Rechthaberei - wie kriege ich sie in den Griff ?

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  • betreuer72


    Wetten, dass du in einem Jahr darüber schmunzelst?


    Man sagt, Eltern durchleben mit dem Alter ihrer Kinder ihre eigene Kindheit ein zweites mal! Da ist was dran. Denn Kinder leben für den Moment! Wenn aber Eltern ebenfalls diesen Moment als Unendlichkeit betrachten, dann erscheint ihnen das augenblickliche Problem für alle Zukunft unlösbar!


    Was eine 7-jährige Göre an Fussballwissen von sich gibt, ist genauso wichtig, als wenn in China ein Sack Reis umfällt. Die kann schon morgen aus Bockigkeit gar nichts sagen und übermorgen ist ihr Fussball egal. In diesem Alter ändern sich die Interessen wöchentlich, täglich, manchmal sogar von einen auf den anderen Augenblick.


    Wenn ich jetzt lese, die "große" 7-jährige Tochter muß als Konsequenz ihrer Äußerungen in Tor, dann läuft da bei euch aber einiges schief! Aufgabe des Trainers ist es, den Kinder den Spaß am Fussball (oder in einer sehr frühen Phase an der koordinierten Bewegung) zu vermitteln. Wenn er sich Belohnungs- und Bestrafungspositionen ausdenkt, dann handelt er wie eine 7-Jährige, die ihre Puppe Laura gibt, aber Corinna nicht damit spielen lassen will.

  • TW-Trainer
    Kommt darauf an, wie der Trainer den Positionswechsel verkauft. Wenn Rotation im Tor nicht üblich ist und die "Verpflichtung" als TW auf einen Konflikt folgte, könnte es sein, dass die Tochter das als Strafe sieht und es vielleicht auch so gemeint ist, dann sehe ich das wie du.
    Wenn es aber nicht auf einen unmittelbaren Konflikt folgte und der Trainer ihr das Ganze als "auch die Zweitbesetzung, die du bist, weil du keine Angst vorm Ball hast und auch mal eine Halbzeit Spielpraxis kriegen sollst" etc., verkauft, sehe ich da kein großes Problem (vielleicht, das vermute ich, ist es als "pädagogische Maßnahme" gedacht, um das Mädel aus seiner Komfortzone zu holen). Generell wäre Rotation auf allen Positionen wohl trotzdem das beste Mittel (gerade bei Bambinis). So würde jeder mal aus der Komfortzone kommen, ohne dass dies einen eventuellen Strafcharakter hätte.

    Life is a tale told by an idiot (Shakespeare)

  • Ich wüßte gerne, wie der Trainer das verkauft. Aber er ist, wie schon gesagt, leider im Urlaub und wir sehen ihn erst beim Spiel wieder.
    Es gibt halt zwei Seiten, von denen man es sehen kann. Die positive von Seiten meiner Tochter: Wirklich Rotation, sie soll Praxis sammeln und der eigentliche Torwart, der ein guter Fußballer ist, macht vorne vielleicht mal Tore für uns. Die negative Seite: er erwartet, dass sie hinschmeißt und er ist sie los...

  • Ich wüßte gerne, wie der Trainer das verkauft. [...] Es gibt halt zwei Seiten, von denen man es sehen kann. Die positive von Seiten meiner Tochter: Wirklich Rotation, sie soll Praxis sammeln und der eigentliche Torwart, der ein guter Fußballer ist, macht vorne vielleicht mal Tore für uns.


    Ich würde den anderen Spieler völlig außen vor lassen, um ihn geht es doch überhaupt nicht. Und er kann schon mal gar nichts für die Situation.


    Die negative Seite: er erwartet, dass sie hinschmeißt und er ist sie los...


