Probleme über Probleme

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  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich heute mal mit einem Problem an euch wenden was mich die ganze Saison schon sehr begleitet und beschäftigt und werde dafür mal ein wenig ausholen müssen. Ich trainere seit letzter Saison eine U15 bei uns im Verein und ich muss ganz ehrlich sagen das ich Anfangs sehr überfordert war (war da gerade erst 22, zuvor aber schon einige Jahre als Trainer "gearbeitet") auch dadurch das ich alleine angefangen habe, habe ich sehr viel falsch gemacht unter anderem das ich die Leine sehr lang hielt. Irgendwann habe ich wen dazu bekommen wer aber nicht ganz zuverlässig war und sich sehr schnell auch von der Mannschaft hat anstecken lassen.


    Mit der Zeit merkte ich das auch selbst, dass ich teilweise viel zu inkonsequent war und dies wurde bitter ausgenutzt und versuchte den Karren aus dem Dreck zu ziehen was mir aber sehr schwer fiel. Mit der letzten Winterpause die auf Grund der Witterung sehr lang war hatte ich den Eindruck das allmählich ein wenig zu kitten wobei ich aber fand das ich nicht von heute auf morgen mein Verhalten komplett umwerfen kann. Zum Saisonende hin gingen dann schließlich die älteren in die B-Jugend und ehemalige D-Jugendspieler kamen hoch was ich als eigentlich als gute Chance sah. Nach kurzer Sommerpause ging mein Plan auch erstmal auf, ich hatte einen neuen Nebenmann (wurde als Trainergespann betitelt, mit dem ich mich auch sehr gut verstehe und wenn er da ist alles sehr gut klappt) und wir hatten eine richtig starke Vorbereitung und haben enorm viel am Passspiel verbessert und haben wesentlich klüger gespielt. So kam es dann das sich die Mannschaft das Ziel gesetzt hat unter die Ersten drei zu kommen.


    Die ersten Spiele liefen auch genauso wie wir uns das vorgestellt hatten. Mit einem mal fing es dann an das sich Spieler verletzten und wir darüber hinaus noch in der B-Jugend aushelfen sollten. Weiterhin fehlen uns einmal im Monat fünf Spieler die Konfirmationsunterricht haben sodass es auch mit unserem 23 Mann starken Kader sehr schwer wurde. Dann kam noch dazu das der andere Trainer an der Uni in Prüfungsstress kam und generell eine Einheit (von drei Einheiten fehlt) und bei einer anderen mindestens eine halbe Stunde zu spät ist sodass ich häufig dann vor 20 Mann alleine stand. Durch die ganzen "Hindernisse" kam es dann so das die Jungs mit den Ergebnissen (ich natürlich auch nicht) zufrieden waren. Anstatt einer Trotzreaktion ala wir müssen eben härter arbeiten kam Frust auf und im Training wurde nicht mehr richtig mitgezogen und ich lag manchmal total daneben mit meinen vorbereiteten Trainingsplänen sodass teilweise improvisiert werden musste und teilweise ein Chaos entstand.


    So sehr das ich mich auf die Winterpause gefreut habe. Seid letzter Woche trainieren wir wieder und sind mit einem meiner Meinung nach gemischten Gefühl gestartet. Die Übungen kommen ganz gut an ,auch wenn ich wie heute alleine bin (hatte heute allerdings nur 11 Jungs da), außerdem haben wir im Hallenpokal eine gute Figur abgegeben sodass wir am Samstag in der letzten Runde vor der Finalrunde sind.Wie gesagt die Übungen kommen ganz gut an, nur merke ich das heute extrem das es zwei Gruppen gibt. Die eine die so halbwegs hinter dem von der Mannschaft gewählten Kapitän (er ist junger Jahrgang) steht und eine Gruppe die ihren Unmut offen zugibt (hauptsächlich von jenen die letztes Jahr die Leine ausgenutzt haben) und so mit diesem umgeht, er würde zu wenig Kommandos geben und die Mannschaft nicht wirklich führen dazu das Training nicht ernst nehmen. Das Problem ist das der Junge garnicht wirklich die Möglichkeit hatte seine Fähigkeiten als Kapitän so richtig unter Beweis zu stellen da er auch drei Monate verletzt war.


