Revolution... Zahlung einer Kaution für Spielbetrieb

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  • Vorgeschichte Problematik:


    Vor ein paar Wochen haben wir uns entschieden unsere D4-Jugend vom Spielbetreib zurück zu ziehen.
    Trainingseinheiten bleiben erhalten. Jedoch entfallen die Spiele am Wochenende. Das Zurück ziehen eines Teams während der Meisterschaft kostet dem Verein eine Busse von CHF 400.- (ca. 320 Euro). Das Ganze mussten wir durchziehen, weil unsere Spieler und Eltern trotz knappenm Kader, oft und gerne für Spiele an Weekends nicht verfügbar waren. Geburtstag, Jugi, Pfadi etc. sind eben wichtiger. Kurz; Das Problem war Larifari.
    Der Trainerstab (ich also) ist eben nicht bereit jeden Donnerstag- Abend bis 22.00 Uhr rum zu telefonieren um Aushilfe für den Spielbetrieb zu organisieren.
    Zum Uebel allem, leiden auch die Junioren und Eltern, die voll mitmachen und eben verfügbar sind und Interesse am Fussball zeigen.


    Lösung für Vereine in naher Zukunft (diese Idee kommt von einem Bürokollegen, der NIE in einem Fussballclub tätig war)


    Die Lösung währe, dass die Junioren und Eltern sich fürs Spielbetrieb mit einer Kaution von X CHF (oder X EURO) separat anmelden sollten. Diese Kaution hat nichts mit dem Jahresbeitrag zu tun. Der Jahresbeitrag gilt nur für Trainingsbetrieb. Die Kaution wird am ende der Spielrunde zurück bezahlt.
    Wenn ein Junior aber mehrere Spiele wegen nicht berechtigte Absenzen (alles ausser Schule und Gesundheitsprobleme) fehlt, enfällt die Rückzahlung der Kaution. Diese wird dann als Kostendeckung für den Mehraufwand des Verein (Trainer müssen ja wieder rum telefonieren und Ersatz organisieren) geltend gemacht.


    Sinn der ganzen Uebung


    Als erstes würden sich nur die Junioren fürs Spielbetrieb anmelden, die dann am Wochenende wirklich spielen wollen. Die Eltern müssen dafür sorgen, dass diese Junioren verfügbar sind, weil sonst die Kaution zu Gunsten des Vereins entfällt. Im Falle dass man Teams dann zurück ziehen muss, werden dann zumindest die hohen Verbandsbussen zum Teil abgedeckt.
    Spielbetrieb und Trainingsbetrieb werden separat gehalten. Man kann dann entsprechende Trainingsgruppen mit WILLIGE Junioren und LARIFARI Junioren schaffen.


    Meine Meinung und Erkenntnis
    Ich finde diese Lösung extrem interessant. Am coolsten finde ich, dass solche Lösungen von NICHT- Fussballer kommen. Also von Leute die keine Ahnung von Vereinsleben haben.
    Früher war die Verfügbarkeit am Weekend für Spiele selbstverständlich. Heute ist der Fussballverein aber anders. Es ändert sich vermehrt in die Richtung des Verbraucherdenkens. Das Vereinsdenken stirbt allmählich. Diese Erkenntnis finde ich traurig. Jedoch erklärt dies aber auch, warum man immer weniger Helfer wie Trainer, Obmänner etc. findet. Es ist für die Eltern selbstverständlich, dass man nicht unbedingt zum Fussball gehen muss. Man achtet nicht mehr darauf. Früher meldete man sich in einem Verein an und zog das Engagement voll durch (Trainings und Spiele waren fixe Termine wie solch von der Schule). Heute meldet man sich beim Verein an und benutzt es wie das PS3 (einschalten und abschalten wenns einem gerade passt)... versteht Ihr was ich meine?


    Liebe Trainerkollegen/innen
    Es liegt auf der Hand, dass sich das ganze in eine Richtung entwickelt die wir Trainer so nicht kennen. Ich werde mich damit nicht anfreunden können. Ich hoffe auch, dass es nicht noch viel schlimmer wird, weil ich sonst diesem Amt nicht all zu lange erhalten bleiben werde.


