem Fußball, so gut es geht zu fördern und es wäre falsch zu sagen das es nicht ums gewinnen geht
    Die Mädchemannschaften spielen nicht selten in einer Staffel die einer höheren Jugend bestimmt ist (Bsp. u16 die abgesehen von 2 Mädchen aus C Juniorinnen besteht spielt in der u17 Oberliga) oder gar in einer Jungs Staffel
    Obwohl ich sagen muss das das ganz überraschend gut für die Kinder gestaltet wird ist der Leistungsdruck natürlich ohne Ende da, vorallem dadurch das natürlich auch immer wieder aussortiert wird und nur die besten bleiben (& immer wieder neue Talent dazukommen)
    Der Verein stellt durch diese Förderung auch einige U Nationalspielerinnen auf die er natürlich Stolz ist und um es kurz zufassen : das Ziel ist es durch frühe Förderung den Stein für die Profi Karriere zu legen, angefangen mit den Auswahlmannschaften, zur U Nationalmannschaft und im Idealfall damit das der selbst ausgebildete Spieler es dann später in die 1 Mannschaft des Vereins schafft
    Ich würde sagen alles in allem sind Leistungsvereine einfach auf Erfolge wie spielen in der höchsten Spielklasse (wenn das der Fall ist möglich weit oben,Meisterschaft natürlich angestrebt),(Jugend)Nationalspieler stellen & .. , während es im Breitensport wie schon gesagt eher der Spaß ist und die Erfolge dementsprechend natürlich auch anders sind, sei es eine Mannschaft jeder Jugend zu haben , eine Mädchenmannschaft oder auch das die Herren ein gut besetztes Turnier gewonnen haben

  • Deswegen haben wir auch die Macht, etwas zu ändern, oder?


    Diese Macht hat doch nur der, der das Sagen hat, das sind bei uns 3 - 4 Männer an der Macht. Da kann, muss ich mich ausschließen. Man könnte höchstens als Mitläufer, Schulterklopfer klein wenig Einfluss zu nehmen versuchen, indem man sich als Gefolgschaft krumm buckelt, ist aber nichts für mich: entweder demokratisch alle gleichberechtigt im reellen Sachdialog, Sportsgeist miteinander o. gar nicht. Da faule Kompromisse eben selten Erfolg bringen! Was ja Thema war: Nun hören alle wieder von Prof. Hermann bei Olympia im Rahmen der Rubrik "Kopfsache" worauf es im Wesentlichen anzukommen hätte. Doch: wer kümmert sich auch in der Praxis darum? Mir als freiberuflichem Mentalcoach will es so erscheinen, dass nur ganz wenige Trainer o. Vorstände bisher bereit sind, Sportpsychologie, Mentaltraining/-Coaching, Neurowissenschaft als Erfolgsfaktoren zur Kenntnis zu nehmen, einzubeziehen, von Bundesligisten sicher mal abgesehen.


    Wie Kollegen erzählen: Man blockt schon kostenfreie Vorgespräche nur ab, obwohl die durchaus Top-Referenzen haben, bei mir Uni o. ein Tennis-Bundesligist. Ich bot gar kostenlos Kurzschulungen an, wofür an der Vhs 15 Euro fällig werden. Das ist erstaunlich wie ermüdend: wo sonst soviel für den Erfolg verbraten wird! Woran mag's liegen, dass die Türen so abwehrend zugehalten werden? Materialismus, Körper-, Technik- o. Taktikfetischismus contra Team-Geist? Selbst geringste Neugier scheint oft zu fehlen: was denen, die weiter sind, umso mehr Chancen einräumt! So bestimmt neben den hochklassigen Clubs ein Dorfverein bei uns seit Jahren die Jugendszene, hat auch überregional diverse Erfolge, da er mit den Kids ab 7, 8 Jahren schon mental arbeitet, wie es Experten empfehlen, vgl. etwa die Schulung von Kollegin S.Eich im hessischen Fußballverband: bezeichnenderweise im Frauenbereich! Sind Männer etwa blockierter, wollen lieber mit'm Kopf durch die Wand? Wieso? Wo doch die Nationalmannschaft vorbildhaft auf Prof. Hermann setzt, die Medien das Thema geradezu pushen, da im Hintergrund wohl obere Funktionäre so was verbessern wollen, dies steuern? Gibt mir Rätsel auf... Wer von hier Anwesenden setzt denn auf Erfolg per Mental-/Psycho-Techniken etc.?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....