    Die "Anti-Kapitän" Problematik war mir eigentlich schon vor den Weihnachtsferien bewusst, wollte aber sehen ob sich das ganze nochmal legt da der Junge da eh noch verletzt war.


    Ich frage mich nun natürlich wie kann ich da am besten vermitteln sodass der Kapitän nicht die Lust am Fußball verliert da er ein toller Fußballer ist. Außerdem überlege ich natürlich wie ich das mit der Truppe hinbekommen soll das ich dort wieder vollkommen akzeptiert werde - oder sollte ich sehen das ich nach der Saison evtl einen neuen Weg einschlage wo ich neu anfangen kann. Dies wäre definitiv mein letzter Ausweg da ich eigentlich an Verein und Mannschaft hänge. Ich weiß ich habe in den letzten 1,5 Jahren sehr viel zumindest nicht richtig gemacht möchte aber sehr gerne wieder mehr richtig machen und hoffe das ihr mir das den ein oder anderen Rat geben könnt...


    Gruß
    René

  • Hallo Rene,


    ich trainiere auch eine U 15 und weiß genau, was du mit der leine meinst. das problem war bei mir allerdings nicht, das ich diese zu lang ließ, sondern das die jungs erst gar keine leine sahen vor mir. ich musste mir alles erarbeiten an respekt, disziplin usw.


    von daher kann ich mir nur vorstellen, das es sehr schwer werden wird, da wieder fuß zu fassen. wie alt bist du jetzt? 22? ich bin 39 und die jungs wissen schon, das ich der vater sein könnte vom alter her. das macht schon was aus. das der kapitän bei dir "gemobbt" wird geht natürlich gar net. bzw kein spieler hat das recht, einen anderen schlecht zu machen vor den anderen. mach einzelgespräche und mach klar, das du der trainer bist. ich war bisher auch alleine für 20 spieler zuständig, habe jetzt endlich einen co gefunden. man darf es eben in diesem alter erst gar nicht einreißen lassen, das dauert dann.


    wie gesagt, mach einzelgespräche mit den jungs, die anfangen da den wilden zu spielen und rede mit dem kapitän, der hat nämlich mit sicherheit keine lust sich ständig anmachen zu lassen von anderen. hat bei mir auch geholfen, hatte auch "besserwisser" in der mannschaft, jetzt ist ruhe.


    drück dir die daumen!!!!

    Grüße Michael

  • ich denke mal, dein problem ist im breitensport sehr verbreitet ab der C.
    das habe ich genauso erlebt und erlebe es zur zeit in der A immer noch:
    Abistress, beruf, verletzung! den kader kann man gar nicht groß genug aufblähen,
    aber wehe alle sind da.


    auch die problematik des cotrainers ist bekannt, ob er nun unzuverläsig ist oder einfach mal in arbeit versinkt,
    familären stress hat oder mal durch krankheit ausfällt.


    aber das hilft dir leider nicht, wie sovielen anderen auch nicht.
    wir müssen da durch!


    leider ist das bei den jungs in dem alter auch abhängig von ergebnissen.
    so kann es passieren, dass nach der winterpause plötzlich ein halbes dutzend aufhört
    und die situation sich verschärft. da sind wir abhängig von den characterstärken der jungs,
    da kann man nicht viel machen.


    training und spiel gerät in dieser zeit oft in den hintergrund, weil man lücken stopft ohne ende
    und sich den mund fuselig redet. frust kommt auf...


    kommen die ergebnisse zurück, läuft alles wieder, ganz bestimmt.


    beim training würde ich dir raten weiterhin in zwei gruppen den warmmachteil zu machen,
    am besten so, dass du sie parallel beobachten kannst. hier bieten sich immer wieder übungen an, die die jungs schon kennen.
    ein paar variationen damit des nicht langweilig wird und hoch intensiv fahren, dann läuf das.
    trinkpausen nur im stehen und zeitlich begrenzen, auch schonmal mit runterzählen.
    das sugeriert einen straffen ablauf. danach große spielformen mit viel ballkontakten und zig varianten.
    da ist alles drin und wird dir auch erfolge im zusammenspiel bringen.

  • Wer bei der Hallenkreismeisterschaft so darsteht, macht fußballerisch nicht alles falsch...es sei denn...die anderen Teams trainieren einen riesen Mist...dann wäre Eure Leistung "nur" mittelmaß ;) . Entsprechend sehe ich hier nicht das fußballerische als Problem an, da seit ihr mindestens im Soll, richtig?


