Liegt es an der Mentalität??

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  • Mentalitätsdifferenzen sind enorm, da der Mensch "von Natur aus ein Kulturwesen" ist. Diese anthropologische Binsenweisheit wird bei allen heute vorherrschend mulikulturalistischen Integrations-Diskursen aus ideologischen Motiven rigide "vergessen" u. ins Abseits gedrängt. Die "Vernunft-Kultur" hat die in Menschen abgründig wüten könnende, wilde Affektivität zwar zivilisiert, doch bleibt auch Zivilisiertheit stets eine dünnhäutige Firnis, blinder Glaube an sie, an die Eine Menschheit gefährlich, da er sich letztlich als Aberglaube ans eigene Selbst darstellt, also sich selbstdarstellerisch produzieren will bzw. muss. Als assimilierter Schwarzkopf wundere ich mich über die selbstzerstörerische Sterilität der "Nordlichter", das Blutleere in ihnen, ihr Lebens- bzw. Nachwuchsfeindliches, das zugleich Leidenschaft "residual" sucht, als Anderes, Fremdes begehrt. Man geht unter und merkt es vor lauter Einbildung gar nicht. Diskussion dazu wird wie gesagt verdrängt, "untersagt", ins Negative verklärt. Doch jeder kann nur sich selbst verändern und wer Schuld woanders sucht, zuweist o. Probleme beschönigt, ignoriert diese Grundtatsache. Das atavistische Austicken/rasten, Sich-aufregen o.ä. ist das ursprüngliche instinktarme Naturell "des Menschen", er ist nicht nur gut, ruhig, sittlich zivilisiert, dies Selbstbild ist künstlich konstruiert, Ergebnis von Kulturprozessen, die heute durcheinander, quer laufen, chaotisch sich verwirren, konfliktuös sich vermengen und dabei abschleifen, als Halt verleihende Handlungsmuster erodieren, per Culture-Trash abnutzen etc. - eine fatale, uns das genuin Menschliche raubende Fehlentwicklung. Einfachere Diagnosen greifen da zu kurz, es ist äußerst vertrackt, was aktuell auf dem Globus abläuft und Fußball soll dies nun mal eben überdecken, in Friede, Freude, Eierkuchen überführen, obwohl es in ihm im Ergebnis immer nur einen Gewinner sowie zwangsläufig parallel Verlierer gibt? Nur wenn bzw. wo 'gutes Verlieren' gelernt würde, könnte dies funktionieren, doch: ist dies der Menschen Natur gemäß?
    Sorry für diesen philos. Exkurs, doch man redet so leichthin von Mentalitäten, ich weiß da immer nicht, ob man überhaupt erahnt, das sie eine Macht über uns bedeuten, das Reden über sie ungemein schwer fallen sollte, müsste... Es ist eben nicht alles nur Fußball, was dann im Fußball passiert - die Gründe reichen viel tiefer! ?(


    PS Auch Teams haben unterschwellig stets ihre eigene Mentalität - und sie ist ihr Erfolgsschlüssel, der auch unterbewusst allen Menschen als Mitspieler sich einprägen, etwas verändern kann. Aber Arbeit an seiner Mentalität bedeutet eben höchst schwierige Arbeit an sich selbst bzw. Trainerarbeit am Teamgeist, damit er sich allen von selbst fließend auferlege vs "aufdrücke"...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Interessante Reportage zu diesem Thema: "Das Märchen vom guten Spiel" von Dennis Betzholz, Stern vom 6.6.2013, Nr. 24.

  • Anna: Klingt interessant, ist der im Netz zugänglich? Generell kann jeder, der auch hinter die Kulissen blickt, wissen, dass unsere schöne neue Welt voller Märchen ist, Fußball - das Sommermärchen, grausig - längst dazugehört (als 'Opium fürs Volk', wie Marx sagte). Fragt sich nur: wer will's auch wissen, mehr als das massenmedial sonst so Vorgekaute verstehen, nicht lieber an schön entspannende Märchen glauben, da das besser kommt ;)