    Mir würde Eure Meinung interessieren.
    Was denkt Ihr zu einer solch irrsinnige Idee eines NICHT-Fussballer, dass aber gegen den aktuellen Trend steuern würde?
    Was denkt Ihr zu meiner Erkenntnis betreffend Verbraucherdenken etc.? Wie erlebt Ihr das? Welche Sorgen und Gedanken macht Ihr Euch?
    Welche Vorschläge habt Ihr um solches Larifari ein ende zu setzen Um Rückzüge etc. zu vermeiden?


    Freue mich auf Eure Ideen


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Absoluter Quatsch so eine Kaution. Wie will man das denn beurteilen?


    Spielr A sagt, er muss für die Schule üben und bekommt keine "Strafe" (fährt aber mit Freunden ins Freibad


    Spieler B sagt, er fährt ins Freibad und erhält eine "Strafe"


    Ich unterstütze also das anlügen in einer Mannschaft. Da muss doch nur der Spielr B den Spieler A im Freibad sehen, und schon ist der Ärger riesen groß.


    Außerdem, wenn man Kautionen hinterlegen soll, muss dieses geld auch zur verfügung stehen. das ist aber nicht überall in allen Familien so.


    Wenn der Verein schlechte erfahrungen gemacht hat mit abmelden, dann muss er sich voerher überlegen wie viele Kinder minmdestens in einer Mannschaft sein sollen, bevor ich eine D4 anmelde. Was man sicherlich machen kann, dass wäre die Spieler nicht mehr aufzunehmen in späteren Mannschaften wenn sie absichtlich Training schludern. aber auch dagegen bin ich.


    Es ist ein Problem, dass Fussball nicht mehr alles für die Jungs ist. Damit müssen und werden wir uns abfinden.


    Eine Lösung wäre sicherlich , das man ggf Mannschaften meldet, die vielleicht nur 9er teams sind. dann muss der gegner auch mit 9 spielen. So könnte man zumindest das Mannschaftssterben verlangsamen.


    Oder auch eine Lösung, das man einen Jugendjahrgang nicht auf 2 Jahre festsetzt, sondern ggf auf 3 Jahre.

  • Bei uns helfen die Eltern beim Kaffee/Kuchen verkauf und ähnlichem, dadurch kommt etwas in die Mannschaftskasse hinein.


    Sollte das Team Strafe fürs nicht-Antreten bekommen, oder für den Rückzug, würde vom Verein erstmal dieser Betrag
    aus der Mannschafstkasse genommen....


    Ist zwar nicht das gleiche, aber so ähnlich.....


    Bei der Umsetzung sehe ich neben den Problemen vom "Vorredner", auch noch, dass mit Zahlung eines
    "Spielbetriebs-Beitrages" dann die Eltern sicherlich auch noch aufrechnen, wann sie da waren,
    wieviel ihr Kind gespielt hat; denn mit Zahlung hat man ja dann auch einen Anspruch aufs Spielen für das Kind....

  • Ich erkenne diese Tendenz auch immer stärker, dass die Termine im Fußball halt wahrgenommen werden, wenn es gerade passt. Darauf habe ich schlichtweg keine Lust, dafür stecke ich zu viel Zeit hinein.


    Meine Konsequenz: Ich trainieren nur Mannschaften, bei denen der Einsatz und das Engagement stimmen, denn das stimmt bei mir auch.

  • So eine Revolution ist die Idee nun nicht ;) in unserer Ü32 in der ich mitkicke wird es ähnlich gehandhabt. Wir bezahlen jährlich unseren Beitrag an die Alt-Herren-Abteilung (ganz bequem per Einzugsermächtigung), davon ist ein gewisser Teil quasi diese Kaution und pro Spiel an dem wir teilnehmen werden uns 5€ wieder gutgerechnet. Das "Guthaben" wird dann entweder mit der nächsten Saison oder irgendwelchen Aktivitäten verrechnet.


    Nun gut, wie gesagt Ü32. Alle Berufstätig, da sind 100-120€ Jahresbeitrag zusätzlich zum Vereinsbeitrag, ich sag mal, verkraftbar. Außerdem ist das Geld gut investiert ;) Aber bei ner Jugendmannschaft? Ich weiß nicht. Welchen Betrag will man ansetzen? 50€ sind für Besserverdienende warscheinlich kaum ein Anreiz, für Familien am Existenzminimum aber eventuell schon ein riesen Betrag. Stefan67 hat auch eigentlich den Nagel auf den Kopf getroffen. Wie willst du bei den Abmeldungen zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden? Wenn sich alle wegen Schule und Krankheit abmelden, bist du eh wieder am rumtelefonieren.