den Druck rausnehmen

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  • Servus zusammen,


    ich hätte da mal wieder eine Frage: wie kann ich einer Spielerin den Druck rausnehmen, den sie sich selber macht??


    Folgende Situation: in meiner B-Jugend habe ich drei Torfrauen, die durchrotieren ( jedes Spiel eine Andere, plus eine als Ersatz) klappt nach diversen Startschwierigkeiten eigentlich inzwischen ganz gut...zwei sind in etwa gleichstark(1,2), die Dritte schwächer... (3)


    Jetzt ist mit aber aufgefallen dass wenn die beiden gleichstarken(1,2) zusammen spielen, eine der Beiden(2) sich selbst extrem unter Druck setzt. Sobald sie spielt und Nr. 1 ist nur als Reserve da, geht bei Nr. 2 zeitweise gar nichts mehr.


    Sie ist eigentlich wirklich gut, aber sobald die Kollegin da ist, macht sie Fehler als hätte sie noch nie einen Ball aus der Nähe gesehen (von Ball HALTEN mal ganz abgesehen...sie wirkt total fahrig und nervös, dabei geht es um nix?!


    Hab versucht ihr vor dem Spiel Mut zu machen, nach dem Spiel versucht sie aufzubauen...ich hab des Gefühl ich rede an ihr vorbei. Auch von den anderen Spielerinnen haben einige schon versucht nach solchen Rießen-Patzern zu trösten, da ist sie jedesmal sauer und zickig geworden...


    Kennt jemand so eine Situation und kann mir einen guten Rat geben??


    Gefühlsmäßig würde ich ihr einfach mal Spielpause gönnen wollen, damit sie die Sache vielleicht danach wieder entspannter angehen kann, aber sowas würde sie halt ziemlich sicher in den falschen Hals bekommen und als Kritik bzw. Demütigung auffassen...


    Bin ehrlich ratlos...


    Gruß Derzehner

  • hört sich ganz einfach an,


    Sie kann nicht gut spielen wenn ihr Nummer 1 "im Nacken" sitzt
    das heißt für mich gebe ihr nummer 3 als Reserve mit
    und lass sie als Reserve bei 1 ran


    Das ist dann keine Rotation mehr aber es sollte helfen.



    So bekommt Spielerin 2 ihre Pause bei der du glaubst das sie ihr gut tut und sie hat 1 nicht mehr im nacken.
    Wenn es ihr auffällt. Gut so. Dann könnt ihr ihr erklären wieso weshalb warum.


    Gruss

  • Der Umgang mit Leistungsdruck (egal ob selbst initiiert oder durch Dritte) kann zum Problem werden. Bei "normalen" Menschen treffen folgende Faktoren zu:


    1. Normalerweise schützt die Angst davor töricht und leichtsinnig zu werden.
    2. Normalerweise verfliegt die Angst vor etwas unmittelbar nach der Kontaktaufnahme.
    3. Normalerweise sagt die Erfahrung, das man ganz gut mit dem Leistungsdruck fertig wird.


    Es gibt jedoch Menschen, bei denen klappt das nicht so gut. Egal, ob es der Blackout bei der Klausur, einer Firmenpräsentation oder anderen Aufgaben, bei denen eine bestimmte Leistung zu einer bestimmten Zeit abgerufen werden muß.


    Natürlich verschwinden die geschlechtsspezifischen Rollenverständnisse in der heutige Zeit immer mehr. Während sich Männer über ihren Beruf definieren, gibt es immer noch Überbleibsel aus früheren Tagen, in der sich eine Frau über ihren Partner definiert. Selbst die Fernsehzuschauer finden Sendung "Mein Mann kann" ganz toll, wenn die Frauen nach der erfolgreichen Absolvierung von Aufgaben im Selbstbewußtsein steigen.


    Hinzu kommt, das es Phasen im Leben gibt, in denen Menschen sich, bedingt durch ihre neue Umwelt verändern. Während der Musikgeschmack bei den meisten Menschen ein ganzes Leben lang unverändert bleibt, gibt es Veränderungen in vielen anderen Bereichen. Das können nach dem Schulabschluß neue Freunde sein. Eine besonders starke Verunsicherung tritt häufig in der Übergangsphase ein, weil die frühere, kleine Welt eingestürzt ist und man nach einer neuen, heilen Welt sucht. Dabei sind Ängste normal, sie treten aber unterschiedlich auf. Der Eine versucht es zu unterdrücken, damit keiner diese Schwäche merkt. Ein Zweiter schreit es hinaus. Aber beide wollen Anerkennung, Vertrauen und brauchen Lob. Es dauert einfach eine Zeit, bis sie erwachsen geworden sind und kapiert haben, das diese Schwäche in Wahrheit Stärke ist. Das man nur an seinen Fehlern wachsen kann bedeutet auch, das man sie zulassen muß.


