Hallo Zusammen,
Wie sieht nach eurer Ansicht ein Sichtungstraining für E1 -Junioren aus, und wie sollte es aufgebaut sein.
Hallo Zusammen,
Wie sieht nach eurer Ansicht ein Sichtungstraining für E1 -Junioren aus, und wie sollte es aufgebaut sein.
Ich würde einzelne Stationen aufbauen, in denen du Dinge wie Koordination, Passspiel, Dribbling, etc. anschauen kannst, sowie ein Abschlusspiel machen.
Bei Sichtungen mache ich zudem immer ganz kleine Spielformen.
2 gegen 2 und 3 gegen 3
Damit jeder wirklich Ballkontakte bekommt und sich zeigen kann. So habt ihr über alle Spieler einen Super Überblick.
Für am aufschlussreichsten halte ich Spiele in kleinen Gruppen. Wir hatten Minifußball (die Spielform von Horst Wein) gespielt, zunächst mit zufälligen Mannschaften, zum Schluss haben wir dann die letzten paar Kandidaten zusammen gesteckt, um die geringen Unterschiede deutlicher sehen zu können. In Übungen sieht man, wie ich finde, demgegenüber deutlich weniger.
für mich stellt sich zuallererst die Frage wen du sichtest.
Spieler aus mehreren Mannschafen in eurem Verein
einzelne Spieler aus anderen Vereinen
oder aus einer grösseren Anzahl bisher wenig bekannter Jungs, wie z.B. bem Sichtungstraining des Stützpunktes oder Erstichttung
bei einem Leistungszentrum.
geht es um die beiden ersten Fälle, habe ich eine abweichende Meinung, die übrigens von eingen guten erfolgreichen Trainern geteilt wird.
bevor ich irgendeinen Spieler zum Training einlade, schaue ich mir ein Spiel von ihm in seinem gewohnten Umfeld an.
dort bekomme ich dann nicht nur einen Einblick über sein spielerisches Vermögen, sondern auch im Verhalten zu seinen Mannschaftskollegen und erkenne auch die Akzeptanz innerhalb der Mannschaft, woraus sich einige wichtige Rückschlüsse ziehen lassen.
wird eine Mannschaft aus mehreren innerhalb des Vereins neu gebildet, bedarf das keines allzu hohen Aufwandes.
Einladungen zu einem Probetraining hatten wir immer abgelehnt, wenn zuvor keine Beobachtung stattgefunden hatte.
Bei den gutgeführten Vereinen war das auch stets der Fall.
Beim Probetraining (ich sage bewusst nicht Sichtungstrainng) ging es dann nicht mehr darum, ob das Leistungsvermögen vorhanden ist,
sonden lediglich darum, zu sehen,ob es passt, und zwar von beiden Seiten aus.
letzter Anruf im Februar:
"Mein Name xy vom SV wwww, wir hätten Interesse am xc für unsere Mannschaft, können wir darüber mal reden"
"Woher kommt euer Interesse?"
"Ich kenn ihn von früher vom Stützpunkt, hab auch etwas die Entwicklung verfolgt und mir vor kurzem ein Spiel von ihm angeschaut und
mich über ihn erkundigt. Ich würde ihn gerne zum Training einladen damit er sieht wie es bei uns zugeht und ob ihm das gefallen könnte"
Wir hatten ein sehr gutes Gespräch und er konnte auch dann die Gründe für ein Nichtwechseln nachvollziehen und es endete
mit dem Hinweis, dass man sich ja jetzt nicht aus den Augen verlieren muss, Situationen könnten sich ja mal ändern.
So ähnlich verlief auch seinerzeit das Gespräch mit dem Koordinator des hiesigen Leistungsvereines.
Auf der Ebene, auf der wir uns hier bewegen wäre eine andere Form eines Wechselvorganges von vorneherein bei uns zum
Scheitern verurteilt.