    Es ist das menschliche und hier filtriere ich mal deine soziale Kompetenz und deine Autoritätsmöglichkeit heraus.


    Hinzu kommt die Tatsache, dass ich persönlich für meinen Geschmack dein Alter als Grenze für die das "Alleinbedienen" einer solchen Altersgruppe empfinde. Das sind die "Halbstarken"...auf die ein selber noch sehr junger Kerl losgelassen wird. Ich finde du würdest als gleichberechtigter Partner neben einem alten Hasen vermutlich weniger Probleme haben und dir diesbezüglich das ein oder andere im Umgang unbewußt abschauen können. Dazu gibts andere Meinungen, ich weiss.


    Wäre ich nun an deiner Stelle würde ich zunächst meine Meßlatte an mich selbst herunterlegen. Dein Selbstanspruch ist vielleicht zu hoch. Gut ist, ..nein sehr gut....das du dich selbst hinterfragst. Das sollte aber nicht so weit gehen, als das du dich komplett in Frage stellst. DICH macht etwas aus und du mußt dich nicht verbiegen. Das was DICH ausmacht, haben andere gebucht (Verein/Spieler/Eltern). Verdrehen brauchst man sich auch nicht.


    Wäre ich also du, so würde ich denen -ohne Einzelgespräche- in der Kabine sagen, dass ich für fünf Minuten absolute Ruhe benötige. Es ging für mich damit los denen zu zeigen, wie wichtig mir der Monolog ist. Regel Eins wäre für mich...dass derjenige der mich stört, direkt wieder nach Hause könnte und tschüssi. Entsprechend wäre für die Jungs "Schnauze halten" angesagt. Dann würde ich denen drei oder vier wohl ausgedachte Grenzpfähle stecken, ...also Regeln die mir wichtig sind und die DIE nicht mitzudiskutieren haben. Dabei gings mir zum einen um die Regel selbst, damit ich nicht genervt bin und die Sache läuft...und zum anderen darum, das die meine Regeln akzeptieren lernen....also überhaupt den Respekt den sie selbst oftmals verlangen, aber im Leben nicht leben gegenüber anderen....


    Meine Regeln der Regel halber...der Akzeptanz halber...waren z.B.


    -wenn ich eine Übung erkläre, ist absolute Ruhe. War das nicht gegeben schaute ich die Person länger an...manchmal wurde ich auch direkt laut, vor allem dann wenn ich nur drei Stunden nach einer Nachtschicht schlief. Mich fragte man zu Beginn oft ob ich Nachtschicht hatte 8) und ich hatte immer Nachtschicht ;) comprende? Wer darauf nicht reagierte durfte als ERSTMAßnahme...eine Runde laufen. Wer lief und die Übung nicht mitmachen konnte, der saß bei Spiel auf der Bank...egal wie gut oder schlecht er war...er spielte nur die halbe Zeit...aber er spielte...Strafe war halt aus weniger Training weniger Spielzeit, garantiert.


    Ich erklärte hierzu mal, dass es asozial gegenüber dem Team sei, denen die sich gestört fühlten von seinem Verhalten ihren möglichen Trainingseffekt zu stehlen.


    Wer das zweimal wagte, der konnte sich für fünf Minuten auf die Bank setzen, um danach wieder einzusteigen. Dazu wiederum...die Sicherheit beim Spiel die halbe Spielzeit gebucht zu haben. Dazu kam auch, dass ich die Störzeit vom Abschlußspiel abzog.


    Abschlußspiel 15 Minuten...minus fünf Minuten für einmal stören. Das kam besonder klasse an. Die spielten und hatten ihren Spass und ich rief denjenigen fünf oder bei zweimal Stören zehn Minuten vor Schluß vom Platz....und dabei erinnerte ich genüsslich daran, dass es dem X oder Y vorhin wichtiger war zu stören, was nun zum im Stich lassen seines Teams und weniger Trainingsmöglichkeit führte. Der Spieler durfte dann -und das ist wichtig!!!- nicht in die Kabine, sondern die Zeit nutzen um z.B. aufzuräumen...Bälle in den Ballsack, Hütchen einsammeln usw..