    Eine besondere Form ist der selbstauferlegte Leistungsdruck, in den man sich hineinsteigert und selbst keinen Ausweg zu glauben kennt. Manchmal ist die Hilfe durch Dritte gefragt. Je nach dem, wie extrem sich das darstellt, sollten Hobbypsychologen wie wir die Finger davon lassen, denn die Folgen könnten wir nicht absehen.


    In einfachen Fällen dieser besonderen Leistungsangst kann man aber helfen, wenn man seiner Spielerin erklärt:


    1. das es normal ist, wenn man zunächst nervös ist (Zulassen der Nervösität), diese aber nach den ersten Ballkontakten von allein verschwindet
    2. das ihr niemand den Kopf abreißt, wenn ein Patzer passiert (Zulassen von Fehlern)
    3. sie sich vor dem Spielbeginn ganz einfach an eine Situation, die schwierig erschien, aber mit Bravour gemeistert wurde, erinnern soll (sich in innere Meisterstimmung versetzen)


    Früher wurden Torhüter gern als Bekloppte dargestellt, die sich auch dann ins Getümmel werfen, wenn andere lieber den Kopf einziehen. Aber Torleute sind ganz normale Menschen, die ein kalkuliertes Risiko lieben. Man möchte meinen, übersteigerte Versagensängste würden nicht im Breitensport, wohl aber im Leistungs- und Profibereich auftreten. Aber der Fussball ist eben ein Spiegelbild der Gesellschaft, weshalb es hier auch keine Unterschiede gibt. In gewissen Grenzen kann man durch Training im mentalen Bereich helfen. Wenn das nicht hilft, sollte der Trainer nicht versuchen, den Hobbypsychologen zu spielen, sondern diese Aufgabe Fachleuten überlassen.

  • Hallo zusammen,


    erstmal danke für die Vorschläge!


    dizzycow


    sie hat 1 nicht mehr im nacken


    ja das stimmt schon, nur ich fürchte dann stellt sich das Problem auch irgendwann mit Nr. 3 ein.Ich denke es liegt gar nicht an der Person Nr1 sondern einfach an der Konkurrenzsituation. Auch wenn unser TW-Trainer zuschaut (der eigentlich total viel von ihr hält), vergiß es, da können wir gleich ohne Torwart spielen....


    Habs schon paar Mal erlebt, wenn sie einziger Torwart im Training bzw. Spiel war, lief es wirklich super, da strahlt sie eine Ruhe und Übersicht aus, die ich persönlich in der Altersstufe noch nicht oft erlebt hab...


    Es ist nicht so dass das "kleinere" Patzer sind, sondern da sind Dinger dabei, dass man meint sie steht zum ersten Mal im Tor


    Nächster Punkt: hab ich es jetzt schon öfter mitbekommen, dass sie im Training eine deutliche "Fahne" hatte, dafür aber deutlich entspannter war und gewohnt souverän gespielt hat. Versteht mich nicht falsch, dass sehe ich nicht als Lösung, zeigt aber dass sie das Problem sieht und dass es definitiv mit der Stresssituation zu tun hat.


    Auf die Fahne angesprochen bekam ich jedesmal, an sich, glaubwürdige Entschuldigungen (nur ein Bier nach der Arbeit), aber die Kombination dass sie angedüdelt wesentlich sicherer spielt als nüchtern find ich verdammt gefährlich... nur was tun??


    Gruß

  • Weibliche B-Jugend?
    Alter?


    Nächster Punkt: hab ich es jetzt schon öfter mitbekommen, dass sie im Training eine deutliche "Fahne" hatte, dafür aber deutlich entspannter war und gewohnt souverän gespielt hat. Versteht mich nicht falsch, dass sehe ich nicht als Lösung, zeigt aber dass sie das Problem sieht und dass es definitiv mit der Stresssituation zu tun hat.


    Sie sieht das Problem? und löst es mit dem nächsten noch viel größeren Problem?


