Hohe Bälle abwehren!!!

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  • Hallo,
    ich habe folgendes Problem und hoffe hier Hilfe zu finden.
    Meine Seniorinnen Torhüterin aus der Landesliga kassiert desöfteren Tore die als Bogenlampe aufs Tor kommen. Ich meine die Bälle,die genau zwischen Kopf und Latte herunterkommen. Sie steht dann dort und guckt nur und wenn Sie dann denkt das Sie jetzt von der Höhe her dran kommt, dann ist der Ball meistens schon im Tor. Beim Training werden solche Bälle ohne große Anstrengung übers Tor gelenkt...nur nicht beim Spiel!!!


    Hat jemand einen Rat?


    Liebe Grüße

  • Frag ihn:

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    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • augenarzt?!


    am besten im training sehr viele hohe bälle aufs tor bringen, nur durch eine hohe wiederholungszahl wird sie sich daran gewöhnen und ihr timing verbessern!

  • Frag ihn: :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Frag ihn: :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Frag ihn:

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    Sehr lustig...aber wenig hilfreich!!!

  • ich würde mir die Frage stellen, warum klappt´s im Training und im Spiel nicht.


    Was sagt sie selbst?


    Evtl. könnte Angst der Grund sein.
    Bei einer erfolgreichen Abwehr muß der TW den Ball lange Zeit mit Blick nach oben verfolgen und sich dabei noch rückwärts orientieren. D.h. er weiß in dieser Zeit nicht mehr, was um ihn herum geschieht. Aus dieser "ungewissen" Lage heraus muß er nun auch noch zum Sprung ansetzen und sich sozusagen "öffnen" d.h. verletzlich machen.
    Evtl. erliegt euere Torhüterin in der Beobachtungsphase der Flugbahn des Balles der Versuchung sich nochmal kurz umzusehen, ob die Luft rein ist um nach oben zu springen. Dabei verliert sie dann den Ball aus den Augen. Oder die Angst ist so groß, daß sie erst gar nicht springt, wenn sie im Spiel nicht sicher sein kann wie im Training, nicht umgerannt zu werden, weil ja die eigenen Mitspieler Rücksicht nehmen und der Trainer seinen TW schützt.


    Abhilfe könnte Gewöhnung sein. D.h. Hohe Bälle unter Druck trainieren. Erst wenig Druck, später erhöhen wenn Sicherheit es erlaubt.
    Dadurch wächst Vertrauen, auch unter Druck richtig zu fallen u.s.w.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @pegasus77


    Wenn du am Wochende die Senioren-Bundesliga verfolgt hast, dann konnte man gleich mehrfach Tore aus solchen Situationen beobachten, bei denen die Torleute nicht unbeding gut aussahen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass kaum ein Torwart fussballerisch mit der Liga mithalten kann. Deshalb darf man sich nicht wundern, warum gestern der Herr Mielitz im Werder Strafraum herum irrte. Auch Manuel Neuer und Andere werden hin und wieder dabei ertappt, dass sie für den Betrachter unmotiviert gen Strafraumgrenze traben und mit dem Ball am Fuß bei weiten mit so viel Routine ausstrahlen wie Kollegen auf dem Spielfeld.


    Statt in der Jugend eine Komplett-Ausbildung auf allen Positionen zu erhalten, wird schon sehr früh eine Positon zugewissen, auf der man lt. Trainermeinung die beste Leistung erbringt und dann nur noch spielen soll. Gerade bei den Torleuten ist jedoch der Leistungsunterschied zu anderen Positionen besonders groß.


    Doch nun zu deinem eigentlichen Problem:
    Es gibt keine Frauen-Torhüterin, die gänzlich ohne Probleme mit hohen Bällen hätte. Das liegt zunächst einmal daran, dass die Torabmessungen für die Senioren gemacht wurde. Die sind nun einmal durchschnittlich 20 cm größer und ihr Sprungvermögen ist aufgrund der höheren Muskelmasse signifikant größer. Dennoch gibt es kein generelles Problem mit dem Abwehren hoher Bälle.