    Bestraft wurde von mir auch das Spucken. Dieses rotzen was einige so cool finden ist für mich ein rotes Tuch. Ich habe oftmals einen bereits ermahnten Spieler vom Platz ausgewechselt und ihn mit strafenden Blicken auf die Bank zitiert. Da fehlten ihm leider leider wieder fünf Minuten bis er wieder drauf durfte...wie schade aber auch. Hört sich ziemlich bissig an, ich weiss, aber das Ding lief.


    Letzte Regel war der Umgang miteinander/untereinander. Ich wünschte neben Klappe halten wenn ich spreche, Spucken verboten keinerlei Fremdwörter....nichtmal "Ey Alter"...da folgte dann wiederum ein Abzug in Minuten beim Abschlußspiel...eine Strafrunde...und damit ein Auswechselplatz beim Spiel.


    Das sind drei oder vier Regeln die mir wichtig waren und die ich durchzog. Wenn ich keine Kraft und Nerven dafür hatte, überhörte oder übersah ich mal was kunstvoll wie ich meine...war aber selten. Ein Spieler fragte mich mal während dessen er auf dem Spielfeld im Punktspiel stand, ob er ausspucken dürfe, er hätte eine Fliege im Hals...geht doch, oder?


    Ich wurde von diesen Spielern teilweise angesprochen...vor allem von einem der als seit Jahren der Schlimmste galt...gefragt, ob ich nicht wieder Lust hätte das Traineramt zu übernehmen.


    Übrigens gelte ich abseits dieser Regeln genauso als lustiger Vogel. Es war mir wichtig, dass die Spieler genau wußten, wie sie bei mir dran sind. Die kannten mich schnell. Ich kann eigentlich sagen, dass ich keinerlei Probleme mit den Spielern hatte.


    Bezogen auf meine Person kann ich aber auch sagen, dass mir das so mit 20 oder 22 Jahren niemals gelungen wäre. Das ist gewachsen. Ich will damit nicht sagen, dass es nicht einen Versuch wert wäre, das auf deine Art in diese Richtung mal zu probieren. Mir hat damals schließlich kein Forum und kein Trainerkollege diesbezüglich einen Rat gegeben. Also nutze es, im Prinzip kannste nur gewinnen. Hart und Herzlich müssen Freunde sein.

  • tja, solche dinge können mitunter eine team explodieren lassen, andre.
    harter hund mit konsequenzen, warum nicht, würde aber bei uns und in den nachbarvereinen nicht lange gut gehen.
    das ist das was ich meine unter character der jungs. manche sagen ok und ziehen mit, andere verschwinden.
    da kann man sagen, ok, ist halt so, gefährdet dann aber mitunter die spielzeit,
    die dann zu weitreichenden konsequenzen bis hin zu den senioren führen kann.


    in unserer stadt gibt es acht A-jugenden, zwei davon, einer sind wir, spielen LK.
    während es bei uns zwar schwierig ist s.o. aber gut läuft, bricht bei dem anderen verein alles auseinander und die saison wird wohl nicht zu ende gespielt.
    bei einem weiteren wurde der trainer jetzt entlassen. warum? keine ahnung, denn sie stehen ganz gut da.
    in einem weiteren A-jugend team sind 12 spieler rausgeschmissen worden, ein weiterer trainer erklärte seinen rücktritt usw.
    so kenne ich niemanden bei uns, bei dem es rund läuft, trotz aller sorten von trainer, vom harten hund bis zum hochkdekorierten scheintrainer.
    im kreis hört man ähnliches...

  • Jepp, so gibts die Geschichten mit breitgefächerten Hintergründen.


    Ich muß auch gestehen, dass ich im Bereich einer A-Jugend keine Erfahrungen habe. Ich sprach von einer D Jugend und hätte das -gemessen am mir bekannten Verhalten von C Jugendlichen- auch dort so praktiziert.


    Dem Sinn nach, könnte ich mir das von mir beschriebene und praktizierte Trainerverhalten auch in der A vorstellen.


    Wie gesagt, es läßt sich mit Worten nur schlecht beschreiben. Ich galt nicht nur halt harter Hund, sondern eher als konsequenter Trainer der das was er sagte auch durchzog. Im Gegensatz dazu würde dir jeder der mich kennt auch mitteilen, dass man guten lustigen Spass mit mir erleben kann, ...ich würde sogar sagen, das dieser Anteil der wesentlich größere ist und war.