    B-jugend = Minderjährig = Sofort beim Jugendleiter Rücksprache halten, Eltern informieren,


    Gruß

  • Mein Gott, Fussballtrainer ist kein Sozialarbeiter und brauch auch keinen Heiligenschein.


    wer mit einer Fahne ins Training ins Spiel oder Training kommt, wird sofort heimgeschickt, egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener. Punklt!!!


    man kann natürlich hinterfragen, warum getrunken wird, Druck zu gross, zuwenig getrunken vorm Spiel, zuviel getrunken vorm Spiel, zuviel oder zuwenig vorm Training getrunken. übt Trainer, Mannschaftskollegen, eltern, Verein zuviel Druck aus? kann Betreffende damit nicht umgehen, da muss man ihr ja unbedingt helfen, mit dem Druck fertig zuwerden,
    damit sie abends davon frei ist, um mit ihrem Freund in die Kiste steigen zu können, da stehen sie dann ja offensichtlich nicht unter Druck.


    Trainer sind keine Weltverbesserer, sondern sollen , in diesem Fall, Jugendliche hauptsächlich fachlich weiterbringen.


    übrigens: Druck empfinden ist nicht objektives, sonder ein subjektives Empfinden, das bei jedem anders aussieht und anders empfunden wird, grundsätzlich
    aus dem Inneren der Person kommt, und am wenigsten von Aussen herbeigeführt wird. Noch ist die Psychologie kein Ausbildungsthema bei
    der Fussballlizens.


    war jetzt vielleicht zu hart, aber doch deutlich.


    gg

  • Auch, wenn wir es nicht wahrhaben wollen, ist der Fussball in Kombination mit vorherigem Alkoholgenuß bis in den Leistungsfussball hinein gar nicht so selten. Davon betroffen sind leider auch diejenigen, die lt. Jugendschutzgesetz nur niedrigprozentigen Alkohol zusich nehmen dürfen.


    Mit dem Verschwinden von Jugendtreffs (Jugendheimen, Diskos und Jugendkneipen) ist das "Vorglühen" und "Flatrateparties" zu einer Alternative zu den für Jugendliche überteuerten Gastronomiepreisen geworden. Süße Mischgetränke mit Alkohol machen den Einstieg ja leicht.
    Letzendlich wird man dieses Problem als Trainer aber nicht lösen können, weil die Erziehungsautorität den Eltern obliegt. Dort ist ein vorsichtiges Info richtig angebracht.


    Aber sag mal "Derzehner": du hast doch das Problem mit deinen 3 Torleuten schon mal im Oktober 2011 vorgetragen! Meistens regeln solche Situationen (unter den Mädels) von ganz alleine! Warum bei dir nicht?

  • Sie sieht das Problem? und löst es mit dem nächsten noch viel größeren Problem?

    Jahrgang 96, wird also demnächst irgendwann eh 16 und es ist definitiv eine Bier-Fahne! Es ist ja nicht so dass sie komplett voll im Trainig ist, will da jetzt auch nicht voll des Fass aufmachen mit Eltern etc.. Es hängt m.M. definitiv mit dem Fußball zusammen, warscheinlich auch mit meinem Verhalten ihr gegenüber am Anfang und deswegen find ich soll das Problem auch da gelöst werden wo es entstanden ist...


    Aber sag mal "Derzehner": du hast doch das Problem mit deinen 3 Torleuten schon mal im Oktober 2011 vorgetragen

    Das Problem von damals hat sich auch entspannt, alle haben die Rotation akzeptiert und alle drei sind noch da!


    Trainer sind keine Weltverbesserer, sondern sollen , in diesem Fall, Jugendliche hauptsächlich fachlich weiterbringen.

    Seh ich genauso und deswegen frag ich mich, was ich an den Bedingungen ändern kann, damit sie konstant gut spielen kann!


    um mit ihrem Freund in die Kiste steigen zu können, da stehen sie dann ja offensichtlich nicht unter Druck.


    was hat das eine bitteschön mit dem anderen zu tun??

  • Jahrgang 96, wird also demnächst irgendwann eh 16 und es ist definitiv eine Bier-Fahne! Es ist ja nicht so dass sie komplett voll im Trainig ist, will da jetzt auch nicht voll des Fass aufmachen mit Eltern etc.. Es hängt m.M. definitiv mit dem Fußball zusammen, warscheinlich auch mit meinem Verhalten ihr gegenüber am Anfang und deswegen find ich soll das Problem auch da gelöst werden wo es entstanden ist...

    wird also demnächst irgendwann eh 16.........................................das heißt........................................


