Was früher gut war, heute schlecht?

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  • Hallo
    Eines meiner liebsten Dehnungsübungen ist die, bei der man mit geschlossenen Beinen versucht die Hände den Boden berühren zu lassen. War in der Schule schon immer eine Pflichtübung.
    Nun war ich in der Heimat und mein Cousin ist schon seit Jahren Trainer und wir fachsimpeln oft. Er trainiert nach langer Zeit im Nachwuchs eine "alte Herren" Mannschaft.


    Er sagte nun, das diese Übung absolutes Gift für Wirbel und Bandscheibe wäre und er sie nicht macht, weder damals im Nachwuchs, bei den alten Herren erst recht nicht - die kommen eh nicht soweit runter.


    Wie schätzt ihr diese Dehnungsübung ein? Ist sie wirklich Gift für den Rücken?

  • Folgenden Link habe ich beim Basiswissen zum C-Breitenfußball vom Physiotherapeuten bekommen:


    http://www.nostretch.de/


    > Ist sie wirklich Gift für den Rücken?


    Habe ich jetzt nicht recherchiert, aber ich würde diese Übung auch eher als "gefährlich" einstufen.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Die geschlossenen Beine werden das Problem sein. Das ist einfach keine natürliche Bewegung. Niemand hebt so etwas vom Boden auf.
    Wenn die Beine etwas weiter auseinander gestellt sind ist es auf jeden Fall angenehmer für die Wirbelsäule.

  • Ich habe die Übung schon gerne gemacht, allerdings gebe ichzu,dass ich kleine Probleme ab und an mal mit Rückenschmerzen habe. Gestern haben wir das Dehnen geschlampt, dafür hatte ich nach dem Sport heftige Kopfschmerzen. Trinke während des Trainings wenig, da ich sonst oft Seitenstechen bekomme.


    Das mit dieser Übung werde ich jetzt mal Probeweise lassen, um zu sehen, ob die Rückenschmerzen ganz verschwinden.

  • Ich habe in der Schule ja die C-Lizenz Breitensport gemacht und dort wurden auch Übungen angesprochen, die man oft sieht, welche jedoch schlecht sind (berühmtestes Beispiel wohl der "Entengang"). Dabei wurde diese Dehnübung aber nicht erwähnt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es vor allem wichtig ist, die Füße/Beine schulterbreit auseinander zu setzen. ;)

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • Also, ich habe diese Übung jetzt nicht mehr gemacht. Weder mit Beinen zusammen, noch auf Schulterbreite auseinander.


    Bin absolut Rückenschmerzfrei....


    Da wir beim Dehnen selber entscheiden, welche Übung wir machen, werde ich erstmal weiterhin auf diese Übung verzichten.


    Bin ja nun auch nicht mehr die Jüngste...... (ja, jämmerlicher Versuch um Aufmerksamkeit ) :D

  • Wenn schon dann sollte man das schon richtig mache. Auch nicht isoliert. Das bringt nicht viel.
    Ich empfehle den Besuch mehrerer, professionell geleiteten Yoga Anfänger-Lektionen wo man die Uebungen dann auch mit der richtigen Einstellung, Vorbereitung und vor allem dem richtigen Atmen macht. Darüber schreiben und reden bringt gar nichts. Einfach mal ausprobieren!

  • Hi,


    ich habe in den letzten 5 Jahren, in denen ich 2002er Kinder trainiert habe, die Jungs und Mädels KEIN EINZIGES MAL dehnen lassen. Ich dehne mich selber nicht, wenn ich joggen gehe. Danach vielleicht, wenn ich was merke.
    Sollen sich die Kinder echt dehnen? In dem Alter? Ich wusste nicht :huh::S


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Zum Thema Rückenschule hält die Wissenschaft fest, dass man alle Übungen bzw. Bewegen unterlassen soll, bei denen der Rücken nicht "gerade" gehalten wird. Also nie Belastungen mit "Rundrücken".
    Die Belastungen auf einzelne Bandscheiben im Lenden- oder Halsbereich sind zu groß und führen dauerhaft zu Bandscheibenschädigungen. Die meisten Bandscheibenvorfälle treten im Lendenbereich 4. oder 5. Wirbel auf, häufig auch im Halswirbelbereich, im Brustbereich ganz selten, deshalb gilt es besonders in diesen Bereichen unnatürliche Belastungen zu vermeiden.