    Wenn ich genauer drüber nachdenke würde ich sogar auf den Nenner kommen, dass dieser Spass nur deshalb möglich war, weil die andere "dunkle" Seite an mir das so erst ermöglichte. Genau dieses Regelwerk von -ich glaube vier Regeln- incl. der bekannten Konsequenzen waren es, die den täglichen Ablauf so ermöglichten. Ohne...hätten die mir auf der Nase rumgetanzt und ich hätte damit so dann auch keinen Spass gehabt und hätte keinen verbreiten können.


    In der A Jugend Breitensport wäre für mich aber ein Aspekt besonders hinzu gekommen. Ich würde -zwar zähneknirschend- jedoch akzeptieren, das einige nur einmal die Woche trainieren könnten, teilweise vielleicht auch mal überhaupt nicht. Ich gehe damit Schwanger, dass die Herren oftmals Arbeitszeiten haben, ihren Nebenjobs bekannter der Maßen nachkommen und vor Klausuren für das Abi auch mal tagelang lernen müssen. Mein Anspruch würde sinken in dieser Zeit. Natürlich nicht auf Null. Hier war es unter einem Trainer mit hohen Ansprüchen so, dass dieser in der Kreisliga A dreimal trainieren lassen wollte und die Trainingszeiten maßlos überzog. Das machten Spieler nicht mit...Spieler die sich bewußt für die Kreisliga entschieden, statt mindestens Landesliga zu spielen. Die sagten diesem Trainer mit A-Lizenz...das sie das offiziell so nicht mitgehen würden und nicht mitgingen. Der Trainer ging -ich glaube in der vierten Woche war es.

  • genauso ist es, andre, nur hat das eben schon in der alten C jugend angefangen.
    damals war es der konfi- oder islam unterricht, in der B fingen sie dann an zu arbeiten
    und der A kommen dann führerschein, abi, studium und job hinzu.
    es ist tatsächlich so, dass einige nur einmal die woche zum training kommen.
    und trotzdem können wir oben mitspielen in der LK...
    das deckt dann viele probleme zu. stimmen die ergebnisse, ist ruhe im karton.
    geht es da abwärts wird die sinnfrage gestellt. nicht von den trainern, aber von der hälfte der spieler.


    um so mehr wundert es mich, dass es teams in der liga drüber gibt, die viermal die woche trainieren.
    wie geht das? es ist mir ein rätsel...


    wir haben demnächst das vergnügen im pokal gegen den zweiten dieser liga zu spielen, ich bin gespannt.

  • Ich könnte mir gut vorstellen, dass es dort drei Gründe gibt:


    1. es gibt Handgelder u.a. Vorteile (Klamottenausstattung) für die Spieler


    2. sie träumen von mehr (Profikarriere)


    3. der Verein liegt günstig und bietet mehr Möglichkeiten (Kunstrasen, Sauna, Fitnessstudio, Ermäßigungen über den Verein in Sachen Fitnessstudio, Sauna etc.)

  • bestimmt, aber durch die verkürzte schulzeit müssten sie auch im ABI stecken oder einen job bzw. studium haben.
    werde mir das mal anschauen, denn wenn es so ist, dass sie sich in diesem jahr voll auf fußek konzentrieren, ist das sehr risikoreich.


    ein freund meines sohnes hatte einen profivorvertrag eines bundesligisten. nur zwei haben den bekommen.
    er hat aber trotzdem komplett aufgehört um sich auf sein ABI zu konzentrieren.
    dabei hat er jahrelang alles getan dafür, viermal training und zwei spiele am WE, shuttlebus und verlorene jugend. inkl.
    er ist noch nicht einmal zur skifreizeit mitgefahren.
    dabei hatte er immer noch beste noten...

  • Danke schonmal für eure bisherigen Tipps und Aufmunterungen. Wie man evtl in anderen Beiträgen von mir gelesen hat arbeite ich sehr gerne in Spielformen um möglichst viele auf einmal zu beschäftigen. Das "Problem" bzw was die Jungs nicht so gerne haben ist dann wenn ich recht häufig unterbreche, am Anfang wo es mehr Probleme gibt eben mehr und mit fortschreitender Zeit und Fortschritt eben weniger. Nur wird dann sehr schnell gejammert.