    Hui, das ist aber eine ziemliche Unterstellung. Ich kenne den Trainer ja nicht, insofern kann ich da keinerlei Urteil abgeben. Aber wenn ein Elternteil eines 'meiner' Kinder solche Gedanken hätte, ich wäre ganz schön vor den Kopf gestoßen. Nehmen wir aber mal an, es wäre wirklich so, dass er deine Tochter lieber los wäre. Dann wäre eine Trennung aus meiner Sicht auch wirklich die vernünftigste Entscheidung, nach dem Motto: "lieber ein Ende mir Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." Wie gesagt: wenn dem wirklich so wäre!. Nimm mir das jetzt bitte nicht übel, es ist nicht böse gemeint, aber deine bisherigen Äußerungen hier klingen für mich schon auch ein bisschen nach einer Gluckenmutter... Aus der Entfernung kann ich aber auch das nicht kompetent beurteilen. Ich möchte dir das nur als Gedankenanstoß geben, um vielleicht mal zu hinterfragen, wie du deiner Tochter tatsächlich am besten helfen kannst. So von Elternteil zu Elternteil gesprochen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Die Idee mit dem loswerden kam gar nicht von mir, sondern von meinem Mann.
    Ich glaube das eigentlich auch nicht. Das wäre wirklich ein starkes Stück, v.a. wenn man sich überlegt, dass der Trainer gerne wollte, dass sie mitspielt.
    Und eigentlich bin ich eher das Gegenteil einer Gluckenmutter. Mir wird immer eher unterstellt, dass ich viel zu unterkühlt mir meinen Kindern umgehe, eben,weil ich nicht immer sofort hinrenne
    Bei der Leichtathletik bin ich bei ihr auch nie dabei, sie schafft das besser ohne mich.
    Als man mich gefragt hat, ob ich als Betreuer unterstütze, war nur die Kleine beim Fussball. Hätte ich damals gewusst, dass die Große auch anfängt, hätte ich es wahrscheinlich gelassen.
    Meine Kinder kommen glaube ich, sonst ganz gut ohne mich klar.

  • Es ist für Außenstehende schwierig zu beurteilen. Aber meiner Meinung nach machst Du Dir zu viele Gedanken. Es mag sein, dass Deine große Tochter anstrengender ist als andere Kinder. Aber es können auch nicht alle Kinder gleich weichgespült sein. Ich habe in meiner Gruppe auch Mäuschen und zwei drei schwierigere Kinder. Und ich denke, das kann jeder Trainer, Lehrer oder Betreuer bestätigen. Probleme damit habe eigentlich nur die Erwachsen. Kinder geben ihresgleichen ein schnelles und ehrliches Feedback. Und wenn Deine Tochter in der Gruppe akzeptiert ist und dazu gehört, ist doch alles in Ordnung. Bei mir ist es so, dass mein Sohn sich so unter Druck setzt, dass wenn ihm etwas nicht gelingt, wie er es sich vorstellt, anfängt zu heulen. Die Kinder sprechen ihn direkt daurauf an und hinterfragen sein verhalten. Das passiert nicht nur bei ihm, sondern auch bei anderen Verhaltensauffälligkeiten anderer kinder. Ich würde mich direkt mit dem Trainer austauschen. Als Betreuerin sollte Euer Verhältnis enger sein als das der "normalen" Eltern. Und wenn seine Frau ein Problem mit Deinem Kind hat, würde ich das auch hinterfragen. Ich habe festgestellt, dass die Mütter den KiFu ernster nehmen als Väter, na sagen wir zumindest emotionaler. :D

  • Und eigentlich bin ich eher das Gegenteil einer Gluckenmutter. [...] Meine Kinder kommen glaube ich, sonst ganz gut ohne mich klar.


    Na, dann ist ja alles in Butter und meine Befürchtung war unbegründet, das freut mich. Dann neige ich dazu, Nitram in seinem Rat zuzustimmen, dass du vielleicht versuchen solltest, dir einfach weniger Sorgen oder meinetwegen Gedanken -- der Übergang ist ja fließend -- zu machen. Bleibe ruhig in der Kommunikation mit dem Trainer, lerne ihn so gut kennen, dass du ihn einschätzen kannst, also weißt, wie er tickt. Dann verfallt Ihr hoffentlich auch nicht mehr in Spekulationen über die Motive seiner Entscheidungen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich wollte nur noch mal schnell was zu dem Spiel sagen, in dem meine Tochter ins Tor musste.
    Laut Trainer war sie für das Tor vorgesehen, da der angestammte Torwart ("er ist ein Juwel" - Zitat Trainer) mal ins Feld.
    Nach dem ersten Tor begann sie zu weinen, insgesamt hat sie vier kassiert (die Abwehr hatte sie komplett allein gelassen)- einige gut gehalten, aber die ganze Zeit geweint. Sie ist richtig in sich zusammengesackt, umso mehr, je mehr Tore sie kassiert hat. In der Halbzeit hatte der Trainer ein Einsehen und hat getauscht, sie in die Abwehr, der Torwart ins Tor.
    In der zweiten Halbzeit haben sie kein Tor mehr kassiert. Sie hat den besten Mann der anderen komplett aus dem Spiel genommen, die Abwehr stand, wir haben kein Gegentor mehr kassiert. Es war ein komplett andere Mannschaft und sie hat ein Tor geschossen.