    PS: Hier noch ein (hoffentlich nutzbarer) Link (von gestern) zum Fall Kevin - einem von ganz vielen in unserem "Rechts-"Staat, der eben nicht nur aus Fußball besteht: http://rtl-now.rtl.de/rtl-aktuell/rtl-aktuell.php?film_id=117625&player=1#.UdFdsm2GAGE.facebook ...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • Keller-Kicker


    Habe schon selbst gesucht, ob es ihn im Netz gibt. Wenn du den Titel , Autor und Stern bei google eingibst, findest du ihn. Ich will den Link hier nicht reinschreiben, weil ich nicht weiß, ob die Seite auf der man ihn findet, polititsch korrekt ist. Ich habe aber auch schon den Autor angemailt, ob man sie sonst wo noch findet. Wahrscheinlich findet man ihn auch noch auf www. stern.de.


    Der Autor ist in dieser Saison für einen türkischen Klub in Dortmund aufgelaufen. Er wollte wissen, warum sonntags immer häufiger auf den Fußballplätzen der Republik die Gewalt eskaliert.

  • Der Stern-Artikel beantwortet die Eingangsfrage mit einem "Ja".
    Richtig festlegen will sich der Autor aber nicht. Es ist mehr eine Dokumentation. Wertungen überlässt er den Lesern.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Anna: Tja, so eine geschilderte Realität nicht mehr 'politisch korrekt' ist, wird's kaum an ihr liegen... Wir kommen aus dieser Kiste aber nie mehr raus, denn großstädtische Schulklassen können kaum 'unsere' Zukunft sein, in denen bekanntlich kaum mehr deutsche Kinder sind. Dieser Impotenz ins Herz zu schauen, ist leider auch nicht "politisch korrekt". Jeder dreht sich wie in einem imaginären Hamsterrad inständig um sich selbst: genauso, wie eben im Verein meist eher Kids den Erwachsenen zum Siegabfeiern dienen müssen, als dass man ihrem, ihrem Wohl und Spaß reell dienen wollte. Realität solange ausblenden, bis sie eines Tages vor der eigenen Haustür steht o. man im Pflegeheim so behandelt wird, wie man selbst zeitlebens drauf war? Dann wieder von nichts gewusst haben wollen, könnte diesmal jedoch wenig nützen. Was ich am meisten hasse, ist wenn "man" über die verwahrloste Jugend jammert, die doch nur Ergebnis von Vernachlässigung u. schlechter Behandlung Erwachsener sein kann: denn hier war eindeutig die Henne o. Hahn vorm Ei da! Unser Staat mag bald auch bankrott sein, "mental" sind wir es aber längst, meiner Meinung/Ansicht nach. Also sollten wir bei uns anfangen, was zu verändern, das Übel nicht nur auf andere projizieren, die unser Staat doch holte, da er sie erst für die Begier seiner Wirtschaftsführer, heute für sein kinderfeindliches Volk so dringend benötigt, dass er längst gar nicht mehr anders kann. So sieht's doch mental für uns aus: wir haben fertig, jammern so viel rum, aber wer besinnt sich denn u. versucht auch etwas Richtiges fruchtbar zu tun, das nicht nur auf Geldverdienen hinausläuft - so er denn kann? Nur mal als Wort zum Sonntag... ?(


    PS: Ein Problem ist doch, dass unser Staat partout so tun will, als könne er wen integrieren, der nie integriert werden wollte, weil unser Staat darüber nie vorher nachdachte, dass dies in Parallelwelten o. gar Ghetto, sodann in frustrativen o. feindlichen Gewaltexzessen enden dürfte. Die Wirtschaft brauchte seinerzeit einfach "Materialnachschub", der Staat gehorchte ihr u. heute wundert man sich, dass nicht alles wie geplant läuft, Menschen kein Material sind, Eigenwillen o. auch Aggression zeigen?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • wie war doch die Aussage eines Spielers im von Anna erwähnten Artikel:


    nicht genau wörtlich, jedoch ziemlich:


    "Beleidigt man eine Deutschen Spieler grinst er, beleidigt t man uns Türken sind wir in der Ehre gekränkt und reagieren dann halt entsprechend."


    @Kicker


    deinem letzten Absatz stimme ich so zu.


    jedoch mit einem Zusatz: ich kenn einige, die voll integriert sind,jedoch dies wollten und auch einiges dazu taten, nicht nur bei Türken.


    gg