    Das mit der Konsequenz ist so eine Sache, das war ich nicht immer... Ich sollte mir da vielleicht die ein oder andere sinnvolle Regel überlegen und diese dann rigoros durchsetzen und entsprechende Konsequenzen verhängen. Die gestaffelten Konsequenzen gefallen mir sehr gut mit dem erstmal eine Runde laufen dann pausieren etc und werde das heute Abend mal mit dem anderen Trainer besprechen.


    Aber wie soll ich mit dem Kapitän weiter verfahren, soll ich mit ihm reden und im evtl die Binde abnehmen damit er wieder in Ruhe Fußball spielen kann weil ich glaube nicht das ich ihn zu jeder Zeit vor Kommentaren schützen kann.

  • Ich würde das Gespräch mit ihm suchen, absetzen würde ich ihn nicht. Es sei denn er schlägt es von sich aus vor. Wenn du noch keinen Vize hast, dann bestimm doch einen von der "gegnerischen" Gruppe zum Vize. Dann müssen beide zusammenarbeiten. Und du hättest denen auch Wind aus den Segeln genommen.


    Evtl. teambildende Maßnahmen oder bei Partnerübungen bewusst so zusammenstellen, dass nicht nur die "best friends" zusammen trainieren. So mache ich das mit meinen Kids, die sind aber wahrscheinlich einfacher zu steuern.

  • mahlzeit rene,


    so wie auch schon von den vorrednern angesprochen zieht sich diese problematik von der c-jugend, bis zur a-jugend, bzw sogar noch in den männerbreich hinein. auch wenn einem das als trainer echt den spass nehmen kann, lass den kopf nicht hängen!


    eine möglichkeit würde ich in einer mannschaftsversammlung sehen, wo man einfach mal einige dinge zur rede stellt, ohne antworten vorzugeben......lass die jungs die antworten selbser erarbeiten (zb an 'ner flipchart, oder ähnlichem), denn oftmals liegen die probleme doch ganz wo anders, als die sachen die uns trainern offensichtlich scheinen.


    wenn ihr einen mannschaftsrat habt, dann dränge ihn zum aktiven handeln und wenn ihr keinen habt, versucht doch mal einen zu wählen........vielleicht hilft das dann auch dem mannschaftskapitän.



    gruss

  • Nein den Kopf hängen lassen möchte ich auf keinen Fall auch wenn ich manchmal Abends nach Hause gefahren bin mit dem Gedanken daran unseren sportlichen Leiter anzurufen und zu sagen ich kann nicht mehr, aber dafür hänge ich doch viel zu sehr an diesem Amt :D


    Das mit dem Mannschaftsrat ist vielleicht eine ganz gute Idee sodass man ihm auch ein wenig die Last nehmen kann. Was könnte denn ein üblicher Aufgabenbereich sein für einen Mannschaftsrat sein und wie kann man diesen verkaufen?

  • selbst bei den aufgaben die zu verteilen sind könntest du die jungs mit ins boot holen.


    schildere ihnen doch auch einfach, das du es satt hast, alles alleine zu machen und das sie inzwischen in einem alter sind (und auch seien wollen ;) ) wo sie eine gewisse verantwortung für IHR team uebernehmen können und sollen.


    bei mir ist zb der mannschaftsrat/käpten dafür verantwortlich, dass immer ein anderer dran ist die klamotten zu waschen, auszufegen nach dem training und den spielen, das einer den "ersatzteilkoffer", also sanizeugs und die spielbälle mitbringt - halt so kleinigkeiten.


    dann haben wir auch beschlossen, das versucht werden soll probleme erst einmal auf mannschaftseben zu regeln und wenn das nicht klappt, der mannschaftsrat an uns (trainer) herantritt um alles weitere zu besprechen.


    die erfahrungen sind halbwegs zufriedenstellend. manchmal muss man den rat auch an seine funktion erinnern, aber zb mit der reinigung der sachen und der räumlichkeiten klappt es prima und auch um die spielbälle usw muss ich mich nicht mehr kümmern. was nicht so läuft ist die einflussnahme der mannschaft auf jungs, die sich hängen lassen, oder einfach unentschuldigt bei den spielen fehlen. allerdings kommt auch da grade etwas bewegung rein......mal schauen, wie das ausgeht.


    grenzen für die mitbestimmung liefert eigentlich nur der gesetzgeber....................


    versuchs mal mit einer gewissen mitbestimmung, vielleicht sind deine jungs ja auch ganz kreativ.


    gruss


    ps: ich handhabe das seit der oberen c-jugend. jetzt sind sie in der a/b-jugend angekommen.

