Wie bekommt man eine festen Schuß?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo zusammen,


    ich würde gerne wissen, wie man einen festeren Schuß bekommt. Könnt ihr mir da Tipps geben, was ich mit den Mädels trainieren kann,
    damit die Schüsse fester werden?


    Viele Grüße


    Jule

  • In dem man die Schußtechnik erlernt und versteht und übt:


    Standfuß neben den Ball im Moment den Schusses


    Schußbein durchschwingen


    Kopf über den Ball


    Im Moment des Kontaktes der Frist des Schußfußes das Schwungbein versteifen UND zeitgleich den Standfuß nach oben winkeln, um den Körper nach oben zu bringen und den Schußfuß in optimale Position zum Ball zu bringen.

  • Bei der Korrektur gilt es zu beachten, dass diese unmittelbar, also innerhalb von 8 sec erfolgt und dass man sich auf ein maximal 2 wesentliche Fehler beschränkt.


    Das Bennen der wesentlichen Fehler ist nicht so einfach, wie es scheint, man muss dazu die Bewegung genau kennen und wissen, was die wesentlichen Merkmal der Bewegung sind und was nur Folgefehler eines andern Fehlers.


    Der "Klassiker" Körper/Kopf nicht über dem Ball ist z.B. ein reiner Folgefehler, der passiert, wenn das Standbein zu weit hinter dem Ball platziert ist. (WIe oft hört man von Trainern "Körper über den Ball" - trotzdem Quatsch, weil das eben nicht der Fehler ist, sondern nur ein Symptom für den wahren Fehler.)

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Schusstechnik ist - will man wirklich das Optimum herausholen - eine Wissenschaft für sich mit der man locker ein Buch füllen kann (vielleicht mach ich das mal - allein nur mit den Notizen dazu hätte ich die Seitenzahlen schon locker beisammen).
    Die WICHTIGSTE Lektion daraus: Schuss"kraft" hat entgegen dem Namen weniger mit "Kraft", zu tun sondern mit Koordination, resp. den richtigen und richtig in ihrer Sequenz getimeten Bewegungen aller Körperteile.
    Wichtigstes Hilfsmittel sind Super-Slow-Motion Aufnahmen: Sowohl beim Erklären, als auch beim Kontrolling (ich verwende eine Kamera mit 60 Bildern pro Sekunde --> besser als jedes Video).
    Gerade dem jugendlichen Spieler fehlt die Sensorik um alle Bodyparts richtig ansprechen zu können. Deshalb sind VORBEREITENDE, KOORDINATIVE Uebungen oft viel effektiver als stundenlanges, blödsinniges Bolzen stehender Bälle.

  • @FB


    auf der Ebene in der du dich bewegst, auch mit den entsprechenden Hilfsmitteln und der Zeit, stimme ich dir zur.


    gerade aber im Breitenssport, und je tiefer es dort geht umso wichtiger, finde ich das richtge Vormachen immer noch als beste Methode.
    Gerade Jugendtrainern, die vielleicht in anderen Bereichen ihre Stärken haben als im praktischen eigenen Können,
    empfehle ich da eine Person dazuzuziehen, der ein Fussballer ist. und die entsprechende Technik beherscht- dies kann durchaus schon ein C-Jugendlicher sein. Da bricht sich keiner eine Zacke aus der Krone ab.


    nicht die Kraft sondern die richtige Technik ist entscheidend, da stimme ich dir absolut zu.


    Mir hat mal ein Trainer mit Worten versucht beizubringen, eine angeschnitten Flanke vor Tor zu bringen.
    das Ergebnis waren Katastrophenflanken, bis mir eine älter Fussball mal das durch Vormachen gezeigt hat, und ich es sofort geschnallt habe.