  • Hmm, klingt so, als habe es ihr leider keinen Spaß gemacht. Wenn Sie von der Abwehr im Stich gelassen wurde, kann man das ja auch verstehen. Nun ist die Frage, wie Ihr und sie mit diesem Erlebnis umgeht. Sie hat ja einige Bälle gut gehalten, das müsste der Fokus sein. Und dass es der Torhüter naturgemäß schwer haben muss, wenn er alleine dem oder gar den Gegenspielern gegenüber steht. Als Trainer würde ich sie, wie alle anderen Spieler, durchaus nochmal ins Tor stellen. Bei ihr würde ich wahrscheinlich versuchen, den nächsten Einsatz in einem Spiel zu tätigen, in dem sie es voraussichtlich nicht so schwer haben wird. Außerdem würde ich versuchen, ihr eine stabile Abwehr dazu zu stellen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ja, eine stabile Abwehr war das nicht gerade - leider - sonst hätten sie vielleicht nicht 4:1 verloren - obwohl man einen aufsteigenden Trend entdecken kann:
    0:10-0:8-1:7-0:4-1:4 und dada - gestern war das letzte Spiel vor der Halle und sie haben 1:0 gewonnen (wohl, weil die anderen noch schlechter waren) - aber ich denke, für den Kopf war das ganz wichtig.

  • Ich wollte nur noch mal schnell was zu dem Spiel sagen, in dem meine Tochter ins Tor musste.
    Laut Trainer war sie für das Tor vorgesehen, da der angestammte Torwart ("er ist ein Juwel" - Zitat Trainer) mal ins Feld.
    Nach dem ersten Tor begann sie zu weinen, insgesamt hat sie vier kassiert (die Abwehr hatte sie komplett allein gelassen)- einige gut gehalten, aber die ganze Zeit geweint. Sie ist richtig in sich zusammengesackt, umso mehr, je mehr Tore sie kassiert hat. In der Halbzeit hatte der Trainer ein Einsehen und hat getauscht, sie in die Abwehr, der Torwart ins Tor.
    In der zweiten Halbzeit haben sie kein Tor mehr kassiert. Sie hat den besten Mann der anderen komplett aus dem Spiel genommen, die Abwehr stand, wir haben kein Gegentor mehr kassiert. Es war ein komplett andere Mannschaft und sie hat ein Tor geschossen.


    Ich muß ehrlich sagen, dass ich mich hier zwischen "schockiert" und "traurig" bewege. Ich spiele selber in zwei Freizeitmanschaften. Ich weiss wie das ist, wenn man einen schlechten Tag hat und scheisse spielt und dann noch Sprüche kommen bzw. man im Fokus aller steht. Als "Rotationsfan" habe ich genau deshalb genau in diesen Augenblicken als Trainer angehalten und bin abgerückt von der Rotationsgeschichte. Wer absolut nicht auf einer Position spielen möchte, den habe ich niemals/NIEMALS dazu gezwungen! Ein Schuh wurde draus, denjenigen zu ködern, in dem ich ihn dazu animierte sich zu trauen, um beispielsweise mehr Spielanteile -also oberhalb von mindestens "die halbe Spielzeit" spielen zu können. Habe ich z.B. drei Spieler die "nur" vorne rechts spielen wollen und ansonsten Durchfall kriegen ;) , wenns woanders hingeht, so haben die sich die Spielzeit gedrittelt. Das gabs bei mir philosophiebedingt nicht anders für diese Jungs. Zudem sollte ein "Flair" des "Fehler machen dürfens" in Verbindung mit dem Gefühl "Die anderen sind für mich an schwachen Tagen da, so wie ich für den anderen an solch einem Tag" erzeugt werden/bestehen, um diesen Mut und die Neugierde auf die andere Position zu schüren. Dazu dann entsprechendes Training um den Grundstein des Tuns zu legen.


    Ich hätte die Kleine NIEMALS dazu gezwungen. Und mal ganz ehrlich...das was sie zeigte ist doch nichts schlimmes. Es würde mich geradezu reizen die Kleine zu trainieren...ich finde es -im Gegensatz zu dieser "Zwangsjacke" (du gehst ins Tor)- sogar witzig bis gut wie sie sich verhält. Ist doch putzig wie so eine kleine Maus den Trainer aufmischt;-))).