Einladungen zum Probetraining (kam auch nur einmal) ohne Spielbeobachtung hatte ich sofort abgesagt.
dass es bei Leistungszentren anders ist weiss ich, aber davon reden wir hier ja nicht.
ist meine ganz persönliche ureigene Sichtweise, von der ich auch keinen überzeugen will, hängt auch stark davon ab, in welcher Position
man sich befindet, und auch die Wege und Personen kennt, damit man von den richtigen Personen angesprochen wird.
ich selbst kann in einem Spiel wesentlich mehr erkennen als bei einem Probetraining.
gg
1. Wenn wir Sichtungen machen, egal wo, dann ist es eben eine SICHTUNG und kein TRAINING, respektive hat der Verein bei einer Sichtung nicht den primären Anspruch, dass die Spieler gleich auch noch ausgebildet werden.
2. Da wir davon ausgehen, dass alle die sich bei uns melden oder gemeldet werden Fussball spielen können, legen wir bis zur U13 weniger Wert auf Fussball, und schon gar nicht auf Taktik sondern vielmehr auf die Grundelemente wie Agilität, Motorik, Koordination, Kognition (SEHR wichtig), Kommunikation, Beweglichkeit, Kraft, Konstitution und ev. schon absehbare genetische Veranlagungen.
3. Für einen finalen Entscheid sind dann auch noch Herkunft (Verein, Eltern), schulische Leistung und Charakter oft noch massgebender als die Bestnote im Leistungstest.
Bei den Sichtungen ab U10 teilen wir die "Probanten" in zwei Blocks. Die einen machen einen Leistungstest, die anderen "Spielen".
Leistungstest
hier geht es darum Antritts- und maximal Schnelligkeit, Sprungvermögen, Regenerationsvermögen, Kraft, Beweglichkeit, Reaktinsvermögen, Gleichgewichtsvermögen, und ab der U12 Ausdauer zu messen.
Parall dazu werden die Probanten befragt: Grund der Teilnahme, Was wollen sie bei uns erreichen, Was glaube sie bei uns lernen zu können was sie in ihrem Verein nicht lernen können etc. Dabei geht es weniger um den Inhalt als um die persönliche Reife und Klarheit der Kommunikation beim Beantworten der Fragen.
Spieltest
Bei den folgenden Spielen wird weniger auf das Resultat geschaut als auf die oben erwähnten Basis-Faktoren wie Agilität, Wahrnehmung, Reaktion, etc.
1:1 auf Kleinsttore : Agilität, Nutzung des Raums, Kreativität, Durchsetzungsvermögen, Fairness, Ballkontrolle
3:3: auf je zwei Kleintore in den Ecken: Kommunikation, Präsenz, Nutzung des Raums, Kreativität, Fairness, Spielertyp, Uebersicht, Passstärke (Dominator, Teamplayer, Passiver, ...)
Torschuss aus verschieden Positionen bei dem erst im letzten Moment angezeigt wird in welche Ecke gezielt wird: Schusskraft, Aufmerksamkeit, Reaktionsvermögen, Auffassungsgabe
Darüber hinaus:
Wir beobachten die Spieler permanent: Vom einfinden auf dem Gelände, über das Verhalten in der Garderobe (Ordnung!), beim Einschreiben, Warten, Essen. Nicht selten sind es gerade diese subjektiven Eindrücke die das Zünglein an der Waage machen.
Totti76: guenters Frage nach dem Hintergrund Eurer Sichtung ist eine sehr sinnvolle, es wäre sehr hilfreich, wenn du mitteilen könntest, welche Art Sichtung Ihr durchführen wollt, was für ein Verein und Team Ihr seid, woher die zu sichtenden Spieler kommen, und was das Ziel der Sichtung sein soll, d.h. welche Perspektiven sie eröffnen soll.
Ansonsten beschreibt guenter gut, worauf man achten sollte, wenn das eigene Kind eine Einladung zu einer Sichtung oder einem Probetraining erhält. Insbesondere wenn man mit der Status Quo eigentlich ganz zufrieden ist, sollte man kritisch prüfen, ob ein Wechsel sinnvoll ist, da muss schon ein deutlicher Vorteil vorhanden sein. Das Schreckgespenst wäre ein Verein, der sich noch in der Breite verstärken möchte, bei dem der wechselnde Spieler dann aber zum Bankdrücker wird. Im Breitensport kann es auch passieren, dass ein Spieler im neuen Verein Außenseiter bleibt, wenn er z.B. aus einem anderen Ort stammt oder eine andere Schule besucht als der Großteil der übrigen Mannschaft, da kann es dann schon sein, dass er sich trotz Verbesserung der sportlichen Situation einfach nicht wohl fühlt.