    Gerade Kinder (Mädchen Fussball schliesse ich da mit ein) lernen die richtige Technik durch abschauen und weniger durch Erklärungen.


    gg

  • Ja Günther da bin ich voll bei dir: Vormachen ist - wenn man keine Slow Motion hat - immer am besten...
    ... ABER auch nur wenn die Kids die dafür benötigten Voraussetzungen erfüllen.
    Schusstraining in der G ist - meine Meinung - reine Zeitverschwendung die oft mehr schadet als nützt. Wieso ? Weil, wenn das Kind schiesst, ohne dass es weder richtig laufen noch die Bewegung eines Balls antizipieren kann, falsche Abläufe antrainiert.
    Kinder müssen zuerst mal durch polysportive Betätigung ein Gefühl für den ganzen Körper entwickeln. Müssen die Sprache für die Körperteile kennen, wissen was links, rechts, hoch und runter heisst etc.
    Dann sollten sie zuerst mal dribbeln und passen können um das Gefühl für den Ball IN BEWEGUNG zu bekommen.
    VORHER macht Schusstraining keinen Sinn.
    Wenn man in der G das Kicken zeigt werden das die Kleinen imitieren. Aber die wenigsten werden es richtig machen. Nur wird man das dann als Trainer nicht korrigieren können, weil den Kids sowohl Sprache, Verständnis, Aufmerksamkeit und vor allem auch da Körpergefühl fehlt um zu verhindern dass sie was Falsches lernen.
    Deshalb auch beim Vorzeigen immer zuerst überlegen ob es Stufengerecht ist.


    Ihr geht mit den Kids beim Skifahren ja auch nicht gerade auf die schwarze Piste nur weil sie Hocke schon können ;)

  • @FB


    Naja, ich ging ja wohl nicht von einer G aus (Gruss an Uwe: die heissen auch bei uns Bambini),
    bin ja eh kein Freund eines speziellen Fussballtrainings in dieser Altersstufe.


    zum eigendlichen Thema:


    gerade bei sportlich insgesamt schwächeren Spielern habe ich immer wieder beobachtet, dass beim Schuss, Standbeinprobleme
    auftauchten. d.h. die notwendige Stablität des Standbeines war nicht gegeben, manche hüpften sogar beim Schuss
    leicht mit dem Standbein.


    hab denen dann zuerst beibringen müssen, auf einem Bein fest zu stehen, und mit dem anderen Bein zu schwingen.


    gg

  • Zunächst einmal finde ich die Videos im Link zum Thema ganz gut!


    1. Falsche Position des Standbeines
    Weil die Spieler (jeden Alters) jedoch ihre Fehler selbst kaum erkennen, benötigen sie unsere Trainerunterstützung. Aus meiner Erfahrung sind die weitaus größten Fehler bei der Position des Standbeins. Meist ist es seitlich zu weit vom Ball (Schußbein) entfernt. Dann wird nicht die gesamte Körpermasse beim Schuß auf den Ball übertragen, sondern lediglich die des Unterschenkels und dem Fuss. Erschwerend kommt hinzu, dass die Streuung weitaus größer ist, als bei einem direkt neben dem Ball plazierten Standfuß. Denn bei einem Schuß kommt es nicht nur auf die Härte, sondern auch auf die Präzision an. Soll der Ball optimale Flugbahn haben, dann ist darauf zu achten, dass das Standbein wirklich genau neben dem Ball plaziert wird, denn kommt es leicht dahinter zum Stehen, so fliegt der Ball (aufgrund der Rücklage) hoch, aber nicht weit. Kommt das Standbein leicht vor dem Ball zu zum Stehen, so rollt der Ball flach über den Boden.


    2. Falscher Anlaufwinkel
    Soll ein Ball als Vollspannstoß über eine längere Distanz präzise und der gewünschen Härte geschlagen werden, dann sollte der Anlauf zum Ball möglichst gerade und nicht in einem weiten Bogen ausgeführt werden. So gelingt es, dass Standbein sehr gerade neben dem Ball zu plazieren. Beim Bogenlauf ist ferner die Schußkoordination schwieriger, weil die Fußstellung aufgrund des leichten Körperdrehung schwieriger zu kontrollieren ist.


