Nackenschläge über Nackenschläge - oder wie die Motivaton hochhalten?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Unsere Saison in der Kreisliga A läuft bis hierhin sehr bescheiden. Zwar haben wir keine überragende Mannschaft, aber eine ordentliche, die gut mitzieht und sich auch stetig weiterentwickelt...


    Nur ist diese Saison der Wurm drin... man hat das Gefühl, dass man in einer Tour nur Pech hat.


    - Pokal: haushoch überlegen, 0:1 verloren
    - Meisterschaft: in 2 Spielen haushoch überlegen, 2x 0:1 verloren, einmal in der Nachspielzeit
    - Remis gegen ein Spitzenteam, Ausgleich des Gegners 2 Minuten vor Schluss - im Gegenzug Latte von uns
    - 0:0 und Chancen ohne Ende vergeben
    Ergebnis: Mit 2 Punkten in die "Abstiegsrunde", obwohl nur 2-3 Mannschaften spielerisch besser waren.


    1. Spiel der Abstiegsrunde gegen einen guten Gegner, der da nichts verloren hat... nur unglücklich da herein gekommen ist


    1:0 geführt, gut gespielt. Zum Ende Gegner besser, drängt aber Abwehr spielt klasse und klärt alles - in der Nachspielzeit ein abgefälschter Distanzschuss - Tor - 1:1



    Wie können wir es schaffen, die Motivation hochzuhalten. Die Jungs fangen an zu zweifeln, uns Trainern geht es ähnlich.
    Natürlich wissen wir, dass wir an der Konzentration und an der Chancenverwertung arbeiten (müssen), aber die Reihe an Unglück ist wirklich beängstigend.



    Wie geht ihr mit solchen Situationen um. Wir reden die Spieler stark- prädigen immer, dass wir gut spielen und der Erfolg sich von selbst einstellt. Nur fangen die Spieler langsam an, an den Aussagen zu zweifeln.


    Habt ihr diesbezüglich Tipps?


    Danke!!



    E: haushohe Überlegenheit ist natürlich subjetiv, nur haben sich teilweise die Gegner bei uns für die Siege entschuldigt :D

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Hi Tobi,


    bei uns ähnliche Situation:


    1.C-Jugend mit bis auf einen Spieler nur jungen Jahrgang + 3 D-Spieler und das bei uns in der Landesliga. Die ersten 11 Punktspiele nur 2 Remis (hätte man auch gewinnen können) und ansonsten 9 Niederlagen, dabei auch zwei zumindest unglücklich und nicht wirklich verdient. Wir haben die ganze Zeit auch immer wieder von Spiel zu Spiel geguckt und versuchen, die Jungs weiter stark zu reden und dass sich der Erfolg dann irgendwann auch einstellen wird. Heute dann im 12. Spiel gegen Gegner aus dem gesicherten Mittelfeld den ersten Sieg mit 3-1 eingefahren. Riesenjubel und Erleichterung bei uns allen!


    Was ich damit sagen will: mach dir keinen zu großen Kopf, es gibt solche Spielzeiten, die schwierig sind und/oder wo man auch vom Pech verfolgt scheint, aber gerade hier bilden sich oftmals die "richtigen" Mannschaften, denn eine solche Phase zu überstehen, muss man als Team gemeinsam meistern. Wenn man dabei kontinuierlich arbeitet und jedes Spiel auch im Kopf von 0-0 startet, wird sich irgendwann der nächste Erfolg einstellen.

  • mach dir keinen zu großen Kopf


    Das würde ich auch sagen: nie zuviel wollen. Wenn man Pech hat, kann man es nie ändern, nur lernen, dies besser hinzunehmen, angefangen bei den Trainern, von denen her sich diese "stoische" Einstellung dann auf die Spieler prägend überträgt. Vorm kontrapunktuellen "Starkreden" möcht ich warnen, da sich darin unterbewusst die enttäuschte Erwartungshaltung mitteilt. Es ist gut gemeint, kann aber unter der Hand schnell ins Gegenteil umschlagen. Generell kann ich da nur Mentales Teamcoaching empfehlen, wozu ich einen Thread eröffnet habe, um sich unter relativ Unwissenden auszutauschen u. so Erfahrungen kollektiv zu sammeln, um mehr Wissen zu generieren. Eure Ansicht, wie weit wir dabei gediehen sind, was wegweisend ist o. nicht etc., wäre evtl bereichernd.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • - Spaß
    - Zusammenhalt
    - Vereinstreue
    - Freude am Training
    - sehen, wie sich das gelernte einspielt