    Ja, eine stabile Abwehr war das nicht gerade -


    Falscher Ansatz für diese Altersgruppe, denn....nicht die Abwehr verteidigt, sondern alle Spieler und Spielerinnen. Der Ballnaheste geht zum ballführenden Gegner ins 1:1...die anderen lauern und stellen Passwege im Rahmen ihrer Positionen zu. Alle Verteidigen, auch der "Stürmer"....alle wollen Tore schießen.


    Das war nicht nur die Sache DER Verteidigung.


    Zudem der Gedanke, dass die Mitspieler sich wohl sehr auf die Kleine verlassen haben. Vielleicht ist es sogar so, dass die Dirigentin auf dem Feld fehlte...die Ansagen an die Mitspieler fehlten und das könnte zu diesem Bild im ersten Spiel geführt haben.


    Fazit:


    Das Mädchen gezwungen zu haben die Torwartposition einzunehmen finde ich scheisse und das als Fan der Rotation.


    Das das Team mal ohne die Dirigentin spielen mußte bestätigt die Rotation. Sie mußten ohne sie klar kommen und eigenverantwortlich selbständig aggieren. DAS scheint in die Hose gegangen zu sein, was wiederum eine eigene Sprache in Sachen Ausbildung spricht.


    Ich wüßte wohl was zu tun ist, ich spreche von altersgerechten Trainings, von Trainings mit Provokationsregeln und ggf. kurzen "Strafauswechselungen" der Kleinen, wenn sie den Babbel zu laut aufmachte. Das könnten im Training auch mal ein Torabzug sein oder ähnliches. Es ginge im Prinzip für mich als Trainer nicht um Strafe, sondern vielmehr um das Training in Sachen Eigendisziplin.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre, hier fällt es halt schwer, die Situation geeignet aus der Ferne einzuschätzen. Sicherlich finde ich auch, dass Zwang nicht zum Repertoire des Trainers gehören sollte, aber Überzeugungsarbeit sollte er, wie ich finde, durchaus leisten dürfen. Dazu gehört selbstverständlich in einem solchen fall, dass er aktiv und intensiv daran arbeitet, dass die Lütte ihre völlig überhöhten Ansprüche an sich selbst überwindet. Wie gesagt, bei mir hatte es gut funktioniert, dass jeder Spieler mal ins Tor ging. Davon waren sicher einige weniger begeistert, aber auch dadurch, wie ich mit ihnen in diesem Zusammenhang umging, hat es jeder psychisch einwandfrei überstanden. Du sprichst davon, dass Spieler, die nun mal nur auf einer Position spielen wollen, sich diese dann halt teilen müssen. Grundsätzlich finde ich solche Konsequenzen auch in Ordnung, sehe sie aber im Hinblick auf den Mannschaftsgedanken nicht ganz unkritisch. Gehe ich mal davon aus, dass ein Spieler normalerweise zu jeweils 50% vorne und hinten spielen sollte. Nun gibt es da ein Früchtchen, das nur vorne spielen will, so dass es zeitweise zu einer Doppelbelegung kommt. Teile ich die Spielzeit dann zwischen diesen zwei Spielern auf, so hat der kooperative Spieler insgesamt 75% Spielzeit, davon 50% hinten und 25% vorne. Das egoistische Früchtchen spielte genauso lange, aber ausschließlich auf der von ihm favorisierten Position. Und ein dritter Spieler käme auf mehr Spielzeit als der kooperative, der sich die Offensivposition mit dem Früchtchen teilen musste, nämlich auf 100%. Das finde ich ungerecht gegenüber dem Spieler, der zugunsten des Egoisten verzichten musste.


    Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn ich mehrere Egoisten habe, die sich dann die Einsatzzeiten teilen können. Das finde ich von der Gerechtigkeit her OK. Aber da geht mir schon noch auf den Keks, dass sie die Extrawurst bekommen. Und es stört mich, dass sie sich z.B. weniger in ihrem Defensivverhalten verbessern als die anderen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Andre


    Ich kann dich vollkommen verstehen, wenn du diese Form der Positonszuweisung kritisierst. Sind wir doch auch als Kinder damit aufgewachsen, dass immer der fette, faule, blöde oder geistig träge Spieler ins Tor mußte, damit er die anderen nicht beim Fussballspielen störte! Die "Stillen" mußten in die Abwehr und die mit der "großen Klappe" durften in den Sturm. So war es dann auch beim Schulsport, wo die mit der großen Fresse immer die Eins auf dem Zeugnis bekamen, während die, die nie was kritisiert haben, sich mit `ner Vier-Minus zufrieden geben mußten.