    3. Falsche Bein- und Fußstellung
    Als nächstes möchte ich die falsche Beinstellung nennen. Es ist wichtig, dass zum Zeitpunkt des Ballkontakts sich der Körper in einer stabilen Position befindet. Manchmal beobachtet man jedoch, dass ein Spieler das Standbein nicht gerade durchgedrückt hat, sondern leicht anwinkelt. Bei dieser Technik fliegt der Ball zwar hoch, aber nicht weit. Bei der Fßstellung sind 2 Fehler am häufigsten zu beobachten.
    In Verbindung mit einem Bogenanlauf ist auch das Fußgelenk beim Schuß nicht versteift. Dadurch wird der Ball meist mit dem Außenrist getroffen und fliegt halbhoch beim Rechtsfuß leicht nach rechts und beim Linksfuß leicht nach links. Bei Veränderung des Anlaufwinkels verschwindet dieser Fußgelenkfehler fast immer.


    4. Wann ist der Bogenanlauf vorteilhaft?
    Soll ein Ball als Flanke gefühlvoll herein geschlagen werden, so bietet sich der Bogenanlauf an. Wird mit der Ball etwas unterhalb es Mittelpunkts mit einer breiteren Fußfläche getroffen, läßt sich die Höhe und Weite des Schusses sehr gut dosieren.


    Wichtig bei allen Schußtechniken ist selbstverständlich, dass der Ball gelegt wird und somit auf dem Gras und nicht im Gras oder sogar in einem Loch liegt und gar nicht mehr präzise mit dem Fuß getroffen werden kann.


    Es kann während der Wachstumsschübe zu zwischenzeitlichen Koordinationsproblemen kommen. Diese verschwinden in der Regel jedoch nach wenigen Wochen wieder, weil sich der Spieler an die "neue Körperlänge" gewöhnt hat. Falls Nachhilfe nötig ist, auf das korrekte Durchschwingen des Schußbeins achten. Manchmal hilft auch der Hinweis beim Innenspannstoß die Zehen leicht nach oben zu ziehen, weil dadurch das Fußgelenk versteift und stabiler wird.


    Zur besseren Trainerunterstützung ist es von Vorteil, wenn man den Spielern die unterschiedlichen Schußtechniken präsentieren kann. Ich habe mir angewöhnt, es rechts- wie auch linksfüßig zu präsentieren. Zwar hat fast jeder ein stärkeres Schußbein. Vermittelt man es den Kids jedoch, das es mit auch mit beiden Füßen funktioniert, dann braucht der Spieler später nicht mehr den Ball aus Schußbein zu legen. Denn die meisten Tore werden aus einer Distanz von 8 - 12 Metern erzielt. Bei etwas Übung bekommt man das mit beiden Füßen hin.


    Bei Kandidaten mit größeren Problemen stelle ich mich neben dem Ball ca. 5 m vor`s Tor (Wer will schon immer Bälle wiederholen, von denen man schon im Ansatz erkennt, dass sie nicht dorthin fliegen, wo sie hin sollen!) Der Kandidat schießt dann aufs Tornetz und ich beobachtete seinen Anlauf, wie auch seine Schußtechnik. Klappt es dann einigermaßen, dann schießen wir auf Distanz. Am Anfang kommt es überhaupt nicht auf die Weite an, sondern lediglich darauf, dass der Kandidat locker anläuft, das Standbein direkt neben dem Ball plaziert und in einer gleichmäßigen Bewegung mit dem Schußbein ausholt.