Ich hatte deine Anfrage aber so verstanden, dass Ihr selbst die Sichtenden seid. Dann sind Fußballbarons Hinweise gut, ich hatte ja auch schon gesagt, dass ich hauptsächlich in kleinen Gruppen spielen lassen würde, wo man dann am besten sowohl die technischen Fertigkeiten, aber auch Schnelligkeit, Antizipation, Spielintelligenz, Engagement, etc. erkennen kann. Dabei sollte man IMHO aber nicht vorschnell über die Charaktereigenschaften urteilen, da manche Kinder eben forscher und andere in unbekannter Umgebung zunächst zurückhaltender sind. Disziplin, Integrationsfähigkeit und allgemeines Benehmen sind auch wichtig. Und natürlich muss die Chemie auch stimmen.
Hallo Zusammen,
Es handelt sich um einen Verein der ab der D- Jugend alle Mannschaften in den höchsten Ligendes Landesverband hat.
Wir beginnen immer ab der E2 mit dem Aufbau, sodass in 2 Jahren eine schlagfertige Truppe aufgebaut wurde, die dann in de D-Gruppenliga spielt..
Es wurden direkt Spieler eingeladen, aber auch wie Schon seit Jahren bei uns praktiziert, öffentlich angekündigt.
Im ersten Jahr der E-Jugend wird schon gesichtet und Spieler " zusammengekauft". Dann brüstet man sich damit, das man eine gute Jugendarbeit abliefert und in allem Altersklassen in der höchsten Landesklasse spielt.... geil...!!
Ich habe im Forum bis vor einiger Zeit meine Sichtweise hinsichtlich der Gestaltung eines Sichtungstrainings propagiert.
Hierzu wollte ich Kleinfelder erstellen und pro Kleinfeld einen erfahrenen Trainer als Coach stellen lassen. Die Spieler sollten im 3:3 jeweils drei bis 5 Minuten gegeneinander spielen. Der jeweils am Feldrand stehende Trainer sollte nach Kriterien wie es Fußballbaron für eine E benannte Punkte vergeben.
Der Spieler durchläuft so 5/6/max. 7 Felder und sammelt Punkte. In der Sichtungsphase darf kein Trainer mit dem anderen sprechen.
Am Ende sollte abgerechnet werden. Das Ergebnis wäre ein relativ objektives Ergebnis, bei dem Kungeleien kleiner geschrieben würden. Nebeneffekt: Trainersöhne spielen eher dort wohin sie leistungsmäßig derzeit hingehören....andere werden bei Entgegenhandlungen nicht dadurch benachteiligt, dass sie woanders ein Jahr spielen, wohin sie leistungsmäßig nicht gehören...alles im Sinne von Fördern und Fordern, statt Unter.-oder Überfordern.
Für diese Leistungseinteilung bin ich immer noch im benannten Sinne (siehe Vorsatz).
Im GEGENSATZ zu damals bin ich heute der Meinung, dass das nicht für jeden Verein machbar ist. Zuviele Quärelen wirken hier ein. HAUPTGRUND für meinen Sinneswandel ist aber:
-es ist unnötiger Druck für die sich vorstellenden Kinder
Ich würde heute besser finden, wenn man einen guten Koordinator einsetzt, der immer mal wieder bei den Trainings und Spielen und Turnieren vorbeischaut und im WIR mit dem Trainer herausfiltert, wer bei einer Leistungseinteilung wo spielen sollte. Das ist bei einer E Jugend im Breitensport meiner heutigen Ansicht nach viel vereins.-und kindgerechter und absolut ausreichend bis in Ordnung.
Im ersten Jahr der E-Jugend wird schon gesichtet und Spieler " zusammengekauft". Dann brüstet man sich damit, das man eine gute Jugendarbeit abliefert und in allem Altersklassen in der höchsten Landesklasse spielt.... geil...!!
Hallo Addi,
ab wann es sinnvoll ist, gute Spieler zusammen zu ziehen, das ist hier ja schon oft sehr kontrovers diskutiert worden. Das ist aber nicht Thema dieses Threads, daher nur kurz: Ich denke nicht, dass es eine allgemeingültige Antwort gibt, sondern das hängt immer sowohl von den Spielern als auch von den beteiligten Vereinen ab.
