Großes Leistungsgefälle innerhalb der Mannschaft

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  • Ich trainiere einen 2006er Jahrgang und der Kader umfasst 17 Kinder.


    Mein aktuelles Problem bei der Trainingsplanung ist das sehr große Leistungsgefälle. Ich habe 7 Kinder die zu den besseren gehören, 7 Kinder schon deutlich schlechter sind, aber die Übungen umsetzen können und eben 2 Kinder die talentfrei sind. Die Kinder haben alle Spaß, das ist nicht das Problem.


    Mein Frage ist wie kann ich den Spaß für alle erhalten?


    Bei Übungen im Zeikampf muss ich mittlerweile auf die Paarungen achten, da es sonst beiden nichts bringt.


    Bei Dribbeln und Passen "behindern" Sie den Trainingsfluß. Das ist für mich kein Problem. Aber mit unter für die Kinder.


    Ich sträube mich gegen zwei Trainingsgruppen, das wäre umsetzbar, da ich einen Co-Trainer habe.


    Habt ihr ein paar Ansätze für mich, wie ich das lösen kann.

  • Das erinnert mich sehr an unsere Mannschaft. Handelt es sich bei Euch um eine F ?
    Bei uns sind die 2006er alle Mädchen, insgesamt werden 9 Kinder die Bambini verlassen.


    Ich bin gespannt, was für Tipps Du bekommst.

  • Hallo,


    da du ja (Gott Sei Dank ;) ) einen Co-Trainer hast, kann die Antwort nur lauten immer wieder im Training die Gruppen zu trennen. Also... Gruppe1 macht ein Spielchen die anderen Torschuss...dann wechseln.... Viele Sachen kann man zusammen machen, aber viele kann man auch sinnvoll aufteilen. Das würde ich dann auch schon direkt bei der Trainingsplanung berücksichtigen. Egon trainiert mit Gruppe1 das, Frank mit Gruppe 2 das...Halte ich für sehr wichtig. Viele Grüße und viel Erfolg Joey

  • Ich habe in vergleichbarer Situation die Gruppen getrennt. Warum hast Du hier Vorbehalte? Die Kinder wissen ohnehin sehr gut, wer besser und wer schlechter ist, das ist also nicht das Problem. Wichtig ist aber, den Kindern beizubringen, dass auch die schlechteren vollwertige Mannschaftsmitglieder sind. Durch das Trennen der Gruppen (die ja nicht immer gleich sein müssen) kannst Du manche Übungen wie z.B. 1:1 erst sinnvoll durchführen. Wenn da die Leistungsunterschiede zu groß sind, bringt das weder den schlechten noch den guten etwas.


    Großes Kopfzerbrechen haben mir damals (ich habe mein Team ja abgegeben) die komplett Unsportlichen gemacht. Ich habe viel versucht, die mit gezielter Einzelbetreuung an die Gruppe heran zu führen. Allerdings hatte ich hier leider nur bescheidenen Erfolg. Mich hat das ziemlich desillusioniert, aber ich musste einsehen, dass ich mit 1 oder 2-mal Training die Woche da nicht allzuviel reißen kann. Da ich darüber aber dann die anderen Spieler zu sehr venachlässigen musste (ich hatte nur phasenweise einene Co), habe ich dann immer weniger Individualbetreuung der Schwachen gemacht, sondern habe sie einfach mit allen anderen in der Gruppe mitlaufen lassen. Die ganz schwachen Jungs haben also weiter mitgemacht und auch Spieleinsätze bekommen, aber ich habe mich im Training nicht mehr so auf ihre Bedürfnisse konzentriert, d.h. bei manchen Übungen habe ich sie sicher überfordert. Sicher nicht optimal, aber ich wusste nicht, wie ich den Spagat besser hinbekommen sollte.


    Aus meiner Sicht kann eine Mannschaft nur ein gewisses Leistungsgefälle verarbeiten. Sind die Unterschiede zu groß, wird man weder den schwachen noch den starken gerecht werden können. Darüber geht dann auch das Mannschaftgefüge flöten. Das ist für mich ein ganz starkes Argument für leistungsgerechte Einteilung, sofern das von der Spieleranzahl her überhaupt möglich ist.


    Grüße
    Oliver

  • Ich würde da den goldenen Mittelweg suchen und zwischen gemeinsamen Übungen und getrennten Gruppen abwechseln. Wichtig ist zum einen, dass sich die von dir als talentfrei beurteilten Spieler nicht ausgeschlossen fühlen. Wichtig ist auch, dass die Schwächeren immer von den Stärkeren lernen werden, also ein nur getrenntes Training keinen Sinn macht. Dagegen kann es schon passieren, dass die Stärkeren sich gg die Schwächeren zu einfach tun und dann etwas gebremst werden. Ich würde aber generell immer die gleichen Übungen machen und nur bei der Gruppeneinteilung in "Stärker" und "Schwächer" trennen. Du kannst ja bei einer stärkeren Gruppen die Regeln ein bißchen erschweren, da gibt es ja gerade in Passformen zig Möglichkeiten. Gut wären auch Wettkämpfe gegeneinander, wie z.B. Dribbelparcours, dafür aber unbedingt die Gruppen gleich stark einteilen. Du wirst sehen, dass sich die Kids dann untereinander anfeuern.