    --> nichtsdestotrotz macht man sich Gedanken... und neben den ganzen oben genannten Aspekten möchte man natürlich im Rahmen von fairplay und den eigenen Möglichkeiten, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. (wer etwas anderes behauptet, der lügt)


    Und dass man sich darüber Gedanken macht, sollte selbstverständlich sein.

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Tobi


    Ich verstehe was Du meinst. Es ist nicht einfach, die eigene Kids so verlieren zu sehen, obwohl man eher gewinnen sollte.
    Aber eine Sache kann man Euch nicht weck nehmen. Der "Fussball"! Also kann man Euch den Spass, denn Zusammenhalt, Vereinstreue und alles andere was Dir und auch den Kids am Wichtigsten ist, nicht nehmen. Beginnt von der Basis... ist am einfachsten.


    Ich würde an deiner Stelle überhaupt nicht aufs Spiel eingehen. Möglichst keine Diskussion. Würde versuchen mit etwas Abwechslung, wieder etwas Lachen zu provozieren. So richtig nach dem Motto: "Scheiss aufs Resultat!" Du musst ja sowieso wieder versuchen Leben ins Zeug zu bringen. Dies obwohl es Dir selbst ja auch nicht gut geht... trotzdem würde ich mir an deiner Stelle, in dieser Hinsicht, einen Ruck geben um die Kids wieder zum lachen zu bringen.


    Wünsche Dir und den Kids alles Gute.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Jau- wir werden immer weiter machen...


    Mal gar nicht aufs Spiel eingehen, ist ne gute Möglichkeit. Vielleicht warten auch einfach alle nur auf das Gegentor kurz vor Schluss und so ist die Konzentration weg.


    Shit Happens- ein Spiel noch, dann ist eh erstmal Hallengaudi angesagt. Danke!!

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Mal gar nicht aufs Spiel eingehen, ist ne gute Möglichkeit.


    Ich glaube, da war nur das Resultat - negativ eben - gemeint. Ich würde gerade das Spiel nüchtern als Chance zum Lernen positiv betrachten (lehren), obwohl natürlich Erfolgserlebnisse für Kinder als Belohnungsgefühl schon sehr wichtig sind, sonst die Moral und Motivation leidet u. irgendwann zum Versiegen kommt: dann steckt man in einer Abwärtsspirale fest, kann nur noch aufs Zufallsglück hoffen: plötzlich trifft der Stürmer nach langer Ladehemmung wieder und alles ist anders, das Leben beginnt von vorn, neu. Daher soll die Hoffnung zuletzt sterben und: man muss auch geben können. Humor ist, wenn man trotzdem lacht: über sich selbst lachen kann, denn das befreit innerlich. Viel Glück u. denkt später mal zurück, wenn ihr eine Siegesserie habt und andere die Seuche am Fuß: dann die aus Fußball-Leidenschaft etwas aufbauen statt etwa noch verhöhnen, was ja häufiger vorkommt! Von daher kommen nämlich meist erst diese "Ich bin ein Loser"-Gefühle, wobei Mitleid das Schlimmste ist: sich entschuldigen, dass man "unverdient" gewonnen hat, ist schon besser, das kann man auch mal als Positiv-Erlebnis herausstellen, als gelebtes Fairplay in den Köpfen... Emotion ist gut, wenn man obsiegt, schlägt aber im Verlierer oft ins Gegenteil um, blockiert positive Antriebskräfte. Wenn man Spiele nüchtern als Lernchance definiert, verhindert man oft Letzteres. Emotion kann man auch mehr im Training als Fokus leben, sich unabhängiger von Resultaten machen, dem Befürchten des Gegntors als selbsterfüllender Prophezeiung.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....