    1. TW-Technik:"Vorwärts orientierte Rückwärtsbewegung"
    Der häufigste zu beobachtende Fehler ist (siehe dazu Schalke-Keeper Hillebrand am vergangenen Samstag) der lang ausgestreckte in Verbindung mit einem Stand auf der kompletten Fussfläche. Aus dieser Position, die besonders oft bei der Rückwärtsbewegung (meist in Kombination mit einem Stellungsfehler oder einer zu späten Positionskorrektur), kann keine Stemmbewegung mehr ausgeführt werden. Wäre eine ausreichende Körperspannung (leicht nach vorn vorgebeuter Oberkörper, leicht angewinkelte Knie und Stand auf den Fußballen) für den Absprung vorhanden, so würde selbst eine 1,60 m große Torhüterin keine Probleme damit haben, einen hochen Ball zu fangen oder übers Tor zu lenken.


    2. Situationsbeobachtung und Positionsanpassung
    Ein ebenfalls sehr häufig beobachteter Fehler ist der Blickwinkel der Situationsbeobachtung. Torleute, die entweder sehr viel Praxis als Feldspieler mitbringen oder aber qualitativ hochwertiges Torwarttraining erhalten haben, beobachten das Spiel über die komplette Spielzeit und passen sich (fließende Distanz zum "Ball und den Mitspielern") jederzeit an diese Situation an. Besteht keine unmittelbare Torgefahr, so hat er den Blick auf "Zuschauer-Modus" umgeschaltet. Ein "Torlinien-Torwart" wird nur bei unmittelbaren Abwehr-Aufgaben aktiv. Im Trainingsspiel, wo z.B. nur auf 1 Tor oder einem verkleinerten Spielfeld das Abschlußspiel gemacht wird, fällt dies so manchen Trainern gar nicht auf. Sie wundern sich dann, wenn durch relativ statisches Wettkampf-Verhalten Bälle, die normalerweise kein Problem sein sollten, dennoch den Weg ins Tor finden, weil die Torfläche nicht optimal abgedeckt wurde.


    3. Von Ball- und Schützen unabhängige Torwartposition
    Je näher der ballführende Angreifer vor das Tor kommt, je kürzer ist die Reaktionszeit des Keepers. Deshalb ist es für ihn wichtig, 3 Phasen zu unterscheiden:


    1. Phase: mittig positionieren
    hier ist der Ball noch weit weg. Weit der Distanzschuß hoch, mittelhoch oder flach plaziert sein kann, ist es für den Torwart wichtig, dass er sich mittig ca. 3 - 5 Meter vors Tor plaziert. Von dieser Position aus hat er den kürzesten Weg (also auch die meiste Zeit), sich rechtzeitig zum Ball zu orientieren, ihn aufzunehmen oder zu fangen.


    2. Phase: Torfläche verkleinern (besondere Armposition)


    jetzt wird es wichtig, die Torfläche zu verkleinern. Wird der Ball vom Angreifer flach gedribbelt, so kann die Flugbahn nur von unten nach oben verlaufen (Ausnahme "gechipter Ball")! Deshalb ist es wichtig, dass der Keeper auch seine Arme und Beine richtig einsetzt. Die Oberarme sollen beinahe am Körper anliegen, die Unterarme im 90 Grad-Winkel abgespreizt sein. Aus dieser Arm-Grundstellung kann die Handabwehr nach oben, zur Mitte oder nach Unten am schnellsten erfolgen. Einer der häufigsten Fehler ist, wenn die Arme komplett ausgestreckt zur Mitte oder sogar nach unten positioniert sind. Denn aus dieser Position werden die Arme in einer kreisförmigen Bewegung nach oben geführt. Die größten Abwehrlücken entstehen über die Schulter oder knapp über dem Kopf. Manchmal beobachtet man Torleute, die dann mit einem Arm über den Kopf schwingen. Meistens ist der Ball aber dann schon am Keeper vorbei in Richtung Tor.