    Also nochmal zusammengefasst:
    Passformen, Technikübungen die Gruppen gemäß ihren Stärken einteilen, aber grundsätzlich das gleiche üben. Die Regelen für die "besseren" erschweren, wenn du siehst, dass die Übung zu leicht ist bzw. für die "schlechteren" erleichern, wenn du siehst, dass sie zu schwer sind
    Wettkämpfe gegeneinander, wie z.B. Dribbelparcours, Passwettkämpfe gegeineinader mit gleich starken Gruppen. Das bewirkt, dass jeder abhängig von seinem Level das beste geben muss und die Spieler sich auch gegenseitig anfeuern. Bei mir machen die Verlierer immer Liegestützen, das wirkt Wunder bei den Wettkämpfen, denn die will keiner machen. Trainier aber ne wesentlich ältere Gruppe, also da wäre vielleicht eine andere "Bestrafung" sinvoll.


    Wichtig ist, dass alle mitkommen und keiner das Gefühlt hat ausgeschlossen zu werden. Denn du brauchst in späteren Jahrgängen ALLE Spieler und in den Anfangsjahren wird der Grundstein gelegt. Denn irgendwann werden die Unterschiede zwischen den Spielern kleiner und der talentfreie Spieler von heute ist vielleicht in drei Jahren ein absolut verbissener Defnsivspieler, der wertvoll für das Tema ist und zudem noch schafft einen Pass auf zehn Meter anzubringen.


    Das größte Kompliment für mich als Trainer war folgender Spruch, der von den gegnerischen Traienr öfter kam: "Du hast halt ne total ausgeglichene Truppe, wenn du wechselst wirst du nie schlechter, sondern bleibst gleich stark." Und ich hab, wie wahrscheinlich 90% der Trainer mit einer solchen Mannschaft, wie du angefangen, die ne absolut bunte Mischung war.

  • So wie "koelnerkicker" das vorschlägt, ist es natürlich auch absolut gut und sinnvoll, die Übungen hierntereinander zu machen, also Gruppe A Übung 1 und Gruppe B Übung 2 und dann wechseln. Es geht nur darum, dass jede Gruppe die Übung mal machen darf, sonst fühlt sich eine Gruppe ausgeschlossen.

  • Hi Nitram,


    du musst 17 Kinder auf min. 2 Gruppen teilen. Sonst sind die Wartezeiten sind zu lang; mehr Kinder bedeuten mehr Lärm, weniger Übersicht, weniger Geduld.


    Mehr als 10 Kinder habe ich nur im Notfall alleine trainieren können/wollen.


    Gruß,


    Uzunbacak

  • Ich denke auch, dass es sinnvoll wäre, die Gruppen zumindest zeitweise zu trennen. Mir war damals und wäre heute auch noch unwohl dabei, eine feste Trennung einzuführen, also den Kindern deutlich zu zeigen, wen ich für die besseren und wen für die schwächeren Kicker halte. Daher würde ich immer mal wieder unterschiedlich aufteilen. Häufig haben die Kinder ja auch unterschiedliche Stärken und Schwächen, so dass ein Kind z.B. nicht sonderlich gut dribbelt, dafür aber einen tollen Torschuss drauf hat. Das kann man dann ja nutzen. Es gibt in den jüngeren Jahrgängen auch viele Übungsformen, bei denen jeder für sich durch die Übung läuft. Wenn es da zum Stau durch die Schwächsten kommt, kannst du ja bspw. den Parcours noch ein oder zwei mal mehr aufbauen oder alternative Abzweigungen einbauen, quasi Überholspuren für die Schnelleren. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, eine Übungsform zwei mal aufzubauen und dann einen der beiden Aufbauten einfacher zu gestalten, also bspw. Passtore größer zu machen, Abstände zu verringern, Felder zu vergrößern, etc. Und dann die Schwächeren dort zu trainieren und die Stärkeren im anspruchsvolleren Parcours. In der E habe ich auch mal die beiden Gruppen dann gegeneinander im Wettkampf antreten lassen, da protestieren die Stärkeren dann natürlich erst einmal. Da man sie ja aber nicht nur einmal gegeneinander antreten lässt, sondern mehrmals, kann man ja währenddessen noch an den Details feilen und so oft dafür sorgen, dass es am Ende knapp wird.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Wir trainieren in zwei Gruppen, die Zusammensetzung war bisher aber von uns Trainern nicht vorgegeben.



    Gruppe 1 macht bei Egon Übung A


    Gruppe 2 bei Frank Übung B


    Und dannach wechseln dir Gruppen.

  • Hi nochmals,


    wir haben uns zusammen warm gemacht - als Zeromonie- und dann die Gruppen aufgeteilt. Wir haben nicht unbedingt die Gruppen getauscht. Manchmal ja, manchmal nein. Es gab aber auch nicht immer einen strickten Plan, aber schon irgendwie - Schwerpunkte- , da wir uns weiter-entwickelt haben, haben wir neue Situationen, Gegner erlebt und zeitweise darauf reagiert.


    Gruß,


    Uzunbacak


    Wichtig war für mich, dass die Kinder in kleinen (so klein wie möglich) Mannschaften lernten und am Ende des Trainings in möglichst kleinen Manschaften auch gegeneinander spielten. Es war immer besser 4 vs 4 als 5 vs. 5 als 8 vs. 8.