    Sie fällt unter das Jugendschutzgesetz, mal abgesehen davon hat sie ein Alkoholproblem(was weit schwerer wiegt)


    Andre Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Ich habe nicht genug Ahnung von diesen Gesetzestexten und der Rechtssprechung deshalb spinne ich den Faden hier nicht weiter.

    Aber du hast Soziale Verantwortung sobald du von Missständen erfährst

  • dizzycow:


    sorry aber dass die Jungs und Mädels in dem Alter Alkohol trinken, is ja wohl eh klar. Jugendschutz hin oder her.


    Mir geht es aber nur darum, dass ich nicht möchte dass jemand aus meinem Team sich so unter Druck gesetzt fühlt, dass er meint er könne es nur so bewältigen! Das ist das Problem!


    Daraus gleich eine Abhängigkeit zu machen halte ich für zu krass. Aber es ist sicher die Gefahr da, dass es in die Richtung geht, klar


    Servus


  • sorry aber dass die Jungs und Mädels in dem Alter Alkohol trinken, is ja wohl eh klar. Jugendschutz hin oder her.


    Wenn Jugendliche mit Bier Fahne zum Trainig/Spiel erscheinen finde ich das nicht normal .Schlieslich finden Spiele vor/nachmittags statt.Und Training im allgemeinen auch zu früher abend Stunden.


    Mir geht es aber nur darum, dass ich nicht möchte dass jemand aus meinem Team sich so unter Druck gesetzt fühlt, dass er meint er könne es nur so bewältigen! Das ist das Problem!


    Hier widersprichst Du dir selber .Was nun ----das so bewältigen beziehe ich auf Bier trinken vor dem Spiel Training


    Daraus gleich eine Abhängigkeit zu machen halte ich für zu krass. Aber es ist sicher die Gefahr da, dass es in die Richtung geht, klar


    wenn jemand mit Alkohol / Bier sich Mut antrinkt ist er schon mittendrin in der Abhänigkeit !

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas1966 ()

  • Hallo zusammen,




    Wenn Jugendliche mit Bier Fahne zum Trainig/Spiel erscheinen finde ich das nicht normal



    nein, so hab ich des nicht gemeint. Finds ganz sicher auch nicht normal!! Hab nur gemeint daß sie auch schon Alk trinken wenn sie "offiziell" noch nicht dürfen. Vor Training/ Spiel find ichs auch krass.


    Beim Hal.turnier am WE war es wieder so: ersten Spiele total besch... gespielt (hab aber nix gerochen!) , später wesentlich besser und definitiv bedüdelt...


    Mit unserem Jugendwart hab ich da auch deswegen gesprochen, er war auch ziemlich ratlos. Ihre Eltern drauf ansprechen ist halt irgendwie blöd wobei mir schon klar ist daß ich da eine gewisse Verantwortung habe!!!


    Nur: ich bin 20, unser Jugendwart auch. Glaub nicht daß die das toll finden bzw. uns ernst nehmen.


    Vorallem nagt an mir auch schlechtes Gewissen, weil ich, wo ich die Mannschaft übernommen habe, nicht wirklich fair zu ihr war (ich weiß inzwischen daß das nicht toll war!!) deshalb will ich jetzt auch helfen des wieder hinzubiegen...nur wenn ich vor dem Spiel beispielsweise sag daß ich weiß daß sie des super machen wird, hab ich das Gefühl sie hört mir gar nicht zu...


    Gruß

  • Mit unserem Jugendwart hab ich da auch deswegen gesprochen, er war auch ziemlich ratlos. Ihre Eltern drauf ansprechen ist halt irgendwie blöd wobei mir schon klar ist daß ich da eine gewisse Verantwortung habe!!!


    Nur: ich bin 20, unser Jugendwart auch. Glaub nicht daß die das toll finden bzw. uns ernst nehmen.