    3. Phase: 1 gegen 1 Spiel mit korrekter Fussposition
    Hier werden häufig die meisten Fehler gemacht. Ob der Keeper in seiner Verzweiflung sich mit zum Angreifer ausgestreckten Beinen in den Schuß wirft, mit breit gespreizten Beinen und Armen sich "groß" machen will oder kein richtiges Timing hat, in welcher Situation er wann in dieses Duell gehen kann.
    Generell kann man sagen, dass der Torwart sich immer dann abwartend verhält, wenn ein Abwehrspieler "näher am Ball" ist. Dennoch sollte er jederzeit bereit zur Abwehr sein, denn der Torwart bekommt ja fast immer etwas zu tun, wenn seine Vorderleute Fehler machen. Wurde noch vor wenigen Jahren gelehrt, dass der Torwart seine Endposition erreicht haben sollte, wenn der Angreifer in die 1 gegen 1 Distanz kommt, gibt es heutzutage eine ganze Reihe von Variationen, in der der Torwart situatiativ die bestmögliche Lösung erkennen soll. Deshalb wollen wir es gar nicht so verkomplizieren, sondern lediglich ein paar Grundregeln vermitteln. Wenn sich also ein Keeper entschlossen hat, ins 1 gegen 1 zu gehen, dann sollte er diesen Entschluß nicht wieder rückgängig machen (z.B. Timo Hillebrand am Samstag)! Weil der Keeper sehr viel Torfläche abdecken kann, sollte er auch keine "Lücken" schaffen. Lücken bieten sich bei breit gespreizten Beinen, durch die er "getunnelt" werden kann. Die Fußballenhaltigung ist auch hier wichtig, damit der Keeper blitzschnell per Fußabwehr reagieren kann. Würde er auf der gesammten Fußfläche stehen, so müßte er zunächst einmal den Abwehrfuß anheben und könnte erst dann Fuß und Bein seitlich zum Ball bewegen.
    Die Fußspitzen sollen ca 45 Grad nach außen zeigen, damit der Keeper über die Fußspitze seitlich abtauchen kann, wenn der Angreifer den Ball seitlich vorbei legen will.
    Die Knie sollten etwas stärker angewinkelt sein, damit der Oberkörper gerade ausgerichtet, der Blick auf den Ball fokosiert und die Arme die Körperfläche vergrößern und unter den Handflächen kein Ball hindurch paßt.


    Sorry, hab schon wieder viel zu viel darüber geschrieben. @pegasus, wenn du eine bestimmte Ursache vermutest, dann schreib sie einfach hier rein oder auch per PN. Denn so könnte man vermutlich ein ganzes Buch an Möglichkeiten schreiben.

  • MichaMittelfeld


    Weil ich so gut wie keine praktische Ahnung vom Breitensport habe, beschreibe ich die Dinge sehr viel mehr im Detail, als es nötig wäre!


    Hinzu kommt, dass es auch unter TW-Trainern unterschiedliche Beurteilungen gibt. Es ist also ratsam, sich mit unterschiedlichen Aufgabeninterpreationen auseinander zu setzen! Also ich lerne fast täglich dazu, manchmal auch von anderen TW-Trainern.


    Schon allein aus diesen Gründen empfehle ich Bücher wie: "Gehalten" an interessierte Trainer und nicht meine Phrasen.


    Ich versuche nur hin und wieder zu helfen. Wenn es mir gelingt, dann hilft es auch mir, den Fussball besser zu verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • Unter den Blinden ist der Einäugige König
    TW-Trainer


    mir war klar, dass Du weder Allwissenheit noch Vollkommenheit für Dich reklamierst. Ich bin sogar sicher, dass Du weder allwissend noch vollkommen bist!


    Aber für die meisten TW-Trainings im Breitensport ist schon die Auseinandersetzung mit (D)einer Beurteilung ein Quantensprung.

  • Super Input TW!!
    Habe ich mir gleich rauskopiert und in "mein" Handbuch eigearbeitet ! Danke !!

  • Schon allein aus diesen Gründen empfehle ich Bücher wie: "Gehalten" an interessierte Trainer und nicht meine Phrasen.

    ist bestimmt empfehlenswert, aber Bücher antworten halt nicht so herrlich situationsbezogen. :]


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @Baron


    Leider ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen. Der Satz: "Besteht keine unmittelbare Torgefahr, so hat er den Blick auf "Zuschauer-Modus" umgeschaltet." beschreibt den Torlinien-Keeper und nicht den Torraumspieler. Das Umschalten auf "Zuschauer-Modus" ist der Grund, warum der Typ Torlinienspieler seine Position nicht ans Spiel anpasst, nicht agiert, sondern reagiert.


    Das ist leider Keinem aufgefallen, weshalb ich jetzt darauf aufmerksam machen möchte.


    Oder möchtet ihr, dass ich zukünftig immer mal wieder kleine Fehler in die Beschreibungen einbaue und ihr sollt es allein herausfinden :) ?

  • O.k. Ich hatte es auch gemerkt 8o , aber mir gedacht: "Hat er sich halt vertan - kann passieren". Dann hatte ich mit dem Denken aufgehört :sleeping: sonst wäre mir noch eingefallen, dass es dann stehen bleibt und von anderen Lesern vielleicht nicht bemerkt wird.