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  • Danke für die Tipps ;) Ich wollte das Aufgabengebiet dann eh von den Jungs abstecken lassen, dass Gespräch sollter aber von uns moderiert werden.


    Die Problematik aber weiterhin bleibt ja irgendwie schon da ich dem Kapitän ganz gerne auch während des Spiels ein wenig unter die Arme greifen möchte. Der Hauptkritikpunkt ist ja der, dass ein Teil der Mannschaft mit dem "Führungsstil" während des Spiels unzufrieden. Darüber hinaus bemängeln ja auch einige dessen Trainingseinsatz was ich aber so nicht 100%ig unterschreiben möchte.

  • was ich nicht rauslesen kann, ist wie der Kapitän seine Rolle selber findet. Er wurde zwar gewählt, aber wollte er das auch. Warum wurde er gewählt denkst du? Weil er der beste Fußballer ist, oder weil er ein Wortführer ist, oder weil er die Klappe hält und keinen Ärger macht, oder warum.
    Wie reagiert er auf Gemecker?
    Was sind die Faktoren die einen Kapitän auszeichnen ???


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Naja wie bei jeder Wahl gab es die obligatorische Frage ob er die Wahl annimmt. Die Vorschläge kamen auch von der Mannschaft. Das Warum ist eine gute Frage. Nach der Wahl hatte ich damals ein gutes Gefühl da ich zu dem Eindruck hatte das die meisten seiner Mitspieler sehr gut mit ihm auskommen (bzw befreundet sind). Außerdem fand ich persönlich das er einen guten Einfluss auf die Mannschaft hatte und auch beim Training gut gearbeitet hat, bis zu seiner Verletzung eben. Nach seiner Verletzung gab es keine klare Regelung unsererseits zumindest nicht bewusst.


    Gestern nach dem Training habe ich ihn ganz kurz drauf angesprochen, da ich selbst nicht drauf vorbereitet war und da sagte er das es die zwei Lager wohl schon länger geben würde. Mit der Winterpause hat auch ein Spieler aufgehört mit dem richtig dick war und ihn unterstützt hat. Und was ich eben ganz schlimm fand ich die Aussage das er so allmählich die Lust am Fußball verliert. Darauf sagte ich ihm eben das ich mir darüber Gedanken machen muss wie wir da weitermachen und morgen (also heute) nochmal mit ihm sprechen werde.

  • Wenn der Kapitän auch wegen des Kapitänsamtes die Lust verliert, würde ich ihn fragen, ob er es abgeben möchte.


    Nach der langen Verletzung soll er erst mal wieder Fuß fassen und Vertrauen in seinen Körper bekommen. Bei einem solchen - völlig normalen - Prozess hilft niemandem die zusätzliche Verantwortung durch das Kapitänsamt.


    Vielleicht ist er erleichtert! Dann erklärst Du es genauso der Mannschaft: wir brauchen einen neuen Kapitän, weil . . . Ich würde bei der Gelegenheit die Mannschaft in die Verantwortung nehmen. Die bisherige Interpretation der Kapitänsrolle "er würde zu wenig Kommandos geben und die Mannschaft nicht wirklich führen" ist ein tolles Alibi für Spieler, selber unter den eigenen Möglichkeiten zu bleiben. Durch den Mannschaftsrat verteilst Du ohnehin Verantwortung auf mehr Schultern.


    Ein Kapitän muss nicht der geborene Wortführer sein. Nur wenn dazu noch Introvertiertheit kommt, wird es schwierig.


    Im englischen Sprachraum gibt es den Begriff des "Leading by example": Kapitäne, die beim Training und auf dem Platz zuverlässig guten Einsatz zeigen, sich nach einem Gegentreffer nicht hängen lassen, und auf dem Platz positiv wirken, in dem sie ein gutes Wort für eine verpatzte Aktion finden, können mehr bewirken als ein lauter Kapitän, der bei Spielern den den Eindruck erweckt, er "kommandiert nur rum".