    Wichtig ist, dass du eine Vertrauensbasis aufbaust. Aber genauso wichtig ist, dass du für deinen Bereich das Heft in der Hand behältst und dir bewusst bleibst, dass du am längeren Hebel sitzt. Ganz konkret: du setzt sie in Spielen ein, wenn sie unter Alkoholeinfluss steht, bleibt sie draußen, Punkt. Und ich würde auch klar stellen, dass du eine Verantwortung hast, der du gerecht werden musst, weil man sonst dich belangen kann. Es geht ja um ihr Wohl, das musst du heraus stellen, auch wenn sie es dir nicht abnehmen mag. Und dann würde ich unmissverständlich machen, dass sie, wenn sie unter Alkoholeinfluss zu Training oder Spiel kommt, sie außen vor bleibt. Außerdem gibt es einen Strich. Und bei allerspätestens drei Strichen werden die Eltern informiert.


    Vorallem nagt an mir auch schlechtes Gewissen, weil ich, wo ich die Mannschaft übernommen habe, nicht wirklich fair zu ihr war (ich weiß inzwischen daß das nicht toll war!!) deshalb will ich jetzt auch helfen des wieder hinzubiegen...nur wenn ich vor dem Spiel beispielsweise sag daß ich weiß daß sie des super machen wird, hab ich das Gefühl sie hört mir gar nicht zu...


    Vielleicht liegt darin sogar auch ein Teilgrund für ihre auffälligen Schwächen. Hast du sie für das unfaire Verhalten um Entschuldigung gebeten? Das solltest du zu allererst tun, damit ihr eine Basis für die Zukunft habt. Sie muss dir vertrauen, das geht nicht, wenn sie sich unfair behandelt fühlt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Vielleicht liegt darin sogar auch ein Teilgrund für ihre auffälligen Schwächen. Hast du sie für das unfaire Verhalten um Entschuldigung gebeten? Das solltest du zu allererst tun, damit ihr eine Basis für die Zukunft habt. Sie muss dir vertrauen, das geht nicht, wenn sie sich unfair behandelt fühlt.


    So in die Richtung geht meine Befürchtung, ich mein, es war jetzt nicht eine fiese Sache meinerseits (für die ich mich entschuldigen könnte und auch würde!!), es war mehr die Summe kleinerer "Runtermach-Aktionen" (ich hab mich von ihr halt einfach verar..t gefühlt).


    Hab zwar schonmal das Gespräch mit ihr gesucht, aber nur wegen unkonstanter Leistung, vom Alkgeruch hab ich nix gesagt, wollt hat wissen, wie sie jetzt mit der Rotation zurechtkommt, ob sie sich wohlfühlt, solche Sachen halt...da hat sie nur gemeint, daß es ihr lieber wäre die anderen beiden Torleute würden verschwinden, aber sonst war alles ok?!


    Was haltet ihr von einer "Spiel-Zwangspause" bis sie im Trainig mal wieder konstanter ist (nüchtern!)? Mal ausprobieren wie sie reagiert wenn der Druck von Punktspielen mal für ne Zeitlang (ca. 6 Wochen) wegfällt?

  • Zu allererst musst du offen mit ihr umgehen, sprich die Situation klären, und ihr sagen, dass es nicht in Ordnung war, wie du sie früher runter gemacht hast. Kannst ja ruhig sagen, dass du dich von ihr verhohnepiepelt fühltest, und deshalb so reagiert hast, nun aber weißt, dass dein Eindruck damals falsch war. Erst dann solltest du überlegen, was du tun möchtest. Und tatsächlich würde ich vermutlich sie im Vetrauen auf ihren Alkoholkonsum ansprechen und ihr die Hilfe anbieten, zu der du in der Lage bist. Dass du kein Sozialarbeiter oder Suchtberater bist, ist klar, wenn du merkst, dass du überfordert bist, solltest du auch keine Scheu haben, dich an entsprechende Stellen zu wenden. Dort sollten sie dir eigentlich kompetent Rat geben können..


    Aber es muss meiner Meinung nach auch klar sein, dass in deinem Team keiner unter Alkoholeinfluss spielen oder trainieren darf. In diesem Punkt solltest du, wie ich meine, felsenfest bleiben. Das könnte dann automatisch und sowohl direkt zu einer Spielpause führen, als auch indirekt, falls die Trainingsbeteiligung für die Berücksichtigung in Spielen einen Ausschlag gibt.


    Wichtig ist, dass diesem Mädchen geholfen wird. Der Fußball ist dabei nebensächlich. Die Mutter eines Klassenkameraden meiner Tochter starb Mitte letzten Jahres mit Mitte bis Ende Dreißig, sie hing seit ihrer Jugend an der Flasche..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)