Ein Thread, den JEDER mal gelesen haben sollte...was die Kinder wirklich wollen....kleiner Evaluationsbogen mit wenigen Worten aber tiefen Gründen!

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  • Habe mein neues Team zusammengestellt und trainiere sie bereits.


    Hierzu habe ich einen Datenbogen ausgehändigt, wo jeder seine Daten verewigen sollte, um u.a. eine Verteileriste für`s Net zu erstellen.


    Bei dieser Gelegenheit habe ich zum Schluß folgende persönliche Frage an die Spieler (12 insgesamt) gestellt:


    1. Was erwartest du von deinen Trainern?


    2. Was erwartest du von dir selbst?
    ____________________________________________________________________________________________________________________


    Zu 1.


    Das ich ich nicht angeschimpft werde, nur weil ich zweimal den gleichen Fehler mache.
    Das die Trainer Trainings machen, die Spass machen
    Spass beim Training
    Motivation für die Spieler
    keine Antwort
    Das er mich fordert
    Das er mir wirklich was beibringt
    Das er nett ist und uns gut trainiert
    Das mich keiner anschreit
    Ich eingesetzt werde


    Zu 2.


    Das ich immer Bock habe und das ich immer gut spiele
    Tore
    keine Antwort
    Fairness
    das ich mich benehme und immer gut mitmache
    das ich meinen Trainer und meine Mitspieler respektiere
    das ich micht anstrenge und gut mitmache und ich weiter Fußball spiele
    vollen Einsatz
    das ich immer Bock habe und immer gut spiele
    das ich Power gebe und auf meinen Trainer hören werde
    das ich Stammspieler bin
    das ich immer konzentriert bin, immer bei der Sache bin, immer 100Prozent gebe, nicht andere beleidige
    das ich weiter Fußball spiele
    Fairness


    ?(:rolleyes:;):) Zwischen den Zeilen läßt sich eine Menge lesen. Ich kenne von den 12 Spielern nur 4, wovon einer mein Sohn ist. Die drei Altspieler kenne ich seit nur einem Jahr. Die anderen 8 sind Neuspieler. Sie scheinen einiges erlebt zu haben!!!! Laßt uns draus lernen und es besser machen!!!! Das was SIE ansprechen spiegelt viele viele hundert Themen in den Threads wieder. Eines noch: KIndermut tut Wahrheit kund :!:

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Wenige kurze Antworten, prägnante Akzente, wobei sich zwischen "Tore schießen" u. Fairness zeigt, wie verschieden Kinder schon drauf sind: Ersterer dürfte Letzten im Team immer unterbuttern, wenn ein Trainer diesem nicht den Rücken stärkt z.B. Ich meine auch, man sollte 1mal im Jahr die Spieler selbst per anonymen Fragebogen nach Zufriedenheit, Zielen etc. befragen. Wurde bei uns stets abgelehnt, obwohl man sich ohne Feedback nur selbst produzieren, nicht kindgerecht verbessern kann. Guter Impuls, andre, so klar die Antworten zu erwarten waren!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Moin Andre,


    darf ich fragen wie alt die Kids sind bzw. welche Jugendklasse das ist?!
    Wenn ich das auf meine F-Junioren reflektiere, käme wahrscheinlich ein ähnliches Bild, wobei ich mich gerade frage ob ich hier nicht ggf. eine kindgerechtere Fragestellung ansetzen würde, vielleicht sowas wie "was gefällt dir am Fußball, was am Training?", "Was magst du an deinem Trainer?"


    Sehr guter Ansatz, wenn man sich als Trainer auch mal den Spiegel vorhalten lässt; wobei ich auch hier fast pauschal sagen würde, dass die Trainer die diesen Weg gehen auch sensibel genug sind das Meiste selbst zu erkennen - die Trainer hingegen, die es nötig hätten, würden einen solchen Fragebogen nie verteilen...


    PS: Kindermund tut Wahrheit kund ;)

  • dass die Trainer die diesen Weg gehen auch sensibel genug sind das Meiste selbst zu erkennen - die Trainer hingegen, die es nötig hätten, würden einen solchen Fragebogen nie verteilen...