    Auch heute werden werden im unteren Fussball die guten Spieler in die Offensive und die schlechteren Spieler in die Defensive gestellt. Erst vor kurzem merkte ein "Standby Betreuer" an, dass es doch nicht von Vorteil wäre, wenn ein Energiebündel von Angreifer sich die Frechheit erdreistet und ins Tor möchte.


    Wo kommen wir denn da hin, wenn das Weltbild des Fussballs der vielen "Fernseh-Bundestrainer" durch kleine Mädchen und Jungs gestört wird! Die Kinder haben gefälligst da zu spielen, wo es der Trainer sagt. Fussball ist eine Mannschaftssportart, bei der sich nur der Trainer was wünschen darf! :thumbup:


    Solche üblen Entscheidungsvorsätze einem "Laienprediger-Trainer der G-Jugend" vorzuwerfen ist nicht fair! Der denkt in seiner kleinen Fussballwelt, dass alles, so wie er es kennengelernt hat, für die Ewigkeit Bestand hat.


    Genauso, wie das Kind für die Rotation begeistert werden will, braucht der unerfahrene Trainer "Überzeugungsunterricht" in Sachen modernen Kinderfussball!

  • Eigentlich denke ich nicht, dass es eine Bestrafung war, meine Tochter ins Tor zu stellen - die Idee hatte mein Mann zwar, aber soweit ist der Trainer nicht gegangen, sie damit bestrafen zu wollen.
    Er sagte mir, ohne dass ich ihn danach gefragt habe, dass er dem Wunsch des Jungen entspräche, der mal ins Feld wollte. Und dann sollte man noch dazu sagen, dass der Trainer deshalb die Große angesprochen hat, ob sie nicht auch Fußball spielen wollte, weil sie "groß" ist und sie im Training einen guten Eindruck im Tor gemacht hat.
    Er hat sie schon beim ersten Turnier (nach zweimaligem Training) ins kalte Wasser geschmissen, da hat er zweimal den Torwart getauscht, jeder hat zwei Spiele gemacht und der Junge hat den besten Eindruck hinterlassen. Meine Tochter hat da festgestellt, dass ihr das im Feld spielen eher liegt, also hat er sie nach hinten gestellt mit gelegentlichem Zug zum Tor, wenn es sich ergibt und ich denke, sie ist damit ganz glücklich.
    Die Rechthaberei hatte sie bei dem besagten Spiel am Freitag komplett abgelegt, sie war sehr freundlich zu den Mitspielern, hat um Hilfe gebeten und wirklich eine tolle zweite Halbzeit im Feld gespielt (wobei ich auch die Leistung im Tor nicht so schlecht fand -wer weiß, ob ihr Pendant die vier Dinger gehalten hätte)

  • betreuer72


    Eine typische Szene, wie sie vermutlich viele Eltern erlebt haben, deren Kinder im unteren Jugendbereich mit dem Vereinsfussball starten, soll die unterschiedliche Wahrnehmung zwischen Eltern und Kindern beschreiben.


    Ein Spiel wurde 0 : 10 verloren. Für die Eltern war der Gegner deutlich besser, bzw. das eigene Team viel schlechter. So fällt auch die Leistungsbeurteilung der einzelnen Spieler aus! Unmittelbar nach dem Spiel sind manche Eltern gefrustet. Eigene versuchen ihre Kinder zu trösten, andere beschimpfen sie aufgrund ihrer schlechten Leistungen.
    Wenn dann ca. 1 Stunde später Tante Frieda zu Besuch kommt und das Kind nach dem Spiel befragt, dann mag man beim ersten mal überrascht sein, wie es nur solche Schauermärchen erfinden kann? Natürlich habe man wie immer gewonnen. Selbstverständlich sei man der beste Spieler auf dem Platz gewesen. Ganz klar werde man später einmal Nationalspieler werden!


    Nein, das Kind lügt seine Tante nicht an! Es ist felsenfest davon überzeugt, dass sie alles genauso abgespielt hat. Denn es hat noch eine gänzliche andere Wahrnehmung als seine Eltern. Das Kind kann weder etwas mit einem Torergebnis noch etwas mit einer Mannschaft anfangen. Es stellt ausschließlich sich selbst in den Mittelpunkt des Interesses. Aus dem kindlichen Egoismus wird erst im Laufe der Jahre ein realistischer Umgang mit der Gesellschaft. An der unterschiedlichen Wahrnehmung (Eltern: 0 - 10; Kind: Spaß mit dem Ball auf dem Rasen) wird erst in einigen Jahren eine ähnliche Wahrnehmung. Denn Kinder können noch spielen und sich ganz und gar darin verlieren. Die meisten Erwachsenen haben das Spielen schon verlernt und nehmen als Ersatz für Euporie oder Frust die Spielergebnisse (Siege, Niederlagen) als Basis.