    Zum Abschluß noch ein kleiner Trick! Besonders häufig verkrampfen die schußschwächeren Kandidaten, wenn sie einen ruhenden Ball (z.B. Freistoß) aufs Tor schießen sollen. Legt man den Ball bei einem Rechtsfuß im Halbfeld an der linken Seite (statt frontal), so wird er den Auflaufwinkel von selbst nicht so breit machen und hat aufgrund seines Schußbeines gegenüber der alten Technik mehr Torfläche. Der Schuß wird also deutlich härter und präzise aufs Tor kommen. Bei einem Linksfuß funktioniert das Ganze natürlich von der anderen Seite.


    Für euch Trainer ist es wichtig, nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen und zunächst nur grundsätzliche Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Es muß nicht alles gleich perfekt klappen!


    Schußhärte ist meist nicht das Resultat fehlender Kraft, sondern fehlender Technik (Koordination, Kraftschnelligkeit)! Ich kann mich an eine Frauen-Keeperin erinnern, der ich nach dem 1. Training den Tipp gab, den Ball in der Spieleröffnung wenn möglich zu ihrer Mitspielerin zu rollen. Nach der Hinserie schoß sie den Ball beim Abstoß problemlos in die gegnerische Hälfte und beim Abschlag (mit Drehseitstoßtechnik) bis fast in den gegnerischen 16-er! Die Frau war weder besonders groß noch besonders kräftig!

  • Etwas vom Schwierigsten zu vermitteln ist, dass der härteste Schuss bei einem Junior nur mit höchstens 80% der Maximalkraft getreten werden kann und muss. Warum ?
    Weil ein mehr an Kraft automatisch zu Blockaden und damit nicht optimalen Bewegungsabläufen und damit zu geringer Aufttreffgeschwindigkeit am Ende der Peitschbewgung führt.
    Ein unelastischer Stecken wird nie knallen. Erste eine gleichmässig biegsame Peitschenschnur kann mit relative geringem Kraftaufwand am "ENDE" auf die nötige Geschwindigkeit beschleunigt werden.
    Dieses "BILD" leuchtet den Kids zwar oft ein. Aber so richtig glauben tun sie's dann doch nicht. Erst wenn man das Glück hat einen schwächtigen Jungen die weitesten Schüsse machen zu sehen, geht den Jungs die Lampe an.

  • Beim Eingangsthema ging es ja um eine ältere Mädchenmannschaft.


    dazu habe ich vor so 10 Tagen eine sehr interessante Beobachtung gemacht.


    die hiesige Damenmannschaft (viele junge Spielerinnen, die telweise bei den Jungs schon mitgespielt haben) beim Training etwas zugeschaut.


    Torschusstraining: nach Pass, kurzen Laufen und quer zugespelten Ball so aus 16-18 m Torschuss.


    ich hab bewusst keinen einzigen Torschuss mit dem Spann gesehen, so ein komisches Zwischending zwischen seitlichem Pass und vorderen Fussballenspiel.


    kannte aber 4 Spielerinnen, von denen ich wusste, dass sie in F,E und D mit den Jungs eine enigermassen vernünftge Grundausbildung genossen haben,
    gehören auch zu den Besten der Mannschaft. auch von denen sah ich keinen vernünftigen Spannstoss.


    im anschliessenden Abschlusspiel wurde ich dann jedoch überrascht. dort sah ich dann plötzlich vernünftige lange Pässe mit dem Spann geschlagen.



    mir unerklärbar. kann es sein, dass beim Spiel keine Denkzeit war, unbewusst mal richtig erlentes automatisch angewendet wurde?
    warum aber nicht beim Torschuss? im Spiel habe ich schon bei einigen die richtige Technik erkannt.


    seltsam aber auch, dass beim Abschlusspiel kein Torschuss mit einem Spannstoss erfolgte.


    Überrascht auch, dass der Trainer beim Torschusstraining nicht korrigierend eingriff, obwohl ich ihn für einen guten Mädchen und Damentrainer halte,
    der seit Jahren aktiv dort ist. Sollte er hier schon resgniet haben?


    gg