    Genauso ist es. Dennoch kann Nachfragen Eindrücke selbstkritisch kontrollieren helfen.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Ich persönlich halte von solcherlei Abfragen nicht sonderlich viel, da die vielen Sichtweisen, welche in solchen SItuationen wiedergegeben werden meist fremdgesteuert sind. Entweder Sichtweisen der Eltern oder die Wiedergabe der Sichtweise des Trainers. Als Trainer ist es doch gerade spannend, diese Dinge selbst rauszufinden bzw. im persönlichen Gespäch zu erkunden. Wenn ich als Trainer besonderen Wert auf Fairness etc. lege, dann kann ich das doch gezielt im Training und Spiel betonen. Was man auch nicht vergessen darf ist, das Vorangehen mit eigenem guten Beispiel, denn Kinder adaptieren in dem Alter noch sehr stark von Erwachsenen.

  • reimero


    sehe es nicht ganz so wie du.
    natürlich sind persönliche Gespräche wichtig, bei richtiger Fragestellung (kann aber nicht jeder)
    erfährt man da verdammt vieles.


    D-Jugendliche sind nur noch teilweise fremdgesteuert, in diesem Alter geben viele schon ihre
    eigene Meinung kund.


    Ich finde die Vorgehensweise von Andre gut, könnte man sogar um 1-2 Fragen erweitern.


    Interessant wäre jedoch zu wissen, ob Andre die Fragen zu Beginn gestellt hat, oder erst nachdem er
    seine Vorstellungen der Mannschaft kundgetan hat.


    Ich hatte keinen Fragebogen erstellt, jedoch eine Mannschaftsdiskussion geführt (kommt fast auf das Gleiche raus)


    die Diskussionsbeiträge vor und nach meinen Gedankenvorstellungen wiesen da schon Unterschiede auf.


    gg

  • darf ich fragen wie alt die Kids sind bzw. welche Jugendklasse das ist?!


    Es handelt sich um eine D 1. In der Mannschaft sind jetzt "frisch" drei Jungspieler -aus der E hochgekommen- und der "Rest" sind Spieler der D 2....einer aus einem anderen Verein....der mit dem Fußball aufhören wollte, weil sein Trainer so schrie (den kannte ich gut).


    Ich persönlich halte von solcherlei Abfragen nicht sonderlich viel, da die vielen Sichtweisen, welche in solchen SItuationen wiedergegeben werden meist fremdgesteuert sind. Entweder Sichtweisen der Eltern oder die Wiedergabe der Sichtweise des Trainers. Als Trainer ist es doch gerade spannend, diese Dinge selbst rauszufinden bzw. im persönlichen Gespäch zu erkunden.


    Das kann ich nicht von der Hand weisen. 8 Spieler die ich mit diesen zwei Fragen auf Freiwilligkeit befragte, sind neu...von mir persönlich unbeeinflußt. Im Prinzip sind meine Spieler von mir persönlich über unsere Regeln beeinflußt. Die Regeln gab es am ersten Tag und sie standen nicht zur Diskussion:


    Regel 1 Spucken verboten
    Regel 2 Hände vom Sack und aus den Taschen
    Regel 3 keine Fäkalwörter oder Beleidigungen gegen wen auch immer auf und abseits des Platzes


    und sie wissen fußballerisch eines.....es spielt immer Jeder und auch der Schwächste spielt mindestens die halbe Zeit, sprich ...30 Minuten min.


    Wir sprechen von einer D 1, die aus 4 aktuellen Stützpunktspielern, einem ehemaligen Stützpunktspieler der freiwillig jüngst aufhöhrte und zwei Spielern, die knapp am Stützpunkt vorbei gingen, sowie 5 "normalen" Talenten.....die Kreisliga A spielen...was woanders der Leistungsklasse entsprechen dürfte. Sie sind sehr ehrgeizig. Es herrscht eine top Stimmung mit viel Euphorie und gefühlter Freude aufeinander.


    Kommen Deine 8 Neuspieler aus Eurem Verein oder von anderen Vereinen?


    1 Spieler kommt vom Nachbarverein, es ist der Kumpel meines Sohnes. Er wechselte unbeeinflußt von mir zu uns, weil sein Trainer so laut war. Da es leistungsmäßig passte...spielt er halt bei uns. Die anderen Spieler sind rein aus unserem Verein (ehemals E....verbleibende der D 1 und neue D 2 Spieler). Gr. Andre


    @Günter....die Fragen wurden am zweiten Tag...also nachdem sie wußten, dass sie "drin" sind gestellt. Habe halt einen Datenzettel ausgehändigt mit Begrüßungsschreiben an die Eltern. Auf dem Datenzettel die zwei einfachen fragen wie beschrieben.