    Fazit: Unterstützt euer Kind so gut ihr könnt, aber mischt euch nicht in sein Spiel ein!

  • genau das versuchen wir !
    Ich freue mich, wenn es klappt, noch besser, v.a. für das Kind, wenn es auch ein eigenes Erfolgserlebnis hat (Tor geschossen)
    Mir kommt es nicht auf das Ergebnis hat - hat es hier den Anschein, es wäre so ?
    Dann ist der Eindruck falsch

  • Ich hatte ja schon mal gepostet, dass es zeitweise zu kleinen "Reibereien" zwischen dem Trainer und meiner Tochter kommt, d.h. sie sind sich manchmal nicht einig.
    Gestern hatten wir unser erstes Hallenturnier und nach dem Turnier haben wir uns allgemein über die Kinder unterhalten. Da meinte der Trainer zu mir, dass er es nie bereut hat, die Große dazugeholt zu haben.
    Er holt sie auch oft, um v.a. Abwehrverhalten vorzumachen, wenn er vor hat, eine solche Übung im Training zu machen.
    Ich habe mich über diese Äußerung sehr gefreut.

  • Eltern machen sich manchmal einfach zu viele gedanken. Davon kann sich keiner freisprechen. Schön, dass sich die Missverständnisse aufklären. :thumbup:

  • Ihr hattet mal gesagt, dass ein Trainer auch Gespräche mit den Kindern führen sollte, falls es nötig ist.
    Wir hatten gestern wieder so ein schreckliches Training, die Kleine war platt, die Große hat verfach gemeckert und hingeschmissen, weil sie (ihrer Meinung nach) nichts zustande bringt, außer Eigentore (leider schon mehrfach passiert, weil sie hinten hingeht, um zu klären...) und der Trainer hat ihr auch was gesagt.
    Irgendwie denke ich, dass die beiden einmal mal unter vier Augen miteinander reden sollten. Wenn was nicht klappt, will sie sofort aufhören, wenn ich ihr dann aber sage, sie soll dem Trainer das sagen, bockt sie.
    Die anderen Kinder kriegen das natürlich mit und sie kommt sehr schlecht an damit, weil es langsam nervt.
    Seht Ihr eine Chance, dass wir das hinbekommen, irgendwie ?
    Beim letzten Turnier hat das so toll geklappt und ich hatte auch das Gefühl, dass sie den Trainer mag - aber jetzt sind wir wieder an diesem Punkt angekommen, wo sie sich von niemandem etwas sagen läßt.

  • betreuer72, irgendwie musste ich grad echt schmunzeln als ich deinen letzten Beitrag gelesen habe,kann es sein dass deine Tochter schon ziemlich gern im Mittelpunkt steht, hm?Und das mit allen Mitteln... ;)


    Mein Bruder hatte ungefähr in dem Alter eine ähnliche Phase. Wenn was nicht funktioniert hat, wie er wollte oder irgendjemand ihn kritisiert hat, kam jedesmal gebetsmühlenartig, er hört auf mit Fussball, weil es doof ist. Hat auch alle tierisch genervt. Irgendwann wollten wir dann zum Training, da hat meine Mutter gesagt: " Nein, du nicht. Du wolltest doch aufhören, jetzt hab ich dich abgemeldet!" (Hatte sie nicht wirklich!!)


    Aber einige Zeit "durfte" er nicht mehr ins Training, weil er ja abgemeldet ist... soweit ich mich erinnern kann, wars sehr lehrreich :]


    Was ich damit sagen will, für ihn war es eine Art Drohung (dann höre ich eben auf!!). und am Anfang sind alle voll drauf eingestiegen, haben auf ihn eingeredet wieso weshalb warum und waren dann besonders nett, dass es ihm nur ja wieder Spaß macht...


    Ob ein "echtes" Gespräch (geht sowas überhaupt mit so Zwergen :whistling: ??) wirklich nützlich ist, wag ich jetzt mal zu bezweifeln, denk eher dass würde sie in ihrer Sonderrolle bestärken ( nicht bös gemeint!!)


    Einfach mal locker bleiben, es ist schließlich nur ein "Kinder-Hobby"