...
Andre, Dein Ansatz passt eher auf eine Leistungseinteilung von bereits im Verein spielenden Kindern. Hier geht es aber um Zugänge von außen, also von anderen Vereinen.
Grüße
Oliver
Also, wir beginnen bereits seit Jahren talentierte Spieler zusammen zufügen,
Um sie frühstmöglich an unser ausbildungskonzept zu gewöhnen.
Andere Vereine beginnen dann ab der D Spieler zu holen, und müssen dann ggf. schon ausbildungsrntdchädigung Zahlen.
Ich teile Don Quijotes Meinung, Andre, dass das "Herausfiltern im Wir", wo ein im Probe- oder Sichtungstraining befindlicher Spieler im Mannschaftsgefüge des Vereins hin gehört, gut zu dem Fall passt, dass einzelne Spieler zum Verein hinzu stoßen. Deinen bisherigen Ansatz mit den beobachteten Spielen halte ich aber durchaus weiterhin für sinnvoll, wenn Mannschaften ziemlich umfangreich neu gebildet werden, wenn also viele Spieler gleichzeitig von außen hinzu kommen, wenn eine Jugend neu gebildet wird oder, wie bei uns im Übergang von E zu D, wenn zwei Vereine ihre Spieler in einen Topf werfen, um sie anschließend neu aufzuteilen. Je nachdem, wie die alten Trainer dann drauf sind, ob sie vielleicht dann sogar mit in die D gehen und welche Mannschaften sie dann betreuen, können die Einschätzungen und Vorlieben dann schon ganz schön überhand nehmen. Da bin ich schon Anhänger davon, dass man zumindest versucht, eine möglichst objektive Sichtung durchzuführen.
Verzeihe bitte, Don Quijote, wenn ich auf Totti76 Beitrag (#12) noch kurz eingehe.
Totti76, Euer Vorgehen, bereits in der E vermeintliche Talente zu sammeln, wird in vielen Vereinen nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen, wird es doch von vielen als Wilderei bei Vermeidung der in der D sonst anfallenden Ausbildungsentschädigung gesehen. Ich war vorletzte Woche bei einer Lizenzverlängerungsfortbildung, die zwei Kreise entfernt stattfand, im Vergleich mit uns eine eher ländliche Region. Dort wurde sich gegenüber dem die Fortbildung durchführenden Referenten, der offensichtlich ein Amt im Kreis bekleidete, deutlich über die zwei größten Vereine des Kreises beschwert, weil diese eben Kinder aus den Dorfvereinen zu sich ziehen würden, um sie dann in dritte und vierte Mannschaften zu stecken. D.h. es wird ihnen vorgeworfen, bei Kindern und vor allem Eltern große Hoffnungen zu wecken (oder ihnen zumindest nicht zu widersprechen), die dann nur selten erfüllt werden.
Wir würden vom ursprünglichen Thema des Threads abweichen, aber mich würden Eure Motive und Euer Hintergrund durchaus interessieren. Vielleicht eröffnest du ja einen neuen Thread, um sie darzulegen. Mich interessiert das, weil ich ja auch in einem Verein bzw. einer Kooperation zweier Vereine tätig bin, die ab D-Jugend mit der ersten Mannschaft der Altersklasse recht hoch spielt bzw. spielen möchte, daneben aber noch weitere Mannschaften hat, und sich daher in einem ständigen Spannungsverhältnis befindet. Das von mir betreute Team wird bspw. in der nächsten Saison D-Jugend-Gruppenliga spielen. Daher möchten aktuell einige Spieler von anderen Vereinen sich uns anschließen. Ich halte es für die talentierten Spieler auch für sinnvoller, in einem passenden Team und einer passenden Spielklasse zu spielen, als in der Kreisklasse zu 'versauern', ich sehe in dem Ansinnen nichts Verwerfliches. Mein aktuelles Problem ist, dass für jeden Spieler, der von außen zu uns stößt, ein bisheriges Mannschaftsmitglied in die zweite Mannschaft weichen muss. Das fällt mir alles andere als leicht..