  • Regel 1 Spucken verboten
    Regel 2 Hände vom Sack und aus den Taschen
    Regel 3 keine Fäkalwörter oder Beleidigungen gegen wen auch immer auf und abseits des Platzes


    wiederum ein Beispiel, dass es überall anders ist.
    diese Probleme hatte ich zum Glüch nicht.


    meine ersten Worte:


    ich höre euch zu, wenn ihr was sagt, deshalb möchte ich dass ihr mir zuhöhrt wenn ich was sage.


    ich verlange von jedem Respekt gegenüber seinem Mannschaftskollegen, egal ob er ein guter
    oder weniger guter Fussballer ist. wir brauchen uns alle.


    die erste Ansprache (für mich äusserst wichtig) muss dem entsprechenden Umfeld angepasst sein,
    und somit unterschiedlich ausfallen. Als Neutrainer einer Mannschaft sollte man das nicht unterschätzen.

    Wichtig auch: weniger Aussagen zu Beginn erreichen eine höhere Wirkung, als grosse Vorträge.
    gg

  • Günter


    Probleme hatte ich auch nicht,....sondern eine Erwartung auf diese Dinge.


    Zudem...gehts mir bei diesen Regeln grundsätzlich darum, dass sie überhaupt Regeln achten und aktzeptieren, ...die Regel selbst ist mir nicht so wichtig wie es scheint.


    Darüber hinaus noch ein Hinweis auf meine Feststellung in der Diskussion:


    Die reden meist von Respekt oder von Disziplin....kennen das Wort....wissen aber nicht damit wirklich umzugehen.


    Die fordern teilweise auf der Straße unter diesen Begrifflichkeiten für uns Erwachsene und aus einer anderen Zeit kommende Dinge, die wir so nicht übersetzen und unter diesen Begriffen verstehen.


    Z.B. kam ein neuer Spieler vom Platz und ein Gegner spielt ihm den Ball durch die Beine. Darauf sagte der Gegner, dass er ihm gerade einen Ball durch den "Schlitz" spielte. Mein Spieler hört "Schlitz" und war darauf ausser sich, weil er sich beleidigt fühlte. Er war so sauer, dass er mich nicht abklatschte.


    Kabinenengespräch im freundlichen freundschaftlichen Ton.....


    Ich machte mich zum Kasper und erzählte denen/ihm ...wie oft ich mich in der letzten Nachtschicht habe beleidigen lassen...."Scheiss Bu...., Arschlo.....usw."


    Ich fragte ihn, was ich da hätte machen sollen? Ich sagte ihm, dass ich früher einmal demjenigen gern die Kauleiste entfernt hätte...ich heute aber bis zu einem gewissen Grad das überhöre und es an mir abprallt. Dazu erklärte ich, dass ich empfehle, das Gegenüber mitleidig anzuschauen....danach das Kopfkino einschalten und sich den WURM nackt vorstellen und dann bei dem Gedanken grinsen, dass es doch tatsächlich möglich ist, auch ohne Gehirn zu atmen.


    Dann war ein Sekündchen Stille und dann lachten die tatsächlich alle los...also -verstanden-.


    Ich ergänzte...das der Gegner der sich ärgert und beleidigt und schimpft....meist am verlieren ist. Das sind die Spiele die kippen wenn man hinten liegt...also genau da wo die sich ärgern, muß man die Schüppe drauflegen und auch.....dass ich das mit Disziplin übersetze und die fordere ich vor, auf und neben dem Platz zu jeder Tageszeit und wenn ich diesbezüglich was anderes mitbekomme, sind sie auf der Bank zur Strafe. Dazu ist es bei mir aber noch nie gekommen.

  • Andre


    Disziplin und Respekt gehören für mich irgendwie zusammen.


    dieses zu vermitteln gehört für mich im Kinderfussball und auch gerade im Jugendfussball
    (D-Jugend ist da ja der Übergang) zu den wichtigstens Aufgaben eines Trainers.


    Gerade im diesem Bereich können wir unheimlich viel beeinflussen.


    Taktik kann man z.B. später immer noch beibringen, eine versaute Einstellungen
    ist später schwierig zu ändern.


    Würde mich überraschen, wenn wir da nicht einer Meinung sind.


    gg

  • Andre


    hab was wichtiges vergessen.


    dadurch dass du dein Fragen gleich zu Beginn, und nicht erst nachedem die Jungs
    deine Vorstellungen kennengelernt haben, hat deren Antworten natürlich eine
    hohe Aussagekraft.


    mal überlegt, ob die gleichen Fragen an die Elternschaft nicht auch interessante
    Schlüsse ergäben.


    ich bin halt ein Freund der Zusammenarbeit Trainer-Eltern.


    gg