    So soll ma ja auch in Alltag beim Heben etc. den Rücken stets gerade lassen und in die Knie gehen, also gerade nicht so agieren, wie in deiner Übung.




    Bestes Beispiel, die sogenannten "Sit-ups":
    Nicht die Hände hinter dem Kopfhalten oder gar zusammenführen, nicht das Kinn zur Brust, und auch den Rumpf nicht weit nach oben beugen. Die Beine nicht irgendwo fixieren (z.B. unter der Sprossenwand).
    Die Hände nur neben dem halten (z.B. die Ohren berühren), den Rücken gerade halten (dazu muss man den Lendenbereich zum Boden drücken), mit dem Blick einen Punkt in gerader Blickrichtung anvisieren und beim beugen des Rumpfes diesen Punkt weiter anvisieren. Der Rumpg muss auch nur minimal gebeugt werden, um de geraden Bachmuskeln effektiv zu kräftigen.
    Nicht ganz optimal, aber schon ziemlich nahe: (hatte jetzt keine Zeit und Lust lange zu suchen): http://www.youtube.com/watch?v=zmxaWlbGPtI



    P.S.: Klassiker der alten Schule, die nach der heutigen Wissenschaft no-gos sind: Entenlauf und Hürdensitz.


    Und ganz wichtig: Hat ein Kind den Ball in den Bauch bekommen o.ä.: NICHT die Arme nach oben strecken !!! (Sieht man leider immer noch regelmäßig)

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    3 Mal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Bist du dir sicher, das die Kinder besser Luft bekommen durch das Hochreißen der Arme?
    Liegt das bessere Luft bekommen nicht doch eher daran, dass jemand kommt und sie beruhigt?


    Ich habe gelernt, dass man die Arme nicht hochstrecken soll, sondern in der "Wohlfühlposition" verharren soll, weil


    1) Die "Embryo-Haltung", ist die Position, in der sich das Kind/der Mensch in solch einem Fall am wohlsten fühlt. Er nimmt ja instinktiv diese Haltung ein. Also soll man ihn auch in dieser Position belassen, so fühlt er sich wohl, so kann er sich am besten, schnellsten beruhigen und bekommt am besten/schnellsten wieder Luft.


    2) In den Fällen, wo tatsächlich ein Schaden im Inneren des Körpers aufgetreten ist (z.B. Zwerchfellanriss) kann eine Streckung des Körpers dazu führen, dass aus einem Anriss ein Abriss wird. Die Verletzung wird dann also durch die Streckung deutlich verschlimmert.
    Von allen möglichen Verletzungen, die in solch einem Fall auftreten könnten, gibt es vielleicht eine Möglichkeit, wo das Arme-hoch wirklich hilft, in allen anderen Fällen, besteht dadruch aber die Gefahr, eine wesentlich ernsthaftere Verletzung herbeizuführen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • @sir


    klingt irgendwie logisch................. :thumbup:


    meine wahrnehmung ist allerdings eine andere. mag aber auch daran liegen, das man ja die jungs irgendwie vom spielfeld holen musste und sie sich dann ja eh schon irgendwie aufgerichtet hatten. (war zum glück auch noch nie in schlimmer fall dabei.................hoffentlich bleibts auch so)



    gruss

  • kommt draufan.
    Wenn der Schuß die richtige Stelle trifft verkrampft das Zwerchfell und das Einatmen funktioniert spontan nicht mehr richtig.
    Durch das Armeheben wird der Brustkorb gedehnt und das Zwerchfell entspannt.
    Also, wenn das Atmen schwerfällt ist das "Erweitern" des Brustkorbes schon schnell lindernd.
    Ansonsten langsam "entfalten".


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.